Literarisches Schreiben I
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Literarisches Schreiben I

Inspiration und KreativitÀt

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Literarisches Schreiben I

Inspiration und KreativitÀt

About this book

Literarisches Schreiben ist eine Form der visuellen Kunst, Ausdruck von inneren Bildern und Gestaltung der Sprache. Literarisches Schreiben ist ein immer wĂ€hrender Prozess. Um den eigenen Ausdruck in der Sprache zu finden, braucht es Talent, das Erlernen des Handwerkzeugs des Schreibens und die Entwicklung der kreativen FĂ€higkeiten. Clara Journot, seit ĂŒber 20 Jahren als Autorin, Dozentin und Schreibcoach fĂŒr wissenschaftliches und literarisches Schreiben tĂ€tig, vermittelt die wichtigsten Elemente des literarischen Schreibens und bereichert sie durch praktische SchreibĂŒbungen, die passend zu den BeitrĂ€gen zur Schreibtheorie konzipiert sind. In diesem 1. Band zum literarischen Schreiben geht es um Inspiration und KreativitĂ€t, das Erwecken der schöpferischen Ideen und die Grundlagen des literarischen Schreibens. Damit können kleinere Schreibprojekte, Geschichten, ErzĂ€hlungen und Episoden gestaltet werden. Darauf aufbauend folgen im 2. Band zum literarischen Schreiben Anregungen zum Konzipieren und Gestalten grĂ¶ĂŸerer Schreibprojekte bis hin zum Roman.

