Personal und Arbeit
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EinfĂŒhrung in das Personalmanagement

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Personal und Arbeit

EinfĂŒhrung in das Personalmanagement

About this book

Die vollstĂ€ndig ĂŒberarbeitete 10. Auflage des Lehrbuchklassikers gibt einen umfassenden und gut verstĂ€ndlichen Überblick ĂŒber das gesamte Themengebiet des Personalmanagements. Die AusfĂŒhrungen beziehen dabei nicht nur die theoretischmethodischen Grundlagen des Einsatzes personalpolitischer Instrumente mit ein, sondern diskutieren auch deren Folgen fĂŒr den Arbeitsprozess.

Damit vermitteln die Autoren den aktuellen Wissensstand in allen Bereichen des Personalmanagements.

  • Das Buch richtet sich an Bachelor- und Masterstudierende der Wirtschaftwissenschaften mit dem Schwerpunkt Personalmanagement, Organisation und MitarbeiterfĂŒhrung.
  • DarĂŒber hinaus erhalten Personalverantwortliche und Personalberater einen Einblick in aktuelle und zukĂŒnftige Herausforderungen der Personalarbeit.

Prof. Dr. Walter A. Oechsler war Inhaber des Lehrstuhls fĂŒr Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Personalwesen und Arbeitswissenschaft an der
UniversitÀt Mannheim.

Dr. Christopher Paul ist Professor an der Dualen Hochschule in Mannheim.

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Information

1 Einleitung

Die Bedeutung der Mitarbeiter hat sich in der betriebswirtschaftlichen Diskussion seit einigen Jahren grundlegend verĂ€ndert. WĂ€hrend die Personalabteilungen frĂŒher auf die Lohn-und Gehaltsabrechnung und Verwaltung der Personalakten reduziert wurde, so soll das Personalmanagement heute dazu beitragen, die Ressource Mensch so zu aktivieren, dass sie im Zusammenspiel mit den ĂŒbrigen Unternehmensressourcen einen Beitrag zur Umsetzung der Unternehmensziele leistet.
So ĂŒberrascht es auch nicht, dass kaum ein GeschĂ€ftsbericht oder Management-Lehrbuch ohne den Hinweis auf die „zentrale unternehmensstrategische Bedeutung“ der Mitarbeiter oder das Bekenntnis „die Mitarbeiter sind unsere wertvollste Ressource“ auskommt.
Obwohl diese Aussagen zunĂ€chst trivial und selbstverstĂ€ndlich erscheinen, ist die tatsĂ€chliche Aktivierung des Menschen als wertvollste Ressource eines Unternehmens doch alles andere als leicht. Das hierfĂŒr zur VerfĂŒgung stehende personalwirtschaftliche Instrumentarium deckt ein sehr breites Spektrum ab, lĂ€sst sich aber nicht allgemeingĂŒltig ein- und umsetzen. Die Ausgestaltung eines Personalmanagements muss dabei vielmehr betriebsindividuell erfolgen, da nicht jedes personalwirtschaftliches Instrument in jeder Situation den gewĂŒnschten Mehrwert bringt.
Deshalb besteht das generelle Lehrziel dieses Lehrbuchs darin, das verfĂŒgbare personalwirtschaftliche Wissen aufzubereiten und zu differenzieren, sodass der Leser in die Lage versetzt wird, situationsadĂ€quate Handlungen zu verfolgen und sinnvolle Entscheidungen im Kontext von Personal und Arbeit treffen kann.
Im Folgenden sollen daher personalwirtschaftliche Problemstellungen und mögliche LösungsentwĂŒrfe vorgestellt und ihre Möglichkeiten und Grenzen diskutiert werden. Damit soll ein grundlegendes VerstĂ€ndnis fĂŒr
  • ■ die Ideengeschichte und die Organisation der Personalarbeit (Kap. 1)
  • ■ die theoretischen Grundlagen personalwirtschaftlicher AktivitĂ€ten (Kap. 2),
  • ■ die Rahmenbedingungen des Personalmanagements (Kap. 3)
  • ■ die strategischen Optionen (Kap. 4) und
  • ■ das personalwirtschaftliche Instrumentarium (Kap. 5 bis Kap. 12)
geschaffen werden.

