Kostenrechnung
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Kostenrechnung

FĂŒr Studium und Praxis

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Kostenrechnung

FĂŒr Studium und Praxis

About this book

Die Kostenrechnung gehört zu den zentralen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre. Ihr VerstĂ€ndnis ist entscheidend fĂŒr den Beitrag, den Leserinnen und Leser zu einer erfolgreichen ergebnisorientierten Unternehmenssteuerung werden leisten können. Das liegt auch daran, dass die Kostenrechnung heutzutage durch den zunehmenden Einsatz analytischer Methoden und Software in vielen Unternehmensbereichen und Unternehmensentscheidungen eine weit grĂ¶ĂŸere Rolle spielt, als gemeinhin angenommen. Das Thema wird durch den Autor vor dem Hintergrund einer reichen Praxiserfahrung nicht nur theoretisch und studienunterstĂŒtzend vermittelt, sondern gezielt anwendungsrelevant und dadurch kreativitĂ€tsanregend dargestellt.

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Information

Year
2017
Print ISBN
9783170322622
eBook ISBN
9783170322646
Edition
1
Subtopic
Accounting

1 EinfĂŒhrung und Grundlagen

1.1 EinfĂŒhrung – Wozu braucht man die Kostenrechnung?

Von vielen Studierenden der Betriebswirtschaftslehre wird immer wieder die Frage gestellt, warum in ihrer Hochschule das Fach Kostenrechnung eigentlich zur Pflichtveranstaltung des Grundstudiums gehört. Das sind insbesondere solche Studenten/innen, die sich auf Teilgebiete spezialisieren, die auf den ersten Blick weit entfernt vom Finanz- und Rechnungswesen angesiedelt sind, wie z. B. Marketing, Mediamanagement, Logistik, Personalwesen, Recht oder Informationsmanagement. In der Praxis begegnet Controllern und Kostenrechnern hĂ€ufig ein vergleichbares UnverstĂ€ndnis. Die Anforderungen der Kostenrechnung sind fĂŒr die Unternehmensbereiche Vertrieb, Marketing oder Produktion oft nur zweitrangig. Selbst fĂŒr Mitarbeiter des Finanz- und Rechnungswesens ist der Sinn und Zweck einer eigenen Kostenrechnung bisweilen nicht nachvollziehbar. Deswegen sollen hier einige Beispiele zu unternehmerischen Entscheidungen und möglichen Fehlentscheidungen aufgefĂŒhrt werden, wie sie in der betrieblichen Praxis unter Unkenntnis der Kostenrechnung bisweilen getroffen werden:

