Trotz alledem
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Hoffnung in schwierigen Zeiten

Dagmar Scherf

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  1. 100 pages
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Trotz alledem

Hoffnung in schwierigen Zeiten

Dagmar Scherf

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"Auch das Schlimmste kann nicht weilen / und es kommt ein andrer Tag", ermutigte Theodor Fontane sich und seine Mitmenschen schon vor mehr als 100 Jahren. In der von der Schriftstellerin Dagmar Scherf herausgegebenen Anthologie "Trotz alledem" sind Gedichte versammelt, die - wie der Untertitel lautet - "Hoffnung in schwierigen Zeiten" ausstrahlen wollen. Die Auswahl der Texte stammt grĂ¶ĂŸtenteils aus dem 20. Jahrhundert oder der Gegenwart, darunter sind so bekannte Autorinnen wie Hilde Domin und Marie Luise Kaschnitz. Fotos von GĂŒnther Scherf treten in einen konstruktiven Dialog mit den Gedichten und verstĂ€rken die Strahlkraft der Hoffnung.

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Information

Year
2020
ISBN
9783751964340
Edition
1
Subtopic
Poetry

IV

könnte ich
am wegrand die hoffnung
pflĂŒcken
ich schenkte sie
dir
Marita Bagdahn

Unbeirrt

Schneeglocken lÀuten.
Reif hÀngt im Flieder.
Zaubernuss flaggt
zerzaustes Gelb.
Eis deckt den Teich.
Clematis reckt Knospen
wie kleine FĂ€uste.
Aus kahlgrauem Himmel
fÀllt Schnee.
Schneeglocken lÀuten.
Unbeirrt.
Dagmar Scherf

FĂŒr ein Kind

Ich habe gebetet. So nimm von der Sonne und geh.
Die BĂ€ume werden belaubt sein.
Ich habe den BlĂŒten gesagt, sie mögen dich schmĂŒcken.
Kommst du zum Strom, da wartet ein FĂ€hrmann.
Zur Nacht lĂ€utet sein Herz ĂŒbers Wasser.
Sein Boot hat goldene Planken, das trÀgt dich.
Die Ufer werden bewohnt sein.
Ich habe den Menschen gesagt, sie mögen dich lieben.
Es wird dir einer begegnen, der hat mich gehört.
GĂŒnter Bruno Fuchs

Wie Engel, die heimwÀrts fliegen

Der Weg in den Himmel
ist heute leicht.
Ihr mĂŒsst euch nur fest verwurzeln,
in die Höhe wachsen,
aus strotzendem Gelb
die Arme recken
ins Weiß, ins Blau,
dann schwimmt ihr
mit den Wolken davon
wie Engel, die heimwÀrts fliegen.
Dagmar Scherf

Die WĂ€lder schweigen

Die Jahreszeiten wandern durch die WĂ€lder.
Man sieht es nicht. Man liest es nur im Blatt.
Die Jahreszeiten strolchen durch die Felder.
Man zÀhlt die Tage. Und man zÀhlt die Gelder.
Man sehnt sich fort aus dem Geschrei der Stadt.
Das DÀchermeer schlÀgt ziegelrote Wellen.
Die Luft ist dick und wie aus grauem Tuch.
Man trĂ€umt von Äckern und von PferdestĂ€llen.
Man trĂ€umt von grĂŒnen Teichen und Forellen.
Und möchte in die Stille zu Besuch.
Die Seele wird vom Pflastertreten krumm.
Mit BĂ€umen kann man wie mit BrĂŒdern reden
und tauscht bei ihnen seine Seele um.
Die WĂ€lder schweigen. Doch sie sind nicht stumm.
Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden.
Man flieht aus den BĂŒros und den Fabriken.
Wohin, ist gleich! Die Erde ist ja rund!
Dort, wo die GrÀser wie Bekannte nicken
Und wo die Spinnen seidne StrĂŒmpfe stricken,
wird man gesund.
Erich KĂ€stner

Hoffnungslos im GlĂŒck

GleichmĂŒtig plĂ€tschert
der Brunnen.
Libellen stehen
ĂŒber dem Teich
wie korallrote Pfeile,
die ihr Ziel vergaßen.
Fern summt ein Flugzeug,
bienenleise.
Westwetter weht
den AutolÀrm fort.
In der Stille reifen die Äpfel.
Und ich bin jetzt.
Und ich bin hier.
Bin ziel-
und wunsch-
und hoffnungs-
los im GlĂŒck.
Dagmar Scherf
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