Mittelalterlicher Vater-Sohn-Konflikt
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Mittelalterlicher Vater-Sohn-Konflikt

Der Vater-Sohn-Konflikt zwischen Kaiser Friedrich II. und König Heinrich VII.

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Mittelalterlicher Vater-Sohn-Konflikt

Der Vater-Sohn-Konflikt zwischen Kaiser Friedrich II. und König Heinrich VII.

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Der stupor mundi, so wurde Friedrich II. bereits von seinen Zeitgenossen genannt. Als ein Herrscher, der seiner Zeit deutlich voraus war übte er sich in religiöser Toleranz, wandte sich der Wissenschaft zu und schrieb sein eigenes Buch. Wegen seines häufigen Aufenthalts im Süden seines Reiches litten die Beziehungen zu den Fürsten und -- vor allem -- die zu seinem Sohn Heinrich VII. Man kann das Auf und Ab in seiner Entwicklung aus gutem Grund als, mittelalterlichen Vater-Sohn?" Konflikt bezeichnen, der seinesgleichen sucht. In diesem Buch wird die Beziehung zwischen Friedrich und seinem Sohn beleuchtet. Dabei werden insbesondere die Statutum in favorem prinicipum (Vereinbarung mit den geistlichen Fürsten von 1220) und das Statutum in favorem prinicipum (Gesetz zugunsten der Landesherren 1231/32) in die Abhandlung mit einbezogen. Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit wurde im Rahmen des Geschichtsstudiums verfasst und von Frau Dr. Kwiatkowski der Ruhr-Universität-Bochum bestätigt.

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Information

Year
2020
eBook ISBN
9783752644944
Edition
1
Topic
History
Index
History

1. Fragestellung und Einleitung

Diese Arbeit behandelt den Vater-Sohn-Konflikt zwischen Friedrich II. und seinem Sohn Heinrich (VII.). Zeitlich setzt die Arbeit, ausgenommen in der Einführung, im April 1220 an, also kurz vor Friedrichs Kaiserkrönung und mit dem Abschluss der Vereinbarung mit den geistlichen Fürsten. Der Arbeit ist zum Ziel gesetzt, zu bewerten, inwieweit die Beziehung zwischen den beiden Herrschern durch deren politische Zielrichtungen und Prioritäten beeinflusst wurde. Mit dem Abzeichnen jener Priorisierungen können dann jegliche persönliche oder politische Entscheidungen der Herrscher in ihrer Wechselbeziehung, mit Sichtweise auf den von Ihnen gesetzten Prioritäten, entweder bestätigt oder neu bewertet werden. Worin liegt die Ursache für die Eskalation 1235? In diesem Zusammenhang werden das Statutum in favorem prinicipum und sein Vorläufer, die Confoederatio cum principibus ecclasiasticis untersucht (In der Arbeit als Confoederatio und Statutum abgekürzt). Eine zusammenfassende Beschreibung der Jahre 1220-1231/32 und 1232-35 soll eine chronologische Schilderung ermöglichen, die Vertiefung des Konflikts zeigen und die Arbeit nachvollziehbarer gestalten.
Anschließen werden die Reise Friedrichs II. in das römisch-deutsche Reich 1235, die Absetzung Henrichs behandelt sowie der der darauffolgende Mainzer Hoftag erwähnt. Um die Fragestellung letztendlich zu beantworten, werden in Punkt sieben die politischen Zielrichtungen von Vater und Sohn bewertet. Nach einem kurzen Hinweis zur Bewertung Heinrichs (VII.) in der Forschung, folgt das Fazit.  
 
