Medizin im mitteleuropäischen Mittelalter und Renaissance
eBook - ePub

Medizin im mitteleuropäischen Mittelalter und Renaissance

Eine Wissenschaftliche Hausarbeit aus dem Fachbereich der Geschichte

  1. 38 pages
  2. English
  3. ePUB (mobile friendly)
  4. Available on iOS & Android
eBook - ePub

Medizin im mitteleuropäischen Mittelalter und Renaissance

Eine Wissenschaftliche Hausarbeit aus dem Fachbereich der Geschichte

About this book

Das Zeitalter der Renaissance stellt im Gedächtnis der Menschen eine Zeit dar, welche durch die Wiederentdeckung antiken Wissens gekennzeichnet ist, so auch in der Medizin. Die Medizin ist facettenreich sowie Anknüpfungspunkt verschiedener Wissenschaften, die medizinische Versorgung ein wichtiger Bestandteil im gesellschaftlichen Leben. Dies führte dazu, dass die Heilkunst zeitlichen Veränderungen unterlag. Zwischen der Antike und der Renaissance liegt ein langer Übergang, das Mittelalter. Inwieweit sich die Medizin von der Antike über das Mittelalter zur Renaissance im Bereich Mitteleuropas gewandelt hatte, will in dieser Hausarbeit anhand von Beispielen beleuchtet werden. Dazu stellt der Autor zunächst die antike römische sowie die byzantinische Medizin da, welche als Quelle für die mittelalterliche sowie für die Heilkunst in der Renaissance diente, auch wird der Übergang von der Antike zum Mittelalter untersucht. Später werden die Phasen in der Medizin des Mittelalters und der Wandel der Medizin beispielhaft dargestellt. Zum Schluss wird die Medizin in der Renaissance beleuchtet und im Fazit werden die bedeutsamsten Wandlungen im Übergang von der antiken Medizin zur Medizin in der Renaissance dargestellt. Auch ist zu fragen, ob die Medizin der Renaissance nur die Wiederentdeckung der antiken Medizin ist oder eine bloße Weiterentwicklung der mittelalterlichen Medizin.

Frequently asked questions

Yes, you can cancel anytime from the Subscription tab in your account settings on the Perlego website. Your subscription will stay active until the end of your current billing period. Learn how to cancel your subscription.
No, books cannot be downloaded as external files, such as PDFs, for use outside of Perlego. However, you can download books within the Perlego app for offline reading on mobile or tablet. Learn more here.
Perlego offers two plans: Essential and Complete
  • Essential is ideal for learners and professionals who enjoy exploring a wide range of subjects. Access the Essential Library with 800,000+ trusted titles and best-sellers across business, personal growth, and the humanities. Includes unlimited reading time and Standard Read Aloud voice.
  • Complete: Perfect for advanced learners and researchers needing full, unrestricted access. Unlock 1.4M+ books across hundreds of subjects, including academic and specialized titles. The Complete Plan also includes advanced features like Premium Read Aloud and Research Assistant.
Both plans are available with monthly, semester, or annual billing cycles.
We are an online textbook subscription service, where you can get access to an entire online library for less than the price of a single book per month. With over 1 million books across 1000+ topics, we’ve got you covered! Learn more here.
Look out for the read-aloud symbol on your next book to see if you can listen to it. The read-aloud tool reads text aloud for you, highlighting the text as it is being read. You can pause it, speed it up and slow it down. Learn more here.
Yes! You can use the Perlego app on both iOS or Android devices to read anytime, anywhere — even offline. Perfect for commutes or when you’re on the go.
Please note we cannot support devices running on iOS 13 and Android 7 or earlier. Learn more about using the app.
Yes, you can access Medizin im mitteleuropäischen Mittelalter und Renaissance by Roman Heinrich Heinzmann in PDF and/or ePUB format, as well as other popular books in History & World History. We have over one million books available in our catalogue for you to explore.

Information

Year
2021
eBook ISBN
9783753477947
Edition
1
Topic
History
Index
History

Phasen der Medizin des Mittelalters


Monastische Medizin

Die monastische Medizin, Mönchsmedizin oder auch Klostermedizin genannt, ist eine Phase der medizinischen Heilkunst im 5. – 12. Jahrhundert des Mittelalters. Sie entwickelte sich aus der römischen Medizin und stammt aus der Zeit nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches. Die Zeit war geprägt von politischer Unsicherheit, Klöster nahmen sich in dieser Zeit dem Erhalt des medizinischen Wissens an und versuchten, das römische medizinische Wissen zu retten, welches in lateinischer und griechischer Sprache vorhanden war.[1]

Mit der Abspaltung des griechischsprachigen Oströmischen Reiches und dem Zerfall des Weströmischen Reiches wurde aber der direkte Zugang zur griechischen Sprache für die Bevölkerung schwieriger. Die in größer werdenden Zahl entstehenden Klöster spielten bei der Übersetzung der griechischen Werke eine wichtige Rolle, dabei übersetzten sowie interpretierten Mönche medizinische Texte und veränderten diese nicht selten im Sinne der christlichen Vorstellung.[2] Auch breitete sich das Wissen durch die Mönche nördlich der Alpen aus, so zeigen die volkstümlichen Namen mancher Kräuter wie Salbei und Kamille noch heute ihre lateinische Herkunft.[3]

