Österreich-Ungarns Fliegerasse im Ersten Weltkrieg 1914–1918
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Österreich-Ungarns Fliegerasse im Ersten Weltkrieg 1914–1918

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Österreich-Ungarns Fliegerasse im Ersten Weltkrieg 1914–1918

About this book

DIE WENIG BEKANNTE GESCHICHTE DER K. U. K. LUFTFAHRTRUPPEn, ERZÄHLT IN 50 BIOGRAFIEN.Vor 100 Jahren endete der ERSTE WELTKRIEG und damit auch die Geschichte eines zumeist wenig beachteten TEILS ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHER MILITÄRGESCHICHTE: der K. U. K. LUFTFAHRTRUPPE. Namen wie Brumowski, Arigi, Fiala, Linke-Crawford oder Bönsch, Kiss und Fejes prägen das Bild dieser Fliegertruppe, die vier Jahre lang gegen einen meist weit überlegenen Gegner, vor allem an der Front gegen Italien, erfolgreich kämpfte. Rund 50 PILOTEN UND BEOBACHTER erreichten fünf oder mehr Luftsiege und wurden dadurch zum FLIEGERASS. Mit den Biografien dieser Männer beschäftigt sich der vorliegende Band, REICH BEBILDERT mit rund 100 FOTOGRAFIEN UND KARTEN.

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Teil 1:
Von Gottfried Freiherr von Banfield bis Ludwig (Lajos) Hautzmayer

Linienschiffleutnant Gottfried Freiherr von Banfield (Seeflugstation Triest)

Aurelia Kundmann
„Jedes Kind in Triest, in Fiume und in Pola kennt Banfield. Er ist hier für die Leute etwa das, was Immelmann1 einmal für die Deutschen war. Dabei ist er der Schützer unserer Seestädte gegen alle Einbrüche der Italiener in ihr Luftgebiet.“2 Gottfried Freiherr von Banfield war der erfolgreichste Seeflieger der k.u.k. Kriegsmarine und – je nach Zählung – auch eines der erfolgreichsten österreichisch-ungarischen Fliegerasse. Schon während des Krieges wurde er von der Kriegspropaganda als „österreichischer Fliegerheld“, „der erste Marineflieger nach Fliegerrang“3 und als „Capronischreck“4 vielfach gerühmt und popularisiert. Eine Kontroverse löste von Banfield im Oktober 1917 aus, als er in Karl Kraus’ Zeitschrift Die Fackel folgendermaßen zitiert wurde – verkürzt, wie er anschließend behauptete: „Wann wird endlich ein Ende sein? Es ist schon genug schade um die vielen Menschenleben. Was jetzt geschieht, ist nur reine Vernichtung, nur mehr ein Morden, kein Krieg mehr.“5 Als „letzter Ritter des Militär-Maria-Theresienordens“ und als „Adler von Triest“ blieb Gottfried von Banfield als einer der ganz wenigen k.u.k. Flieger auch bis in die Gegenwart bekannt – nicht zuletzt dank einer in den 1980ern verfassten und mehrmals wiederaufgelegten Autobiographie.6 Auch Gottfrieds Brüder Karl7 und Ferdinand Banfield8 waren Feldpiloten der k.u.k. Luftfahrtruppen.

