Die Gefahren der Einsatzstelle
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Die Gefahren der Einsatzstelle

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Die Gefahren der Einsatzstelle

About this book

Die an Einsatzstellen anzutreffenden Gefahren entwickeln und verĂ€ndern sich stĂ€ndig. Das Fachbuch "Die Gefahren der Einsatzstelle" wurde mit der 9. Auflage komplett ĂŒberarbeitet und unter anderem um das Kapitel "UnfallverhĂŒtung und GefĂ€hrdungsbeurteilungen" erweitert. Ebenfalls neu aufgenommen wurde das Thema "Speicherung elektrischer Energie", welches auch die Gefahren von Lithium-Ionen-Zellen beschreibt.

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Information

[13]1 Einleitung

Die Aufgaben der Feuerwehr, wie sie in den Feuerwehr- bzw. Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetzen der einzelnen BundeslĂ€nder festgelegt sind, umfassen neben der BrandbekĂ€mpfung auch die Hilfeleistung bei NotstĂ€nden, UnglĂŒcksfĂ€llen und UmweltschĂ€den. Die Feuerwehr wird also immer dann tĂ€tig werden, wenn eine Gefahr fĂŒr die öffentliche Sicherheit und Ordnung besteht und die Beseitigung dieser Gefahr in ihr gesetzlich festgelegtes Aufgabengebiet fĂ€llt. Unter dem Begriff »Gefahr« soll dabei ein Umstand verstanden werden, aus dem heraus sich bei Nichteingreifen bedrohliche oder sonst wie der Kontrolle entzogene negative Auswirkungen auf Menschen, Tiere, Sachwerte oder die Umwelt akut entwickeln können. Zusammenfassend kann also festgestellt werden:
Merke
Der Feuerwehreinsatz ist Gefahrenabwehr.
So spricht man ja bei einem Brandeinsatz auch vom »abwehrenden Brandschutz«.
Versteht man den Feuerwehreinsatz konsequent als Gefahrenabwehr, so ergibt sich daraus zwingend die Existenz von mindestens einer Gefahr an der Einsatzstelle. Streng genommen kann es keine gefahrlose Einsatzstelle geben, denn eine Situation, von der keine Gefahr im obigen Sinne ausgeht, rechtfertigt grundsĂ€tzlich nicht den Einsatz der Feuerwehr. Als Konsequenz muss sich die Feuerwehr, das heißt konkret jede FĂŒhrungskraft und jeder Feuerwehrangehörige in der Mannschaft, auf die zu erwartenden Gefahren einstellen. Sind vorhandene Gefahren erst einmal erkannt, so haben sie viel von ihrer Bedrohlichkeit verloren, denn man kann entsprechende Schutzmaßnahmen treffen. In einem amerikanischen Lehrbuch ĂŒber Feuerwehrtaktik findet sich der Kernsatz »successfull fire-fighting is anticipation«, zu deutsch »der erfolgreiche Feuerwehreinsatz besteht aus vorausschauendem Handeln«. Kenntnisse der Gefahren der Einsatzstelle und das Erkennen dieser Gefahren im Einzelfall sind wesentliche Grundlagen, die zu diesem vorausschauenden Handeln befĂ€higen.

