Wenn Worte fehlen – Symbole als Dolmetscher
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Wenn Worte fehlen – Symbole als Dolmetscher

Ein Praxisbuch für Therapie, Beratung, Begleitung von Teams und Pädagogik. Mit Beiträgen von 33 Autorinnen und Autoren

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Wenn Worte fehlen – Symbole als Dolmetscher

Ein Praxisbuch für Therapie, Beratung, Begleitung von Teams und Pädagogik. Mit Beiträgen von 33 Autorinnen und Autoren

About this book

EIN HANDBUCH FÜR DIE THERAPEUTISCHE ARBEIT MIT SYMBOLEN ALS METHODE DER INTERVENTIONIn der PSYCHOSOZIALEN ARBEIT trifft man oft auf Menschen, die für das, was sie erlebt haben und was sie fühlen, KEINE WORTE FINDEN. Hier reicht Sprache allein nicht aus. Es braucht mehr, um Ausdruck und Verstehen zu fördern und Lösungen zu entwickeln. SYMBOLE werden in diesen Situationen zu DOLMETSCHERN UND GEBURTSHELFERN FÜR NEUE IDEEN. Die den KlientInnen und Gruppen angebotenen Symbole sind im wörtlichen und übertragenen Sinne begreifbar. Veränderung wird sichtbar und wahrnehmbar, "Handwerk" geht hier über "Mundwerk". Klienten und Gruppen arbeiten über lange Phasen selbständig, ohne dass der Berater oder Therapeut eingreift. Sie beginnen selbstbestimmt, sich mit ihrem Problem auseinanderzusetzen und Lösungen zu entwickeln. So ist von Beginn an immer auch gewährleistet, dass sie ihren Selbstwert erleben.In diesem Buch finden die LeserInnen eine Fülle von INTERVENTIONEN MIT SYMBOLEN FÜR THERAPIE, BERATUNG, ARBEIT MIT TEAMS UND PÄDAGOGIK, die es ermöglichen, differenziert und schnell zu intervenieren. Behandelt werden die Bereiche "Biografiearbeit und Lebensplanung", "Emotionen und Gefühle", "Kommunikation", "Identität – Wer bin ich?", "Werte" und "Innere Bilder nach außen kehren". Zudem werden die Grundlagen der Arbeit mit Symbolen beleuchtet.

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Information

Teil X

Weiteres Handwerkszeug

Erklärung und Übersicht des Handwerkszeugs

Denise Bohnenberger
In diesem Teil des Buches befinden sich viele unterschiedliche Interventionen zur Arbeit mit Symbolen nach Wilfried Schneider. Die einzelnen Texte sind bewusst diesem Teil zugeordnet, da sie den vorherigen Kategorien des Buches nicht eindeutig entsprechen. Damit den Lesern eine gewisse Übersicht der einzelnen Interventionen möglich ist, sind diese in alphabetischer Reihenfolge geordnet.
Wie die meisten vorangegangenen Interventionen lassen sich auch die folgenden Übungen ganz spezifischen Beratungs- bzw. Therapieprozessen sowie einzelnen Lebensphasen zuordnen. Die Kunst scheint oftmals darin zu liegen, als Berater, Trainer oder Therapeut im passenden Moment die passende Intervention zur Hand zu haben. Die bereits vertraute Textstruktur Material – Ablauf – Beispiele – Ergänzungen/Variationen – Fazit wird deshalb auch in diesem Teil beibehalten. Damit Sie als Leser und ggf. Nutzer der Methoden die gesuchte Intervention zügig finden, sind die Übungen von A wie Anker oder Alkoholflasche bis Z wie Zeit oder Zimmer sortiert.
Der letzte Text in diesem Teil des Buches trägt den Titel „Tabellarische Übersicht der Interventionen“ – in diesem Text finden Sie abschließend einen Großteil aller vorgestellten Interventionen aus diesem Buch, die zu den unterschiedlichsten Arbeitsschwerpunkten in Form einer Tabelle sortiert sind. Diese ist besonders im Arbeitsalltag zur themenorientierten Vorbereitung auf Klienten von großem Nutzen.