Ein Beispiel aus der Praxis: Eine unternehmerische Fehlentscheidung

Der Vertriebschef eines mittelstĂ€ndischen Unternehmens, das in einer hoch automatisierten Fertigung kleine standardisierte Bauteile (ZahnrĂ€der) fĂŒr die Automobilindustrie herstellt, hat einen potentiellen neuen Kunden gewonnen.
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Bild 1: © archerix - Fotolia.com
Leider ist dieser Kunde mit dem Preis von 1,- €/Stck., welcher bisher fĂŒr diese Bauteile verlangt wird, nicht einverstanden. Er ist trotz intensiver Verhandlungen nur bereit, bis zu 0,75 €/Stck. bezahlen. Der Kunde hat im Gegenzug einen Bedarf von 2 Mio. Teilen pro Jahr in Aussicht gestellt. Der Vertriebschef spricht mit seinem GeschĂ€ftsfĂŒhrer. Nach dem Blick auf die folgende derzeitige Gewinn- und Verlustrechnung des Unternehmens trifft dieser eine klassische Fehlentscheidung:
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» Wir können unsere Produkte nicht unter 80 Cent/Stck. verkaufen, ansonsten machen wir Verluste. Sagen Sie dem Kunden ab«. Zwar betrĂ€gt der Aufwand in der Tat 0,80 € pro Zahnrad, wenn man den Gesamtaufwand von 8 Mio. € auf den bisherigen Absatz von 10 Mio. ZahnrĂ€dern umlegt. Es erscheint also auf den ersten Blick sinnvoll, die Bauteile nicht unter diesem Preis zu verkaufen.
Der GeschĂ€ftsfĂŒhrer ĂŒbersieht dabei jedoch, dass wahrscheinlich nicht alle bisherigen Aufwendungen proportional zunehmen werden, wenn Produktion und Absatz durch die Akquisition des neuen Kunden auf 12 Mio. Stck. steigen. Insbesondere sei hier die Annahme getroffen, dass die bisherigen Abschreibungen durch eine Fertigungsanlage bestimmt werden, welche noch genĂŒgend freie KapazitĂ€t zur VerfĂŒgung hat. Insofern sĂ€he die Gewinn- und Verlustrechnung des Automobilzulieferers nach der Hinzugewinnung des neuen Kunden selbst bei einem Verkaufspreis von 0,75 €/Stck. wie folgt aus:
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Der Umsatz wĂ€chst um 1,5 Mio. € (2 Mio. Stck. × 0,75 €/Stck.). Nehmen wir an, dass Personal- und Materialaufwand proportional mit der Zunahme des Absatzes von 20% ebenfalls um 20% zulegen und dass die Abschreibungen hingegen konstant bleiben. Dann ergibt sich fĂŒr den GeschĂ€ftsfĂŒhrer der erstaunliche Effekt, dass der Gewinn bei Annahme des »verlustreichen« Kundenauftrages auf 2,5 Mio. € ansteigen wĂŒrde.
Nachdem ihm der Leiter des Rechnungswesens diese Vorausschau erstellt hat, trifft der GeschĂ€ftsfĂŒhrer im GesprĂ€ch mit dem Vertriebschef allerdings eine weitere unternehmerische Fehlentscheidung: »Wir können unsere Produkte selbstverstĂ€ndlich auch zu einem Verkaufspreis von 75 Cent/Stck. an den Kunden verkaufen und steigern somit unseren Gewinn um 25%. Sagen Sie dem Kunden zu diesem Preis zu«. Der Vertriebschef geht mit dem Kunden daraufhin einen mehrjĂ€hrigen Vertrag ein, in dem dieser Preis fest vereinbart wird.
Bereits ein Jahr spĂ€ter kommt der Produktionschef auf den GeschĂ€ftsfĂŒhrer zu und möchte die Fertigungsanlage erneuern. Sie hat nach 15 Jahren das Ende ihrer Betriebsdauer erreicht, in der sie zuverlĂ€ssig die Bauteile in der von der Automobilindustrie geforderten hohen QualitĂ€t produzieren kann. Die Abschreibung der neuen Anlage wird allerdings 4 Mio. €/Jahr betragen, da die Inflation ĂŒber die letzten Jahre zu deutlich höheren Preisen fĂŒr diese Anschaffung gefĂŒhrt hat. Als Ergebnis sieht die Gewinn- und Verlustrechnung nach Ersatz der Fertigungsanlage wie folgt aus:
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Leider hat sich durch die Hereinnahme des Umsatzes mit dem neuen Kunden der Gewinn deutlich verringert. HĂ€tte der GeschĂ€ftsfĂŒhrer bedacht, dass Fertigungsanlagen regelmĂ€ĂŸig erneuert werden mĂŒssen und dass neue Anlagen in der Regel einen höheren Anschaffungspreis mit sich bringen, hĂ€tte er einen entsprechend höheren Mindestpreis fĂŒr die Übernahme neuer AuftrĂ€ge verlangt. NatĂŒrlich wird er auch mit seinen Bestandskunden nicht um die Diskussion ĂŒber Preiserhöhungen herumkommen, aber bei einem Neukunden ist eine solche Preisverhandlung besonders schwierig.
