Gewinne für jedermann
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Die 10 wichtigsten Fragen auf Ihrem Weg zum Börsenerfolg

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Die 10 wichtigsten Fragen auf Ihrem Weg zum Börsenerfolg

About this book

Professionelle Vermögensverwaltung ist ein Buch mit 7 Siegeln … bis man die richtigen Fragen stellt. David Stein, selbst professioneller Vermögensverwalter, geht in seinem Buch dem Geheimnis der erfolgreichen Geldanlage in Form von 10 Fragen auf den Grund, darunter: Ist es Investition, Spekulation oder Glücksspiel? Wer nimmt die Gegenseite des Trades ein? Was braucht es, um erfolgreich zu sein? Wenn die Leser sich diese Fragen stellen und die Antworten darauf kennen, sind zwei enorm wichtige Ziele erreicht: a) Sie wissen, dass sie nicht allwissend sind; b) sie wissen, dass sie auf sich und ihr Wissen vertrauen können. Diese Grundlage, auf die auch Profis zurückgreifen, ebnet den Privatanlegern den Weg zum Börsenerfolg.

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Information

Year
2020
eBook ISBN
9783864706950
Edition
1

1

Was ist es?

Wenn man ein Investment nicht erklären kann, sollte man es nicht tätigen

DIE ZEHN FRAGEN
1.Was ist es?
2.Ist es Geldanlage, Spekulation oder Glücksspiel?
3.Welcher Vorteil winkt?
4.Welcher Verlust droht?
5.Wer steht auf der anderen Seite des Trades?
6.Was ist das Anlagevehikel?
7.Was braucht man, um erfolgreich zu sein?
8.Wer sahnt dabei ab?
9.Wie wirkt es sich auf Ihr Portfolio aus?
10.Sollten Sie investieren?
FRAGE 1: WAS IST ES?
Bevor man investiert, sollte man versuchen, die Merkmale einer Anlage zu verstehen und in einfachen Worten zu erklären. Der Akt des Erklärens bewahrt die Demut und hilft einem, zu erkennen, was man nicht weiß. Aus der Beantwortung der zehn in diesem Buch besprochenen Fragen ergibt sich ein disziplinierter Investmentansatz, der uns Zuversicht im Angesicht der Ungewissheit einflößen kann.
Erinnern Sie sich noch an die erste Aktie, in die Sie investiert haben? Ich kaufte meine erste Aktie in meiner Studienzeit, als ich meinen MBA mit Hauptfach Finanzwesen machte. Jeden Abend nach der Uni schaute ich „Nightly Business Report” auf PBS, um zu sehen, wie die Aktie an diesem Tag gelaufen war. Das war im Jahr 1991, also mehrere Jahre, bevor man das Internet durchsuchen und sofort auf Aktienkurse zugreifen konnte.
Ein paar Jahre davor hatte ich vorübergehend bei einem Tochterunternehmen von Novell gearbeitet, als ich in Provo im Bundesstaat Utah gewohnt hatte. Meine Aufgabe war es, die Bedienungsanleitungen für Novells führendes Produkt Netware zusammenzustellen.
Der renommierte Investmentfonds-Manager Peter Lynch ist für seinen Ratschlag berühmt: „Investieren Sie in das, was Sie kennen.“1 Ich kannte Novell. Zumindest wusste ich davon, denn immerhin hatte ich ja dort gearbeitet.
Später stellte Peter Lynch klar, was er damit gemeint hatte: „Ich habe nie gesagt: ‚Wenn Sie in einem Einkaufszentrum ein Starbucks sehen und den Kaffee gut finden, sollten Sie einen Fidelity-Broker anrufen und die Aktie kaufen.‘ […] Manche Menschen kaufen eine Aktie und wissen nichts darüber. […] Das ist Glücksspiel und das ist nicht gut.“2
Meine Anlagethese für den Kauf von Novell war, dass ich dachte, die Aktie würde steigen, weil sie etwas mit Computernetzwerken zu tun hatte – was genau, wusste ich nicht – und weil Computer immer beliebter wurden. Ich erkundigte mich nicht über das Unternehmen. Ich wusste weder etwas über die Branche noch über den Verlauf der Konjunktur. Ich hatte keine Ahnung, ob die Aktie teuer oder billig war. Ich nahm einfach 1.000 Dollar – circa 25 Prozent der gemeinsamen Ersparnisse von meiner Frau und mir – und kaufte sie, weil ich dachte, sie würde steigen. Das war kurz gesagt ein Glücksspiel. Als ich Novell kaufte, war es das erste, aber