Übergang von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung
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Übergang von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung

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Übergang von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung

About this book

Die Jugendfeuerwehr ist das Organ der Nachwuchsgewinnung der Freiwilligen Feuerwehr. Problematisch ist allerdings vielfach der Übergang von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung. Zu diesem Zeitpunkt treten viele Jugendliche aus der Feuerwehr aus. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich und reichen von veränderten Lebensumständen bis zum völligen Verlust des Interesses an der Feuerwehr. Das Buch beschreibt die Problematik beim Übertritt von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung und mögliche Beweggründe für den Austritt. Es gibt Anregungen und Hinweise, wie der Übergang in die Einsatzabteilung gestaltet werden kann, damit es gelingt, die Anzahl der Austritte zu reduzieren.

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[9]1    Einleitung

Immer mehr Jugendliche verlassen die Jugendfeuerwehr (JF), ohne den Schritt in die Einsatzabteilung (EA) zu gehen. Diese Entwicklung lässt sich zweifelsfrei in den Jahresberichten erkennen und nachlesen, wenn man die einzelnen Angaben addiert. Sicher ist dies von Ort zu Ort, von Jugendfeuerwehr zu Jugendfeuerwehr und von Jahr zu Jahr verschieden. Hier handeln junge Menschen nach ganz individuellem und persönlichem Empfinden und entscheiden sich mit ihrem Schritt gegen einen Verbleib in der Feuerwehr.
Etwa ein Drittel aller Jugendfeuerwehren in Deutschland geben in ihren Jahresberichten an, dass sie Nachwuchssorgen haben. Aber ist diese Fragestellung nicht auch für die Freiwilligen Feuerwehren, die Aktiven, die Einsatzabteilungen, zu überprüfen und berechtigt?
In diesem Buch werden Wege aufgezeigt, die den Wechsel von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung erleichtern und gegebenenfalls sogar attraktiver machen. Es wendet sich damit sowohl an Jugendfeuerwehrwarte und Betreuer als auch an Wehrleiter, Gruppenführer und somit Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehren (FF).
Mit dem Titel ist bereits deutlich gemacht, um was es geht, und vor allen Dingen, um wen es geht. Es geht um junge Menschen, die zum Teil bereits mehrere Jahre in der Jugendfeuerwehr aktiv und engagiert tätig waren und die nicht den Schritt von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung gehen. Und eben um junge Menschen, die man gerne weiter für die Feuerwehr begeistern möchte.
Die Leserinnen und Leser dieses Werkes sollen an das Thema herangeführt werden. Es soll allerdings in keiner Weise Erwartungen wecken, dass es Patentrezepte gibt, um die hierin aufgezeigte Problematik zu lösen. Es geht um junge Menschen und deren Umfeld – in diesem Fall die Feuerwehr. Da jeder Mensch individuell zu sehen ist, wird es immer nur Einzelfallentscheidungen und -lösungen, gegebenenfalls auch noch partnerschaftlich und kameradschaftlich erarbeitete Gruppenergebnisse geben. Das Thema ist so komplex, dass es keinesfalls vollständig und allumfassend abzuhandeln ist. Ein solches Werk würde jeglichen Rahmen sprengen. Daher gibt es hier Erfahrungen und Erkenntnisse wie auch Anregungen, Denkanstöße und Praxishilfen nachzulesen.
Ziel ist es, mit diesen Anregungen und Tipps sowie den Erkenntnissen und Erfahrungen neugierig zu machen, sich mit der Thematik zu befassen sowie sich [10]selbst Ansätze und Lösungen für seinen Zuständigkeitsbereich zu suchen oder auch zu erarbeiten.
Zu Beginn steht die Erkenntnis über die derzeitige Entwicklung sowie die Situation des demografischen Wandels.
Die Austrittsgründe und die damit verbundenen Beweggründe werden statistisch, aber auch im Einzelnen erfasst und näher betrachtet. Übertrittsgründe werden, obwohl sie im Einzelnen nicht bekannt sind, angesprochen und von einigen jungen Mitgliedern der Einsatzabteilung mit ihren Erkenntnissen und Erfahrungen positiv untermauert.
Es folgen die Notwendigkeit und der rechtliche Hintergrund funktionierender Feuerwehren sowie Überlegungen, wie der Unterbau der Jugendfeuerwehren, aber auch der Freiwilligen Feuerwehren stabilisiert werden kann. Sowohl die Vorbereitung in der Jugendfeuerwehr als auch in der Einsatzabteilung wird thematisiert.
Am Ende des Buches werden auszugsweise verschiedene, mit mehr oder weniger Erfolg in den Bundesländern praktizierte Konzepte vorgestellt. Damit will der Autor auf die Vielfalt der Möglichkeiten, von denen individuell Gebrauch gemacht werden kann, hinweisen.
Allein im Interesse der Lesbarkeit wird in diesem Buch weitgehend auf die weibliche Form verzichtet. Auf keinen Fall soll hiermit die Leistung der weiblichen Feuerwehrmitglieder diskriminiert werden.
Den vielen Personen, die durch ihre Zuarbeit, ihre Hinweise, aber auch Publikationen zur Erstellung dieses Buches beigetragen haben, sei an dieser Stelle gedankt.