Alter Zwerg – Ambivalenz

Paul Schober
Diese Puppe lädt ein zur Auseinandersetzung mit der eigenen Ambivalenz. Was auf den ersten Blick alt und schäbig wirkt, kann auf den zweiten Blick ein wunderschönes, großes Herz zum Vorschein bringen.
Material
Eine kaputte Puppe mit fehlendem Bein oder einem kaputten Arm, etc. Vor der Anwendung bitte mit einem großen (aufgeklebten) Herzen, das auf den ersten Blick durch die Jacke der Marionette verdeckt ist, versehen. Das Herz kommt erst nach dem Öffnen der Sicherheitsnadel an der Jacke zum Vorschein.
Ablauf
In Gruppen bietet es sich an, diese Puppe im Kreis gehen zu lassen und alle TeilnehmerInnen zu bitten, eine Beobachtung zur Puppe zu äußern. Damit kann die große Bandbreite unterschiedlicher Beobachtungen zum gleichen Gegenstand thematisiert werden. Es hilft auch, die Beobachtungsgabe zu schärfen, weil man erst genauer hinschauen muss, um das Herz zu entdecken.
Als Spiel mit der eigenen Ambivalenz kann die Puppe auch mit dem Auftrag nach Hause gegeben werden, zu beobachten, ob sich die Wahrnehmung zur Puppe danach ändert.
Die unterschiedlichen Gefühle des Klienten können auch zu Beginn bzw. zum Abschluss der Intervention mit dem Gefühlstern abgefragt werden. Diese Puppe kann ganz unterschiedliche Gefühle hervorrufen, die von Abscheu, Ekel bis zu Hilfsbedürftigkeit, Liebenswürdigkeit und Identifikation reichen können.

Einsatz von Alkoholflaschen in der Arbeit mit Suchtklienten

Susanne Rödiger
Ich arbeite in einem Wohnhaus, in dem junge erwachsene Menschen mit der Doppeldiagnose Sucht und psychische Erkrankung leben. Die Intervention mit den zehn Gefühls-Alkoholflaschen setzen wir erfolgreich in der Suchtgruppe ein.
Material
Die unterschiedlichen leeren Alkoholflaschen (Wein, Bier, Whiskey, Wodka, Korn, Rum, Flachmann etc.) sollten mit Wasser oder Tee befüllt sein, um zu suggerieren, dass die Flaschen „echt“ sind. Den Tee vorher möglichst öfters durch ein Sieb gießen, damit sich nichts am Boden absetzt. Sonst wird der Trick schnell erkannt.
Auch darauf achten, dass man die Ringe, die locker herunterhängen, wenn man eine Originalflasche öffnet, abkneift. Auf jeder Flasche befindet sich ein ausreichend großes, mit einem Gefühl beschriftetes Etikett. Dort sind folgende Gefühle zu finden: Angst, Ärger, Depression, Gelassenheit, Glück, Liebe, Scham, Schuld, Trauer und Wut.
Die Etiketten müssen einen professionellen Eindruck erwecken, sonst verliert die Übung an Wirkung. Bevor die Gruppe den Raum betritt, stehen die Flaschen bereits in der Mitte des Stuhlkreises.
Ablauf
Einleitung: Die Teilnehmer betreten den Raum und nehmen Platz. Der Gruppenleiter sitzt da und schweigt. Man erkennt sehr schnell neugierige Blicke, die auf die Flaschen gerichtet sind, teilweise sind Unsicherheiten zu bemerken und „Gemurmel“ erfüllt den Raum. Wichtig ist auch, mit den Teilnehmenden in die Auseinandersetzung zu gehen: Wofür war es gut, dass ich getrunken habe?
Die Gruppenleitung (GL): Ich habe Alkohol mitgebracht. Welche Flasche hast du vor dir? Welches Gefühl steht auf der Flasche?
Teilnehmer (TN): Ärger!
GL: Ärger! Gibt es Situationen, in denen du dich ärgerst?
TN: Auf der Straße, wenn Menschen chaotisch Auto fahren. Das kann ich nicht aushalten. Die Idioten, wo hat so manch einer seinen Führerschein her!?
GL: Und zu Hause? Gibt es da Situationen, in denen du dich ärgerst?
TN: Ja. Meine Schwiegertochter, die alle im Griff hat. Ich fühle mich in meinem eigenen Haus als Gast. Sie bestimmt immer, was zu tun ist.
GL: Hast du das zu Hause angesprochen?
TN: Nein. Ich werde das zu Hause ansprechen.
GL: Hast du also noch nicht!
TN: Nee, mach ich heute Abend …
GL: Wie schaffst du das? Wie hast du das früher in ähnlichen Situationen geschafft?
TN: Ich habe mir Mut angetrunken.
GL: Ah, und dann hast du gesagt, was du sagen wolltest?
TN: Ja. Das war mit Hilfe von Alkohol einfacher.
GL (Gruppe wird miteinbezogen): Wer kennt solche Situationen? Was kann man stattdessen tun? Was ist hilfreich? Woran würden wir merken, das TN mutig ist? Was ist der erste kleine Schritt, den TN erproben kann?
Andere Teilnehmer werden miteinbezogen und können Fragen stellen oder von eigenen Erfahrungen zum Thema berichten. Gemeinsamkeiten werden herausgearbeitet und reflektiert. Hilfreiche Strategien werden gemeinsam erarbeitet. Wichtig: Der Gruppenleiter sollte die Fragen präzise stellen und sich durch Detailfragen rückversichern, dass der Inhalt von allen Teilnehmern verstanden wurde. Die Gruppenleitung löst bis zum Gruppenende nicht auf, ob wirklich Originalflüssigkeiten in den Flaschen sind.
Variation
Die Flaschen bleiben in der Mitte stehen. Die Teilnehmer wechseln die Plätze. Ein Teilnehmer ordnet einem oder mehreren Teilnehmern Flaschen zu. Was denkst du, welches war das Lieblingsgetränk von Teilnehmer X?
Fazit
Die Flaschen haben schon so manche heiklen Themen an das Tageslicht gebracht. Sie werden oft in die Hand genommen, beim Erzählen fällt der Blick auf die Flasche, an der sich der ein oder andere festhält. Beim Erzählen von unangenehmen Situationen kann man Blickkontakt zu den anderen Teilnehmern vermeiden. Oftmals fällt es dem Erzähler leichter, seine Gedanken und Gefühle ohne Blickkontakt zu den anderen Teilnehmern zu benennen. Will man nicht länger in dem Gefühl verharren, werden die Flaschen weggestellt, umgedreht oder gar in einer anderen Ecke des Raumes deponiert. Der Einsatz der Flaschen ist lohnend und eröffnet Menschen, die nicht so viele Worte zur Verfügung haben, viele Möglichkeiten, sich ausdrücken zu können. Die Teilnehmer unserer Suchtgruppe erblühen förmlich, wenn die Flaschen als Symbole eingesetzt werden. Kribbeln und Knistern liegt in der Luft sowie geheimnisvolle Stimmungen, die mitgeteilt werden wollen.