nicht das letzte Mal, dass ich in etwas investierte, weil ich dachte, sein Preis würde steigen, ohne mir die Zeit zu nehmen, mir zu überlegen, weshalb. Natürlich steigt eine Aktie deshalb, weil andere Anleger bereit sind, dafür mehr zu bezahlen. Aber weshalb sind sie dazu bereit? Beispielsweise schnellte die Aktie des Wohnmobilhändlers Camping World am 17. September 2017 um mehr als sieben Prozent in die Höhe. Was hatte sich geändert, sodass die Anleger kollektiv bereit waren, für den Kauf der Aktie von Camping World an einem Tag einen um sieben Prozent höheren Preis zu bezahlen, an dem der US-amerikanische Aktienmarkt insgesamt nur um 0,3 Prozent stieg? Der Vorstandsvorsitzende von Camping World war auf CNBC interviewt worden und hatte für mehr Klarheit hinsichtlich der Strategie gesorgt, die das Unternehmen mit seinen jüngsten Übernahmen verfolgte. Außerdem berichtete er, er habe persönlich Aktien des Unternehmens nachgekauft.3 Nach seinen Äußerungen entschieden die Anleger kollektiv, der Aktienkurs von Camping World sei falsch und der richtige Kurs müsse um sieben Prozent höher liegen.
Laut Finanztheorie ist der korrekte Preis einer Aktie der heutige Wert in Dollar des künftigen Cashflows des Unternehmens in Form des Gewinnanteils, den es an die Aktionäre ausschüttet. Dieser an die Aktionäre ausgeschüttelte Gewinnanteil wird als Dividende bezeichnet. Der heutige Wert der künftigen Dividenden pro Aktie wird als Gegenwartswert oder innerer Wert bezeichnet. Der korrekte Preis einer Aktie sollte dem Gegenwartswert dieses Dividendenflusses entsprechen. Eine andere Art, sich den Gegenwartswert vorzustellen, ist der Wert, bei dem es einem Anleger gleichgültig ist, ob er heute oder zu einem künftigen Zeitpunkt Bargeld erhält. Mit dem Gegenwartswert werden wir uns in Kapitel 4 noch genauer befassen. Ein Problem bei der Geldanlage ist, dass niemand mit Sicherheit den richtigen Preis einer Aktie kennt, weil niemand die künftigen Dividenden kennt. Zudem schütten manche Aktien derzeit keine Dividenden aus und werden auch noch viele Jahre lang keine ausschütten.

DER WICHTIGSTE GRUND, EINE BESTIMMTE AKTIE ZU KAUFEN

Kommen wir nun zum wichtigsten Grundsatz der Aktienanlage, den ich kenne: Der wichtigste Grund, lieber eine einzelne Aktie als mittels eines Index-Investmentfonds oder eines börsennotierten Fonds (ETF) einen Aktienkorb zu kaufen, ist die Auffassung, der aktuelle Aktienkurs sei zu niedrig. Man kauft eine Aktie nicht, weil man meint, das Unternehmen werde schnell wachsen oder es habe tolle Produkte, so wie ich es bei Novell tat. Man kauft eine Aktie hauptsächlich, weil man überzeugt ist, dass sich die anderen Anleger irren. Dass sie das künftige Dividenden- und Gewinnwachstum des Unternehmens unterschätzen. Dass der Gegenwartswert der künftigen Dividenden je Aktie höher ist als der derzeitige Aktienkurs. Warum? Weil die Aktie nur dann steigen kann, wenn das Unternehmen besser läuft als nach allgemeiner Ansicht. Anders gesagt: wenn das Unternehmen positiv überrascht.
Ich kaufe selten einzelne Aktien, weil ich nicht bereit bin, meine Zeit mit Recherchen zu verbringen, um herauszufinden, ob sich die Anleger irren und die Aktie fehlbewertet ist. Im Falle von Novell hatte ich Glück und die Aktie stieg. Ich verkaufte sie etwa ein Jahr später, um die Anzahlung für unser erstes Haus mitzufinanzieren.
Meine Investition in die Novell-Aktie ist ein Paradebeispiel dafür, wie man nicht anlegen sollte. Hätte ich mir die zehn in diesem Buch behandelten Fragen gestellt, die wir uns alle stellen sollten, wenn wir eine neue Investition ins Auge fassen, hätte ich diese Aktie niemals gekauft. Dabei hätte ich mir nicht einmal alle zehn Fragen stellen müssen. Schon die erste Frage – „Was ist es?“ – hätte gereicht, um mir klarzumachen, dass ich nicht wusste, was ich tat.