1.1 UnfallverhĂŒtung und GefĂ€hrdungsbeurteilungen

Feuerwehrdienst ist schwere körperliche Arbeit und in vielen FĂ€llen besonders gefĂ€hrlich. Kenntnisse der Gefahren der Einsatzstelle gehören daher zum unver[14]zichtbaren Grundwissen eines jeden Feuerwehrangehörigen. Das Kennen und Erkennen von Gefahren sowie das sich daraus ergebende richtige Verhalten dienen der Sicherheit des Einzelnen und sind unverzichtbar fĂŒr den Einsatzerfolg.
Gerade weil es die gefahrlose Einsatzstelle nicht geben kann und die Vielzahl und Vielschichtigkeit der vorliegenden Gefahren sowie die unter Zeitdruck erfolgten Erkundungen unter oftmals widrigen UmstĂ€nden eine vollstĂ€ndige Erfassung nicht immer zulassen, muss mit allen geeigneten Mitteln die Verhinderung von UnfĂ€llen betrieben werden. Da im Feuerwehrdienst viele Gefahren nicht sofort beseitigt werden können, mĂŒssen die EinsatzkrĂ€fte befĂ€higt werden, durch geeignetes GerĂ€t, ausreichende SchutzausrĂŒstung und richtiges eigenes Verhalten den Gefahren so zu begegnen, dass sich aus ihnen keine UnfĂ€lle ergeben.
Ein wichtiges Instrumentarium der UnfallverhĂŒtung sind die UnfallverhĂŒtungsvorschriften (UVV). Mit Genehmigung des fĂŒr Arbeitssicherheit zustĂ€ndigen Bundesministeriums fĂŒr Arbeit und Soziales (BMAS) sind von den UnfallversicherungstrĂ€gern allgemein die UVV »GrundsĂ€tze der PrĂ€vention« (DGUV Vorschrift 1) und speziell fĂŒr die Feuerwehren die UVV »Feuerwehren« (DGUV Vorschrift 49) mit erlĂ€uternden DurchfĂŒhrungsanweisungen erlassen worden. Diese Vorschriften haben Verordnungscharakter, was bedeutet, dass fahrlĂ€ssige oder vorsĂ€tzliche VerstĂ¶ĂŸe gegen sie als Ordnungswidrigkeiten gelten und als solche geahndet werden können.
Die UVV »Feuerwehren« richtet sich sowohl an den in Analogie zu anderen UnfallverhĂŒtungsvorschriften als »Unternehmer« bezeichneten TrĂ€ger der Feuerwehr als auch an den einzelnen Feuerwehrangehörigen. Sie gilt bei Einsatz, Übung und sonstigem Dienstbetrieb und regelt insbesondere:
  • die Beschaffenheit sowie das Betreiben, Warten, Pflegen und PrĂŒfen von Feuerwehreinrichtungen; das sind im Sinne dieser Vorschrift alle fĂŒr den Feuerwehrdienst eingesetzten sĂ€chlichen Mittel, insbesondere bauliche Anlagen, Fahrzeuge, GerĂ€te und AusrĂŒstungen, ausgenommen Hilfs- und Betriebsstoffe,
  • die persönlichen Voraussetzungen fĂŒr den Feuerwehrdienst, denn nur fachlich und körperlich geeignete Feuerwehrangehörige dĂŒrfen eingesetzt werden,
  • das Verhalten von Feuerwehrangehörigen, insbesondere den Umgang mit bestimmten GerĂ€ten, die DurchfĂŒhrung bestimmter TĂ€tigkeiten und das Tragen von persönlichen SchutzausrĂŒstungen,
  • die regelmĂ€ĂŸige Unterweisung von Feuerwehrangehörigen ĂŒber die Gefahren im Feuerwehrdienst sowie ĂŒber Maßnahmen zur VerhĂŒtung von UnfĂ€llen.
[15]Zur Rettung von Menschenleben kann bei EinsĂ€tzen im Einzelfall von den Bestimmungen der UnfallverhĂŒtungsvorschriften abgewichen werden. Dies ist aber kein Freibrief fĂŒr eine generelle und großzĂŒgige Verletzung aller Vorgaben. Vielmehr erfordert eine Abweichung von UnfallverhĂŒtungsvorschriften zwingend, dass mit ihnen konforme Möglichkeiten zur Rettung nicht mehr gegeben sind. Dabei muss aber stets bedacht werden, dass auch in noch so dramatischen Situationen die Gesetze von Physik und Chemie nicht außer Kraft gesetzt sind. UnĂŒberlegtes Heldentum und waghalsiges DraufgĂ€ngertum nĂŒtzen der zu rettenden Person nicht und gefĂ€hrden den Retter in nicht mehr vertretbarer Weise.
Wenn die UnfallverhĂŒtungsvorschriften mit dem Ziel einer Menschenrettung verletzt werden mĂŒssen, dann ist diejenige Möglichkeit ĂŒberlegt und durchdacht auszuwĂ€hlen, die fĂŒr den Retter die geringste GefĂ€hrdung darstellt.
Die UVV »Feuerwehren« steht im Verbund mit zahlreichen anderen UnfallverhĂŒtungsvorschriften, Gesetzen, Verordnungen, Richtlinien, Sicherheitsregeln, GrundsĂ€tzen, MerkblĂ€ttern, Normen und Dienstvorschriften. Mit diesem, leider mitunter nur schwer ĂŒberschaubaren System aus Regelwerken soll auch fĂŒr den Bereich der Feuerwehr ein Maximum an Arbeitssicherheit geschaffen werden, denn:
Merke
UnfÀlle sind keine ZufÀlle, sondern sie werden verursacht.
Dabei ist selten nur eine Ursache maßgeblich. Meist sind es mehrere VersĂ€umnisse und Fehler, die einzeln noch unproblematisch sind, in ihrer Kombination, ihrem gleichzeitigen Wirksamwerden aber dramatische Folgen bewirken. Nach der Untersuchung eines tödlichen Atemschutzunfalls im Jahr 2015 stellten die Feuerwehr-Unfallkassen hierzu fest: »Bei der Bewertung der Ereignisse im Nachhinein ist festzustellen, dass den eingesetzten Feuerwehrangehörigen [
] im Laufe der Einsatzvorbereitung und des Einsatzes mehrere Fehler unterlaufen sind. Diese Ă€ußerten sich in Verstö...

Table of contents

  1. Deckblatt
  2. Titel
  3. Copyright
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Vorwort zur 9. Auflage
  6. 1 Einleitung
  7. 2 Gefahren der Atemgifte
  8. 3 Gefahren der Angstreaktionen
  9. 4 Gefahren der Ausbreitung des Brandes
  10. 5 Gefahren durch atomare Strahlung
  11. 6 Gefahren chemischer Stoffe
  12. 7 Gefahren der Erkrankung/Verletzung
  13. 8 Gefahren der Explosion
  14. 9 Gefahren des Einsturzes
  15. 10 Gefahren der ElektrizitÀt
  16. 11 Schlussbetrachtung
  17. Literaturverzeichnis