Struktur der medizinischen Notfallversorgung in Deutschland
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Struktur der medizinischen Notfallversorgung in Deutschland

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Struktur der medizinischen Notfallversorgung in Deutschland

About this book

Die medizinische Notfallversorgung in Deutschland besteht aus mehreren Bausteinen, die eine bestmögliche Versorgung der betroffenen Personen sicherstellen soll. Das Buch erlÀutert die Struktur der medizinischen Notfallversorgung in Deutschland und stellt die Gesetze zur Sicherstellung dieser Versorgung vor. Eine Beschreibung der Ersten Hilfe durch Laien und First Responder sowie die rettungsdienstliche und ambulante klinische Versorgung runden das Thema ab.

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Information

1 [17]EinfĂŒhrung

Abends wĂ€hrend des Essens wird der Mutter, dem Ehemann oder LebensgefĂ€hrten »unwohl«. Starke Schmerzen im Brustbereich und im linken Arm verstĂ€rken das GefĂŒhl von Todesangst und verdeutlichen die Schwere der Situation; alles deutet auf ein Problem mit dem Herzen hin. Doch was ist in dieser Situation zu tun?
Trotz des heutigen medizinischen Fortschritts sind mit 66,1 Prozent (im Jahr 2014) die Herz-Kreislauferkrankungen immer noch Todesursache Nummer 1 in Deutschland (Deutsche Gesellschaft fĂŒr Kardiologie e. V. (DGK), 2014). Viele Menschen haben bereits selbst oder im nĂ€heren Umfeld beziehungsweise Bekanntenkreis ein solches Ereignis erlebt. Um einen Notfall optimal medizinisch versorgen zu können, sind viele Schnittstellen notwendig: Menschen vor Ort – Angehörige, Ersthelfer – sowie die eintreffenden Mitarbeiter des Rettungsdienstes, der Notarzt und im spĂ€teren Verlauf die klinische Notfallversorgung.
Wie werden diese Menschen und EinsatzkrĂ€fte ausgebildet? Welche gesetzlichen Vorgaben gelten fĂŒr sie und fĂŒr mich? Muss auch ich – als Privatperson – in einem Notfall helfen? Einige dieser Fragen sind Ihnen bestimmt auch schon durch den Kopf gegangen. Haben Sie diese fĂŒr sich beantworten können?
Falls nicht, erhalten Sie in diesem Buch alle relevanten Antworten auf die speziellen Fragen sowie Informationen zu den dazugehörigen Bereichen – wie u. a. ErlĂ€uterungen zur rettungsdienstlichen Versorgung in Deutschland. DarĂŒber hinaus werden spezifische Begriffe und gesetzliche Rahmenbedingungen beschrieben, welche den Ersthelfern sowie den Mitarbeitern des Rettungsdienstes einen kompakten und systematischen Überblick an die Hand geben.
Mit diesem Buch wird erstmals ein Werk verfasst, dass die medizinische Notfallversorgung in Deutschland gezielt darstellt und detailliert anhand von Tabellen und Bildern beschreibt. Es unterzieht die Strukturen und ZusammenhÀnge der medizinischen Notfallversorgung einer interdisziplinÀren Betrachtung. Der Ansatz konzentriert sich dabei auf die Disziplinen der Medizin sowie auf Strukturen und Begriffe der klinischen und prÀklinischen Notfallversorgung. Spezielle medizinische Diagnosen und Therapien werden in diesem Buch nicht dargestellt.

