The Arabs and the Stars
eBook - ePub

The Arabs and the Stars

Texts and Traditions on the Fixed Stars and Their Influence in Medieval Europe

Paul Kunitzsch

Share book
  1. 356 pages
  2. English
  3. ePUB (mobile friendly)
  4. Available on iOS & Android
eBook - ePub

The Arabs and the Stars

Texts and Traditions on the Fixed Stars and Their Influence in Medieval Europe

Paul Kunitzsch

Book details
Book preview
Table of contents
Citations

About This Book

The influence of Arabic-Islamic science on European astronomy is still evident in the number of terms and star names which derive from the Arabic. These articles examine what the Arabs - and other peoples of the Islamic world - knew about the fixed stars and the constellations, and the astrological traditions they associated with them. Professor Kunitzsch shows how the early folk astronomy of the Arabs was radically altered, without being swept away, by the discovery of ancient Greek, also Indian and Persian, sources; by far the most important of these was the Almagest of Ptolemy. This knowledge was then transmitted to medieval Europe, to Byzantium and, especially, to Spain, as the articles go on to describe, and was a vital factor in stimulating the development of scientific thought in the West.

Frequently asked questions

How do I cancel my subscription?
Simply head over to the account section in settings and click on “Cancel Subscription” - it’s as simple as that. After you cancel, your membership will stay active for the remainder of the time you’ve paid for. Learn more here.
Can/how do I download books?
At the moment all of our mobile-responsive ePub books are available to download via the app. Most of our PDFs are also available to download and we're working on making the final remaining ones downloadable now. Learn more here.
What is the difference between the pricing plans?
Both plans give you full access to the library and all of Perlego’s features. The only differences are the price and subscription period: With the annual plan you’ll save around 30% compared to 12 months on the monthly plan.
What is Perlego?
We are an online textbook subscription service, where you can get access to an entire online library for less than the price of a single book per month. With over 1 million books across 1000+ topics, we’ve got you covered! Learn more here.
Do you support text-to-speech?
Look out for the read-aloud symbol on your next book to see if you can listen to it. The read-aloud tool reads text aloud for you, highlighting the text as it is being read. You can pause it, speed it up and slow it down. Learn more here.
Is The Arabs and the Stars an online PDF/ePUB?
Yes, you can access The Arabs and the Stars by Paul Kunitzsch in PDF and/or ePUB format, as well as other popular books in History & Science History. We have over one million books available in our catalogue for you to explore.