1.1 Ideengeschichte des Personalmanagements

Eine umfassende Darstellung der Ideengeschichte des Personalmanagements fehlt bisher. FĂŒr den deutschsprachigen Raum haben sich stattdessen Darstellungen etabliert, die die Entwicklung des Personalmanagements in Epochen darstellen.

Akademische Entwicklung des Fachs
FrĂŒhe Spuren personalwirtschaftlicher Überlegungen lassen sich in den Diskussion des 1872 gegrĂŒndeten „Verein fĂŒr Socialpolitik“ finden. Dort wurden schon in den Anfangsjahren Themen diskutiert, die viele Jahrzehnte spĂ€ter den Kernbereich der betrieblichen Personalwirtschaft ausmachen sollten (bspw. die Konfliktlösung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, Wege zur ProduktivitĂ€tssteigerung, Arbeitszeitmodelle oder Systeme der Lohnfindung). Die vielfĂ€ltigen Diskussionen und Themen wurden aber nicht konzeptionell zusammengefĂŒhrt, sondern immer nur anlassbezogen diskutiert (vgl. Drumm, 2008).
Die Vorstellung, die Themen könnten in einer betriebswirtschaftlichen Funktion „Personalwirtschaft“ gebĂŒndelt werden, lag noch in weiter Ferne. Selbst in den 1898 neu gegrĂŒndeten Handelshochschulen (als VorlĂ€ufer der modernen BWL), die das Fach Betriebswirtschaftslehre erst in den Kanon der Sozialwissenschaften aufgenommen haben, wurde „Personal“ als betriebswirtschaftliche Funktion zunĂ€chst nicht angeboten.
Vor und besonders nach dem Ersten Weltkrieg verbreiteten sich erste systematische Instrumente zur Leistungsentlohnung (insb. Akkord- und PrĂ€mienlöhne). Das hierzu erforderliche Anwendungswissen lag aber weiterhin bei Meistern oder Produktionsleitern (und damit außerhalb der kaufmĂ€nnischen BetriebsfĂŒhrung). Auch andere Themenkomplexe, wie bspw. Arbeitsleistung, menschliches Verhalten oder Arbeitszuweisung, wurden bis Mitte der 1950er-Jahre entweder außerhalb der Betriebswirtschaftslehre in der Soziologie, Arbeitswissenschaft oder Psychologie behandelt oder im Rahmen der (volkswirtschaftlichen) Mikroökonomik als ein Faktor von vielen gesehen.
Erst die Vertreter der sog. katholischen Soziallehre fĂŒhrten die unterschiedlichen Themengebiete zusammen und etablierten „Personalwirtschaft“ als betriebswirtschaftliche Fachdisziplin. RĂŒckblickend wird das Jahr 1961 als das Geburtsjahr der akademischen Personalwirtschaft bezeichnet (vgl. Gaugler, 2004):
  • ■ Der Verband der Hochschullehrer fĂŒr Betriebswirtschaft e.V. organisiert in seiner Jahrestagung an der Wirtschaftshochschule Mannheim das Rahmenthema „Arbeit und Lohn als Forschungsprojekt der Betriebswirtschaftslehre“,
  • ■ der erste Lehrstuhl fĂŒr „Personalwesen und Arbeitswissenschaft“ wird in Mannheim eingerichtet und mit August Marx besetzt. Dieser setzt sich erfolgreich dafĂŒr ein, Personalwesen als Spezielle Betriebswirtschaftslehre in die PrĂŒfungsordnung BWL aufzunehmen und
  • ■ das erste Lehrbuch fĂŒr das Personalwesen wird von Kolbinger (1962) fertiggestellt.
