Wie das Leben so spielt

Gedichte für die ganze Familie zum Lesen und Vorlesen

Jutta Fink

• Publisher: Books on Demand
• Year: 2019
• Print ISBN: 9783748136095
• eBook ISBN: 9783748105299
• Edition: 1
• Topic: Literature
• Subtopic: Poetry
• Index: Literature

"Wie das Leben so spielt" vereint Gedichte über Liebe und Freundschaft, Verlust und Trauer, aber auch über die kleinen Freuden und Missgeschicke des Alltags. In phantasievollen Reimen beschreibt die Autorin die schönen und weniger schönen Seiten des Lebens und zeigt mit Witz menschliche Stärken und Schwächen auf. Doch nicht nur die Lebenserfahrenen kommen auf ihre Kosten, sondern auch die ganz Kleinen, die sich auf die Abenteuer des kleinen Igels "Pikmichmal", der frechen Mücke Flücke oder auf Würmchen und seinen stolzen Papa Knut freuen können. Die liebevollen Tiergedichte bilden zusammen mit den Versen für die Großen einen unterhaltsamen Gedichtband für die ganze Familie zum Lesen und Vorlesen.

Gedichte für Erwachsene

Das Frühstück

Heut freu ich mich aufs Frühstücksei,

bin frisch geduscht und fühl mich frei.

Die Sonne scheint, die Vögel singen,

werd alles in den Garten bringen.

Damit nichts fehlt, nehm ich mir Zeit,

mach mich danach im Stuhle breit.

Alles ist da, denk ich und pfeife,

bevor ich zu dem Brötchen greife.

Ein scharfes Messer trennt sodann

den unteren Teil vom Brötchenkamm.

Bestreicht den oberen leicht mit Butter,

der Kaffee duftet wie bei Mutter.

Schnell ich ihn in ’ne Tasse gieße

und ihn mit Mund und Nas genieße.

Der ist noch auf dem Weg zum Magen,

schon müssen sich die Augen plagen.

Sie sehen, wie auf den Käsescheiben

sich emsig Fliegenfüße reiben.

Ich denke mir, die lernten laufen

auf einem frischen Hundehaufen.

Wie kann das kleine Biest es wagen,

den Dreck auf meinen Käs zu tragen?

Das Herz in ihrer Brust, es klopft,

der Sabber aus dem Mund ihr tropft.

Mit einer übergroßen Gier

stürzt sie auf meine Wurst sich hier.

Macht nun sich auf der Butter breit.

Ich zück die Klatsche. Es wird Zeit.

Hol kräftig aus, doch unbesiegt

sie schnurstracks in mein Saftglas fliegt.

Da liegt sie hilflos auf dem Rücken,

könnt einfach sie nach unten drücken.

Doch ihre Stimme hör ich klagen:

»Versuch mich aus dem Glas zu tragen!«

Und nur aus Mitleid reich ich ihr

den Löffel aus dem Joghurt hier.

Putzt gründlich sich, ich seh ihr zu.

Lässt dann beim Frühstück mich in Ruh.

Ferien bei meiner Oma

Gedanken, die mein Herz aufriegeln,

sich im Erinnern wiederspiegeln.

Lass mich von meinen Träumen heben,

von hier in ihr bescheidnes Leben.

Konnt sie als Kleinkind nur benennen,

erst spät, mit zwölf, lernt ich sie kennen.

Holte am Bahnsteig mich vom Zug,

dies Bild sich in mein Herz eintrug.

Ihr kleines Haus, ganz still gelegen,

in einem Dorf von Feld umgeben.

Fühlte geliebt mich und geborgen

von ihr an jedem Sommermorgen.

Ihr eignes Leben: Bagatelle.

Wurd sie gebraucht, war sie zur Stelle.

Bei jeder Ernte auf dem Feld

verdiente sie sich schwer ihr Geld.

Vor ihrem Haus aus Stein zwei Stufen,

da stand sie, um nach mir zu rufen.

Mein Name war aus ihrem Mund

ein lieber Gruß vom Herzensgrund.

Strich sie mir mit der Hand durchs Haar,

bedankte sich mein Augenpaar.

Und schlief ich ein, dann lag ihr Duft

ganz schwerelos in Abendluft.

Die Stimme warm und unverbraucht

hat mir die Träume eingehaucht.

Doch schnell verging die Ferienzeit,

es war so schön mit ihr zu zweit.

Ich liebte das Dorf mit seinen Gassen.

Ihr Bild in mir wird nie verblassen.

Vertrauen, Liebe, Zuversicht

schickt sie mir heut durch Wolkenschicht.

Die neue alte Brille

Mein Gatte trug ’ne Brille,

zwei Gläser, Gold mit Rille.

Er konnte damit sehr gut sehen,

doch auch ’ne neue würd ihm stehen.

Er freute sich schon sehr, ’ne neue musste her.

Durch die zuerst er guckte,

ganz still sich keiner muckte.

Schob sie von links nach rechts herum,

die Nase faltig, schief und krumm.

Er freute sich schon sehr, ’ne neue musste her.

Die zweite dann, oh Graus,

fiel aus dem Rahmen raus.

Da dieser nicht vorhanden war,

entschied er sich auch nicht zum Ja.

Er freute sich schon sehr, ’ne neue musste her.

Die dritte nicht sehr fein,

...

Table of contents

• Widmung
• Inhaltsverzeichnis
• Gedichte für Erwachsene
• Gedichte für Kinder
• Impressum