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Information

Literarisches Schreiben
als Kunstform

Schreibtheorie

1. Was ist literarisches Schreiben?

Ich habe eingangs bereits erwÀhnt, dass Literatur eine Kunstform ist und ich deshalb den Begriff des literarischen Schreibens verwende. Aber was genau ist literarisches Schreiben? Generell ist literarisches Schreiben Ausdruck von Ideen, philosophischen Gedanken, gesellschaftlichen und psychologischen Entwicklungen, von Geschichte und Politik durch Sprache. Das Gestaltungsmittel der Sprache ist die Sprache. Der ErzÀhlstil, die Beschaffenheit und Anordnung der Worte, die Struktur der SÀtze, die Gestaltung des Textes und die Sprachmelodie erschaffen sowohl beim Schreibenden als auch beim Lesenden Vorstellungen, Gedanken und Wortfiguren.
Literarisches Schreiben ist Bildmalerei,
ein Ausdruck schöpferischer Fantasie.
Es kommt beim literarischen Schreiben darauf an, eine fiktive Geschichte zu erschaffen, die von einer bestimmten Ausgangssituation ausgeht, und die, vorangetrieben durch ihre Figuren, einem bestimmten Ende zustrebt, wobei sie Entwicklung und Ergebnis sinnvoll miteinander verknĂŒpft. Rahmen, Ort und Handlung, auch das Genre, in die wir eine solche ErzĂ€hlung stellen, ist uns ĂŒberlassen. Ich verwende daher auch den Begriff des fiktionalen Schreibens.
Literarische Fiktion ist eine fiktive, mit sprachlichen Mitteln gestaltete Geschichte. Sie wird getragen von Figuren, Ort und Zeit sowie einer Handlung, die zu einem bestimmten Ende hinstrebt. Der Anfang beinhaltet das Ende bereits in sich und das Ende bezieht sich auf den Anfang. Die fiktiv geschaffene Umgebung und Handlung mĂŒssen die Regeln der Wahrscheinlichkeit beachten, sie mĂŒssen stimmig sein. Literarische Fiktion ist nicht nur anspruchsvolle gehobene Literatur, sondern umfasst jedes Genre. Was wir Genre nennen, ordnet sich diesen elementaren Bestandteilen des ErzĂ€hlens unter.
Leg dich nicht auf ein Genre fest.
Damit wir wissen, was wir tun, wenn wir schreiben, ist es hilfreich, Kenntnisse ĂŒber die ErzĂ€hltheorie zu haben, die uns die Literaturwissenschaft vermittelt. Aber die Literaturwissenschaft richtet sich vornehmlich an Menschen, die Literatur theoretisch erklĂ€ren, erforschen und analysieren wollen. Doch wir wollen selbst Literatur schreiben. Deshalb mĂŒssen wir Methoden fĂŒr uns entdecken, die unsere inneren Bilder und Vorstellungen hervorrufen, um daraus eine Geschichte entstehen zu lassen. Kunst, Gestaltung, Schaffen und Schöpfen von Texten ist ein Prozess, der darin besteht, unsere Ideen sich entfalten zu lassen.
Das sogenannte Handwerk des Schreibens ist das Schreiben. Indem du den Stift ĂŒber das Papier gleiten lĂ€sst, wird durch die Koordination von Gedanken, die im Gehirn entstehen, und der AusĂŒbung der Gedanken in der schreibenden Hand der Teil des Gehirns angeregt, der fĂŒr die Schaffenskraft, die KreativitĂ€t zustĂ€ndig ist. DemgegenĂŒber regt das bloße (Auswendig-) Lernen von Schreibtheorien, wie sie in Kursen des kreativen Schreibens vermittelt werden, nur den fĂŒr das vernunftbetonte und leistungsorientierte Denken zustĂ€ndigen Teil des Gehirns an. Dies kann sogar eher hinderlich sein und den Schreibfluss blockieren. Das Schreiben mit der Hand ist die beste Methode, den Schreibfluss anzuregen.
FĂŒhre die SchreibĂŒbungen in diesem Buch mit Hand und Stift aus,
auch wenn du mit der Tastatur schneller sein solltest.
Durch das regelmĂ€ĂŸige Schreiben wirst du nach und nach deine eigene Art entdecken, deine Ideen auszudrĂŒcken. Du findest deinen ErzĂ€hlstil, deine ErzĂ€hlstimme. Das, was du – bewusst oder unbewusst – mitteilen willst, wird in deinem Geschriebenen lesbar. Du berĂŒhrst die Leser*innen. Sei aufmerksam, was geschieht, wenn du schreibst. Versuche nicht zu imitieren, versuche nicht noch einen Roman zu schreiben wie die Erfolgsautorin XY, versuche, aus deinem eigenen Ideenschatz zu schöpfen und das zu schreiben, was sich dir zeigt. Schon oft haben Schreibende versucht, etwas Leichtes, Humorvolles zu schreiben und haben stattdessen eine traurige Geschichte gefunden. Greife zu und schreibe es auf!
Das ist literarisches Schreiben als Kunstform.