Die Entwicklung des Personalmanagements als Spezielle Betriebswirtschaftslehre blieb nicht ohne Widerspruch. Fachvertreter argumentierten „Arbeit und Personal kĂ€men in der Bilanz nicht vor“ und sei daher abzulehnen (Gaugler, 1996, S. 7). So blieb im Laufe des folgenden Jahrzehnts die Zahl der BWL-Professuren mit dem Schwerpunkt Personalwesen zunĂ€chst relativ gering. Erst Mitte der 1970er Jahre vervielfachte sich die Anzahl der personalwirtschaftlich ausgerichteten LehrstĂŒhle (hĂ€ufig mit dem Schwerpunkt „Personal und Organisation“). In den folgenden Jahrzehnten stabilisierte sich der Anteil der Professuren mit dem Schwerpunkt Personalwirtschaft und liegt seit Jahren bestĂ€ndig zwischen 5 und 7 Prozent der BWL-Professuren.
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Abb. 1.1: Entwicklung der Professuren im Fachbereich Personalwirtschaft (vgl. Gaugler, 1996, S. 25).
Entwicklung des Personalmanagements in der Praxis
Die Entwicklung des Personalmanagements in der Praxis lÀsst sich in mehrere Phasen unterteilen (vgl. hierzu Scholz, 2014, S. 59 f., Wunderer/v. Arx, 2002, S. 25 ff.).
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Abb. 1.2: Phasen des Personalmanagements (vgl. Wunderer/v. Arx, 2002, S, 25 ff.).
Bis in die 1960er-Jahre (BĂŒrokratiephase) existierte die Personalabteilung lediglich als AnhĂ€ngsel an die Finanz- und BuchfĂŒhrung, dessen Leiter die Aufgabe der Bestandspflege von Personalakten und Auszahlung der Löhne ĂŒbernahm. Nachdem die ersten LehrstĂŒhle geschaffen wurden und Studenten die Spezielle Betriebswirtschaftslehre Personalwirtschaft durchlaufen konnten, hat sich das neue Berufsbild des Personalleiters herausgebildet, der fortan fĂŒr die Verwaltung von Personalakten, Lohnauszahlungen, Vertragswesen und juristische Konfliktlösungen verantwortlich war (Phase der Institutionalisierung).
Die sozialpolitischen Debatten der 1970er-Jahre setzten sich in den Unternehmen fort (Humanisierungsphase). Das Betriebsverfassungsgesetz von 1972 und zahlreiche weitere neu geschaffene Arbeitsgesetze stĂ€rkten BetriebsrĂ€ten und Gewerkschaften in ihren Partizipationsrechten. Die Mitarbeitervertreter konfrontierten die UnternehmensfĂŒhrung mit neuen Konzepten und wissenschaftlichen Erkenntnissen (wie bspw. das Belastungs-/Beanspruchungs-Konzept oder die sog. „Humanisierung der Arbeit“-Bewegung, vgl. Kap. 2.4.1 und Kap. 7.3). Als Gegengewicht und Anlaufpunkt fĂŒr die nun aufkommenden betriebsverfassungsrechtlichen Diskussionen und Verhandlungen (bspw. ĂŒber Auswahlrichtlinien, Entgeltfindung oder Personalentwicklung) wurde die Personalarbeit juristisch geprĂ€gt und deren Leitung hĂ€ufig mit Juristen besetzt.
Der sich verschĂ€rfende weltweite Wettbewerbsdruck veranlasste Unternehmen zu Rationalisierungsprogrammen und Prozessoptimierung, die auch die Personalabteilungen erfasste (Phase der Ökonomisierung). Inspiriert von amerikanischen und japanischen Vorbildern, entstanden erste AnsĂ€tze einer Personalstrategie. Die vormals mit Juristen besetzten Personalleitungen werden in der Folge hĂ€ufiger von betriebswirtschaftlich ausgebildeten Personalleitern ersetzt. Der wirtschaftliche Druck (insb. die im internationalen Vergleich hohen Personalkosten) zwang die Personalleitungen dazu, neue Konzepte zur Flexibilisierung der Arbeitszeit, des Arbeitsorts, der Personalkosten und des Personaleinsatzes auszuarbeiten.
