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Ester
- 392 pages
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About this book
Das Buch Ester gehört zu den fünf Festrollen, den Megillot. Es berichtet von einer jungen Israelitin, die im persischen Reich zur Königin aufsteigt und ihr Volk vor einem Genozid bewahrt. Diese Geschichte ist der Ausgangspunkt des Purim-Festes, das Juden in aller Welt bis heute feiern.Der Kommentar bietet eine Literarkritik des Textes und analysiert die Komposition der unterschiedlichen Perikopen ebenso wie Erzählweise, Stil, Syntax und Vokabular.Macchi zeigt, wie das Buch auf biblischen und außerbiblischen Texten und Traditionen basiert und mit ihnen im Gespräch ist, und charakterisiert auf dieser Grundlage den Redaktionsprozess und die historischen und sozialen Kontexte, in denen Autoren und Redaktoren des Buches arbeiteten.
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Yes, you can access Ester by Jean-Daniel Macchi, Norbert Reck, Walter Dietrich, David M. Carr, Adele Berlin, Erhard Blum, Irmtraud Fischer, Shimon Gesundheit, Walter Groß, Gary N. Knoppers, Bernard M. Levinson, Ed Noort, Helmut Utzschneider, Beate Ego in PDF and/or ePUB format, as well as other popular books in Theology & Religion & Biblical Commentary. We have over one million books available in our catalogue for you to explore.
Information
Kapitel 1. Der Fall der Königin Waschti
Einleitung
Das erste Kapitel des Buches liefert den Hintergrund und bildet die Kulisse für die Handlung. Es beschreibt die luxuriöse Welt des persischen Hofs und die prächtigen Festmähler zu Ehren von König Ahasveros. Betrunken, am Ende eines solchen Festmahls, begeht der König die Dummheit, nach seiner Frau zu rufen, um sie zur Schau zu stellen. Als sie sich weigert zu kommen, ist auf einmal alles anders. Der schwerfällige persische Regierungsapparat setzt sich in Gang. Spezialisten werden gerufen, um die Situation zu analysieren und Maßnahmen vorzuschlagen. Memuchan malt das Gespenst einer Revolte aller Frauen an die Wand und schlägt vor, einen Erlass herauszugeben, der bekannt gibt, dass die Königin Waschti aus ihrer königlichen Stellung entlassen werde.
Der Text ist ironisch. Ein scheinbar allmächtiger König ist nicht in der Lage, seine Frau vor sich kommen zu lassen. Memuchan ist betrunken und trägt Macho-Argumente und allzu einfache Lösungsideen vor. Hinter dem eher humoristischen Anstrich dieses ersten Kapitels kündigen sich jedoch bereits die Komplikationen an, die in der Geschichte bald auftauchen werden. Der Erlass gegen die Königin ähnelt demjenigen, den Haman in Kapitel 3 gegen die Juden ausfertigen wird. Die Schwierigkeiten, vor denen Waschti in ihrer ehelichen Beziehung steht, ähneln jenen, mit denen Ester in Kapitel 5 konfrontiert wird, wobei sie jedoch eine Waschti entgegengesetzte Haltung einnehmen wird.
Wie auch an anderen Stellen im Buch werden in Kapitel 1 das persische imperiale System, seine Größe, sein Reichtum, seine Festmähler und seine Verwaltung auf eine Weise betrachtet, die an die klassische griechische Literatur erinnert. Die Weigerung der Königin lässt sich auch durch die traditionelle Rolle von Frauen bei Festmählern erklären; die Behandlung der Eheprobleme des Königs aber erinnert an Herodots Bericht über eine Episode aus dem Leben von Kambyses.
Die Festmähler des persischen Königs (1,1–9)
1 Es war in den Tagen von Ahasveros; jener Ahasveros regierte von Indien bis Kusch über 127a Provinzen. 2 In jenen Tagen, als der König Ahasveros auf seinem Königsthron saß in der Burga Susa, 3 im dritten Jahr seiner Regierung, gab er ein Festmahl afür alle seine Fürsten und Diener. Das Heera von Persien und Medien, die Vornehmen und die Fürsten der Provinzen waren vor seinem Gesicht. 4 Er stellte die Herrlichkeit des Reichtums seines Königreiches zur Schau und den Wert der Pracht seiner Größe, aviele Tage langa, 180 Tage.