Im Frankenreich in der karolingischen Zeit gediehen die Klöster zunehmend zu Standorten der Bildung und Wissenschaft. Pipin, der Sohn Karl Martells, welcher 751 n. Chr. an die Macht kam, setzte vom Papst Gregor im Jahr 712 n. Chr. verabschiedete christliche Normen durch und verfestigte christliche Normen im Frankenreich.[4]

Die Klöster des Mittelalters sicherten und vermittelten das antike medizinische Wissen und bewahrten Teile der antiken Kultur vor dem Vergessen.
So schreibt auch Le Goff über das Kloster:
„Der große Kulturträger im Frühmittelalter ist doch das Kloster, und zwar im zunehmenden Maße das abgelegene ländliche Kloster. In seinen Werkstätten leben die handwerklichen und künstlerischen Traditionen fort, in seinen Bibliotheken […] wird die Geisteskultur gepflegt.“[5]

In der Regierungszeit Karls des Großen wurde Armenpflege sowie Krankenpflege Teil vom Staatswesen des Frankenreiches und wurde nicht mehr nur noch von Einzelnen oder der Kirche betrieben. So legte Karl der Große in Verordnungen im Jahr 802 fest, was die Pflicht von jedem gegenüber seinem Nächsten sei:[6]
„Liebet euren Nächsten wie euch selbst, und reicht nach euren Kräften den Armen Almosen dar. Die Fremden nehmen in eure Häuser auf, besucht die Kranken, übt den Gefangenen Barmherzigkeit."[7]

Die Reformen Karls des Großen nahmen aber auch die Klöster in die Pflicht, so sollten diese den Mönchen medizinische Kenntnisse vermitteln und in der Krankenpflege schulen. Daneben galt es, Kräuter- und Heilgärten für die Behandlung anzulegen.[8] Damit waren die Anweisungen Kassiodors auch von staatlicher Seite verbindlich gemacht. In dieser Zeit blühte ein Teil des antiken Wissens kurz auf, sodass man hier auch von der karolingischen Erneuerung spricht.
Trotz des Engagements der Mönche und der karolingischen Erneuerung konnte nur ein Bruchteil der medizinischen Werke überdauern und viele Kenntnisse gerieten vollständig oder temporär in Vergessenheit, so beispielsweise die Narkose. Hier lässt sich in der Antike bei Plinus dem Älteren finden, dass Wein mit Alraune zur Schmerzstillung bzw. Schmerzlinderung bereits im Jahr 79 n. Chr. in einer effektiven Anästhesie eingesetzt wurde. Im Mittelalter geriet dieses Wissen zunächst in Vergessenheit und wurde erst wieder um 880 im sogenannten Bamberger Antidotarium beschrieben.[9] Dabei kam ein sogenannter Schlafschwamm als Narkosemittel zum Einsatz, diesen durchtränkte man mit bestimmten Inhaltsstoffen und legte ihn dem Patienten zum Inhalieren vor Mund und Nase, sodass man aus der Retroperspektive von einer oral applizierten Analgesie sprechen kann, welche in der Gegenwart in anderer Form noch Anwendung findet. Ein Codex aus Monte Cassino aus dem 9. Jahrhundert beschreibt verwendete Inhaltsstoffe, so wurde ein Aufguss aus Opium angefertigt, in diesen wurden Stechapfel, Maulbeersaft, Hand, Mandragora und Eisenhut getaucht. Der Aufguss wird dann getrocknet und soll vom Patienten bei erneuter Anfeuchtung zur Schmerzstillung inhaliert werden. Dabei ist zu sehen, dass es sich mehr um eine Resorptionsanalgesie und weniger um eine Inhalationsanalgesie handelt, da die Wirkungsstoffe bevorzugt im Nasen- und Rachenraum absorbiert werden.[10] Dennoch waren bis über 1846 die Operationen schnell und blutig, Narkosemittel wurden nicht flächendeckend angewendet und erst am 16. Oktober 1846 fand in Boston die erste bekannte Allgemeinanästhesie statt.[11]

Ein markanter Punkt der Entstehung der monastischen Medizin war die erste Klostergründung im Süden Italiens, Monte Cassino im Jahr 527 n. Christus. Hier entstand durch Benedikt von Nursia die Regula Benedicti, diese etablierten sich als Grundpfeiler im klösterlichen Leben und enthielten die Fürsorge um Kranke und Schwache als eine fundamentale Pflicht. Die Fürsorge erstreckte sich nicht nur über Ordensbrüder, sondern umfasste alle Menschen, die Heilung und Versorgung benötigten.[12] Dabei verstand man im Mittelalter arm und krank als synonym,[13] wobei man aus heutiger Sicht we...

Table of contents

  1. Medizin im mitteleuropäischen Mittelalter und Renaissance
  2. Einführung
  3. Übergang der antiken in die mittelalterliche Medizin
  4. Byzantinische Medizin
  5. Phasen der Medizin des Mittelalters
  6. Die Medizin der Renaissance
  7. Fazit
  8. Anlagen
  9. Quellen- und Literaturverzeichnis
  10. Impressum