[11]2 Die Entwicklung

Bei der Gründung der ersten Jugendabteilungen in Freiwilligen Feuerwehren – später Jugendfeuerwehren – stand eindeutig der Nachwuchsgedanke im Vordergrund. Man wollte es anderen Vereinen, insbesondere den Turn- und Sportvereinen, gleichtun, die sich durch ihre Jugendarbeit und Jugendmannschaften frühzeitig um den sportlichen Nachwuchs bemühten.
Bald wurde bemerkt, dass die Feuerwehr und die damit verbundene Technik einen großen Reiz insbesondere auf Jungen (Mädchen kamen erst viel später dazu) ausübte. Trotzdem war es besonders in kleineren Feuerwehren aufgrund der geringen technischen Ausstattung nicht einfach, mit diesen Anreizen alle Dienst- und Gruppenabende zu füllen. Um die Jugendfeuerwehrarbeit attraktiver zu gestalten, kamen nach und nach viele Bereiche, von musischer Arbeit über Sport, Spiel und Basteln bis zu Zeltlagern und vielem anderen mehr, hinzu. Bereits in der ersten Fassung des Bildungsprogrammes der Deutschen Jugendfeuerwehr (DJF) vom August 1975, das weitgehend und maßgeblich aus der Feder des damaligen stellvertretenden Bundesjugendleiters Dieter Schwarze stammt, wird deutlich, dass in der Jugendarbeit als eigenständiges Erziehungsfeld auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen eingegangen werden muss. Schon damals wurde im Schlusssatz auf die notwendige Öffnung einer zukunftsorientierten Jugendfeuerwehrarbeit, aber auch auf die Bedeutung eines konstruktiven Dialogs zwischen Jugend- und Erwachsenenbereich – und somit zwischen den Generationen –, der intensiviert werden muss, hingewiesen.
In den ersten Jahresberichten der Jugendfeuerwehren, die alljährlich zum 31. Dezember erstellt werden mussten und dann ausgewertet wurden, wurde nur gefragt, wie viele Mitglieder in die aktive Wehr übernommen wurden (»Wie viele Jugendfeuerwehrmitglieder wurden in die FF überwiesen?«). Erst Mitte der 1970er-Jahre wurde in den Jahresberichten nach den Mitgliedern, die aus der Jugendfeuerwehr wieder ausgeschieden waren, gefragt. Anfangs war die Anzahl der Jugendlichen, die in die Einsatzabteilung wechselten, zum Teil deutlich größer als die derer, die aus der JF wieder ausgeschieden waren.
Im Jahresbericht 1990 zeigte die Statistik erstmals auf, dass es mehr Austritte als Übertritte in die Einsatzabteilung gab (siehe auch Bild 1). Das blieb auch in den folgenden Jahren, bis dato, so. Während der Unterschied in den 1990er-Jahren (auf Bundesebene gesehen) noch weitgehend vertretbar war, wurde er – mit Ausnahme einiger weniger Jahre – zunehmend größer und betrug zeitweise mehr als 5 000 bis [12]6 000 Jugendfeuerwehrmitglieder (JFM). Dabei darf allerdings nicht übersehen werden, dass bei der Anzahl der Austritte insgesamt die Altersstruktur unberücksichtigt blieb. Das bedeutet, dass nicht bekannt ist, ob es in der Mehrzahl die jüngeren Kinder oder die schon fast erwachsenen Jugendlichen (und damit die zum Wechsel geeigneten JFM) waren.
Bild 1 Entwicklung der Übernahme in die Einsatzabteilung und Austritte aus der Jugendfeuerwehr 1975 bis 2016. Hier ist zu berücksichtigen, dass für die Übertritte nur die älteren JFM gerechnet werden können. In den Austritten sind alle Altersstufen enthalten.
