Wirtschaftspolitik transparent vermittelt
Marktwirtschaftliche Systeme ökonomisch bewerten
Prof. Dr. Harry Schröder
- 136 pages
- German
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Wirtschaftspolitik transparent vermittelt
Marktwirtschaftliche Systeme ökonomisch bewerten
Prof. Dr. Harry Schröder
About This Book
Mit dem MCC Wirtschaft eBook "Wirtschaftspolitik transparent vermittelt" erhalten Sie die nötigen Informationen zu den Grundlagen, dem Aufbau ökonomischer Systeme und deren Zielsetzungen. Weiterhin vermittelt Ihnen der Autor in einer leicht verständlichen Art und Weise das nötige Instrumentarium für eine zielgerichtete Steuerung mit den ökonomischen Parameter für eine gesunde Wirtschaftspolitik. Vom Wirtschaftsprozess, dem Gleichgewicht bis hin zum Wirtschaftswachstum und der Ausrichtungen innerhalb der Wirtschaftspolitik erhalten Sie alle nötigen Faktoren für eine fundierte, ökonomische Beurteilung der marktwirtschaftlichen Systeme. In Anlehnung an den klassischen Theorien der Volkswirtschaft und seinen Vertretern, erhalten Sie mit diesem MCC Wirtschaft eBook eine transparente Wissensvermittlung aller entscheidenden Instrumente, Theorien und Entwicklungen.Erfahren Sie somit die Zusammenhänge und bekannten Theorien wirtschaftspolitischer Maßnahmen in der Vergangenheit und nutzen Sie dieses Wissen für eine zukünftig, erfolgreiche marktwirtschaftliche Entwicklung. Fallbeispiele und Übungsaufgaben festigen Ihr gewonnenes Wissen und unterstützen Sie bei dem Erkenntnisgewinn. Nutzen Sie auch die Inhalte der weiteren MCC Wirtschaft eBooks um wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen und die entsprechend geeigneten Maßnahmen für Ihre Zielerreichung zukünftig erfolgreich einzusetzen.
Frequently asked questions
Information
1 GRUNDLAGEN DER WIRTSCHAFTSPOLITIK
1.1 Abläufe im Wirtschaftsprozess
Gesamtheit aller wirtschaftlichen Vorgänge.
Abstimmung der Konsumtionspläne von Haushalten mit den Produktionsplänen von Unternehmungen.
- Nicht in „Reinform" anzutreffen, vielmehr in „Mischform";
- Vor diesem Hintergrund erstellen Wirtschaftssubjekte individuelle Wirtschaftspläne;
- Koordination der Pläne nicht über zentrale Befehle, sondern ausschließlich über Märkte.
- Preisänderungen bewirken Produktionsänderungen in gewünschte Richtung.
- Preismechanismus übernimmt Rolle eines Leitungssystems für Produktionsfaktoren.
Der klassische Liberalismus forderte Hinwendung zu freiheitlich-marktwirtschaftlichem Wirtschaftssystem. (Werk von Adam Smith „Wealth of Nations" Mitte 18. Jh.)
1.2 Die wirtschaftspolitischen Aufgaben des Staates
- Wettbewerb funktionsfähig erhalten.
- Beseitigung wettbewerbsverzerrender steuerlicher Regelungen.
- Der Wettbewerb ist in einer Marktwirtschaft wichtig und bildet die Voraussetzung für wohlstandssteigernde Marktprozesse.
- Die Funktionsweise der Marktwirtschaft ruht auf dem Fundament des Wettbewerbsprinzips.
- Das Wettbewerbsprinzip besagt:
„Hoher Zielerreichungsgrad des einen Marktteilnehmers bedingt zwangsläufig einen minderen Zielerreichungsgrad des anderen Marktteilnehmers". - Eine wachstumsfördernde Wirtschaftspolitik baut auf die dynamischen Kräfte des Marktes auf.
- Die dynamischen Kräfte des Marktes zwingen die Unternehmer laufend zur Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen. (insbesondere an Produktund Prozessinnovationen).
- Die Aufgabe der Wirtschaftspolitik ist es, den Wettbewerb funktionsfähig zu erhalten und Wettbewerbsbeschränkungen, infolge von Kartellbildungen und Monopolisierungstendenzen, entgegenzuwirken durch
- geeignete Gesetze (z.B. GWB)
- Öffnung der nationalen Märkte gegenüber dem internationalen Wettbewerb
- Privatisierung öffentlicher Unternehmen. Beseitigung wettbewerbsverzerrender steuerlicher Regelungen. - Die Wettbewerbsbeschränkungen führen z.B. zu:
- Absprachen zwischen Anbietern und Nachfragern und zur Entstehung marktbeherrschender Machtpositionen. - Aus Wettbewerber Sicht sollte der freie Marktzugang erleichtert werden und staatliche Regulierungen nicht zu einem Standortnachteil entwickeln und damit wachstumshemmend auswirken.
