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Hamningberg
Gedichte und Erzählung
Thomas Böndell
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Hamningberg
Gedichte und Erzählung
Thomas Böndell
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Hamningberg, Gedichte und Erzählung mit Humor, Witz und Dramatik. Eine Sammlung bildstarker Texte.
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Information
Das Haus am Watt
Nahe an der Steilküste , am Watt, ein einsames Haus. Sturm zetert am Reetdach. Die Dämmerung schluckt langsam das Grauingrau. Die Scheinwerfer eines brummenden Vehikels nähern sich tastend auf dem Matschweg heran, der von der Straße zum Haus führt. Der Motor verstummt, ein Mann steigt aus, Schritte auf Kies, halten plötzlich inne:
Das gibts doch nicht - Licht?? Der Mann hastet zur Tür, öffnet sie, ein Hund knurrt.
Was, was machen sie hier? Wie sind sie hier reingekommen? Wer sind sie?
Guten Abend.
Poikka aus! Komm her - isjagut, isjagut.
Setzen sie sich doch. Möchten sie eine Tasse heißen Tee? Mit einem Schluck Rum genau das Richtige, bei diesem Wetter.
Lassen sie den Quatsch! Ich möchte wissen, was sie hier zu suchen haben?
Wie kommen sie dazu, in mein Haus einzubrechen?
Hm, so beruhigen sie sich doch. Ich will versuchen, es ihnen zu erklären. Sie sind selten hier.
Sie, sie verlassen jetzt sofort mein Haus, oder ich rufe die Polizei!!
Ihr Haus? Polizei? Was soll das?
Jawohl, mein Haus, mein Besitz, mein Eigentum! Wissen sie überhaupt was das ist - Eigentum?
Besitz interessiert mich nicht. Der Platz ist frei. Er hat auf uns gewartet. Lange Zeit waren wir unterwegs, auf der Suche. Hier möchten wir bleiben.
Sie sind ja verrückt, total verrückt!
Frrrei? Tzah!
Polizei? Kommen sie sofort her! Ein Einbrecher in meinem Haus, wie? Ja, er ist noch hier. Ich, ich werde ihn nicht entkommen lassen! Wex ist mein Name, das alleinstehende Haus an der Steilküste Süderwall. Beeilen sie sich!
Ja, danke.
So, jetzt werden wir ja sehen, wo sie bleiben. Ich fürchte, ihr neues Zuhause wird weniger idyllisch ausfallen.
Haben sie was gestohlen? Wo ist der Schrank geblieben? Die Sessel, Bilder, wo haben sie die Bilder gelassen??
Die Bilder gefielen mir nicht. Ich habe die Sachen auf dem Boden verstaut. Nichts ist gestohlen. Der Raum war zu voll.
Es vertrug sich nicht, mit der Weite da draußen.
Es vertrug sich nicht mit der Weite da draußen: Unfaßbar!
Wie lange hausen sie hier schon?
Einige Monate. Die ersten Tage blieben wir unten am Strand, dann war ich mir sicher…
Was soll das heißen: Sie waren sich sicher?
Daß dieser Ort der richtige ist, wichtig für uns. Jetzt. Dieser Hund…?
Was ist mit dem Köter? So ein schwarzer Bastard, dem hier verdammt ähnlich, streunte schon häufig hier in der Gegend herum. Ich war drauf und dran, den Jagdpächter zu benachrichtigen.
Dieser Hund - , er lief mir zu, noch bevor ich dies Haus erreichte, einige Kilometer von hier, unten am Watt. Er blieb bei mir.
Es war, als wären wir schon lange Zeit alte Bekannte.
Auch dieses Haus, schien er zu kennen.
Sofort war er bereit,
mit hineinzuschlüpfen.
Poikka, jajadePoikka…
Tot und Teufel! Ich muß mich setzten.
Sowas verrücktes ist mir…
Da kommt einer her, lacht sich vorher
einen Köter an, steigt in mein Haus ein,
schleppt die halbe Einrichtung auf den
Boden und erzählt mir, als sei es das
Normalste von der Welt…
Ach, was rege ich mich auf - die Polizei
wird gleich hier sein, dem Spuk
ein Ende machen!
Überhaupt, merkwürdig,
wie lang das dauert?
Möchten sie vielleicht jetzt einen Tee?
Warten sie, ich hole ihnen eine Tasse.
Oh, sehr liebenswürdig,
daß ich das noch erleben darf!
Ein Einbrecher in meinem Haus, entpuppt sich als aufmerksamer Gastgeber.
Bedienen sie sich. Rum ist genug im Haus und auch sonst, wir sind gut versorgt.
Danke, Danke, ich bin so frei,
unglaublich…
E...