Produktionscontrolling
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Produktionscontrolling

  1. 250 pages
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Produktionscontrolling

About this book

Die Aufgabe des Produktionscontrollings besteht in der Planung, Steuerung und Kontrolle des Produktionsgeschehens und der dabei entstehenden WertflĂŒsse mithilfe verschiedener Controllinginstrumente. Im Unterschied zum finanzwirtschaftlichen Controlling, das sich auf monetĂ€re, quantitativ erfassbare Sachverhalte konzentriert, werden beim Produktionscontrolling auch nicht-monetĂ€re und qualitative Sachverhalte betrachtet. Im Anschluss an eine EinfĂŒhrung in die Bedeutung des Produktionscontrollings und des Kostenmanagements werden die Planungs-, Koordinations-, Kontroll- und Informationsinstrumente fĂŒr das Produktionscontrolling systematisch dargestellt. Anschließend werden diese Instrumente anhand der Beispiele Logistikcontrolling und Controlling hybrider LeistungsbĂŒndel angewendet. Der Stoff ist in abgeschlossene Lehreinheiten aufgeteilt, die bei Bedarf weitgehend unabhĂ€ngig voneinander durchgearbeitet werden können.

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Information

Publisher
Kohlhammer
Year
2016
Print ISBN
9783170303683
eBook ISBN
9783170303737
Edition
1
Subtopic
Operations

1 Bedeutung des Produktionscontrollings

Das Produktionscontrolling befasst sich mit der Planung, Steuerung und Kontrolle der in Produktion und Logistik ablaufenden WertschöpfungsaktivitĂ€ten. Es handelt sich aus strategischer Sicht um ein FĂŒhrungssystem fĂŒr den Produktionsbereich, das Entscheidungen hinsichtlich der Standortwahl, der vorzunehmenden Investitionen, der Technologiewahl und der Ausgestaltung der Produktions- und Logistikprozesse unterstĂŒtzt. Aus operativer Perspektive leistet das Produktionscontrolling UnterstĂŒtzung bei der Planung, DurchfĂŒhrung und Koordination der verschiedenen AktivitĂ€ten, die bei der konkreten Leistungserstellung ablaufen. In der ersten Lehreinheit wird ein Überblick ĂŒber die Entstehung, den Gegenstand und die Bereiche des Produktionscontrollings gegeben.
Leitfragen:
In welchem VerhÀltnis steht das Produktionscontrolling zur Produktionswirtschaft?
Welche Entwicklung hat der Controllingbegriff in den letzten Jahrzehnten erfahren?
Wodurch unterscheiden sich das strategische und das operative Produktionscontrolling?
Was sind die Objekte, Ziele und Aufgaben des Produktionscontrollings?