WENN MAN ETWAS NICHT ERKLÄREN KANN, SOLLTE MAN DORT KEIN GELD ANLEGEN

Einer meiner ersten Kunden als Anlageberater war ein geisteswissenschaftliches College in Indiana. Bei einem unserer Termine sagte der Vorsitzende des Anlageausschusses des Colleges zu mir: „Wenn ich ein Investment, das wir in Betracht ziehen, einem anderen Ratsmitglied, das nicht dem Ausschuss angehört, nicht erklären kann, sollten wir es nicht tätigen.“ Das ist einer der hilfreichsten Anlageratschläge, die ich je bekommen habe.
Ich konnte definitiv nicht die Geschäftstätigkeit von Novell erklären, als ich in das Unternehmen investiert hatte, oder weshalb ich es gekauft hatte oder weshalb die Aktie unterbewertet war. Aber meine Naivität ging noch weiter: Ich wusste nicht einmal, wohin mein Geld geflossen war oder wer mir die Aktie verkauft hatte.
Als ich in Novell investierte, kaufte ich die Aktie über meinen Broker, der den Kauf über die Börse Nasdaq abwickelte. Novell bekam mein Geld nie zu Gesicht. Mein Geld ging an irgendjemanden, der mir die Aktie verkaufte. Die Aktie wurde am sogenannten Sekundärmarkt gehandelt. Das einzige Mal, dass ein Unternehmen für eine Aktie Geld erhält, ist der Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen im Rahmen einer Erstemission oder einer Neuemission neue Aktien ausgibt. Sobald diese Aktien ausgegeben wurden und das Unternehmen den Erlös kassiert hat, werden die Aktien unter Anlegern am Sekundärmarkt gehandelt.

WER VERKAUFT SIE?

Wenn nicht Novell mir die Aktie verkaufte, hätte ich mir beim Versuch, die Anlage zu verstehen, überlegen sollen, wer mir die Aktie verkaufte und warum er das tat. Wenn man ein Haus oder ein Auto kauft, tut man das oft. Zu wissen, warum jemand ein Haus oder ein Auto verkauft, ist eine wichtige Information, die einem bei den Preisverhandlungen hilft. Wenn man weiß, dass der Verkäufer hochmotiviert ist, etwas loszuwerden, bietet man womöglich von vornherein weniger, als wenn es den Anschein hat, dass sich der Verkäufer über den Verkauf noch unklar ist.
Natürlich steht beim Aktienkauf eine Brokerfirma zwischen uns und dem Verkäufer, sodass wir niemals wissen, wer genau uns die Aktien verkauft. Aber zu wissen, welche Arten von natürlichen oder juristischen Personen den Handel einer bestimmten Anlageklasse dominieren, ist von entscheidender Bedeutung dafür, ob und wie man sich daran beteiligen will.
Im Jahr 1952 – drei Jahre nachdem der berühmte Investor Benjamin Graham seinen Klassiker „Intelligent investieren“ über Value-Investing veröffentlicht hatte – waren 75 Prozent der Aktien im unmittelbaren Besitz von Privathaushalten.4 Das heißt, wenn Benjamin Graham im Jahr 1952 eine Aktie kaufte, wusste er darüber viel mehr als der Haushalt, der sie verkaufte. Er hatte einen Informationsvorsprung, der es ihm erlaubte, herauszufinden, dass die Aktie fehlbewertet war, und dafür wurde er mit überdimensionalen Renditen belohnt.
Als ich im Jahr 1991 Novell kaufte, befanden sich 42 Prozent der Aktien im unmittelbaren Besitz von Privathaushalten.5 Pensionskassen, Versicherungen und Investmentfonds waren bedeutende Akteure am Aktienmarkt. Viele Pensionskassen und Versicherungen beauftragten externe Vermögensverwaltungen mit dem Management ihrer Portfolios. Anders gesagt gab es eine professionelle Klasse von Anlegern, die Stunde um Stunde damit verbrachten, Recherchen über Unternehmen anzustellen und Aktien zu bewerten. In diesem Umfeld war es unwahrscheinlich, dass ich in irgendeiner Weise einen Informationsvorsprung gegenüber dem Verkäufer hatte, um herauszufinden, weshalb die Aktie von Novell unterbewertet war – selbst wenn ich im Vorfeld ein paar Recherchen angestellt hätte. Inzwischen haben sich die Märkte erneut gewandelt und wenn man eine Aktie kauft, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie einem von einem Computeralgorithmus verkauft wurde.