Bild 1 Entwicklung der Übernahme in die Einsatzabteilung und Austritte aus der Jugendfeuerwehr 1975 bis 2016. Hier ist zu berücksichtigen, dass für die Übertritte nur die älteren JFM gerechnet werden können. In den Austritten sind alle Altersstufen enthalten. [zurück]
Erstmals griff das »Lauffeuer«, die Zeitschrift der Deutschen Jugendfeuerwehr, Ende 1990 mit der Titelgeschichte »Aussteiger aus der JF – ein Problem?« dieses Thema auf. Der Redakteur Rudolf A. Hillebrecht bekam für diesen Beitrag, in dem er fragte »Normaler Schwund oder mehr?«, eine Menge Aufmerksamkeit, aber insbesondere von Führungskräften auch massive Kritik.
Sehr intensiv befassten sich die Niedersächsische Jugendfeuerwehr und deren Jugendreferent Dieter Fröchtenicht 1993 mit dem Thema. Mit dem Titel »Ende der Jugendfeuerwehrzeit – was nun?« ging der Autor aufgrund von diversen Überprüfungen und Nachfragen sehr kritisch mit dem Thema um und hielt ein entsprechendes Referat im Rahmen der Delegiertenversammlung der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr 1993. Gleichzeitig kam eine Broschüre mit gleichnamigem Titel heraus.
[13]Da sich die Situation – zumindest augenscheinlich auf Landesebene – nicht verbesserte, sondern eher verschlechterte, wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich intensiv der Thematik annahm. Ende 1996 kam es dann zu einer zweiten Auflage der vorgenannten Broschüre mit Ergänzungen, die aktuellere Erkenntnisse einbezog.
Die Thematik bzw. Problematik wurde in den folgenden Jahren in zahlreichen Landkreisen, aber auch in anderen Bundesländern zunehmend thematisiert. Das Referat mit dem Titel »Ende der Jugendfeuerwehrzeit – was nun?« wurde zugeschnitten auf die jeweiligen Landes-Jugendfeuerwehren, aber auch mit Ausblick auf die gesamte Deutsche Jugendfeuerwehr bei verschiedenen Veranstaltungen und Delegiertenversammlungen vorgetragen.
Die Jugendfeuerwehren in Baden-Württemberg befassten sich bei dem »Projekt 17 ½« 2010 sehr intensiv mit der Thematik. Die hieraus resultierenden »Backnanger Thesen« erhielten in der Informations- und Diskussionsveranstaltung anlässlich der Verbandsversammlung im Oktober 2010 in Baden-Württemberg eine große Aufmerksamkeit.
2013 startete im Verband der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen das Projekt »FeuerwEhrensache«. Auch hier ergriff man die Initiative, sich ganz intensiv – schwerpunktmäßig allerdings auch landesspezifisch – diese...

Table of contents

  1. Deckblatt
  2. Titel
  3. Copyright
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Vorwort
  6. 1 Einleitung
  7. 2 Die Entwicklung
  8. 3 Was geschieht nach dem Übertritt (Wechsel)?
  9. 4 Der demografische Wandel
  10. 5 Austrittsgründe
  11. 6 Übertrittsgründe
  12. 7 Rechtlicher Hintergrund (Organisationsverordnung – Mindeststärke)
  13. 8 Kinderfeuerwehr oder JF-Eintrittsalter unter zehn Jahren
  14. 9 Philosophie – Unterbau der Freiwilligen Feuerwehr
  15. 10 Vorbereitung in der Jugendfeuerwehr
  16. 11 Vorbereitung in der Einsatzabteilung
  17. 12 Modelle, Konzepte, Anregungen
  18. 13 Fazit
  19. Abkürzungsverzeichnis
  20. Literaturverzeichnis/Quellenhinweise