Entscheidungsorientiertes Management
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Entscheidungsorientiertes Management

EinfĂŒhrung in eine konzeptionell fundierte, pragmatische Entscheidungsfindung

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Entscheidungsorientiertes Management

EinfĂŒhrung in eine konzeptionell fundierte, pragmatische Entscheidungsfindung

About this book

Managen heißt Entscheiden. Ein dynamisches Unternehmensumfeld bringt fortlaufende Entscheidungsbedarfe hervor. Die sich hieraus ableitenden Entscheidungssituationen sind vor dem Hintergrund zugrundeliegender Zielsetzungen sowie der zur Anwendung kommenden Entscheidungsregeln zu bewĂ€ltigen. Eine tendenziell zunehmende KomplexitĂ€t des unternehmerischen Umfeldes erfordert neben einem vergangenheitsbezogenen Erfahrungsschatz antizipativen Weitblick.

Dieses Buch verfolgt einen pragmatischen Ansatz: Es gliedert sich gemĂ€ĂŸ den unternehmerischen EntscheidungsablĂ€ufen und integriert theoretische HintergrĂŒnde und Konzepte dort, wo sie praktische Aspekte zu verdeutlichen und zu befruchten vermögen. Es beleuchtet die HintergrĂŒnde und Strukturen unternehmerischer Entscheidungssituationen, um dann fĂŒr die Analyse und Umsetzung hilfreiche Konzepte zu erörtern. Schließlich werden dem Entscheider ĂŒber die ErlĂ€uterung praxisorientierter Entscheidungsinstrumente konkrete HandlungsunterstĂŒtzungen zur professionellen Entscheidungsfindung an die Hand gegeben.

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Information

Year
2017
eBook ISBN
9783110518443
Edition
1
Subtopic
Management

1EinfĂŒhrung

Der Einleitung in die Thematik werden ein paar didaktische Überlegungen vorangestellt, welche dem Leser beim Umgang mit dem vorliegenden Lesestoff helfen mögen.

1.1Didaktik

Bei diesem Buch stehen vier didaktische Ziele im Vordergrund:
–AbschĂ€tzungsleistung: EinschĂ€tzung, welcher Informationsstand hinreichend ist, um bei begrenzten Informationsbeschaffungs- und InformationsverarbeitungskapazitĂ€ten eine hinreichende Entscheidungsgrundlage zu gewĂ€hrleisten.
–Transferleistung: VerstĂ€ndnis, inwiefern die konzeptionell hergeleiteten, abstrahierten Entscheidungsprozesse im eigenen unternehmerischen Entscheidungsalltag anwendbar sind.
–Anwendungsleistung: FĂ€higkeit, die vorgestellten entscheidungsunterstĂŒtzenden Instrumente konkret im Berufsalltag anzuwenden.
–Wertschöpfungsleistung: Verbesserung der eigenen Entscheidungsfindung aufgrund der angewendeten Entscheidungssystematiken.
Das Buch ist in vier Kapitel und somit in vier Themenblöcke untergliedert. Nach der EinfĂŒhrung in die Thematik im Rahmen des ersten Kapitels widmet sich das das zweite Kapitel den verschiedenen Bausteinen eines generellen Entscheidungsprozesses. Hierbei ist eine Gliederungsstruktur gewĂ€hlt, welche den typischen Ablauf unternehmerischer Entscheidungen nachvollzieht und sich nicht primĂ€r nach wissenschaftstheoretischen oder wissenschaftshistorischen Strukturierungsaspekten richtet.