Angstbarometer

A n g s t b a r o m e t e r
100
....
90
....
80
....
70
....
60
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50
....
40
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30
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20
....
10
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0
Von Wilfried Schneider
Diese Vorlage kann genutzt werden, um optisch deutlich zu machen, wie groß die Angst in einer bestimmten Situation ist. Das geschieht dadurch, dass die Klientinnen und Klienten bei der zutreffenden Zahl ein Kreuz machen. Sie können oder sollen sich dann entscheiden, wie hoch der Angstpegel sein darf, um eine Aufgabe, die sie sich vorgenommen haben, auch auszuführen.
Beispiel: Der Ärger eines Klienten gegenüber einem Menschen ist groß und er hat große Angst, diesem das mitzuteilen. Daher hat er es bisher unterlassen. In der Sitzung wird erarbeitet, bei welchem Angstpegel es ihm möglich sein wird, seinen Ärger los zu werden. Das wird dann geübt, bevor er es real versucht.

Anker

Wilfried Schneider, Kathrin Berendsohn
Bei der Arbeit mit den Ankern steht die Frage Wie hast Du schwierige Situationen bewältigt und was hat dir dabei geholfen? im Mittelpunkt. Mit verschieden großen Ankern versuchen wir in der Lebensgeschichte Situationen zu finden und zu verdeutlichen, in denen der Klient Halt gefunden hat.
Oft sind diese Ereignisse nicht mehr gegenwärtig, von erdrückender Vergangenheit und problematischer Gegenwart überschattet. Durch behutsame Arbeit, so unsere Erfahrung, findet jeder Klient einen oder mehrere Anker. Ausgehend von diesen positiven Erfahrungen lernt der Klient die andere Seite seiner Geschichte zu sehen, darauf aufzubauen.
Zumeist geht es in der Arbeit mit den Ankern also um das Entdecken, Entwickeln und Nutzen von Ressourcen des Klienten. Sie können aber auch bei schwierigen Lebensentscheidungen (Was hält mich zurück?) oder bei Fragen zu neuen beruflichen Schritten eingesetzt werden.
Material
Man benötigt Anker aus Gusseisen oder Plastik, wie sie im Schiffsmodellbau verwendet werden. Auch in Spielwarenläden oder Souvenirgeschäften kann man fündig werd...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Vorwort
  6. Teil I: Grundlagen zur Arbeit mit Symbolen
  7. Teil II: Interventionen zur Biografiearbeit
  8. Teil III: Interventionen zu Emotionen und Gefühlen
  9. Teil IV: Interventionen zur Kommunikation
  10. Teil V: Interventionen zur Identität
  11. Teil VI: Interventionen zu Zeit
  12. Teil VII: Interventionen zu Schwere und Trägheit
  13. Teil VIII: Innere Bilder nach außen kehren
  14. Teil IX: Werte und Prioritäten
  15. Teil X: Weiteres Handwerkszeug