Autismus-Therapie in der Praxis
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Autismus-Therapie in der Praxis

Methoden, Vorgehensweisen, Falldarstellungen

Barbara Rittmann, Wolfgang Rickert-Bolg, Barbara Rittmann, Wolfgang Rickert-Bolg

  1. 340 pages
  2. German
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Autismus-Therapie in der Praxis

Methoden, Vorgehensweisen, Falldarstellungen

Barbara Rittmann, Wolfgang Rickert-Bolg, Barbara Rittmann, Wolfgang Rickert-Bolg

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Das Buch gibt einen umfassenden Überblick ĂŒber den aktuellen Stand der Autismus-Therapie fĂŒr Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Facettenreich und anhand zahlreicher Falldarstellungen werden einzel- und gruppentherapeutische Methoden der Autismus-Therapiezentren in Deutschland dargestellt. Sie verbinden sich zu einem multimodalen therapeutischen Handeln auf einer klaren ethischen Grundlage. DarĂŒber hinaus werden wichtige Praktiken der Arbeit mit dem Schul-, Familien- und Arbeitsumfeld geschildert. ErgĂ€nzend beschreibt eine Betroffene mit Asperger-Syndrom ihre Erfahrungen mit der Diagnose- und Versorgungssituation fĂŒr Erwachsene. Eine rechtliche Einordnung der Autismus-Therapie, die FachkrĂ€ften und Eltern aufzeigt, auf welche Grundlagen sie sich bei der Beantragung der Therapie beziehen können, rundet die Artikelsammlung ab. Bei den Autoren des Bandes handelt es sich ausnahmslos um erfahrene Autismus-Experten.

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Information

Year
2017
ISBN
9783170330504

Teil II
Methodenvielfalt in der Autismus-Therapie

Multimodale Autismus-Therapie in verschiedenen Lebensphasen – ein Fallbeispiel

Christina MĂŒller

In Autismus-Therapiezentren erhalten Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) individuell zugeschnittene ambulante Therapien, die eine verbesserte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen sollen (sog. Eingliederungshilfemaßnahmen). Die therapeutischen Maßnahmen folgen in der Regel keinem allgemeingĂŒltigen Standardprogramm, sondern werden fĂŒr jeden Klienten individuell entwickelt. HierfĂŒr nutzen Autismustherapeutinnen ein breites Spektrum an wissenschaftlich fundierten und/oder bewĂ€hrten (»Best Practice«) Methoden, wie es z. B. bei Rittmann (2011, 2014) als »Multimodales Therapiemodell« beschrieben wird. Dabei werden nicht nur unterschiedliche Methoden fĂŒr verschiedene Subgruppen im Autismus-Spektrum benötigt; auch bei einem Menschen mit ASS können sich die therapeutischen Vorgehensweisen im Verlauf der Entwicklung verĂ€ndern.
Dies soll im Folgenden exemplarisch anhand eines Fallbeispiels aufgezeigt werden: Julian ist vom Vorschulalter bis ins junge Erwachsenenalter hinein – unterbrochen durch eine etwa 4-jĂ€hrige Therapiepause – im WestfĂ€lischen Institut fĂŒr Entwicklungsförderung (WIE) in Bielefeld gefördert worden. Das WIE bietet ambulante Einzel- und Gruppentherapien fĂŒr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit ASS an und arbeitet – auf der Grundlage der Leitlinien von autismus Deutschland (2011) zur Sicherstellung autismusspezifischer therapeutischer Förderung – analog zu den Autismus-Therapiezentren. Julians UnterstĂŒtzungsbedarfe haben sich im Verlauf der Therapie immer wieder verĂ€ndert, sodass die Angebote laufend angepasst wurden. Die hier vorgestellte Zusammenfassung der therapeutischen Arbeit mit Julian soll verdeutlichen, dass eine starke Individualisierung der therapeutischen Interventionen notwendig war, damit die Therapie entwicklungsförderlich sein konnte. Ferner soll aufgezeigt werden, dass dabei eine Vielzahl an Methoden benötigt wurde und dass der »Methoden-Mix« immer wieder verĂ€ndert werden musste.
Die Fallbeschreibung ist selbstverstÀndlich nicht vollstÀndig; es können hier nur Ausschnitte aus dem komplexen Therapieangebot dargestellt werden.

