Monat Januar – hat 31 Tage
1. Januar - Neujahr
Der 1. Januar, der Beginn und der erste Tag des neuen Kalenderjahres ist traditionellerweise der Heiligen Familie – der Gottesmutter Maria, dem Nährvater Joseph und dem neugeborenen Gottessohn – geweiht.
In der Barockzeit entstand hieraus ein eigener Typus der Kunstgeschichte, wobei der Messias zwischen seinen Eltern Maria und Joseph geht und diese ihn an seinen Händen halten. Dies ist der Typus des sogenannten „Heiligen Wandels“, welcher der übersteigerten und betont sensitiven Volksfrömmigkeit der Barockzeit entgegenkam.
Zu Neujahr ist es heute generell noch üblich sich gegenseitig „Prosit Neujahr“ zu wünschen und sich Glücksbringer (Kleeblatt, Schweinchen, 13, Rauchfangkehrer oder Fisch) zu überreichen.
In der Silvesternacht ist seit alten Zeiten auch der Brauch des Bleigießens weit verbreitet. Wenn man das geschmolzene Blei in ein Gefäß mit Wasser gießt, so versucht man das daraus resultierende Gebilde für die Zukunft im kommenden Neuen Jahr zu interpretieren.
2. Januar - Basilius der Große
Um das Jahr 330 in Caesarea in der heutigen Türkei geboren, lernte er in seiner Studienzeit Gregor von Nazianz (330 bis 390) kennen, mit dem er sich den Gedenktag, den 2. Januar, teilt.
Er empfing im Jahre 356 die Taufe und wurde im Jahre 370 zum Nachfolger des Erzbischofs Eusebius von Caesarea geweiht. Basilius machte sich die Bekämpfung der Strömung des Arianismus, einer bedeutenden Strömung, welche auf einer Mißinterpretation der Bekenntnisse des Heiligen Augustinus fußt, zu einer Hauptangelegenheit seiner Amtszeit. Dieser widmete er sich mit vollstem Einsatze.
Am 1. Januar 379 starb Basilius der Große in Caesarea und wurde auch in seiner Bischofsstadt beigesetzt.
3. Januar – Hl. Genoveva (Genevieve) von Paris
Neben dem Heiligen Dionysius, dessen Festtag am 9. Oktober feierlich begangen wird, ist der 3. Januar der Festtag der Heiligen Genoveva, auf Französisch „Genevieve“. Nach ihr wurde auch das alte Universitätsviertel in seiner damaligen Topographie als „der Genovevaberg“ bezeichnet.
Im Steirischen Mandlkalender ist am Festtag der Heiligen Genoveva eine junge Frau mit einer Kerze dargestellt. In älteren Versionen dieses Kalenders sind über der Kerze noch ein Engels- und Teufelskopf zu sehen. Einst musste die Heilige in stockdunkler Nacht einen Weg entlang gehen und andauernd blies ihr der stets zu Übeltaten aufgelegte Teufel das Licht aus. Und sofort blies der Engel seinen Atem aus und entfachte die Leuchte der Genoveva immer wieder aufs Neue, bis sie wohlbehalten an ihrem Ziel angekommen war.
Sie hatte bereits als junges Mädchen das Gelübde abgelegt, asketisch zu leben und wurde hierbei von ihren Eltern und all ihren Verwandten soweit ihnen dies möglich war umfassend unterstützt.
Sie kümmerte sich bis zu ihrem Tod stets aufopferungsvoll um die Armen, Schwachen, Kranken und Verfolgten der französischen Hauptstadt.
Die biographischen Daten der Heiligen werden meist mit 420 bis 500 angegeben.
„Genevieve“ erfreut sich heute noch im französischen Kulturkreis sehr großer Beliebtheit. In Österreich kam „Genoveva“ als Vorname für Mädchen ab Mitte des 19. Jahrhunderts fast völlig ab.
4. Januar - Angela von Foligno
Um das Jahr 1248 in Foligno geboren, war Angela bis zu ihrem 40sten Lebensjahr verheiratet und Mutter mehrerer Kinder.
Aufgrund mehrerer persönlicher Krisen vertraute sie sich dem Heiligen Franz von Assisi (4. Oktober) an und sie beschloss schlussendlich sich nur noch Gott allein zu weihen. Sie wurde daraufhin Terziarin des Dritten Ordens der Franziskaner und rief eine solche Filiation in ihrer Heimatstadt Foligno ins Leben.
