Leiden und Böses
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Leiden und Böses

Vom schwierigen Umgang mit Widersinnigen

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Leiden und Böses

Vom schwierigen Umgang mit Widersinnigen

About this book

Die verbreitete Meinung, böses Tun erfordere eine böse Absicht, ist nach Ingolf U. Dalferth eine 'fragwürdige Übervereinfachung'. Der Primat des Bösen liegt nicht im Wollen, sondern in der Erfahrung des Bösen. Was zählt, ist das Leiden der Betroffenen. Aber auch dieser Ansatz kann auf Abwege führen, wenn Leiden mit Bösem gleichgesetzt wird. An diesem Punkt beginnen die Überlegungen der Studie.Für Dalferth ist die entscheidende Frage, ob Leiden in jedem Fall als Böses verstanden werden muss. Seine Überlegungen veranschaulichen in präziser Sprache die zu Grunde liegenden aktuellen Lebensphänomene an gut verständlichen Beispielen. Am Ende des Bandes werden Deutungs- und Bewältigungsstrategien von Leiden und Bösem diskutiert, die den unverzichtbaren Beitrag des christlichem Glaubens zum Umgang mit Leiden und Bösem aufzeigen und auch für Nichtchristen verstehbar machen.Die Studie ist während des Aufenthalts von Dalferth am Wissenschaftskolleg zu Berlin (2005/2006) entstanden und in ihrer lebenspraktischen Ausrichtung ein hoch zu schätzender Gewinn für alle Leserinnen und Leser.

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Information

Endnoten

Vorwort

1)
B. Liebsch, Gastlichkeit und Freiheit. Polemische Konturen europäischer Kultur, Weilerswist 2005, 285.

A. Reden von Bösem

2)
A. Schopenhauer, Parerga und Paralipomena, Zweiter Teil, Zürcher Ausgabe Bd. IX/X, 317.
3)
Für das hier und im Folgenden in Anspruch genommene Verständnis von Leben und menschlichem Leben vgl. I. U. Dalferth, Die Wirklichkeit des Möglichen. Hermeneutische Religionsphilosophie, Tübingen 2003, 6–46. Zur Spannbreite des gegenwärtigen Lebensdiskurses vgl. E. Herms (Hrsg.), Leben. Verständnis. Wissenschaft. Technik, Gütersloh 2005.
4)
In seinen Essais de Théodicée, Sur la bonté de Dieu, la liberté de l’homme et l’origine du mal (1710) unterschied G.W. Leibniz nicht nur in traditioneller Weise zwischen malum physicum und malum morale, sondern führte beide auf das malum metaphysicum zurück, die zum Wesen des Geschöpfs gehörende Endlichkeit und Begrenzung seiner Vollkommenheit (Die Theodiezee, übers. v.A. Buchenau, Hamburg 21968, 110). Vgl. A. Heinekamp, Das Problem des Guten bei Leibniz, Bonn 1969, 148–156; I. U. Dalferth, Übel als Schatten der Kontingenz. Vom Umgang der Vernunft mit Widervernünftigemund Übervernünftigem, in: I. U. Dalferth/Ph. Stoellger (Hrsg.), Vernunft, Kontingenz und Gott. Konstellationen eines offenen Problems, Tübingen 2000, 117–169.
5)
R. Swinburne, Das Problem des Übels, in: P. Schmidt-Leukel (Hrsg.), Berechtigte Hoffnung. Über die Möglichkeit, vernünftig und zugleich Christ zu sein, Paderborn 1995, 111–121, 112.
6)
A. Kreiner, Gott im Leid. Zur Stichhaltigkeit der Theodizee-Argumente, Freiburg/Basel/Wien 21998, 31. Definitorisch kann man immer Präzision erzielen, indem man etwa die Alternative zwischen moralischem und natürlichem Übel »mutually exclusive and totally exhaustive« macht (B. Reichenbach, Evil and a Good God, New York 1982, XII) und alles Menschen zugefügte Leid, das sich keinem Täter als zu verantwortende Tat moralisch zurechnen lässt, zum natürlichen Übel zählt. Die Schwierigkeit, dass sich viele Phänomene so nicht oder nur willkürlich sortieren lassen, bleibt damit allerdings bestehen.
7)
S. Neiman, Das Böse denken. Eine andere Geschichte der Philosophie, Frankfurt am Main 2004, 392.
8)
B. Liebsch, Gastlichkeit und Freiheit, 286.
9)
Das wird zu Recht betont von J. Tanner, Das Böse in der Geschichte, Reformatio 53, 2004, 257–268.
10)
Neiman, 396.
11)
H. Arendt, Eichmann in Jerusalem, New York 1963.
12)
Neiman, 411. Das Problem ist freilich diffiziler, als es Neiman entwickelt. Ihre Kritik trifft zu Recht eine Denktradition, die Handeln ausschließlich als Handeln von Individuen versteht und in gemeinsamen Aktionen nur die Verknüpfung von Handlungen Einzelner sehen kann. Doch kollektive Handlungen und deren Auswirkungen lassen sich so nicht zureichend verstehen. Schon wo zwei Handlungen mit unterschiedlichen Absichten verknüpft werden, lässt sich das Resultat nicht vollständig im Rekurs auf die Absichten der beteiligten Akteure allein erklären. Anders als Einzelhandlungen können kollektive Handlungen auch nicht so verstanden werden, dass sie von einer kollektiven Absicht geleitet sind. Eine solche Kollektivabsicht lässt sich auch nicht quantifizierend als eine wahrscheinlichkeitstheoretische Kombination der Absichten aller Beteiligten konstruieren, weil es immer Einzelne gibt, deren Handeln sich maßgeblicher auswirkt auf das Ganze und deren Absichten bestimmender sind für das Resultat des gemeinsamen Tuns, obwohl sie selbst gar nicht viel, sondern viele andere viel mehr tun bzw. getan haben. Man muss daher keineswegs allen Mitwirkenden, Mitwissenden und Beteiligten am nationalsozialistischen Vernichtungshandeln individuell bösartige Motive und Absichten unterstellen, um das Ganze als absolut böse bewerten zu können. Aber man br...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Vorwort
  6. A. Reden von Bösem
  7. B. Leiden als Ort der Erfahrung von Bösem
  8. C. Orientierende Unterscheidungen
  9. D. Reaktionen auf Leiden
  10. E. Deutungsstreit
  11. Weitere Bücher
  12. Endnoten