1.1 Grundlagen des Produktionscontrollings

Die Wurzeln des Produktionscontrollings liegen zum einen in der Produktionstheorie und zum anderen in der Kostenrechnung (vgl. Lehreinheit 2). Die Produktionstheorie beschreibt die Produktion als einen Transformationsprozess. Auf der Inputseite des Produktionsprozesses werden die Einsatzfaktoren Werkstoffe, Betriebsmittel und Arbeitskraft als Produktionspotentiale in den erforderlichen Mengen bereitgestellt. Im Produktionsprozess werden diese mittels der dem Unternehmen zur VerfĂŒgung stehenden Technologie zusammengefĂŒhrt und in materielle Produkte und immaterielle Dienstleistungen als Outputs transformiert (vgl. Gutenberg 1983, S. 3; Steven 1998, S. 3ff.). Bei der GĂŒtertransformation werden bestimmte, oft unternehmensspezifische Produktions- und Logistikprozesse eingesetzt. Diese Input-Output-Beziehung der Produktion ist in Abb. 1.1 schematisch dargestellt.
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Abb. 1.1 Produktion als Transformationsprozess
In einer rein mengenmĂ€ĂŸigen Betrachtung lassen sich die Beziehungen zwischen dem Input und dem Output formal mithilfe einer Produktionsfunktion darstellen. Diese lautet beispielhaft fĂŒr den Einproduktfall:
x = f(r1, r2, r3)
Dabei bezeichnet x die Outputmenge, r 1 steht fĂŒr die Einsatzmenge an Werkstoffen, r 2 fĂŒr die Einsatzmenge an Maschinenleistungen und r 3 fĂŒr die Einsatzmenge an Arbeitskraft. Vereinfachend wird davon ausgegangen, dass es von jeder Einsatzfaktorart lediglich eine AusprĂ€gung gibt. Von einer Konkretisierung der mathematischen Form der Produktionsfunktion wird hier abgesehen, da es lediglich um die Veranschaulichung des MengengerĂŒsts der Produktion geht.
Bewertet man die Faktoreinsatzmengen mit ihren Faktorpreisen, so erhĂ€lt man die Kostenfunktion, die das Produktionsgeschehen nicht nur mengenmĂ€ĂŸig, sondern auch wertmĂ€ĂŸig abbildet. Mathematisch ergibt sich eine Kostenfunktion, indem man den Vektor der zur Herstellung der Produktionsmenge x erforderlichen Faktoreinsatzmengen r mit dem Faktorpreisvektor q multipliziert. q 1, q 2 und q 3 stehen fĂŒr die Kosten jeweils einer Einheit Werkstoff, Maschinenleistung bzw. Arbeitskraft.
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Als Zielsetzungen der Produktion werden hĂ€ufig die Erhöhung der ProduktivitĂ€t, der Wirtschaftlichkeit sowie der RentabilitĂ€t der Leistungserstellung genannt (vgl. Wöhe 2013, S. 43), die auf unterschiedliche Weise an diesen GrĂ¶ĂŸen ansetzen.
  • Die ProduktivitĂ€t ist definiert als das VerhĂ€ltnis zwischen Output und Input. Ansatzpunkte fĂŒr eine ProduktivitĂ€tssteigerung sind daher die Erhöhung der mit gegebenen Faktoreinsatzmengen erzeugten Outputmenge bzw. die Reduktion des Faktorbedarfs zur Herstellung einer Produkteinheit. Dies entspricht dem ökonomischen Prinzip in der Formulierung als Maximum- bzw. Minimumprinzip (vgl. Steven 2013, S. 9).
  • Die Wirtschaftlichkeit berĂŒcksichtigt neben den Mengen auch die Wertkomponente der Produktion, sie ist definiert als VerhĂ€ltnis von Ertrag und Aufwand. Eine Wirtschaftlichkeitssteigerung erfolgt somit durch Steigerung des Ertrags oder Reduktion des Aufwands.
    Ansatzpunkte hierfĂŒr sind neben den bereits bei der ProduktivitĂ€t genannten Mengensteigerungen bzw. -reduktionen die Erhöhung der Absatzpreise (die allerdings außerhalb des Einflussbereichs der Produktionswirtschaft liegt) bzw. die Reduktion der Einkaufspreise fĂŒr die Einsatzfaktoren.
  • Die RentabilitĂ€t eines Betriebs, einer Investition oder eines Projekts ergibt sich, indem man eine ErfolgsgrĂ¶ĂŸe durch den erforderlichen Kapitaleinsatz dividiert. WĂ€hlt man als ErfolgsgrĂ¶ĂŸe den Gewinn bzw. den Deckungsbeitrag, so muss zur RentabilitĂ€tserhöhung bei gegebenem Kapitaleinsatz diese GrĂ¶ĂŸe gesteigert werden. Zur Steigerung sowohl des Gewinns als Differenz aus Erlösen und Kosten als auch des Deckungsbeitrags, d. h. der Differenz aus StĂŒckerlös und variablen StĂŒckkosten, erhĂ€lt man fĂŒr die Produktion wiederum das Ziel der Kostenreduktion bzw. der Reduktion der Faktoreinsatzmengen.