Ausgangslage

Julian wird kurz nach seinem 4. Geburtstag von seinen Eltern im WIE vorgestellt. Er lebt zusammen mit zwei Ă€lteren Geschwistern (Bruder und Schwester) und einem jĂŒngeren Bruder bei seinen Eltern und besucht eine Integrative KindertagesstĂ€tte. Bei Julian sind eine allgemeine Entwicklungsverzögerung sowie ein FrĂŒhkindlicher Autismus in einem SozialpĂ€diatrischen Zentrum diagnostiziert worden.
Zur Vorgeschichte des Jungen berichten Julians Eltern, dass der Junge ein ruhiges, »pflegeleichtes« Baby gewesen sei. Mit etwa einem Jahr habe er begonnen, erste Wörter zu sprechen, und er sei mit 16 Monaten frei gelaufen. Die Eltern hĂ€tten um den 2. Geburtstag des Jungen herum begonnen, sich Sorgen zu machen, da der Junge keine Fortschritte in der sprachlichen Entwicklung gemacht und kaum gespielt habe; er sei ĂŒberwiegend hin- und hergelaufen oder habe aus dem Fenster geschaut. Ab 3 Jahren habe er eine KindertagesstĂ€tte besucht. Die Erzieherinnen hĂ€tten die Eltern bald auf AuffĂ€lligkeiten bei Julian angesprochen und empfohlen, dass der Junge in einem SozialpĂ€diatrischen Zentrum vorgestellt werde. Ferner sei ein Integrationsplatz fĂŒr Julian eingerichtet worden.
Aktuell beschĂ€ftige sich Julian – so die Eltern – besonders gerne mit Spielzeugautos, er reihe diese auf und schiebe sie ĂŒber FensterbĂ€nke. Gerne blĂ€ttere Julian auch in Auto-Zeitschriften. Ferner habe er ein großes Interesse an visuellen Effekten: Er betĂ€tige immer wieder die Lichtschalter und betrachte gerne die sich bewegenden BlĂ€tter der BĂ€ume. Julian verfĂŒge inzwischen ĂŒber einen recht großen Wortschatz, er nutze die Wörter aber wenig zur Kommunikation. WĂŒnsche signalisiere er meistens, indem er den Erwachsenen an der Hand fĂŒhre. Insgesamt sei Julian ein ernstes Kind, das wenig Kontakt suche.
Der Familienalltag sei sehr anstrengend: Julian trage noch Windeln und helfe beim An- und Ausziehen noch nicht mit. Er bestehe darauf, gefĂŒttert zu werden, und sei beim Essen sehr wĂ€hlerisch. Auf Frustrationen oder Grenzsetzungen reagiere er oft mit WutanfĂ€llen. Hinzu komme, dass auch die anderen beiden Kinder Entwicklungsprobleme hĂ€tten: Bei dem Ă€lteren Sohn sei eine Aufmerksamkeitsstörung diagnostiziert worden, und der jĂŒngere Sohn bekomme FrĂŒhförderung. Die Tochter entwickele sich bislang unauffĂ€llig, leide jedoch unter einer starken Hausstauballergie.
Zu ihrer persönlichen Situation berichten die Eltern, dass sie keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Der Vater suche Arbeit, seine Möglichkeiten seien jedoch aufgrund einer chronischen Erkrankung begrenzt.
Nach dem ErstgesprÀch im Therapiezentrum stellen die Eltern einen Therapieantrag, und 4 Monate spÀter kann die autismusspezifische Therapie im Umfang von 2 Stunden in der Woche bei Julian aufgenommen werden.