5 Als diese Tagea vorüber waren, gab der König für das Volk, das in der Burg Susa war, vom Größten bis zum Kleinsten, ein Festmahl von siebenb Tagen im Hof des Pavillongartens des Königs. 6 Spitze, Leinen und Purpur waren mit Kordeln aus Baumwolle und Karmin in Ringen aus Silber an Alabastersäulen aufgehängt. Liegen aus Gold und Silber standen auf einem Mosaikfußboden aus Jade, Alabaster, aPerlmutt und Jetta. 7 Es gab zu trinken in goldenen Gefäßen und in allen Arten von Gefäßen, und den Wein des Königreichs gab es im Überfluss, anach der Maßgabe des Königsa 8 und das Getränka war, gemäß dem Erlass, ohne Einschränkung, denn der König hatte allen Vorstehern seines Hauses aufgetragen, nach dem Belieben eines jeden zu handeln.
9 Königin Waschtia gab ebenfalls ein Festmahl für die Frauen im königlichen Haus des Königs Ahasveros.
Anmerkungen zu Text und Übersetzung
1a Syr. hat hier „120“, wahrscheinlich durch Angleichung an den MT von Dan 6,2.
2a הבירה als Apposition zu Susa bezeichnet die Burg. LXX übersetzt das Hebräische umfassender mit Σούσοις τῇ πόλει –„die Stadt Susa“.
3a–a LXX verallgemeinert. Das Festmahl wird gegeben „für seine Freunde und all die anderen Nationen“ (τοῖς φίλοις καὶ τοῖς λοιποῖς ἔθνεσιν).
4a–a Eine Glosse, die in A.-T. und LXX nicht vorkommt.
5a LXX + τοῦ γάμου „der Hochzeit“. Diese Variante ist entweder eine exegetische Ergänzung oder eine Änderung eines ursprünglichen τοῦ ποτου „des Trinkens“.
b LXX korrigiert hier auf „sechs Tage“, vielleicht um die jüdischen Einwohner von Susa nicht an Feierlichkeiten am Sabbat teilnehmen zu lassen.
6 Die verschiedenen Versionen weisen hier zahlreiche Varianten auf wegen des Vorkommens seltener Begriffe und schwieriger hebräischer Syntax. Zur LXX siehe Chan, Ken, An Alternative Translation of Esther 1.6–7 in the Septuagint: Bible Translator 62 (2011), 165–171.
a–a LXX und A.-T. beenden diesen Vers mit „kreisenden Rosen“. Diese Übersetzung ist abhängig vom ursprünglichen ורדי סחרת (mit einer Inversion von ר und ד im ersten Wort). ורד bedeutet „Rose“ (in nachbiblischem Hebräisch und Aramäisch) und סחר „drehen“ (Aram.).
7a–a Wörtlich: „wie die Hand des Königs“. Die LXX (wie der A.-T.) hat „was der König trank“ und versteht den hebräischen Ausdruck als Bezeichnung für eine Weinsorte, die der König konsumierte.
8a Der MT eröffnet mit dem Hapax והשתיה („und das Getränk“). LXX und A.-T. übersetzen das erste Wort des Verses mit πότος („Gelage“), ein Ausdruck, der anderswo für משׁתה steht (Est 1,5; 2,18; 5,6 usw.). Das ursprüngliche משׁתה war eine nachträgliche Korrektur, um ein Wortspiel mit „Waschti“ zu generieren.
9a Die LXX schreibt den Namen der Königin Αστιν. Die Schreibung Ουαστιν im A.-T. und bei Josephus ist näher an der Schreibung im MT.
Synchrone Analyse
Das Buch beginnt mit der Beschreibung von drei königlichen Festmählern, die den Leser die luxuriöse Welt des persischen Königshofs betreten lassen. Die Kulisse ist ein weit entfernter orientalischer Ort, der von Exzess, Luxus und fremden Bräuchen kündet. Der König herrscht über ein Gebiet, das sich bis an die Grenzen der bekannten Welt erstreckt; und die Festgelage, die den Ruhm des Königs zeigen, können Monate dauern, alle Verantwortlichen des ganzen Reichs herbeiholen und mit beeindruckendem Luxus abgehalten werden. Der Wein zählt zu den Attributen dieser fremden Macht, die gelegentlich anordnet, sich nach eigenem Belieben zu vergnügen. Frauen sind nicht geladen.