Das breite Spektrum unternehmerischer Entscheidungen schlÀgt sich nieder in einem ebenso variantenreichen Gestaltungsraum beim jeweiligen Entscheidungsprozess. Das dritte Kapitel beschÀftigt sich deshalb mit dem situativen Entscheiden: Welche Entscheidungsarten lassen bestimmte AusprÀgung eines unternehmerischen Entscheidungsprozesses geraten erscheinen? Unter Bezugnahme auf die im zweiten Kapitel dargelegten Grundlagen kann nun eine differenzierte Anwendung auf spezifische Entscheidungssituationen erfolgen. Hierzu werden drei sich ergÀnzende AnsÀtze vorgestellt.
Das vierte Kapitel beschreibt den Kaufentscheidungsprozess des Produktabnehmers. Die ökonomische Legitimation eines privatwirtschaftlichen Unternehmens liegt darin, Produkte anzubieten, die zu einem gewinntrĂ€chtigen Preis nachgefragt werden. Das VerstĂ€ndnis der Ablaufschritte bei einem Kaufprozess ist deshalb fĂŒr ein Unternehmen von zentraler Bedeutung. Gleichzeitig wird bei dieser Diskussion verdeutlicht, wie und in welchen Phasen Kaufentscheidungen von unternehmerischen Vermarktungsentscheidungen beeinflusst werden können.
Das Glossar und das Sachregister sollen der Navigation und dem VerstÀndnis des Lesers dienen, mit Blick auf eine pragmatische, anwendungsorientierte Perspektive.
Textkategorien
Die Darlegung der unterschiedlichen Themenbereiche erfolgt ĂŒber fĂŒnf Textkategorien:
  1. Basistext: Der Basistext nimmt den Hauptanteil der Darlegungen fĂŒr sich in Anspruch. Hier wird in die jeweilige Problematik eingefĂŒhrt und deren unternehmerische Relevanz aufgezeigt. Zum Teil rekurriert das anschließende Herausarbeiten eines konzeptionellen Lösungsansatzes auf verschiedene konkurrierende oder sich ergĂ€nzende AnsĂ€tze. Bei einer solchen Diskussion steht weniger der Anspruch auf einen vollstĂ€ndigen wissenschaftlichen Abriss im Vordergrund, sondern vielmehr die Absicht, den facettenreichen Aspekten eines praxistauglichen Lösungsansatzes Rechnung zu tragen. Wo sinnvoll, werden fĂŒr einen Themenpunkt ergĂ€nzend entscheidungsunterstĂŒtzende Instrumente (Decision Support Tools) vorgestellt.
  2. Zusammenfassungen: Textboxen mit dem Icon
    kondensieren vorangegangene, lÀngere Diskussionen in Form von Kernaussagen oder mittels der Schilderung von AnwendungsfÀllen.
  3. Beispiele: Textboxen mit dem Icon
    haben Anwendungsbeispiele zum Gegenstand. Diese Beispiele nehmen auf die unterschiedlichsten Themenbereiche des unternehmerischen Entscheidungsspektrums Bezug, um die Bandbreite der Anwendungsfelder zu verdeutlichen. Wo sinnvoll, werden diese exemplarischen AusfĂŒhrungen eine konkrete Umsetzung zuvor angefĂŒhrter Vorgehensweisen umfassen.
  4. Übungen: Textboxen mit dem Icon
    umfassen Aufgabenstellungen, deren Bearbeitung es dem Leser ermöglicht, die Transferleistung von TextverstĂ€ndnis zu Anwendungskompetenz zu ĂŒberprĂŒfen. Wo sinnvoll, werden bei dieser Textkategorie auch Lösungen skizziert.
  5. Fragestellungen: Textboxen mit dem Icon
    haben Fragestellungen zum Gegenstand, die sich aus Entscheidersicht mit dem jeweiligen Themenpunkt verbinden. Diese Textbox sensibilisiert fĂŒr Überlegungen, die sich bei der Umsetzung ergeben.
Los geht’s!

