Nimbus - Die Elektrik - kein Buch mit sieben Siegeln

Deutsche Bearbeitung und Übersetzung. Wolfgang Hense

Knud Jørgensen, Sune Nielsen

• Publisher: Books on Demand
• Year: 2021
• Print ISBN: 9788743031178
• eBook ISBN: 9788743019220
• Edition: 1
• Topic: Biological Sciences
• Subtopic: Science General
• Index: Biological Sciences

In diesem Buch wird in fünf Kapiteln systematisch erklärt, wie das elektrische System der Nimbus-C funktioniert. Schritt für Schritt beschreiben wir, wie man sich bei Fehlfunktionen selbst helfen kann, was man dazu benötigt, und worum sich besser ein Fachmann kümmern sollte.

Kapitel 1

Kabel / Leitungen

Der Kabelbaum der Nimbus-C besteht aus isolierten Kupferkabeln in denen der Strom geleitet wird. Die physikalischen Grundlagen er Elektrizität können wir bei der Fehlersuche vernachlässigen. Für uns ist lediglich wichtig zu verstehen, wie die elektrischen Bauteile funktionieren oder auch nicht.

Ein Kabel für das elektrische System der Nimbus-C muss eine geeignete Leitfähigkeit haben. Dies hängt sowohl vom Material als auch von seinen Abmessungen ab. Dabei ist es unerheblich, ob die Nimbus mit einer 6 oder 12 Volt Bordspannung betrieben wird.

In den Originalzeichnungen von Fisker & Nielsen A/S ist angegeben, dass überwiegend Kupferdraht mit einem Querschnitt von 1,5 mm²verwendet wurde. Den Zeichnungen ist auch zu entnehmen, dass für die Leitung zum Rücklicht eine Kabelstärke von 1 mm²verbaut wurde. Es ist nicht sinnvoll, Drähte mit geringerem Querschnitt zu verwenden. Auch sollte man keine Leitungen verwenden, die für andere Zwecke bestimmt sind, beispielsweise für die Hausinstallation oder als Telefonkabel.

Besonders die Masseverbindung, also das Kabel welches den Minuspol der Batterie mit dem Sicherungshalter oder Rahmen verbindet, muss in der Lage sein, eine hoch belastbare Verbindung herzustellen. Hier ist es ratsam, eine kräftigere Leitung von mindestens 2 - 2,5 mm²zu verwenden.

Es empfiehlt sich Stellen, an denen eine elektrische Verbindung entstehen soll, blank zu schleifen und Zahnscheiben unter Schrauben und Muttern zu verwenden. Natürlich müssen bei der Verwendung von nichtleitenden Bauteilen aus Glasfaser, Nylon sowie anderen Kunststoffen, zu den darauf montierten elektrischen Bauelementen zusätzliche Masseverbindungen verlegt werden.

Kabelschuhe sind Hilfsmittel, mit denen die Enden eines Kabels, beispielsweise an der Batterie, einem Relais, einem Schalter oder einer Lampenfassung, angeschlossen werden.

In seiner einfachsten Form ist ein Kabelschuh ein abisoliertes Leitungsende, wobei die Drähte durch Verdrehen oder mittels Lötzinnes zusammengehalten werden.

Andere Arten von Kabelschuhen sind die werksseitig originalen Messingösen oder Messingbleche sowie ähnliche Kabelschuhe die verlötet oder verpresst werden.

Instandhaltung:

Alle elektrischen Verbindungen sollten regelmäßig überprüft werden. Teils um festzustellen, ob die Kabelschuhe tatsächlich fest sind, aber auch zum Sicherstellen, dass sich keine Korrosion zwischen Kabelschuh und Anschlussstelle gebildet hat.

Verpresste Kabelschuhe können nur dauerhaft einwandfrei funktionieren, wenn Sie für die verwendete Drahtstärke ausgelegt sind und eine ordentliche Crimpzange verwendet wurde. Mit Einsatz einer Flachzange oder einem Seitenschneider sind Schwachstellen vorprogrammiert.