Die Phase der 1990er-Jahre (Unternehmertum) ist geprĂ€gt von einer zweiten Professionalisierungswelle der Personalleiter. Diese neue Generation von Personalleitern wurde nun von der zweiten Generation der Personal-Professoren ausgebildet, die ihrerseits die strategische Funktion des Personalmanagements herausstellten, die Ausbildung international und an Best Practice-Konzepten ausrichteten sowie die damals neuen Managementtools (bspw. Benchmarking, SWOT-Analysen, Lean Management oder Balanced Scorecard) auch fĂŒr die Personalarbeit nutzbar machten. Als Ă€ußeres Zeichen der Modernisierung wird der zunehmend als verstaubt empfundene Begriff „Personalwesen“ oder „Personalwirtschaft“ durch „Human Resource Management“ ersetzt.
Die 2000er-Jahre waren von der Umsetzung des HR Business Partner-Konzepts (vgl. Kap. 1.2.4) geprĂ€gt. Nachdem sich die Personalfunktion im oberen Management als eigenstĂ€ndige Unternehmensfunktion verortet hatte, begann eine Zeit, in der sich die Personaler sich konzeptionell mit sich selbst beschĂ€ftigten. In dieser Zeit nahm die Anzahl der externen Berater und Dienstleister zu, die durch placebo-artiges Verabreichen von inhaltsleeren Konstrukten und Diskussionen (welche Rolle hat HR, welche TĂ€tigkeiten sollen in einem Shared Service Center ausgefĂŒhrt werden, welche Aufgabe kommt dem Business Partner oder dem Center of Competence zu?) die Ideenlosigkeit nur mĂŒhsam verschleiern konnten (vgl. Scholz, 2014, S. 60).
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Abb. 1.3: Themen der Zukunft fĂŒr das Personalmanagement (vgl. BCG, 2013).
FĂŒhrt man die Einteilung in Dekaden fort, so stellt sich die Frage, welche Bezeichnung die Phase fĂŒr die Zeit nach 2010 einnehmen wird. Zwar gibt es an möglichen Herausforderungen keinen Mangel (vgl. Abb. 1.3), doch könnte man pessimistisch prognostizieren, die Nabelschau bei der Umsetzung des HR Business Partner-Konzepts wird die Personalabteilungen in den nĂ€chsten Jahren weiter prĂ€gen. Alternativ könnte man die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und der personalpolitische Umgang damit als Startpunkt fĂŒr eine neue Schwerpunktsetzung ansehen. So sind viele Personalabteilungen dazu ĂŒbergegangen, den Aufbau personalpolitischer FlexibilitĂ€t wieder in den Mittelpunkt ihrer AktivitĂ€ten zu stellen.

1.2 Organisation der Personalarbeit

Personalwirtschaftliche AktivitĂ€ten verteilen sich auf viele Akteure (bspw. FĂŒhrungskrĂ€fte, Betriebsrat, Gewerkschaften, Mitarbeiter und Personalabteilungen). WĂ€hrend das Personalmanagement in Kleinbetrieben meist von der Unternehmensle...

Table of contents

  1. Personal und Arbeit
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Vorwort zur 10. Auflage
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. 1 Einleitung
  7. 2 Theoretische AnsÀtze zu Personalund Arbeit
  8. 3 Umweltkontext von Personal und Arbeit
  9. 4 Personalstrategien
  10. 5 Personalplanung und QuantitÀt/QualitÀt vonArbeit
  11. 6 Personalbeschaffung und -auswahl
  12. 7 Personaleinsatz und Arbeitsgestaltung
  13. 8 PersonalfĂŒhrung im Arbeitsprozess
  14. 9 Personalentgelt und Arbeitsleistung
  15. 10 Personalentwicklung und Arbeitsqualifikation
  16. 11 Personalanpassung und Arbeitsbeendigung
  17. 12 Controlling personeller Ressourcen undErgebnisse von Arbeit
  18. Literatur
  19. Index