Revolution in Potsdam
eBook - ePub

Revolution in Potsdam

Eine Stadt zwischen Lethargie, Revolte und Freiheit (1989/1990)

  1. 456 pages
  2. English
  3. ePUB (mobile friendly)
  4. Available on iOS & Android
eBook - ePub

Revolution in Potsdam

Eine Stadt zwischen Lethargie, Revolte und Freiheit (1989/1990)

About this book

Potsdam war in der SED-Diktatur Sitz von Verwaltungs- und Bildungseinrichtungen, Standort von MilitĂ€r und Staatssicherheit, aber auch von Einrichtungen der Evangelischen Kirche. Kenntnisreich und ausfĂŒhrlich wird die oppositionelle BĂŒrgerbewegung in der Stadt geschildert, deren Gruppenmaßgeblich die Friedliche Revolution trugen – zusammen mit einigen Kirchgemeinden, die den Basisgruppen SchutzrĂ€ume boten, in denen Christen, Wissenschaftler, Umweltaktivisten und kritische Jugendliche zusammentrafen.Die FĂ€lschung der Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 war Auslöser fĂŒr die Legitimationskrise der Diktatur. Die Massenproteste erreichten mit den Demonstrationen am 7. Oktober und am 4. November Höhepunkte. Das Schicksal der Herrschenden besiegelten die Maueröffnung, hier am 10. November, und die Besetzung der Einrichtungen der Staatssicherheit am 5. Dezember. Die "Dialogpolitik" der SED scheiterte und die Initiative ging immer mehr auf die BĂŒrgerbewegungen und ihre neuen Institutionen ĂŒber. Schließlich dominierte die SPD in den Wahlen des Jahres 1990 und der Weg zur Wiedervereinigung war auch in Potsdam frei.

Frequently asked questions

Yes, you can cancel anytime from the Subscription tab in your account settings on the Perlego website. Your subscription will stay active until the end of your current billing period. Learn how to cancel your subscription.
No, books cannot be downloaded as external files, such as PDFs, for use outside of Perlego. However, you can download books within the Perlego app for offline reading on mobile or tablet. Learn more here.
Perlego offers two plans: Essential and Complete
  • Essential is ideal for learners and professionals who enjoy exploring a wide range of subjects. Access the Essential Library with 800,000+ trusted titles and best-sellers across business, personal growth, and the humanities. Includes unlimited reading time and Standard Read Aloud voice.
  • Complete: Perfect for advanced learners and researchers needing full, unrestricted access. Unlock 1.4M+ books across hundreds of subjects, including academic and specialized titles. The Complete Plan also includes advanced features like Premium Read Aloud and Research Assistant.
Both plans are available with monthly, semester, or annual billing cycles.
We are an online textbook subscription service, where you can get access to an entire online library for less than the price of a single book per month. With over 1 million books across 1000+ topics, we’ve got you covered! Learn more here.
Look out for the read-aloud symbol on your next book to see if you can listen to it. The read-aloud tool reads text aloud for you, highlighting the text as it is being read. You can pause it, speed it up and slow it down. Learn more here.
Yes! You can use the Perlego app on both iOS or Android devices to read anytime, anywhere — even offline. Perfect for commutes or when you’re on the go.
Please note we cannot support devices running on iOS 13 and Android 7 or earlier. Learn more about using the app.
Yes, you can access Revolution in Potsdam by Rainer Eckert in PDF and/or ePUB format, as well as other popular books in History & German History. We have over one million books available in our catalogue for you to explore.