1.2Management und Entscheiden

Unsere Welt wird schneller: Beschleunigte InformationsflĂŒsse, raschere Innovationszyklen, vermehrte MeinungspluralitĂ€t und verkĂŒrzte Halbwertzeiten des Wissens fordern eine enge Taktung von Entscheidungen. Dieses PhĂ€nomen betrifft in besonderem Maße unternehmerische EntscheidungstrĂ€ger in einem zunehmend globalisierten Marktumfeld. Welche Entscheidungskontexte sind hierbei zu unterscheiden? Welche Zielsetzungen verbinden sich mit der Entscheidungsfindung? Welche Entscheidungsregeln liegen einer nachvollziehbaren Entscheidungsfindung zugrunde? Und inwiefern sind die Entscheidungsresultate fĂŒr kĂŒnftige Entscheidungen nutzbar? Diesen Fragestellungen ist mit konzeptionell hergeleiteten und pragmatisch anwendbaren AusfĂŒhrungen zu begegnen.
Management bedeutet Entscheidungsfindung oder, wie Pepels es ausdrĂŒckt: „Wirtschaften heißt Entscheiden.“ (2007: 13). Die Notwendigkeit von Entscheidungen ergibt sich aus den gegebenen GestaltungsrĂ€umen: Wo es Handlungsalternativen gibt, gibt es Entscheidungsbedarf! Was macht eine „richtige“ Entscheidung aus? Sie sollte geeignet sein, den zugrunde liegenden Zielstellungen bestmöglich zu genĂŒgen. Solche Zielstellungen machen sich an wahrgenommenen EngpĂ€ssen fest: Ein Absatzengpass fordert Vermarktungsziele ein, Ressourcenknappheit provoziert entsprechende Effizienzziele, und bei defizitĂ€ren Mitarbeiterleistungen werden Motivations- und BefĂ€higungsziele im Vordergrund stehen.
Unternehmerisches Entscheiden
Jeder von uns ist laufend mit Entscheidungsbedarfen konfrontiert. Und so stellt der Bedarf an unternehmerischer Entscheidungsfindung einen stĂ€ndigen Begleiter des Manageralltags dar. Hierbei mag es sich um Routineentscheidungen handeln, die sich in einer Prozesslogik abbilden und grĂ¶ĂŸtenteils delegieren lassen – etwa das Vorgehen bei Kundenreklamationen. Andere Entscheidungen werden einen Einmalcharakter besitzen und sich nicht auf einen problemspezifischen Erfahrungsfundus berufen können, wie es beispielsweise bei der Erschließung neuer AbsatzkanĂ€le der Fall ist. WĂ€hrend Entscheidungsprozesse einem generischen Grundmuster folgen, sind zugleich situative Unterschiedlichkeiten und deren Auswirkung auf die Ausgestaltung der spezifischen Entscheidungsfindung zu beleuchten.
Was macht unternehmerisches Entscheiden aus? Hier finden Handlungsfestlegungen fĂŒr eine Organisation, fĂŒr ein Kollektiv statt. So kann etwa eine komplexe unternehmerische Einkaufsentscheidung ĂŒber ein Buying Center abgewickelt werden, welches neben Initiator und Nutzer des Kaufgegenstandes den formalen Entscheider (etwa die GeschĂ€ftsfĂŒhrung), das Finanzcontrolling, den Einkauf sowie anderweitige, informelle Beeinflusser (etwa MeinungsfĂŒhrer und Gatekeeper3) umfasst. Entsprechend hat der Entscheidungsprozess fĂŒr einen erweiterten Personenkreis nachvollziehbar zu sein. Hieraus ergeben sich:
–RationalitĂ€tsdruck: Welcher Logik folgt die Entscheidung?
–Ergebnisdruck: War es eine gute bzw. eine richtige Entscheidung?
Unternehmerische Entscheidungen richten sich in letzter Konsequenz an der Knappheit materieller Ressourcen aus und sind daher im Regelfall materiell zu beschreiben – letztlich mit Bezug auf ihren geldwerten Effekt. Zudem wirkt eine unternehmerische Entscheidung unter Konkurrenzbedingungen; sie löst daher im Regelfall korrespondierende Entscheidungen anderer aus, auf die dann wiederum zu reagieren wĂ€re. Insofern kommt es in der Vernetzung von Entscheidungswirkungen zu Gewinner-/Verlierer-Effekten: Die Wirkung einer eigenen Entscheidung korrespondiert mit ihrer Umwelt.
Das Thema dieses Buches, „Entscheidungsorientiertes Management“, möchte zwei Welten zusammenfĂŒhren: Entscheidungstheorie und Entscheiderpraxis. Über Entscheidungstheorien wurde und wird ausfĂŒhrlich wissenschaftlich publiziert (z. B. Dörsam 2007, Obermaier/Saliger 2013, Laux/Gillenkirch/Schenk-Mathes 2014). Dennoch haben sich die Entscheiderpraxis und auch das hierauf ausgerichtete BeratungsgeschĂ€ft weitestgehend unbeeindruckt von diesen theoretischen Erkenntnissen aufgestellt. So fordert der Buchtitel beides ein: Einerseits sollen theoretische Grundlagen erschlossen, Überlegungen systematisiert und ein konzeptioneller Rahmen als Fundament fĂŒr entscheidungsunterstĂŒtzende Instrumente geschaffen werden. Andererseits gilt es, einen Konkretisierungs- und Anwendungsgrad herauszuarbeiten, der die Praxistauglichkeit der AusfĂŒhrungen sowie die VerstĂ€ndlichkeit auch fĂŒr einen nichtwissenschaftlichen Personenkreis gewĂ€hrt.

1.3Entscheidungscharakteristika

Das Spektrum möglicher Unternehmensentscheidungen ist breit, von regelmĂ€ĂŸig anfallenden, operativen Routineentscheiden bis hin zu epochalen strategischen Weichenstellungen. Bestmann charakterisiert Entscheidungstypen anhand folgender Charakteristika (2009: 94f.):
–individuelle oder kollektive Entscheidungen
–einmalige oder sich wiederholenden Routineentscheidungen
–dispositive und operative Entscheidungen
Bronner schlÀgt eine umfassendere Klassifizierung von Entscheidungstypen vor, welche die Charakteristika von Bestmann inkludiert (1989: 8):
–individuelle oder kollektive Entscheidungsverantwortlichkeit
–neuartige oder routinierte Entscheidung
–strategische, taktische oder operative...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Widmung
  5. Vorwort
  6. Inhaltsverzeichnis
  7. Abbildungsverzeichnis
  8. Tabellenverzeichnis
  9. AbkĂŒrzungsverzeichnis
  10. 1 EinfĂŒhrung
  11. 2 Entscheidungsprozess
  12. 3 Situatives Entscheiden
  13. 4 Beeinflussung der Kundenentscheidung
  14. Ausblick
  15. Anhang: Psychologische Entscheidungsanomalien
  16. Glossar
  17. Literaturverzeichnis
  18. Sachregister