Es scheint keine Zweifel daran zu geben, dass Friedrich II. von Hohenstaufen einer der bemerkenswertesten römisch-deutschen Kaiser ist. Seine außergewöhnliche Lebensweise entlockte so manchem Zeitgenossen und immer noch Historikern bewundernde Worte.
1194 wurde Friedrich in Jesi geboren und bereits mit zwei Jahren zum König von Sizilien gekrönt. Nach dem Tod seines Vaters, Heinrich VI. und der Mutter Konstanze, lebte er der Legende nach, einige Jahre in den Gassen von Palermo.[1]  Seit 1208 aus der Vormundschaft Papst Innozenz III. entlassen, unternahm er erste Versuche, die Verhältnisse in Sizilien zu ordnen. Nach der Krönung Ottos IV. 1209, stand dieser kurz darauf mit seinem Heer vor Sizilien. In letzter Stunde handelte der Papst und die deutschen Fürsten erhoben Friedrich in Norden des H. R. Reiches 1212 überraschend zum alium imperatorem, dem „anderen König“.
Wahrscheinlich der Angst vor eine Bedrohung Siziliens wegen reiste – oder eher schlich Friedrich in das römisch-deutsche Reich, um die Krone anzunehmen.[2] In den folgenden Jahren schafft er es, kontinuierlich Fürsten für sich zu gewinnen und sich im Reich zu etablieren. Nach der Schlacht bei Bouvines fiel ihm indirekt ein Sieg über den Welfen Otto IV. zu und Friedrich wurde noch im gleichen Jahr (1215) zum römisch-deutschen König gekrönt.


[1] Stürner, Wolfgang: Friedrich II. 1194-1250, Band 1 u. 2. (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance), Darmstadt  2000³, S. 89 (Bd.2). (Im Weiteren zitiert als: Stürner: Friedrich, S. xx [Bd. 1/2] ).
 
[2] Rader, Olaf B.: Kaiser Friedrich II. , München 2012, S. 18/26.

2. Die Vereinbarung mit den geistlichen Fürsten von 1220 (Confoederatio cum principibus ecclasiasticis)

Das Statutum in favorem prinicipum von 1232 stellt eine Erweiterung der Confoederatio cum principibus ecclasiasticis von 1220 dar. Deshalb scheint es mir sinnvoll, vorab die Confoederatio zu bearbeiten.
Bereits für das Jahr 1208 sagt Peter Hilsch, die Fürsten konzentrierten sich immer mehr auf den Ausbau der eigenen Territorien und distanzierten sich vom Königtum.[1] Diese Aussage kann sicherlich auch für das Jahr 1220, wenn nicht vielleicht sogar für das H.R.R. im gesamten 13.Jahrhundert gelten. 1212 hatte Friedrich mit Hilfe der milte einen erheblichen Teil der Fürsten für sich gewinnen können, wenn er damit auch zugunsten fürstlicher Machterweiterung eigentlich königliche Regalien vergeben hatte.
Diese Art von Handel mit Privilegien schien 1220 erneut notwendig. So ist die Confoederatio cum principibus ecclasiasticis Objekt eines „Tauschgeschäfts“ mit den geistlichen Fürsten. Gegenleistung war die Krönung seines Sohnes Heinrich (VII.) zum römisch-deutschen König.
Nach der festeren Etablierung seiner Herrschaft nach 1215 wollte Friedrich wieder nach Sizilien zurückkehren, um dort die Verhältnisse zu ordnen. Auf Grund seiner zu erwartenden längeren Abwesenheit und, wie später erläutert, seines politischen Priorisierens...

Table of contents

  1. Titelseite
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. 1. Fragestellung und Einleitung
  4. 2. Die Vereinbarung mit den geistlichen Fürsten von 1220 (Confoederatio cum principibus ecclasiasticis)
  5. 3. Die beiden Herrscher in der Zeit von 1220-1231/32
  6. 4. Das Gesetz zugunsten der Landesherren 1231/32 (Statutum in favorem prinicipum)
  7. 5. Die Jahre 1232-35: Vertiefung des Konflikts
  8. 6. Friedrichs Reise in das Reich 1235
  9. 7. Friedrich und Heinrich: ein kurzer Vergleich
  10. 8. Fazit und Bezug zur Fragestellung
  11. 9. Zusatz
  12. Quellen- und Literaturverzeichnis
  13. Impressum