Oftmals litt sie an Krankheiten und heftigen Schmerzen, welche sie mit schier übermenschlicher Geduld und Willensstärke ertrug. Am 4. Januar 1309 starb Angela und wurde 1693 heilig gesprochen.
5. Januar - Die Perchtnacht
Statt der mehrfach für den 5. Januar genannten Heiligen, will ich heute über das in dieser Nacht weit verbreitete Brauchtum der Percht handeln.
Die Percht wird zumeist als Personifikation des Sturmwindes und als altes Weib mit langen Haaren und wenig einnehmendem Äußeren und groben Manieren gedacht.
Man sollte sich hüten die Percht zu provozieren oder ihr gar unfreundlich zu kommen oder diese äußerst ambivalente Figur des alpenländischen Brauchtums bei ihren unheimlichen Besuchen zu beobachten. Allzu Neugierige werden für die Dauer eines Jahres mit Blindheit geschlagen, bekommen glühende Kohlen in den Schädel gefüllt oder saftige Watschen, dass gar Vorwitzige noch lange an dieses unliebsame Zusammentreffen denken werden.
Die Percht kommt auch in die Häuser und überprüft die Sauberkeit in Haus und Stall. Wird Sie gar fündig, so stopft sie den Unrat der säumigen Hausfrau in die Bluse oder den Pullover. Ein deutlicher Hinweis, sich im nächsten Jahr etwas mehr zu befleißigen.
Im Salzburger Raurisertal kommen gar junge Männer in weiblichen Arbeitskitteln und höchst abenteuerlich aus gestärkten Tüchern gebauten Schnabelmasken mit einem darüber gebundenen Kopftuch zu den Leuten und überprüfen dort die häuslicher Sauberkeit.
In den Quellen des 15. und 16. Jahrhundert wird die Nacht des 5. Januar als „Gepirchtennacht“, d. h. „die Nacht der Glänzenden“ bezeichnet.
6. Januar - Die Heiligen Drei Könige
Vielfach als Magier aus dem Orient beschrieben, die dem Kometen zur Geburtsstätte Christi im Stall von Bethlehem folgten, stellen die gemeinhin als „Heilige Drei Könige“ titulierten Herrscherpersönlichkeiten wohl die populärsten Figuren an der Weihnachtskrippe dar.
Seit dem Psalterium den Abtes Odilo von Cluny aus der Mitte des 9. Jahrhunderts haben sie gemeinhin folgende Attribute: Melchior als Mohrenkönig repräsentiert den Kontinent Afrika und die Epoche der Jugend. Kaspar als Europäer steht für die mittleren Jahre und Balthasar steht für den Erdteil Asien und repräsentiert das Hohe Alter.
Ja, als Magier wurden sie vielfach glorifiziert und mystifiziert – Zauberer und Hexenmeister seien sie gar gewesen und zudem brachten sie dem neugeborenen König der Juden die wertvollsten Güter der damaligen Zeit – Goldmünzen, Weihrauch und Myrrhe. Und dies alles in wertvoll gearbeiteten und kunstvoll verzierten Gefäßen.
In der Zeit von Humanismus und Renaissance wurden die Drei Könige bewusst verdrängt und in den Hintergrund verbannt – erst in der Zeit von Reformation und Gegenreformation wurde ihrer wieder häufiger gedacht. Aufgrund der Herrlichkeit und der kostbaren Gewandung hatten die „drei Weisen aus dem Morgenland“ gerade in der Ära des Barock absolute Hochkonjunktur. Zudem wurden ihnen auch in vermehrtem Maße edle Reittiere beigegeben – Kamel, Pferd und Elefant für die drei damals bekannten Kontinente der Alten Welt – Afrika, Europa und Asien.
In der Zeit des Barock wurde es üblich mit weißer Kreide die Anfangsbuchstaben der Namen der Drei Könige – C, M und B – getrennt durch drei Kreuze über die Eingangstüren zu schreiben.
Man sieht wie vielfältig das Brauchtum rund um den 6. Januar, den Tag des Heiligenfestes der Heiligen Drei Könige ist. Jährlich sammeln „Die Heiligen Drei Könige“ in Österreich mehrere Millionen Euros für karitative Projekte unterschiedlichster Prägung.
7. Januar – Hl. Raimund von Penafort
Geboren in Penafort um das Jahr 1175 wurde Raimund, ein enger Verwandter des aragonesischen Königshauses sehr sorgfältig erzogen. Im Jahre 1222 trat er in den Dominikaneroden ein und verfasste auch die Statuten für den daraus entstandenen Orden der Nolasker.