Therapiebeginn: Förderung sozialer und kommunikativer SchlĂŒsselkompetenzen

Julian wird anfangs von seiner Mutter zur Therapie begleitet, er kann sich aber schon bald von ihr lösen. Im Vordergrund der Therapie stehen zunĂ€chst der Aufbau einer therapeutischen Beziehung zwischen Kind und Therapeutin und die Gestaltung von entwicklungsförderlichen TherapieaktivitĂ€ten. Um Julian zum (gemeinsamen) Spiel zu motivieren, nutzt die Therapeutin sein Interesse an Autos und bietet ihm das Spielen auf dem Straßenteppich an. AnfĂ€nglich agiert der Junge hier sehr stereotyp, er schiebt die Autos, inszeniert UnfĂ€lle, hat aber darĂŒber hinaus keine weiteren Ideen. Auch spielt er ausschließlich fĂŒr sich und lĂ€sst eine Beteiligung der Therapeutin nicht zu. AllmĂ€hlich gelingt es der Therapeutin, sich am Spiel des Jungen zu beteiligen und neue Spielideen in das Spiel zu integrieren. Der Fokus der Intervention liegt dabei darauf, soziale SchlĂŒsselkompetenzen, die bei Kindern mit einer ASS besonders beeintrĂ€chtigt sind, zu fördern. HierfĂŒr nutzt die Therapeutin insbesondere sozial-pragmatische bzw. beziehungsorientierte Fördermethoden (z. B. Greenspan & Wieder 2009; Gutstein & Sheely 2002), indem sie hĂ€ufige gemeinsame AufmerksamkeitsbezĂŒge, geteilte Freude und wechselseitig aufeinander bezogene Interaktionen forciert. Momente, in denen die wechselseitige Bezugnahme im Verlauf des Spiels gelingt, werden von der Therapeutin mimisch, gestisch und verbal besonders hervorgehoben (sog. Spotlighting; GonzĂĄlez, GrĂŒtter & Mc Tigue 2009). Ferner wird das Spiel sprachlich begleitet, und es werden KommunikationsanlĂ€sse geschaffen, in denen Julian motiviert wird, Sprache kommunikativ zu nutzen. Dabei kommen auch verhaltenstherapeutische Elemente (z. B. Bernard-Opitz 2007; Feineis-Matthews & Schlitt 2009), v. a. Prompts und natĂŒrliche VerstĂ€rker, zum Einsatz.
Die Therapeutin strukturiert die Therapiestunden zeitlich und rĂ€umlich und visualisiert den Verlauf der Therapiestunden mit einem Ablaufplan (Treatment and Education of Autistic and related communication-handicapped CHildren – TEACCH, z. B. Mesibov, Shea & Schopler 2004; Symalla & Feilbach 2009).
Parallel dazu fĂŒhrt die Therapeutin GesprĂ€che mit Julians Eltern und mit seinen Erzieherinnen. Sie informiert hier ĂŒber das Störungsbild und wichtige Aspekte einer autismusspezifischen Förderung (Psychoedukation). Es werden Absprachen zur Gestaltung der Essenssituation und zum Toilettentraining getroffen. Ferner werden die Bezugspersonen in der Entwicklungsförderung des Kindes angeleitet. U. a. wird thematisiert, wie eine gelungene Kommunikationsförderung im Alltag aussehen kann (Verwendung von lautsprachbegleitenden GebĂ€rden, Sprachlehrstrategien, verbale Rituale, Sprachspiele etc.).

Erweiterung des Förderangebotes und Aufbau einer umfassenden Entwicklungsförderung

AllmĂ€hlich fĂŒhrt die Therapeutin weitere TherapieaktivitĂ€ten ein, die eine breit angelegte heilpĂ€dagogische Entwicklungsförderung ermöglichen, denn neben sozialen und kommunikativen SchlĂŒsselkompetenzen sollen zunehmend auch kognitive FĂ€higkeiten bei Julian, Konzentration und Ausdauer, die Körperwahrnehmung, fein- und grobmotorische FĂ€higkeiten sowie lebenspraktische Fertigkeiten gefördert werden. Dies geschieht im Rahmen von Angeboten zur Exploration von Materialien (Malen, Matschen, SchĂŒtten etc.), kleinen Regelspielen, Konstruktionsspielen (z. B. Bauen mit Lego), Bewegungsangeboten (Bewegungsparcours, Rollbrett-Fahren, HĂŒpfspiele etc.) und lebenspraktischen Anforderungen (z. B. An- und Ausziehen, Tisch decken).
Um Julian das Zugehen auf bisher unvertraute AktivitĂ€ten zu erleichtern, werden seine Interessen in die neuen AktivitĂ€ten einbezogen und weitere visuelle Strukturierungshilfen nach dem TEACCH- Ansatz eingefĂŒhrt (Time-Timer, feste rĂ€umliche Zuordnung von AktivitĂ€ten, bebilderte AblaufplĂ€ne etc.). Über die Erweiterung der TherapieaktivitĂ€ten eröffnen sich Julian neue ErfahrungsrĂ€ume, die er sich aus eigenem Antrieb bislang nicht erschlossen hatte. Die Therapeutin reichert diese ErfahrungsrĂ€ume mit Förderimpulsen an, die fein auf den aktuellen Entwicklungsstand abgestimmt sind.
Soziale und kommunikative FĂ€higkeiten bleiben ein zentrales Thema in den Therapiestunden, und die Therapeutin fordert gemeinsame AufmerksamkeitsbezĂŒge, wechselseitige Bezugnahme, kooperatives Spiel und den kommunikativen Gebrauch von Sprache in vielen unterschiedlichen Situationen ein (in einer Kombination aus sozial-pragmatischen und verhaltenstherapeutischen Techniken).
Eltern und Erzieherinnen werden in den BeratungsgesprĂ€chen ĂŒber Julians Entwicklungsfortschritte informiert und darin angeleitet, ihm Ă€hnliche AktivitĂ€ten wie in der Therapie zu ermöglichen (Anleitung zur Entwicklungsförderung). Julians Eltern nehmen die GesprĂ€che sehr zuverlĂ€ssig wahr. Es fĂ€llt ihnen jedoch schwer, die besprochenen Förderstrategien im alltĂ€glichen Umgang mit Julian umzusetzen. In der KindertagesstĂ€tte wird ein visualisierter Tagesplan mit Symbolen eingefĂŒhrt, der es Julian erleichtert, sich an den GruppenaktivitĂ€ten zu beteiligen. Ferner werden die Eltern dabei unterstĂŒtzt, eine logopĂ€dische Behandlung fĂŒr Julian einzuleiten (Schwerpunkt: Grammatikerwerb).
Julian kann die vielfĂ€ltigen Entwicklungsimpulse, die er erhĂ€lt, gut nutzen, er baut grundlegende sozial-kommunikative FĂ€higkeiten auf und erweitert sein Interessens- und Handlungsspektrum in Elternhaus, KindertagesstĂ€tte und Therapie deutlich. So beteiligt er sich in der KindertagesstĂ€tte an allen angeleiteten Gruppenspielen; in Freispielsituationen zieht er sich noch zurĂŒck und spielt alleine. Julian kommuniziert inzwischen in allen Kontexten verbal und spricht zunehmend in SĂ€tzen. Auch ist er trocken und sauber geworden.
Ein hĂ€ufiges Thema in den ElterngesprĂ€chen ist die familiĂ€re Belastung. Erziehungsfragen wie die Strukturierung der Wochenenden, BeschĂ€ftigungsmöglichkeiten fĂŒr Julian zuhause sowie der Umgang mit Konflikten zwischen den Geschwistern werden daher mit den Eltern besprochen (Erziehungsberatung). Ihnen wird von der Therapeutin auch empfohlen, Pflegegeld fĂŒr Julian zu beantragen und einen Familien entlastenden Dienst in Anspruch zu nehmen (Sozialberatung).