2. Schreiben, schreiben, schreiben!

Literarisches Schreiben ist eine Form der visuellen Kunst, Ausdruck unserer inneren Bilder und Gestaltung der Sprache. Wie bei jeder anderen Kunstform, etwa Malerei, Musik oder Tanz, sind Talent und Schöpfungskraft unverzichtbar. Vor allem aber musst du das Handwerk des Schreibens erlernen und anwenden.
Die einzige Art, das literarische Schreiben zu erlernen,
ist das Schreiben.
Es gibt keinen anderen Weg, als regelmĂ€ĂŸig zu schreiben! Musiker*innen benötigen viele Jahre des Übens, bis sie ihr Instrument spielen und MusikstĂŒcke vorfĂŒhren und interpretieren können. Auch als Autor*in brauchst du diese Zeit, bis du deine Ausdrucksweise, deine eigene Art, Geschichten zu erzĂ€hlen, gefunden hast und deine ErzĂ€hlsprache beherrschst.
Es reicht nicht aus, dass du beschließt, einen Roman zu schreiben, nur weil du gerne Fantasy, Romanzen, historische Romane oder Krimis/Thriller liest, dich hinsetzt und einfach drauflos schreibst. Ebenso wie ein*e Musiker*in musst du ĂŒben, ĂŒben, ĂŒben. Auch eine Fantasy-Story muss in Bezug auf ihre Figuren, Ort, Zeit und Handlung stimmig sein, ein historischer Roman muss gut recherchiert und in der dieser Zeit angemessenen Sprache geschrieben sein und ein Krimi/Thriller muss gut konstruiert und glaubwĂŒrdig sein, damit die Leser*innen gefesselt werden.
Um dies zu erreichen, musst du schreiben, schreiben, schreiben!
Dein SchreibgerĂ€t ist dein Werkzeug und dein Instrument. Durch den Stift ĂŒbertrĂ€gst du deine Gedanken, Ideen, Bilder, Empfindungen auf das Papier. Du musst nicht Literatur- oder Sprachwissenschaften studiert haben, um selbst literarische Fiktion schreiben zu können. Ein solches Studium vermittelt, wie literarische Texte interpretiert werden, hat also eine analytische Herangehensweise. Das literarische Schreiben aber ist ein produktionsorientierter Umgang mit Literatur. Das Lesen und Analysieren von Texten kann dir jedoch helfen, deinen Wortschatz zu erweitern und deinen Sprachstil zu schulen.
Du kannst deinen Schreibfluss fördern, indem du die Quelle deiner Fantasie anzapfst, deine Schöpfungskraft. Dies geschieht am besten durch SchreibĂŒbungen, wie die, die ich im zweiten Teil dieses Buches Literarisches Schreiben als Handwerk anbiete. Es sind kleine Lockerungs- oder FingerĂŒbungen, bei denen es darum geht, alles niederzuschreiben, was dir gerade zu einem bestimmten Thema in den Sinn kommt, die Worte assoziativ fließen zu lassen, ohne zu lange zu ĂŒberlegen, zu hinterfragen, zu kritisieren und zu blockieren.
Wenn du auf diese Weise deinen Schreibfluss in Gang gesetzt hast, kannst du mit der eigentlichen Arbeit des literarischen Schreibens und der Sprachgestaltung beginnen.
Das literarische Schreiben ist ein immer wÀhrender Prozess.

3. Inspiration und literarisches Schreiben

Das literarische Schreiben lebt von der Inspiration, also von der geistigen Eingebung, einem unerwarteten Einfall als Ausgangspunkt fĂŒr die kreative Schöpfungskraft. Doch wo bekommst du die Ideen her?
Die Quelle der Inspiration liegt in dir selbst.
Wir alle tragen einen Erfahrungsschatz aus implizitem (stillem) Wissen in uns, aus dem wir schöpfen können. Kreative Gedanken entstehen aus Dingen, die wir erlebt haben, Informationen, die wir gehört, gelesen, gesehen, gefĂŒhlt und scheinbar wieder vergessen haben, die aber in unserer Erinnerungskiste abgelegt und zu unserem unbewussten GedĂ€chtnis geworden sind. Wir können uns diese inneren SchĂ€tze nur wieder zugĂ€nglich machen, indem wir gerade nicht – wie wir es hĂ€ufig gewohnt sind – zielgerichtet und bewusst denken. Denn dann folgen wir nur unseren alten Denkmustern und können keine neuen Wege betreten.
Was wir brauchen ist Begeisterung fĂŒr neue Ideen und Einsichten!
Aber wie kann es gelingen, an diesen verborgenen Erfahrungsschatz zu gelangen und die schöpferische Kraft zu nutzen?
Das Wissen steckt in unserem Können!
Wir mĂŒssen unsere bildhafte Vorstellungskraft nutzen, denn die Bilder existierten lange, bevor es die Sprache gab und die Sprache entstand und entsteht aus Bildern. Die bildhafte Vorstellung steht im Gegensatz zum verkopften Denken, bei dem wir versuchen, z...

Table of contents

  1. Motto
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Worum geht es in diesem Buch?
  4. Literarisches Schreiben als Kunstform
  5. Literarisches Schreiben als Handwerk
  6. Wie geht es weiter?
  7. Impressum