- Der Rückzug des Staates aus der Wirtschaft durch Privatisierung von Öffentlichen Unternehmen ist Ausdruck der Forderung nach „mehr Markt und weniger Staat".
- Zudem ist eine Außenwirtschaft, die auf internationalen Freihandel setzt, ein zentraler Baustein einer „offensiven Wettbewerbspolitik".
Das Arbeiten am idealen Steuersystem findet in Deutschland vor folgendem Hintergrund statt:
- 1891 führte der damalige preußische Finanzminister eine neue Einkommensteuer ein, mit einem Steuersatz von 0,67 bis 4%.
- 1931 Deutschland war bankrott und musste Kriegsreparationen bezahlen. Der Spitzensatz wurde auf 60% angehoben.
- 1946 wurde der Spitzensatz von den Alliierten, die USA hatte damals selbst solch einen hohen Tarif, auf 95% ab einer Einkommensgrenze von 100.000,-DM Jahreseinkommen festgesetzt.
Die Steuervergünstigungen, um vielen Gruppierungen bei ihren Steuerzahlungen möglichst gerecht zu werden, entwickelt sich die Einkommensteuer in das komplexe Steuergesetzt von heute.
- 1986 waren die USA bei 28% angelangt und in der Bundesrepublik galten 56%.
- 1995 beschließt das Bundesverfassungsgericht, dass der Staat dem Bürger nicht mehr als die Hälfte des Einkommens wegsteuern darf.
- Experten plädieren für niedrige Steuersätze beim Einkommen.
- Damit aber die Wohlhabenden entsprechend ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Steuern zahlen, wird die Einkommensteuer von der Vermögenssteuer flankiert.
- Die Vermögenssteuer sorgt nicht allein für Gerechtigkeit, sie braucht die Hilfe durch die Mehrwertsteuer.
„Einkommen, Vermögen und Verbrauch sollten ausgewogen besteuert werden!"
1.3 Das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht
- Stabilität des Preisniveaus
- Hoher Beschäftigungsstand
- Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
- Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum
- Eine Maßnahme zur Erreichung eines bestimmten Ziels, darf andere Zielrealisationen nicht gefährden.
- Es ist unrealistisch anzunehmen, dass selbst bei absolut zielgerichteter Wirtschaftspolitik, die optimale Zielkombination in jeder Konjunkturphase erreicht werden kann.
- Jeder Phase ist eine besondere optimale Kombination der Zielgrößen zuzurechnen.
- Vollbeschäftigung und Preisniveaustabilität gleichzeitig zu erreichen, ist ein Ideal und kann nicht umgesetzt werden.
- Vollbeschäftigung wirkt lohnsteigernd und führt zu höherem Einkommen.
- Höheres Einkommen führt bei gleichbleibendem Warenangebot zu Preissteigerungen und damit zu Kaufkraftschwund.
- Es entsteht ein Zielkonflikt, der sich nur durch einen Kompromiss, z.B. zu Lasten der Preisniveaustabilität lösen lässt.
- Der schweizer Nationalökonom Walter Adolf Jöhr meint:
„Es kann also nur darum gehen, durch spezifische Zielkombinationen in der Summe ein Optimum zu erreichen".
1.3.1 Fallübung: Wettbewerbsorientierte Wirtschaftspolitik
In Abweichung von marktorientierten Ansätzen bedienen sich wirtschaftlich erfolgreiche Länder eines staatlich verordneten Wettbewerbs. Sie legen strategische Gebiete in Form von Produktgruppen und Auslandsmärkten fest und geben dann das Startzeichen zu einem Wettbewerb zwischen heimischen Unternehmen und der ausländischen Konkurrenz.
In boomenden Ausfuhrhäfen lässt sich besichtigen, wie sich die Wettbewerbsfähigkeit in einem Land auswirkt. Es gibt in den Ländern aber auch oft ein anderes Beispiel. Zum Beispiel schließen Weltkonzerne ihre Fabriken an deutschen Standorten. Denn wo die Arbeitskosten drastisch steigen, verlagern Firmen bestimmte Arbeitsplätze ins Ausland, wo die Produktionskosten niedrig sind, weil die Kunden nicht danach kaufen, woher ein Produkt kommt, sondern was es kostet.
Zählen Sie die Pround Kontra-Argumente für jede der zwei Arten des Wettbewerbs auf.
„Wettbewerbsorientierte Wirtschaftspolitik"