
Erzählen und Episteme
Literatur im 16. Jahrhundert
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Erzählen und Episteme
Literatur im 16. Jahrhundert
About this book
Die deutschsprachige Erzählliteratur des 16. Jahrhunderts, die an der Schwelle zur Poetik des Barock steht, wird in der germanistischen Forschung in ihrer kulturellen und poetischen Bedeutung nach wie vor unterschätzt und vernachlässigt. Die vorwiegend germanistischen Beiträge dieses Bandes, die auch romanistische und kunsthistorische Perspektiven einbeziehen, richten sich auf Prosaromane, Schwänke, Tierepik und historiographische Großformen. Sie setzen sich zum Ziel, die Strukturen und Semantiken der Texte zu erschließen und erproben neue Sichtweisen, indem sie den Leistungen des Erzählens als eigenständige Formen der Speicherung, Konfiguration und Transgression von Wissen nachgehen. Deutlicher als bisher läßt sich so profilieren, wie die volkssprachige Literatur die epochalen epistemischen Umbrüche der frühneuzeitlichen Kultur, die Pluralisierungen und Neuordnungen des Wissens reflektiert. Da hier Fragen nach der spezifisch literarischen Inszenierung von Wissen leitend sind, führen die Beiträge literaturwissenschaftliche und epistemologische Problemstellungen zusammen. In diesem Sinne steht die Frage nach einer Poetologie des Wissens im Zentrum.
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Information
Table of contents
- Einleitung der Herausgeber: Erzählen und Episteme
- Konterdiskursivität bei Rabelais
- Zur poetischen Funktionalisierung hermetischen Wissens in Fischarts Geschichtklitterung
- Skeptizistische Amplifikation des Erzählens Fischarts Antworten auf die epistemische Expansion der Frühen Neuzeit
- Semantische Kohärenz, narrative Inkohärenz? Zum Problem der narrativen Strukturen und der Erzählformen in der Historia von D. Johann Fausten
- Providenz – Kontingenz – Erfahrung Der Fortunatus im Spannungsfeld von Episteme und Schicksal in der Frühen Neuzeit
- Genealogie und sozialer Aufstieg in Georg Wickrams Goldfaden
- Negative Kohärenz. Narrative Inversionen im Fincken Ritter
- Morus und Moros – Utopia und Lalebuch. Episteme auf dem Prüfstand lalischer Logik
- History, Narration, Lalespil. Erzählen von Weisheit und Narrheit im Lalebuch
- Das Böse ohne Balance? Boccaccio-Rezeption in den Schwankbüchern
- Überlegungen zur ›Logik‹ der Sammlung und zur Relationierung von Einzeltexten in Jakob Freys Gartengesellschaft (1557)
- Die Zerdehnung der Pointe. Inszenierte Mündlichkeit und sozialer common sense in Jakob Freys Gartengesellschaft
- Geltendes im Nichtigen Beobachtungen zur Autorisierung ›niederen‹ Erzählens in der Gartengesellschaft (1557), in Maynhincklers Sack (1612) und im Roldmarsch Kasten (1608)
- Wissensvermittlung und Erkenntnisleistung in Georg Rollenhagens Froschmeuseler (1595)
- Heraldische Fiktion als genealogisches Argument. Anmerkungen zur Wiener Neustädter Wappenwand Friedrichs III. und zu ihrer Nachwirkung bei Maximilian
- Die Pfauensymbolik in der Fürstlichen Chronik Jakob Mennels (1518) und ihre Bedeutung für die historisch-genealogischen Konst uktionen Maximilians I
- Ein anderer Laokoon. Die Geburt ästhetischer Subversion aus dem Geist der Reformation
- Abbildungen
- Abbildungsverzeichnis
- Register