VIELLEICHT WISSEN WIR WENIGER, ALS WIR MEINEN

Wenn man eine neue Investition in Betracht zieht, sollte man sich als Erstes fragen: „Was ist es?“
Man sollte in einfachen Worten erklären können, wohin das Geld fließt, wer einem die Aktie verkauft und wie das Geld eingesetzt wird, um eine positive Rendite zu erzielen. Wenn man ähnlich wie mein früherer Kunde die Anlage einem Familienmitglied oder einem Bekannten nicht so erklären kann, dass diese Person sie versteht, sollte man nicht in sie investieren.
Im Jahr 2017 gab es eine Manie um Kryptowährungen wie beispielsweise den Bitcoin. In jenem Jahr stieg der Preis eines Bitcoin von weniger als 1.000 Dollar auf mehr als 19.000 Dollar. Viele Anleger in aller Welt investierten zum ersten Mal in Bitcoin. Ich bin überzeugt, die meisten neuen Bitcoin-Käufer hätten, wenn man sie „Was ist es?“ gefragt hätte, nicht genau erklären können, was Bitcoin ist und wie er funktioniert.
Es gibt einen entscheidenden Grund, weshalb man in der Lage sein muss, die Frage „Was ist es?“ zu beantworten, bevor man Geld anlegt. Allein schon der Akt, zu versuchen, ein Investment zu erklären, macht uns demütig und hilft uns zu verstehen, was wir nicht wissen. Die Kognitionsforscher Frank Keil und Leon Rozenblit führten zahlreiche Studien durch, bei denen sie Menschen baten, zu erklären, wie etwas so Einfaches wie ein Reißverschluss funktioniert. Dabei stellten sie fest, dass die Menschen bei dem Versuch, zu erklären, was sie über ein Thema wussten, schon bal...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Widmung
  5. Inhalt
  6. DANKSAGUNGEN
  7. EINFÜHRUNG
  8. 1 WAS IST ES?
  9. 2 IST ES GELDANLAGE, SPEKULATION ODER GLÜCKSSPIEL?
  10. 3 WELCHER VORTEIL WINKT?
  11. 4 WELCHER VERLUST DROHT?
  12. 5 WER STEHT AUF DER ANDEREN SEITE DES TRADES?
  13. 6 WAS IST DAS ANLAGEVEHIKEL?
  14. 7 WAS BRAUCHT MAN, UM ERFOLGREICH ZU SEIN?
  15. 8 WER SAHNT DABEI AB?
  16. 9 WIE WIRKT ES SICH AUF IHR PORTFOLIO AUS?
  17. 10 SOLLTEN SIE INVESTIEREN?
  18. FAZIT
  19. GLOSSAR
  20. BIBLIOGRAFIE
  21. ANMERKUNGEN