Was lernen wir daraus? Sowohl das Konzept von fixen und variablen Bestandteilen in den Aufwendungen, wie auch das Konzept von zukĂŒnftigen Preissteigerungen waren in der Buchhaltung des Unternehmens nicht berĂŒcksichtigt bzw. nicht ersichtlich. Nur durch die EinfĂŒhrung einer Kostenrechnung hĂ€tten diese entscheidungsrelevanten TatbestĂ€nde fĂŒr die GeschĂ€ftsfĂŒhrung sichtbar gemacht werden können. Diese und weitere Konzepte, die in dem folgenden Lehrbuch zur Kostenrechnung behandelt werden, stellen wichtige Grundlagen fĂŒr die Steuerung und Kontrolle eines Unternehmens dar.
Im Unternehmensalltag trifft man auf viele Betriebe, die mit einer professionellen und gut funktionierenden Kostenrechnung ausgestattet sind. Üblicherweise gibt es hierzu eigens geschaffene Positionen und/oder eine Abteilung, die durch Spezialisierung ĂŒber das notwendige besondere Detailwissen verfĂŒgen. Dennoch ist die Kenntnis der verschiedenen Aspekte einer Kostenrechnung fĂŒr viele unterschiedliche Funktionen eines Unternehmens zu wichtig, als dass man diese allein den Experten ĂŒberlassen sollte. Unternehmensbereiche, die ein VerstĂ€ndnis der Kostenrechnung brauchen, sind z. B.
‱ das Management und die GeschĂ€ftsleitung: Einerseits geht es in diesen Funktionen darum, die Entscheidungsalternativen, die von verschiedensten Unternehmensbereichen vorbereitet und vorgeschlagen werden, betriebswirtschaftlich vernĂŒnftig und zeitnah zu beurteilen; oder darum, deren Beurteilung und Auswahl so zu organisieren, dass sie betriebswirtschaftlich sinnvoll getroffen werden. Hierbei ist die Kenntnis der Kostenrechnungsmethodik notwendig, damit die unterschiedlichen Annahmen und Voraussetzungen, die hinter diesen vorgeschlagenen Alternativen stecken, und die von Kostenrechnern getroffen werden mĂŒssen, bewusstgemacht und gegebenenfalls hinterfragt werden. Andererseits leistet die Kostenrechnung fĂŒr die GeschĂ€ftsleitung einen zentralen Beitrag, um die Kosten unter Kontrolle zu halten und um Gewinn zu erwirtschaften.
‱ das Controlling und die Finanzbuchhaltung: Es versteht sich von selbst, dass diese Funktionen eines Unternehmens entweder regelmĂ€ĂŸig selbst mit der Kostenrechnung betraut sind oder sich in deren engen Nachbarschaft befinden. Insofern ist eine vertiefte Kenntnis bei den Controllern absolut unerlĂ€sslich (
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Kap. 1.2.3) und in der Finanzbuchhaltung ebenso notwendig. In der letzteren werden GeschÀftsvorfÀlle zumeist sowohl im externen Rechnungswesen, wie auch in der Kostenrechnung gebucht (
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Kap. 1.3.4).
‱ der Vertrieb: Die ProfitabilitĂ€t der betreuten Kunden, Entscheidungen ĂŒber Preise und Rabatte, das Management von Verkaufsbudgets, die Kosten einer Vertriebsmannschaft, die Zielvorgaben fĂŒr den Außendienst und die Fragen zur FlĂ€chenproduktivitĂ€t des Handels sind nur einige Aspekte, bei denen die Kostenrechnung in die vertriebliche TĂ€tigkeit mit hineinspielt.
‱ das Marketing: Entscheidungen zu Produktlinien, Preisen und zur Höhe von Marketing- und Werbeausgaben machen die Mitarbeiter des Marketings zu prominenten Benutzern der verschiedenen Elemente der Kostenrechnung.
‱ das Kommunikations- und Mediamanagement: Selbst in rein kommunikativen und kreativen Unternehmensbereichen stellen sowohl Kostenkontrolle als auch die wirtschaftliche Vertretung der kommunikativen Maßnahmen wichtige Kompetenzen dar. Schließlich mĂŒssen sich diese fĂŒr das eigene Unternehmen oder einen Kunden ja wirtschaftlich »rechnen«. DafĂŒr wird auf die Kostenrechnung...

Table of contents

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. 1 EinfĂŒhrung und Grundlagen
  7. 2 Vollkostenrechnung
  8. 3 Teilkostenrechnung
  9. 4 Analysen und Entscheidungen
  10. 5 Plankostenrechnung
  11. 6 Prozesskostenrechnung
  12. 7 Neuere Kostenrechnungssysteme
  13. Abbildungsverzeichnis
  14. Literaturverzeichnis
  15. Stichwortverzeichnis