Begleitung des Übergangs in die Schule

In weiteren Verlauf der Therapie wird Julian auch auf die bevorstehende Einschulung vorbereitet: Im Rahmen von Arbeitssituationen am Tisch ĂŒbt Julian, vorgegebene Aufgaben zu bearbeiten (Kategorisierungsaufgaben, Fortsetzung logischer Reihen etc.). Diese Arbeitssituationen werden nach TEACCH- Prinzipien strukturiert (Arbeiten von links nach rechts, Fertig-Kiste etc.) und Erfolge verhaltenstherapeutisch nach einem Token-System verstĂ€rkt. Nach wie vor fĂ€llt es Julian schwer, sich ĂŒber eine lĂ€ngere Zeit zu konzentrieren und Störreize auszublenden. Konzentration und Ausdauer werden daher sowohl in den Arbeitssituationen als auch im Rahmen von psychomotorischen Angeboten gefördert.
Um Julians Entwicklungsstand genauer einschĂ€tzen und die Eltern in der Wahl einer angemessenen Schulform besser beraten zu können, wird Julian mit 5Âœ Jahren im Therapiezentrum von der Fall begleitenden Psychologin testpsychologisch mit einem Intelligenztest sowie einem Sprachentwicklungstest untersucht. Julian kooperiert bei den Test-Terminen gut, aufgrund der kurzen Aufmerksamkeitsspanne sind jedoch mehrere Pausen notwendig. Im Intelligenztest erreicht Julian einen Gesamtintelligenzquotienten, der im Bereich einer Lernbehinderung liegt; der kognitive EntwicklungsrĂŒckstand betrĂ€gt zu diesem Zeitpunkt etwas mehr als 1 Jahr. Der sprachliche EntwicklungsrĂŒckstand (rezeptiv und produktiv) betrĂ€gt etwa 1Âœ Jahre.
In ElterngesprĂ€chen wird mit den Eltern erarbeitet, dass Julian offenbar nicht nur von einer ASS, sondern auch von einer LernbeeintrĂ€chtigung betroffen ist (beratende Begleitung bei der Diagnoseverarbeitung). Die Eltern setzen sich damit auseinander, dass Julian sonderpĂ€dagogische UnterstĂŒtzung in der Schule benötigen wird, und beantragen ein Verfahren zur Feststellung sonderpĂ€dagogischen Förderbedarfs. In enger Zusammenarbeit zwischen den Eltern, der SonderpĂ€dagogin, die das Verfahren durchfĂŒhrt, sowie der Therapeutin und der Psychologin im Therapiezentrum fĂ€llt schließlich die Entscheidung, dass Julian an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt »Körperliche und motorische Entwicklung« eingeschult wird; diese Schule lĂ€sst un...

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