Information

Anmerkungen

I. Potsdam unter der SED-Diktatur

1 Wernicke, Thomas: Potsdam 1945–1989: Stationen einer gescheiterten Gesellschaftsutopie, in: Grabner, Sigrid; Röder, Hendrik; Wernicke, Thomas (Hrsg.): Widerstand in Potsdam 1945–1989: Zwischen Anpassung und Aufbegehren. – Berlin-Brandenburg, 1999. = Widerstand in Potsdam 1945–1989. – Berlin, 1999. = Brandenburgische Landeszentrale fĂŒr politische Bildung, S. 167–190.
2 Meine Mutter wurde 1945 in Potsdam im Mai dreimal durch sowjetische Soldaten vergewaltigt und versteckte sich daraufhin in einem durch eine Fliegerbombe zerstörten Haus und in einer DoppelhaushĂ€lfte am Saarlandanger. Trotzdem trieben Besatzungssoldaten sie und andere Potsdamer auf der Straße zusammen und brachten sie in ein provisorisches Arbeitslager, um die BrĂŒcke ĂŒber den Sacrow-Paretzer-Schifffahrtskanal bei Neu-Fahrland aufzubauen. Von dort konnte sie in der Nacht fliehen.
3 Der 1901 in Berlin geborene promovierte Maschinenbauingenieur Erwin Köhler war MitbegrĂŒnder der CDU in Potsdam und seit April 1946 Kreisvorsitzender und geschĂ€ftsfĂŒhrender Landesvorsitzender seiner Partei. Seit Dezember 1946 zweiter BĂŒrgermeister der Stadt Potsdam verhaftete ihn die sowjetische Geheimpolizei [MGB] am 28. MĂ€rz zusammen mit seiner Ehefrau Charlotte und ein MilitĂ€rtribunal [SMT] verurteilte beide wegen „Spionage und konterrevolutionĂ€rer Agitation und Propaganda“ zum Tode. Die Hinrichtungen folgten am 20. Februar und am 10. April 1951 in Moskau, die Rehabilitierungen am 20. Mai 1992. Vgl.: „Bin unschuldig hier 
“: Gesichter aus zwei Diktaturen in Deutschland/Sonderausstellung der Potsdamer GedenkstĂ€tte Lindenstraße. 22. Mai bis 26. Juni 2016. – Potsdam, 2016, S. 36–37; Roginskij, Arsenij [u. a.] (Hrsg.): „Erschossen in Moskau 
“: Die deutschen Opfer des Stalinismus auf dem Moskauer Friedhof Donskoje 1950–1953. – Berlin, 2005, S. 230.
4 RĂŒdiger, Gisela; Rogall, Gudrun: Die 111 Tage des Potsdamer BĂŒrgerkomitees „Rat der Volkskontrolle“ 1989/90. – Potsdam, 2010. = Brandenburgische Historische Hefte; 20; hier auch eine detaillierte Chronologie ausgewĂ€hlter Ereignisse, ebd.: S. 109–119.
5 Eckert, Rainer: Meine Garnisonkirche, in: Potsdamer Spitze, Potsdam, (2008) Dezember, S. 7–9.
6 Eckert, Rainer: Opposition, Widerstand und Revolution: WiderstĂ€ndiges Verhalten in Leipzig im 19. und 20. Jahrhundert. – Halle/Saale, 2014.
7 Manuskript ohne Titel, Ort und Datum [aus dem Inhalt ergibt sich, dass der Vortrag nach dem 18. Oktober 1989 gehalten wurde], in: BStU, BVfS Pdm, Leiter, 22, Bl. 2–26, 35–38, hier Bl. 16–18. Die ĂŒberlieferten Zahlen sind unterschiedlich, siehe auch: Kapitel III, S. 53–57; VII, 1, S. 321–322.
8 Hanke war von 1961 bis 1984 OberbĂŒrgermeisterin von Potsdam, danach Vorsitzende des Potsdamer Kulturbundes, von 1963 bis 1990 Abgeordnete der Volkskammer und von 1964 bis 1990 Mitglied des Staatsrates. Zu ihrer Biographie vgl.: Heye, Uwe-Karsten; Dalichow, BĂ€rbel: „Wir wollten ein anderes Land“: Eine Familiengeschichte aus der DDR. – MĂŒnchen, 2014.