Gliederung des AbschnittsDieser erste Abschnitt legt den geografischen, zeitlichen und soziokulturellen Kontext der Erzählung fest. Diese Art der beschreibenden Einleitung ist in der biblischen hebräischen Literatur vollkommen unüblich.1 Sie erinnert vielmehr an bestimmte hellenistische jüdische Texte. Am nächsten kommt ihr das Buch Judit, das mit einer langen Beschreibung der architektonischen und militärischen Gegebenheiten und der Festbräuche von Nebukadnezzar beginnt.
Die Verse 1–2 stellen den allgemeinen Kontext der Erzählung dar – den regierenden Monarchen, die Weite seines Königreichs sowie den Ort, an dem er residiert und wo die Handlung sich entfalten wird. Sodann wird eine Reihe von drei Festmählern geschildert: ein 180 Tage währendes Gelage für die Adligen (V. 3–4), ein Fest für das Volk von Susa, das sieben Tage dauert (V. 5–8), und ein Festmahl für Frauen (V. 9).
Die beiden Hauptbankette werden auf ähnliche Weise geschildert und bilden ein Paar. Zur Eröffnung jeder Szene spricht die Erzählung über den Beginn des Fests, die Gäste, den Ort und die Dauer (V. 3 und 5), bevor weitere Beschreibungen der Gegebenheiten erfolgen (V. 4 und 6–8). In dem Maße, wie Zeit und Raum klarer vor Augen stehen, werden die Beschreibungen immer konkreter. Beim ersten Festmahl werden nur die allgemeinen Grundsätze des Fests verdeutlicht, und der Zweck der Erzählung besteht darin, ganz allgemein etwas vom königlichen Ruhm zu vermitteln, während beim zweiten Mahl der Schwerpunkt auf die konkreten Einzelheiten dieser Herrlichkeiten gelegt wird. Die luxuriösen Möbel werden ausführlich beschrieben (V. 6), bevor das Interesse sich auf den Wein (V. 7–8) und die Art und Weise, wie er konsumiert wird, richtet. Die Hervorhebung des Überflusses an Wein ist bedeutsam, weil es den Reichtum des Königs betont, aber auch, weil es auf die geistige Verfassung der Gäste und auf das, was folgen wird, hinweist.
Das Festmahl der Frauen (V. 9) ist kein drittes Bankett, sondern erscheint wie eine Art Anhang zum Männergelage. Zeit und Inhalt werden nicht genauer angegeben, was auf Gleichzeitigkeit und Ähnlichkeit mit dem Hauptbankett hindeutet. Nur die Art der Gäste und der Ort ändern sich. Die Männer sind im Garten, die Frauen im Inneren des Palasts.
So werden der Kontext und die notwendigen Zutaten für den weiteren Gang der Erzählung eingeführt: Der König wird verherrlicht, die Eliten und das Volk sind anwesend im Luxus der Macht, alle sind betrunken und benehmen sich, wie es ihnen gefällt, und die Frauen sind räumlich von den Männern getrennt.
1,1Der König wird im Allgemeinen mit Xerxes I. (486–465) identifiziert. Das hebräische אחשׁורושׁ („Ahasveros“) ist eine gute Transkription des persischen Namens Ḫšajāršā (akkadisch Ḫiši ʾarši), der in griechischen Texten mit Xerxes (Ξέρξης) wiedergegeben wird. Die LXX identifiziert ihn mit Artaxerxes, vermutlich wegen der Ähnlichkeit des hebräischen אחשׁורושׁ mit dem griechischen Ἀρταξέρξης.2 Der A.-T. und die Vulgata transkribieren den hebräischen Namen mit Ἀσσυῆρος und Assuerus. Bek...
Table of contents
- Deckblatt
- Impressum
- Vorwort der Herausgeberinnen und Herausgeber
- Vorwort des Verfassers
- Einleitung
- Kapitel 1. Der Fall der Königin Waschti
- Kapitel 2. Esters Aufstieg und Einsetzung zur Königin
- Kapitel 3. Hamans Verschwörung
- Kapitel 4. Mordechai bittet Ester um Hilfe
- Kapitel 5. Hamans Ehrung
- Kapitel 6. Mordechais Ehrung
- Kapitel 7. Hamans Tod
- Kapitel 8–10. Triumph, Massaker und Feiern
- Die Zusätze
- Bibliografie
- Register
- Editionsplan