Eine Lötverbindung bietet eine gewisse Sicherheit, allerdings kann auch Lötzinn bei einem Kurzschluss innerhalb weniger Sekunden schmelzen.

Schrumpfschlauch über dem Kabelende sieht gut aus, bietet einen guten Schutz gegen Feuchtigkeit und kann gleichzeitig zur Farbmarkierung verwendet werden.

Die Isolierung der elektrischen Leitungen erfordert ebenfalls Kontrolle und Wartung. Isolierungen der bis in die 1950er Jahre verwendeten Leitungen mit Gummi- und Stoffummantelung sind häufig sowohl alterungsbedingt als auch durch Temperatur, Öl und Wasser so beschädigt, dass sie unbrauchbar geworden sind.

Aber auch neuere Isolierungen können Probleme verursachen. Sie müssen eine bestimmte Dimension haben, also dick genug sein und mechanischen Belastungen standhalten. Auch dürfen sie nicht aushärten und dadurch mit der Zeit brüchig werden. Deshalb sollten Kabel mit der Kennzeichnung FLR verwendet werden. Gegenüber einer Fahrzeugleitung mit der Kennzeichnung FLRY-B weisen diese Kabel keine reduzierte Isolierung auf.

Instandhaltung:

Überprüfen Sie alle Kabel regelmäßig und systematisch. Achten Sie besonders darauf, wo eine mechanische Belastung wegen eines eingeklemmten oder über eine Kante gespannten Kabels auftreten kann.

Wenn Sie Stellen finden, an denen die Isolierung vollständig oder teilweise beschädigt ist, bessern Sie diese konsequent aus. Hier besteht die Gefahr eines Spannungsverlustes oder sogar eines Kurzschlusses.

Mit Isolierband kann man die Beschädigung behelfsmäßig instand setzen.

Schrumpfschlauch macht die Reparatur etwas haltbarer.

Es ist jedoch immer ratsam, das beschädigte Kabelstück vollständig zu ersetzen und es so zu montieren, dass künftige Schäden vermieden werden.

Die Sicherung

Bei einem Kurzschluss kann im schlimmsten Fall die gesamte Verkabelung sofort schmelzen. Eine zwischengesetzte Sicherung vermeidet dies, da nur der Draht in der Sicherung durchbrennen wird.

Bis Ende 1947 war eine Schmelzsicherung in Form einer 20-Ampere-Glasrohrsicherung im Kabelnetz der Nimbus zwischen Batterie-Minus und Getriebegehäuse verbaut. Nach deren Wegfall ist es nach heutiger Erfahrung notwendig geworden, selbst eine Sicherung in das System einzubauen. Bei Arbeiten an der elektrischen Anlage sollte zunächst die Masseverbindung zwischen Batterie und Rahmen getrennt werden. Daher ist es sinnvoll, die Sicherung, zum Beispiel mittels Torpedo-Sicherungshalter, genau in diesem Bereich einzufügen.

Instandhaltung:

Egal wie sauber der Sicherungshalter äußerlich aussieht, kann dennoch Feuchtigkeit in ihn eindringen. Hierbei bildet sich sowohl auf der Sicherung als auch auf den Kontaktenden Korrosion. Öffnen Sie daher regelmäßig den Sicherungshalter und prüfen Sie, ob die Sicherung trocken und frei von Oxidation ist und ob dies auch für die Kontaktstücke im Sicherungshalter gilt.

Überprüfen Sie hierbei auch gleichzeitig den Zustand der Masseverbindung und deren Anschluss durch einen kräftigen Ruck. Hält die Verbindung nicht, reparieren Sie ...

Table of contents

• Hinweise
• Inhaltsverzeichnis
• Einführung
• Kapitel 1 Kabel / Leitungen
• Kapitel 2 Beleuchtung
• Kapitel 3 Batterie
• Kapitel 4 Zündspule
• Kapitel 5 Verteilerdose
• Anlage: Stromlaufpläne
• Impressum