9 Wernicke: Potsdam, S. 180.
10 Uhlemann, Manfred; RĂŒckert, Otto (Hrsg.): Potsdam: Geschichte der Stadt in Wort und Bild. – Berlin, 1986, S. 202–242.
11 Die FDJ bezog sich durch einen ihrer GrĂŒnder, Erich Honecker, auf die Tradition des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands [KJVD] und die GrĂŒndung einer „Exil-Freien-Deutschen-Jugend“ 1936 in Paris, vgl.: Sabrow, Martin: Erich Honecker: Das Leben davor 1912–1945. – MĂŒnchen, 2016, S. 233.
12 Der Erfurter war Mitglied des Zentralkomitees der SED, Volkskammerabgeordneter und von 1967 bis 1973 erster SekretĂ€r des Zentralrats der SED-Jugendorganisation FDJ. Von 1976 bis zu seinem RĂŒcktritt im November 1989 war er, als Nachfolger von Werner Wittig, erster SekretĂ€r der Bezirksleitung Potsdam der SED. Jahn starb im Jahr 2015. Zu den SED-FunktionĂ€ren vgl.: Niemann, Mario; Herbst, Andreas (Hrsg.): SED-Kader: Die mittlere Ebene; Biographisches Lexikon 1946 bis 1989. – Paderborn, 2010.
13 Tzschoppe blieb bis zur Auflösung der RĂ€te der Bezirke 1990 im Amt, vgl.: Weiß, Peter Ulrich: Chronik ausgewĂ€hlter Ereignisse 1980–1990: in: Braun, Jutta; derselbe (Hrsg.): Agonie und Aufbruch: Das Ende der SED-Herrschaft und die Friedliche Revolution in Brandenburg. – Potsdam, 2014. = Brandenburgische Zentrale fĂŒr politische Bildung, S. 341. Daran Ă€nderte auch nichts, dass „Genossen“ aus seinem BĂŒro ihn aus „objektiven und subjektiven GrĂŒnden“ fĂŒr unfĂ€hig hielten, seinen Aufgaben als Vorsitzender des Rates des Bezirkes Potsdam gerecht zu werden – das war eines der Zeichen fĂŒr die innere Erosion der Staatspartei, vgl.: Ministerium fĂŒr Staatssicherheit, AKG: Information zum Rat des Bezirkes Potsdam, [Potsdam], 29. September 1989, in: Meinel, Reinhard; Wernicke, Thomas (Hrsg.): „Mit tschekistischem Gruss“: Berichte der Bezirksverwaltung fĂŒr Staatssicherheit Potsdam 1989. – Potsdam, 1990, S. 140; auch in: BStU, BVfS Pdm, Abt. II, 750, Bl. 9–10.
14 RĂŒdiger/Rogall: Die 111 Tage, S. 117; Boß, Christian: Das Letzte vom Ersten: Die Wende des 1. SekretĂ€rs der SED-Kreisleitung Potsdam, in: Horch und Guck, Berlin, 9 (2000) 32, S. 42–46. Boß geht davon aus, dass Vietze zwischen 1971 und 1975 als „Gesellschaftlicher Mitarbeiter Sicherheit“ [GMS] von der Staatssicherheit [MfS] „gefĂŒhrt“ wurde, vgl.: ebenda, S. 43. UnabhĂ€ngig da...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Der Autor
  4. Impressum
  5. Meinen Freunden in Potsdam.
  6. Inhalt
  7. I. Potsdam unter der SED-Diktatur
  8. II. Forschungslage und Archivsituation
  9. III. SED und Staatssicherheit sowie die Bevölkerungsstimmung in Potsdam
  10. IV. Opposition in Potsdam
  11. V. Auf dem Weg zur Revolution 1989 / 1990
  12. VI. Friedliche Revolution
  13. VII. Entwicklung der Revolution
  14. VIII. Zusammenfassung
  15. IX. Archivalien
  16. X. Literatur
  17. XI. Personenregister
  18. XII. „Tarnbezeichnungen“ des Ministeriums fĂŒr Staatssicherheit
  19. XIII. Abbildungsnachweis
  20. Anmerkungen