1.2 Entwicklung des Produktionscontrollings

Die Entstehung des Controllings lĂ€sst sich bis in das 15. Jahrhundert zurĂŒckverfolgen, als an den Königshöfen in England und Frankreich erste Controllingaufgaben in Form der ÜberprĂŒfung von Aufzeichnungen ĂŒber den Geld- und GĂŒterverkehr durchgefĂŒhrt wurden (vgl. HorvĂĄth 2012, S. 30). Im Jahr 1778 beschloss der amerikanische Kontinentalkongress, die Stelle eines Comptrollers zur Überwachung der Ausgeglichenheit des Staatsbudgets zu schaffen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war das Controlling weitgehend auf staatliche Einsatzbereiche vorwiegend im angloamerikanischen Wirtschaftsraum beschrĂ€nkt.
Im 20. Jahrhundert wurde das Controlling zunehmend in der Privatwirtschaft eingefĂŒhrt. Schon 1892 wurde erstmalig eine entsprechende Position bei der General Electric Company als Controller bezeichnet. Seit den 1930er Jahren erfĂ€hrt das Controlling zunehmende Verbreitung in Unternehmen. Dies wurde zunĂ€chst durch die Weltwirtschaftskrise sowie spĂ€ter auch durch den immer grĂ¶ĂŸeren Koordinations- und Abstimmungsbedarf in wachsenden Unternehmen ausgelöst. In Deutschland kam das Controlling zuerst bei Tochterunternehmen von US-amerikanischen Konzernen zum Einsatz. Seit den 1970er Jahren erfĂ€hrt es auch hier eine schnelle und weite Verbreitung, verbunden mit einer eingehenden wissenschaftlichen Durchdringung, und seit den 1980er Jahren dringt das Controlling immer mehr in auch mittelstĂ€ndischen Unternehmen vor.
Heute findet man in nahezu jedem grĂ¶ĂŸeren Unternehmen sowie in öffentlichen Verwaltungen einen Controller oder eine Controllingabteilung, allerdings mit teilweise recht unterschiedlichen Aufgabenspektren. So enthĂ€lt ein 1962 vom Financial Executive Institute aufgestellter Aufgabenkatalog bereits die folgenden ControllingtĂ€tigkeiten:
  • Planung
  • interne Berichterstattung und Information
  • Bewertung und Beratung
  • Steuerangelegenheiten
  • Berichterstattung an staatliche Stellen
  • Sicherung des Vermögens
  • volkswirtschaftliche Untersuchungen
Auch in der Literatur existiert bis heute kein einheitliches ControllingverstĂ€ndnis, sondern es gibt eine Reihe unterschiedlicher Controllingkonzeptionen, die von einer erweiterten Rechnungslegung bis hin zum strategischen Management reichen. Kern aller Controllingdefinitionen ist die Bedeutung des englischen Verbs „to control = steuern“. Daraus lĂ€sst sich als grundlegende Controllingaufgabe die Planung, Steuerung und Kontrolle betrieblicher TatbestĂ€nde und AblĂ€ufe ableiten. Weiter besteht Konsens, dass das Controlling der UnterstĂŒtzung der UnternehmensfĂŒhrung dient, indem es relevante Informationen bereitstellt und Entscheidungen vorbereitet bzw. Entscheidungsprozesse unterstĂŒtzt. Aus einer funktionalen Sicht umfasst das Controlling die Bereitstellung von Methoden und Informationen fĂŒr arbeitsteilig ablaufende Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse sowie die bereichsĂŒbergreifende UnterstĂŒtzung und Koordination derartiger Prozesse. Letztlich dient das Controlling der Sicherung der Unternehmensexistenz ĂŒber die SteuerungsgrĂ¶ĂŸen Wirtschaftlichkeit, RentabilitĂ€t und LiquiditĂ€t. Die verschiedenen Schichten des Controllingbegriffs sind in Abb. 1.2 dargestellt.
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Abb. 1.2 Controllingbegriff
In Deutschland lassen sich aufeinander folgende Entwicklungsstufen des Controllings unterscheiden, deren Fokus auf dem jeweils fĂŒr die UnternehmensfĂŒhrung relevanten Engpass liegt (vgl. Abb. 1.3):
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Abb. 1.3 Entwicklung der Controllingkonzeptionen
  • In den 1970er Jahren war die Versorgung des Managements mit fĂŒhrungsrelevanten Informationen der Schwerpunkt des Controllings. Die daraus resultierende informationsorientierte Controllingkonzeption sieht das Controlling als eine zentrale Einrichtung der betrieblichen Informationswirtschaft an. Die Aufgabe des Controllings besteht hier in der Koordination der Informationserzeugung und Informationsbereitstellung mit dem Informationsbedarf der UnternehmensfĂŒhrung. Dazu ist zum einen die Implementierung eines adĂ€quaten Informationssystems auf der Basis des betrieblichen Rechnungswesens erforderlich, zum anderen sind den EntscheidungstrĂ€gern in den verschiedenen Unternehm...

Table of contents

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Inhalt
  6. 1 Bedeutung des Produktionscontrollings
  7. 2 Klassische Kostenrechnung
  8. 3 Grundlagen des Kostenmanagements
  9. 4 Instrumente des Kostenmanagements
  10. 5 Planungsinstrumente
  11. 6 Koordinationsinstrumente I – Bedeutung, Verrechnungspreise
  12. 7 Koordinationsinstrumente II – Budgetierung, Anreizsysteme
  13. 8 Kontrollinstrumente
  14. 9 Informationsinstrumente I – Kennzahlen und Kennzahlensysteme
  15. 10 Informationsinstrumente II – Berichtswesen
  16. 11 Logistikcontrolling
  17. 12 Controlling hybrider LeistungsbĂŒndel
  18. 13 Umweltcontrolling
  19. 14 Literaturempfehlungen