Identitäten im Pfarramt
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Identitäten im Pfarramt

Denkanstöße aus Theorie und Praxis

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Identitäten im Pfarramt

Denkanstöße aus Theorie und Praxis

About this book

Nicht zuletzt durch kircheninterne Strukturdebatten wird das Selbstverständnis von kirchlichen Amtsträgern gegenwärtig hinterfragt. Der Aufsatzband geht dieser Frage nach und wirft ein Schlaglicht auf fluid gewordene Identitäten im Pfarramt. Um allzu einseitige Betrachtungsweisen zu vermeiden, sind hier diverse Positionen aus universitärer und kirchlicher Ausbildung sowie pastoraler Praxis gesammelt.Anhand der Beiträge wird deutlich, dass die Bildung pastoraler Identität als lebenslange Aufgabe der Pfarrerinnen und Pfarrer zu verstehen ist. Kirchenleitung und Universität wollen den Weg dazu ebnen, ohne eine Identität als anzustrebendes Ideal vorzugeben. Die Vielseitigkeit der Ansätze wird Orientierungspunkte an die Hand geben, die verworrene Transformationsprozesse des kirchlichen Amtes in Ansätzen entzerren können.Mit Beiträgen von Thilo Auers, Peter Bubmann, Oliver Georg Hartmann, Ralf Matthes, Stephan Mikusch, Alexander Proksch, Martin Scheidegger, Isolde Schmucker, Wolfgang Schoberth, Frank Seifert und Frank Zellinsky.[Identities in the Parish Ministry. Thought-Provoking Impulses from Theory and Practice]Not least due to structural debates within the church, the self-understanding of church officials is currently being questioned. The volume of essays pursues precisely this question and sheds light on identities that have become fluid in the parish ministry. In order to avoid overly one-sided approaches, various positions from university and church formation as well as pastoral practice are collected here. The contributions show that the formation of pastoral identity is to be understood as a lifelong task of pastors. Church leaders and the university want to pave the way for this, without prescribing an identity as a desirable ideal. The diversity of the approaches will provide points of orientation that can help to untangle the confused transformation processes of the church ministry.

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Information

Endnoten

(K)EIN CHRIST WIE JEDER ANDERE?

1 Dies geschieht oft gerade dort nicht, wo auf die »Subjektivität« des Glaubens abgestellt wird: Das hier benannte Subjekt ist eben kein individuelles, sondern ein verallgemeinertes, das mit dem gelebten Glauben gerade nicht zusammenkommt. Dementsprechend fällt solcher Rekurs auf Subjektivität in der Regel auch sehr normativ aus.
2 Eben das hat Joachim Matthes schon 1985 kritisch vermerkt: JOACHIM MATTHES, Wie praktisch ist die Praktische Theologie?, in: ThPr 20 (1985), 149–155.
3 Auch empirisch basierte Konstruktionen von religiösen Entwicklungen wie von der Wirklichkeit der Gemeinden sind immer abhängig von der Qualität der zugrunde liegenden Vorannahmen und der angewandten Kriterien und Kategorisierungen, die selbst wieder kaum durch die Forschungen selbst überprüfbar sind. Auch darum wäre über ihre Brauchbarkeit immer wieder neu zu diskutieren.
4 Das ist auch in Oevermanns Revision des Professionsbegriffs nicht grundsätzlich anders, auch wenn und gerade indem er auf das Arbeitsbündnis der professionellen Akteure mit ihrem Gegenüber abstellt; vgl. ULRICH OEVERMANN, Theoretische Skizze einer revidierten Theorie professionalisierten Handelns, in: ARNO COMBE/WERNER HELSPER (Hrsg.), Pädagogische Professionalität. Untersuchungen zum Typus pädagogischen Handelns, Frankfurt a. M. 92017, 70–182.
5 Zum Begriff und seiner Problematik vgl. CHRISTOPH WIESINGER, Authentizität. Eine phänomenologische Annäherung an eine praktisch-theologische Herausforderung (Praktische Theologie in Geschichte und Gegenwart 31), Tübingen 2019.
6 Krech/Höhmann sehen ein Spezifikum professionellen Handelns darin, dass es im »Unterschied zum formalisierten Handeln in Organisationen […] gerade dadurch geprägt [ist], die besondere Situation zu berücksichtigen, die aus personalen Problemlagen von einzelnen Menschen resultieren« (VOLKHARD KRECH/PETER HÖHMANN, Die Institutionalisierung religiöser Kommunikation. Strukturprobleme der kirchlichen Organisation theologischer Professionalitat, in: THOMAS KALETZKI/VERONIKA TACKE [Hrsg.], Organisation und Profession [Organisation und Gesellschaft], Wiesbaden 2005, 199–220, 200).
7 Die protestantische Auslegungsgeschichte von Lk 17,10 hat hier sicher auch fatale Wirkungen hervorgebracht.
8 Das ließe sich auch erkenntnistheoretisch und fundamentaltheologisch begründen, was im gegebenen Rahmen aber natürlich nicht erfolgen kann.
9 Vgl. etwa: »Insgesamt, so die Pastoraltheologie der letzten Jahrzehnte, hat sich im Verhältnis von Person und Amt das Gewicht auf die persönlichen Aspekte verlagert: Die Person trägt das Amt« (ULRIKE WAGNER-RAU, Pastoraltheologie, in: KRISTIAN FECHTNER u. a. [Hrsg.], Praktische Theologie. Ein Lehrbuch, Stuttgart 2017, 105–127, 123).
10 Das wird geradezu überdeutlich, wenn Ulrike Wagner-Rau zu Thurneysens Begriff der Verkündigung vermerkt, dass im »dialektisch-theologischen Berufsbild des Zeugen […] die Person hinter dem Auftrag völlig« zurücktrete (WAGNER-RAU, Pastoraltheologie [s. Anm. 9], 123). Was immer man vom »Zeugen« denken mag: ein »Berufsbild« ist das offenkundig nicht. Die Konfusion setzt sich fort, wenn sie schreibt: »Gottes Wort wird als eine sich den menschlichen Bemühungen letztlich entziehende Realität gesehen, entsprechend spielt die Reflexion über die Art und Weise der Verkündigung keine Rolle.« (DIES., Pastoraltheologie [s. Anm. 9], 123). Dass Gottes Wort sich menschlicher Bemühung entzieht, ist wohl kaum zu bestreiten, wenn man überhaupt noch ernst nimmt, was das Wort »Gott« bedeutet. Diese theologische Elementareinsicht ist aber auch kategorial zu unterscheiden von der Reflexion auf die »Art und Weise der Verkündigung«. Dass letztere bei Thurneysen keine Rolle spiele, ist offensichtlich falsch; das Fehlurteil resultiert aus dem Unverständnis für die esse...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Vorwort der Herausgeber
  5. Inhalt
  6. Akademische Reflexionen
  7. Reflexionen aus kirchenleitender Perspektive
  8. Reflexionen aus der zweiten Ausbildungsphase und der kirchlichen Praxis
  9. Stichwortverzeichnis
  10. Autorenverzeichnis
  11. Weitere Bücher
  12. Endnoten