Im Jahre 1230 berief Papst Gregor IX. Raimund von Penafort als seinen persönlichen Beichtvater und seinen maßgebenden Berater nach Rom.
Um die Bekehrung der Mauren weiter voran zu treiben verfasste Raimund klare Richtlinien für Beichtväter und ließ auch etliche Schulen für orientalische Sprachen gründen.
Raimund von Penafort starb weit über 90 Jahre alt am 6. Januar – um das Jahr 1270 - in Barcelona.
Er wurde im Jahre 1601 von Papst Paul V. zur Ehre der Altäre erhoben.
Besonders bekannt ist seine Darstellung auf seinem eigenen Mantel, den er als Segel benutzte, auf dem Meer gleitend.
8. Januar - Hl. Erhard von Regensburg
Die biographischen Daten des nachmaligen Bischofs von Regensburg schwanken beträchtlich, werden jedoch zumeist mit 570 bis 615 angegeben.
Erhard entstammte einer vornehmen Familie in Regensburg und fühlte sich bereits früh für den geistlichen Stand bestimmt. Hierin wurde er von seinen Eltern und der übrigen Familie in jeglicher Hinsicht unterstützt und gefördert.
Einhellig erfolgte seine Wahl zum Bischof der Donaustadt und Erhard nahm diese vertrauensvolle und hohe Position gerne an und versuchte sie nach Kräften auszufüllen.
Sein Gedenktag ist der 8. Januar, der im Volksglauben endgültig die Weihnachtszeit und deren eigentlichen Abschluss durch das Fest der Heiligen Drei Könige erfolgt ist. Ein Spruch hierzu lautet: „Sankt Erhard mit der Hack steckt die Weihnachtsfeiertag endgültig in den Sack“.
Dargestellt ist der Hl. Erhard mit einer Hacke als seinem Attribut, woran man ihn leicht erkennt. Einst hatten Mönche allerlei abergläubische Argumente gegen die Vergrößerung von Klostergebäuden in Regensburg vorgebracht. Einige Zeit lang hatte sich Erhard wortlos diese Debatten angehört und ergriff anschließend eine Hacke, um die umliegenden Bäume höchstpersönlich umzuhauen. Somit war der Weg zur Vergrößerung frei gemacht worden, da der Bischof von Regensburg höchst persönlich Hand anzulegen beliebte.
9. Januar - Petrus von Sebaste
Seine älteren Brüder waren die beiden Heiligen Blasius und Gregor von Nyssa, erzogen wurde er nach dem frühen Tod seiner Eltern durch seine ältere Schwester. Von seinem Bruder Basilius, der inzwischen ebenfalls Bischof geworden war, empfing er im Jahre 370 die Taufe.
Petrus wurde zum Bischof von Sebaste im heutigen Armenien (einstmals Türkei) geweiht, diesem Bistum hatte zuvor sein älterer Bruder Blasius als Oberhirte vorgestanden.
Petrus von Sebaste lebte ca. von 350 bis 392, die biographischen Angaben schwanken mitunter beträchtlich.
10. Januar – Sel. Franziska Salesia Leonie Aviat
Am 16. September 1844 in Sezanne geboren, wurde Franziska Leonie Aviat, Franziska wählte sie als Ordensnamen; durch die Besichtigung einer Brillenfabrik von den dort herrschenden unwürdigen Arbeitsumständen der minderjährigen Arbeiterinnen; derartig bewegt, dass sie sich vornahm, daran etwas zu ändern.
Doch diese hohe Tat musste noch bis zu ihrer Volljährigkeit einige Jahre warten. Durch ihre Bekanntschaft mit Alois Brisson konnte sie endlich ihren vor Jahren gefassten Schwur in die Tat umsetzen und die Arbeitsbedingungen der jungen Arbeiterinnen wesentlich verbessern.
Im Jahre 1868 gründete Leonie Aviat gemeinsam mit Alois Brisson und einer weiteren Freundin die „Oblatinnen des Heiligen Franz von Sales“. Diese Kongregation gründete in aller Welt Heime, Schulen und Internate für Fabrikarbeiterinnen.
Am 27.September 1992 sprach Papst Johannes Paul II. die Gründerin der Kongregation, Franziska Salesia Leonie Aviat selig.
11. Januar - Pa...