1.1 [18]Begriffsdefinition

Das VerstĂ€ndnis von Begriffen ist vor allem im Bereich der medizinischen Notfallversorgung von besonderer Bedeutung. So werden hĂ€ufig verschiedene Worte fĂŒr dieselben Einrichtungen und/oder TĂ€tigkeiten in den BundeslĂ€ndern verwendet. Aus diesem Grund stellt dieser Abschnitt der Begriffsdefinition den Grundstein dieses Buches dar und dient dem einheitlichen VerstĂ€ndnis des Lesers.
Der wichtigste Begriff dieses Buches – der Notfall – wird von mehreren Institutionen unterschiedlich definiert. So beschreibt der Duden den Notfall als eine »Situation, in der dringend Hilfe benötigt wird« (Duden Online, 2018). Im Gegensatz dazu charakterisiert die Norm der »Begriffe im Rettungswesen – DIN 13050:2015« den Notfall als ein »plötzlich eintretendes Ereignis, das eine unmittelbare Gefahr fĂŒr Leben und/oder Gesundheit des Patienten bedeutet, wobei die vitalen Funktionen durch Verletzungen oder akute Erkrankung bedroht, gestört oder ausgefallen sind«. Die Notfallrettung wird als »organisierte Hilfe, die in Ă€rztlicher Verantwortlichkeit erfolgt und die Aufgabe hat, bei Notfallpatienten am Notfallort lebensrettende Maßnahmen oder Maßnahmen zur Verhinderung schwerer gesundheitlicher SchĂ€den durchzufĂŒhren [und] gegebenenfalls ihre TransportfĂ€higkeit herzustellen [
]«, beschrieben (DIN 13050:2015).
Im Vergleich dazu geht der Notfall hÀufig mit dem Begriff Rettungsdienst einher, unter welchem die Strukturen zur Bearbeitung eines Notfalls verstanden werden. So ist der Rettungsdienst nach der DIN 13050 eine »öffentliche Aufgabe der Gesundheitsvorsorge und der Abwehr medizinischer Gefahren, die sich in Notfallrettung und Krankentransport gliedert«. Weiterhin kann der Rettungsdienst in den bodengebundenen und luftgebundenen Rettungsdienst unterteilt werden. Hierbei kann der bodengebundene Rettungsdienst weiter in die Notfallrettung sowie den qualifizierten Krankentransport aufgeteilt werden (siehe Kapitel 6).
Die Unterscheidung zwischen der prĂ€klinischen Notfallversorgung – der Versorgung außerhalb des Krankenhauses – und der klinischen Notfallversorgung innerhalb des Krankenhauses ist in der ersten Betrachtung einfach. Jedoch stellt sich die Frage, zu welchen der beiden Notfallversorgungsbereiche die einzelnen Personen, Gruppen oder Einrichtungen gezĂ€hlt werden können. So sind die folgenden Akteure an der Notfallversorgung in Deutschland beteiligt und können den entsprechenden Bereichen zugeordnet werden.
Bild 1: Schnittstellen der Notfallversorgung
Bild 1: Schnittstellen der Notfallversorgung [zurĂŒck]
Bild 1 zeigt deutlich den starken Anteil der prĂ€klinischen Notfallversorgung in Deutschland. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, dass dieser Bereich in der Bevölkerung anerkannt wird und auch die BĂŒrger eines Landes ĂŒber grundlegendes Wissen verfĂŒgen.
[19]Eine deutlich unterschiedliche Begriffsauswahl findet sich bei der Bezeichnung der Einrichtungen innerhalb der klinischen Notfallversorgung. So wird in Berlin und in anderen östlichen BundeslĂ€ndern u. a. die Anlaufstelle fĂŒr NotfĂ€lle in KrankenhĂ€usern als »Rettungsstelle« bezeichnet. Im Gegensatz dazu wird in den westlichen BundeslĂ€ndern sowie in Österreich diese Einrichtung zur Akutversorgung als »Notaufnahme« bezeichnet. DarĂŒber hinaus werden die Begriffe »Notfallaufnahme«, »Notfallambulanz«, »Nothilfe« oder »Erste-Hilfe-Station« als synonyme Bezeichnungen verwendet, in der Schweiz auch der Begriff »Notfallstation«.
Allein schon wegen dieser Begriffsunterschiede fĂŒr ein und dieselbe Einrichtung in einem Krankenhaus kann es zu kommunikativen Problemen kommen, wenn sich Personen aus unterschiedlichen Regionen in Deutschland ĂŒber die medizinische Notfallversorgung unterhalten. Weiterhin kann die Notfallversorgung u. a. in eine Ă€rztliche und eine nicht-Ă€rztliche Versorgung unterteilt werden. Zur notfallmedizinischen Ă€rztlichen Versorgung zĂ€hlt die prĂ€klinische (außerhalb des Krankenhauses) sowie klinische (innerhalb des Krankenhauses) Ă€rztliche Notfallversorgung, wobei eine Ă€rztliche prĂ€klinische Versorgung vor allem durch den Ă€rztlichen Bereitschaftsdienst und die NotĂ€rzte geleistet wird.

1.2 [20]Grundbegriffe der vertragsÀrztlichen, ambulanten und rettungsdienstlichen Notfallversorgung

Die Grundbegriffe der Notfallversorgung sind fĂŒr ein einheitliches VerstĂ€ndnis von besonderer Bedeutung. Die Begriffe der vertragsĂ€rztlichen, ambulanten und rettungsdienstlichen Notfallversorgung gehören zu den SĂ€ulen fĂŒr ein einheitliches VerstĂ€ndnis der Notfallversorgung in Deutschland. Ein Terminus, der die allgemeine Abwehr von SchĂ€den definiert, ist die »Gefahrenabwehr«. Dieser beinhaltet die klassische TĂ€tigkeit der Polizei- und Ordnungsbehörden wie u. a. Feuerwehr und Rettungsdienst. Diese haben im Rahmen der geltenden Gesetze die notwendigen Maßnahmen zu treffen, um von der Allgemeinheit oder dem Einzelnen Gefahren abzuwehren, durch welche die öffentliche Sicherheit oder Ordnung bedroht wird. HĂ€ufig werden diese TĂ€tigkeiten auch unter dem Begriff »allgemeine Gefahrenabwehr« zusammengefasst.
Der Bereich der Gefahrenabwehr, welche nicht der Polizei zugeordnet wird, wird oft als »nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr« bezeichnet. Die darin tÀtigen Strukturen werden Behörden und Organisationen mit Sich...

Table of contents

  1. Deckblatt
  2. Titel
  3. Copyright
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Geleitwort
  6. Geleitwort
  7. Vorwort
  8. 1 EinfĂŒhrung
  9. 2 Struktur der medizinischen Notfallversorgung
  10. 3 Gesetze zur Sicherstellung der Notfallversorgung
  11. 4 Erste Hilfe durch Laien
  12. 5 First Responder (FR)/Helfer vor Ort (HvO)
  13. 6 Rettungsdienstliche Versorgung in Deutschland
  14. 7 Ambulante und klinische Notfallversorgung
  15. 8 Medizinprodukte
  16. 9 Zeitliche VerÀnderungen im deutschen Gesundheitssystem
  17. 10 Ausbildung und QualitÀt im Rettungsdienst
  18. 11 Bewertung der prÀklinischen, vertragsÀrztlich ambulanten und klinischen Notfallversorgung
  19. Schlussbemerkung
  20. Danksagung
  21. AbkĂŒrzungen
  22. Literaturverzeichnis
  23. Gesetze
  24. Normen
  25. Stichwortverzeichnis