Information

Publisher
Routledge
Year
2017
ISBN
9781351894760
Edition
1

II
DAS FIXSTERNVERZEICHNIS IN DER „PERSISCHEN SYNTAXIS“ DES GEORGIOS CHRYSOKOKKES

In der Kulturgeschichte ist bekannt, welche bedeutende Rolle der islamisch-arabische Kulturkreis bei der Überlieferung antiken Wissens an das moderne Europa einst spielte. Zeugen für diesen Traditionsvorgang wie auch für die eigenen Leistungen des Orients bilden die zahlreichen mittelalterlichen europäischen Werke vieler Disziplinen, die teils aus dem Arabischen übersetzt, teils aus arabischen Vorlagen kompiliert sind. Sie enthalten meist nicht nur das übernommene Wissen, sondern auch Wörter, termini und Namen aus der orientalischen Originalsprache.
Von solchen Werken sind vor allem diejenigen der westeuropäischen lateinischen Überlieferung bekannt, da sie im Traditionskontinuum einen zentralen Platz einnahmen und jahrhundertelang weiterwirkten.
Die wissenschaftliche Literatur der Byzantiner blieb demgegenüber im westlichen Europa lange Zeit unbekannt und hatte an dem großen Traditionsprozeß so gut wie keinen Anteil. So hat ihr auch die Forschung bis heute entsprechend weniger Aufmerksamkeit zugewandt.1 Auch in der mittelgriechischen Literatur gibt es indessen Texte, die, ähnlich den zahlreichen lateinisch-westeuropäischen Werken, Elemente orientalischer Herkunft aufweisen. In der astronomischen Nomenklatur zeigen sich solche Einflüsse bei Mondstationen,2 Planeten,3 Unwettersternen,4 Fixsternen und natürlich in der Fachterminologie.
Eines dieser auf orientalischen Vorlagen beruhenden mittelgriechischcn astronomischen Werke ist die
images
images
des Georgios Chrysokokkes. Darin ist ein Fixsternverzeichnis mitenthalten, das im folgenden besprochen werden soll.5
Alles bisher Bekannte über Chrysokokkes hat U. Lampsides zusammengestellt,6 der auch zahlreiche Handschriften aufführt, die nach Katalogangaben die'
images
enthalten. Über den Gesamtinhalt und die textgeschichtlichen Zusammenhänge der ’E
images
berichtet zuletzt ausführlich D. Pingree in seinem Aufsatz über „Palaeologan Astronomy”.7 An dieser Stelle soll jetzt nur von dem Fixsternverzeichnis gehandelt werden.
Dieses Sternverzeichnis erschien zum erstenmal gedruckt 1645 in Paris;8 der Herausgeber Bullialdus hatte den Text einer nicht näher bezeichneten griechischen Handschrift entnommen, die sich in der „Bibliotheca Regis Christianissimi“ befand.9 Bereits Bullialdus hatte versucht, Näheres über das anzunehmende orientalische Vorbild der Tafeln in Erfahrung zu bringen.10 E. B. Knobel11 bezeichnet den persischen Autor Cothb-Eddin Schirazi als orientalischen Urheber, was jedoch lediglich ein Mißverständnis ist.12 L. A. Sedillot13 nimmt an, daß diese Tafeln letzten Endes auf Ibn Yūnis14 zurückgehen.
Die Textuntersuchung des Sternverzeichnisses an insgesamt zweiundzwanzig Fundstellen führt neuerdings zu ganz eigenen Ergebnissen. Es erscheinen drei völlig verschiedene Formen dieses Verzeichnisses, die freilich nach den Angaben der Kataloge und Bibliographien immer in den Chrysokokkes-Text gehören.
Typ I umfaßt 25 Sterne wie bei Bullialdus und ist abgeleitet aus einem arabischen Tafelwerk. Dagegen Typ II mit 67 Positionen stammt aus einem persischen Original. Diese Herkunftsverhältnisse werden durch die anschließende Edition sowohl der griechischen wie der orientalischen Texte verdeutlicht. Typ III schließlich enthält 30 Sterne aus einer alten astrologischen Tradition, die noch unter das dritte Jahrhundert n. Chr. hinabreicht.
Hieraus kann mit aller Vorsicht geschlossen werden, daß wir uns bei den Chrysokokkes-Texten in einem noch nicht genügend geklärten Bereich bewegen. Seine ’E
images
war konzipiert als Einführung und Erklärung „persischer“ astronomischer Texte, die durch Gregorios Chioniades unter der Regierung Alexios’ II. Komnenos von Trapezunt (1297–1330) aus Tabrīz,15 also wirklich aus Persien, nach Byzanz gebracht und auch von ihm ins Griechische übersetzt worden waren.16
Die mehrfach vorkommende Jahreszahl 1346 gehört nach allgemeiner Ansicht zur Abfassung der 'E
images
durch Chrysokokkes.17 Wenn man aber annimmt, daß er es war, der ältere Tafeln auf 1346 umgerechnet hat, so bleibt unerklärlich, warum er dabei in Typ II eine Längendifferenz gegen Ptolemäus von 18°23', dagegen in Typ III eine Differenz von+ 18°3o' für die gleiche Epoche angewendet hat.
Abseits hiervon steht Typ I mit Epoche und Koordinaten von 1115, die unverändert beibehalten sind. I scheint also an der Textbearbeitung von 1346 nicht teilgenommen zu haben.18
Auffällig ist auch, daß mehrere Handschriften19 das Verzeichnis gleichzeitig in zwei Typen (I und III) enthalten. Hierbei ist zu bemerken, daß es sich bei I und III um in jeder Beziehung völlig verschiedene und untereinander unabhängige Typen handelt.
Es ist daher nicht sicher zu bestimmen, welcher dieser Texte eindeutig primär Bestandteil des Chioniades-Chrysokokkischen Traditionskomplexes war und wieweit hier auch Texte des gleichen Themenbereichs, jedoch anderer Herkunft eingedrungen sind. So wie sich die Text- und Quellengeschichte der drei Verzeichnistypen aus dem augenblicklichen Stand der Erschließung ablesen läßt, spricht die Wahrscheinlichkeit am meisten dafür, daß II zu den von Chioniades aus dem Persischen übersetzten astronomischen Texten gehört, die dann später Chrysokokkes kommentiert hat.20 Die Datierung der Handschrift I f (vor 1308) erlaubt kaum, Chioniades für den Übersetzer von I zu halten. Eher dürfte ...

Table of contents