Jugendjahre und frühe Militärkarriere

Gottfried Banfield kam am 6. Februar 1890 in Castelnuovo in der Bucht von Cattaro (heute Herceg Novi in Montenegro) als das jüngste von fünf Kindern zur Welt. „Er stamme von der Küste Dalmatiens“, pflegte er zu sagen.9 Sein Vater Richard Mitis Banfield, Linienschiffkapitän der k.u.k. Kriegsmarine, führte zur Zeit der Geburt seines Sohnes das Kommando der Marinestation in Castelnuovo. Er hatte während des Seekrieges von 1866 gegen Italien an der Schlacht von Lissa auf Admiral Tegetthoffs Flaggschiff, der Panzerfregatte „Erzherzog Ferdinand Max“, als Linienschiffleutnant in der Position eines 2. Artillerieoffiziers teilgenommen. Richard Banfield heiratete Nathalie (auch: Natalia Adelheid) Freiin Mumb von Mühlhaim, eine Tochter des 1859 bei Solferino gefallenen und posthum in den erbländischen Freiherrnstand erhobenen Kommandanten des Infanterieregiments Nr. 14, Oberst Ferdinand Mumb von Mühlhaim.10 Wie Banfields Nachname verrät, stammte er väterlicherseits aus dem angelsächsischen Raum. Die Familienmitglieder besaßen noch um 1900 die britische Staatsbürgerschaft und waren damit Untertanen der britischen Monarchin Queen Victoria. Tatsächlich gab es eine Reihe von britischen Staatsbürgern, vor allem irische Katholiken, „die aus konfessioneller Gegnerschaft zu den anglikanischen ‚Besatzern‘ ihrer Heimat in der kaiserlichen Armee dienten“.11 Bei den Banfields war der Fall aber etwas anders gelagert. Zwar waren sie irischer Abstammung, aber nicht katholisch, sondern protestantische Südiren, die pro-britisch eingestellt waren. Bereits der Großvater Banfield hatte als britischer Diplomat in Süddeutschland gewirkt und Richard Banfield, Gottfrieds Vater, war schließlich in den Dienst der k.(u.)k. Marine getreten.12 Am 21. April 1906 verstarb Richard Banfield in Pola im 71. Lebensjahr.13 Er hatte 39 aktive Jahre bei der Kriegsmarine gedient und war für seinen Einsatz mit dem Signum Laudis und dem Militärverdienstkreuz ausgezeichnet worden.14 Zuletzt hatte er ein Landgut auf Veruda, einer Insel bei Pola, bewirtschaftet, wo die Kinder, wie es in einem Zeitungsartikel von 1916 heißt, „in größter Ungebundenheit“ aufgewachsen seien.15
Für seinen Sohn Gottfried Banfield war die Militärlaufbahn gewissermaßen schon vorgezeichnet. Nach der fünfjährigen Marinevolksschule in Pola besuchte er ab 1901 die Militärunterrealschule in St. Pölten. Bereits 1903 hatte sein Vater bei den Behörden um die österreichische Staatsbürgerschaft für seine Kinder angesucht. Nach Empfang derselben konnte sich der Sohn einer Aufnahmeprüfung für die Marineakademie in Fiume, heute Rijeka, stellen, die er 1905 begann. An der Akademie soll er sich sehr erfolgreich im Schulsport betätigt haben und bald „Träger einer Unmasse sportlicher Preise“, vor allem im Tennis und Fußball, gewesen sein.16 Laut dem Personalverordnungsblatt für die Kriegsmarine wurde Banfield im Juni 1909 ausgemustert und zum Seekadetten ernannt. Damit einher ging die Kommandierung „zum Hafenadmiralat Pola […] zur Ergänzung des Flottenpersonals“.17 Banfield absolvierte 1910/11 den Seeoffizierskurs und wurde im Juli 1911 zum Seefähnrich und damit zum Offiziersanwärter ernannt.18 Im Jahr darauf wurde Banfield im Zuge der Maivorrückung zum Fregattenleutnant19 und Kommandant des Schlepptenders „Hippos“, einem so genannten Flottenhilfsschiff, das für den Artilleriedienst der Festungen eingesetzt war und zwischen Pola, Fasana und Lussin Piccolo pendelte. Das Kommando währte aber nur einige Wochen.20

Exkurs: Karl Banfield – ein Pionier der österreichischen Militärluftfahrt

1911 intensivierte die Kriegsmarine ihre zaghaften Versuche zum Aufbau einer Marine-Luftwaffe. Eine Militärballonluftfahrtabteilung existierte in Pola schon seit 1902, aber erst 1909 – dem Jahr des Erstflugs eines Wasserflugzeugs – erging der Befehl, auch eigene Seeflugzeuge zu bauen.21 Da in Österreich bis dahin natürlich keine Erfahrungen auf diesem Gebiet existierten, dauerte es bis 1912, ehe das erste Seeflugzeug aus Eigenproduktion, der „Marineapparat 1“ – eine letztlich untaugliche Konstruktion – zur Verfügung stand.22 Ab 1910 wurde eine kleine Anzahl von Marineoffizieren zuerst nach Deutschland und schließlich 1911 auch nach Wiener Neustadt kommandiert, um dort Erfahrung mit Luftschiffen und Flugzeugen zu erwerben.
Ende Juni 1912 wurden der Linienschiffleutnant Hugo Ockermüller23 und die Fregattenleutnants Robert Teufl von Fernland24 sowie Gottfried Banfield zur Fliegerausbildung nach Wiener Neustadt kommandiert. Nach eigener Aussage hatte sich Banfield privat für die Luftfahrt zu interessieren begonnen und sich, ...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Einleitung (Thomas Albrich/Nikolaus Hagen)
  5. Militärische Fliegerei – Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs: Ausbildung, Rekorde, Abstürze, Truppengliederung und Flugzeuge (Thomas Albrich/Nikolaus Hagen)
  6. Die k.u.k. Luftstreitkräfte von ihren Anfängen bis zum Kriegsende 1918 (Thomas Albrich)
  7. Teil 1: Von Gottfried Freiherr von Banfield bis Ludwig (Lajos) Hautzmayer
  8. Teil 2: Von Karl Nikitsch bis Kurt Nachod
  9. Teil 3: Von Otto Jäger bis Rudolf Weber
  10. Teil 4: Von Andreas Dombrowski bis István (Stefan) Fejes
  11. Teil 5: Von Roman Schmidt bis Alois Rodlauer
  12. Abkürzungsverzeichnis
  13. Zeitungen
  14. Literaturauswahl
  15. Internetquellen
  16. Impressum