Mittelstandsjahrbuch Accounting Taxation & Law 2021/22
eBook - ePub

Mittelstandsjahrbuch Accounting Taxation & Law 2021/22

Aktuelle Fragestellungen aus Bilanz-, Steuer- und Wirtschaftsrecht fĂŒr mittelstĂ€ndische Unternehmen

  1. 280 pages
  2. English
  3. ePUB (mobile friendly)
  4. Available on iOS & Android
eBook - ePub

Mittelstandsjahrbuch Accounting Taxation & Law 2021/22

Aktuelle Fragestellungen aus Bilanz-, Steuer- und Wirtschaftsrecht fĂŒr mittelstĂ€ndische Unternehmen

About this book

Das "Mittelstandsjahrbuch Accounting, Taxation & Law" hat das Ziel, der mittelstĂ€ndischen Leserschaft kurz und prĂ€gnant eine Übersicht zu aktuellen Fragestellungen aus Bilanz-, Steuer- und Wirtschaftsrecht zu geben. Jahr fĂŒr Jahr freuen wir uns als Herausgeber ĂŒber das große Interesse der Leserschaft an dem Mittelstandsjahrbuch, die nicht zuletzt auf die besondere QualitĂ€t der BeitrĂ€ge renommierter Autorinnen und Autoren beruht, die in unserem Jahrbuch veröffentlichen. Auch in diesem Jahr ist es uns gelungen, die BrĂŒcke von der Wirtschaft in die Politik zu schlagen und wir sind stolz auf den steuerrechtlichen Ausblick des Bundesministers der Finanzen und stellvertretenden Bundeskanzlers Olaf Scholz, der dem Mittelstandsjahrbuch als Grußwort vorangestellt ist.Das vorliegende Jahrbuch 2021/2022 greift auch im zwölften Jahr seines Bestehens fĂŒr die Praxis bedeutende Entwicklungen im Gesellschafts-, Bilanz- und Steuerrecht auf, z.B. im Bereich Unternehmensnachfolge und Unternehmenskauf, Corporate Compliance und Insolvenzrecht.

Frequently asked questions

Yes, you can cancel anytime from the Subscription tab in your account settings on the Perlego website. Your subscription will stay active until the end of your current billing period. Learn how to cancel your subscription.
No, books cannot be downloaded as external files, such as PDFs, for use outside of Perlego. However, you can download books within the Perlego app for offline reading on mobile or tablet. Learn more here.
Perlego offers two plans: Essential and Complete
  • Essential is ideal for learners and professionals who enjoy exploring a wide range of subjects. Access the Essential Library with 800,000+ trusted titles and best-sellers across business, personal growth, and the humanities. Includes unlimited reading time and Standard Read Aloud voice.
  • Complete: Perfect for advanced learners and researchers needing full, unrestricted access. Unlock 1.4M+ books across hundreds of subjects, including academic and specialized titles. The Complete Plan also includes advanced features like Premium Read Aloud and Research Assistant.
Both plans are available with monthly, semester, or annual billing cycles.
We are an online textbook subscription service, where you can get access to an entire online library for less than the price of a single book per month. With over 1 million books across 1000+ topics, we’ve got you covered! Learn more here.
Look out for the read-aloud symbol on your next book to see if you can listen to it. The read-aloud tool reads text aloud for you, highlighting the text as it is being read. You can pause it, speed it up and slow it down. Learn more here.
Yes! You can use the Perlego app on both iOS or Android devices to read anytime, anywhere — even offline. Perfect for commutes or when you’re on the go.
Please note we cannot support devices running on iOS 13 and Android 7 or earlier. Learn more about using the app.
Yes, you can access Mittelstandsjahrbuch Accounting Taxation & Law 2021/22 by Karsten Hoffmann, Harald SchlĂŒter, Marius Christian Langenhorst in PDF and/or ePUB format, as well as other popular books in Business & Business General. We have over one million books available in our catalogue for you to explore.

Information

Year
2021
Print ISBN
9783753406862
eBook ISBN
9783753467986
Edition
1

C. FamiliĂ€re Unternehmensnachfolgen – wirtschaftlich und steuerlich

Niggemann, Mark

Inhalt

  1. Ziele von Unternehmerfamilien
  2. Versorgung der Senioren-Familie
  3. LiquiditÀtsbelastungen bei Unternehmensnachfolgen
  4. Notfallplan fĂŒr die ungeplante Unternehmensnachfolge
  5. Geplante Unternehmensnachfolge
    • 5.1 Unentgeltliche Unternehmensnachfolgen
    • 5.2 Schenkung-/Erbschaftsteuer bei Betriebsvermögen
  6. Entgeltliche familiÀre Nachfolgeregelungen
    • 6.1 Kaufpreis
    • 6.2 Nießbrauchsvorbehalt an Gesellschaftsanteilen
    • 6.3 Unternehmensnachfolge durch wiederkehrende Leistungen
    • 6.4 Praxisbeispiel
  7. Zusammenfassung
Das IfM Bonn ermittelt, dass von etwa 3,6 Mio. deutschen Unternehmen bei etwa 700.000 Unternehmen innerhalb des 5-jĂ€hrigen Zeitraums von 2018 bis 2022 Unternehmensnachfolgen anstehen. Wird allerdings ein Gewinn/Unternehmerlohn von mindestens 30.000,00 EUR p. a. angesetzt, reduziert sich die Zahl auf rund 200.000 Unternehmen. Bei einem Gewinn/Unternehmerlohn von mindestens 80.000,00 EUR verbleiben lediglich noch 120.000 UnternehmensĂŒbertragungen innerhalb von 5 Jahren.
Gut die HĂ€lfte aller deutschen Familienunternehmen löst ihre Nachfolge familienintern. 18 % der Familienunternehmen ĂŒbergeben das Unternehmen an ihre Mitarbeiter – die restlichen 29 % verkaufen es an Externe. Nach IfM-Berichten arbeiten schĂ€tzungsweise 2,4 Mio. Arbeitnehmer in Unternehmen, die zwischen 2018 und 2022 an einen neuen EigentĂŒmer ĂŒbergehen. Die BeschĂ€ftigtenzahl lĂ€sst die wirtschaftliche Bedeutung dieser zur Übergabe anstehenden Familienunternehmen erkennen.

1 Ziele von Unternehmerfamilien

Oberstes Ziel von Familienunternehmern ist es, ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen als eigenstĂ€ndige Organisationseinheit im Wettbewerb mit anderen Unternehmen am Markt fortzufĂŒhren. Die UnternehmenskontinuitĂ€t soll gewĂ€hrleistet sein. Anders ist die Situation natĂŒrlich bei wirtschaftlich gefĂ€hrdeten Unternehmen. Hier kommt es darauf an, die Erben zu schĂŒtzen – z. B. durch rechtzeitigen Verkauf oder durch Umstrukturierungsmaßnahmen. Haftungsrisiken fĂŒr VorgĂ€nge aus der Vergangenheit sollen vermieden werden. Erben wollen zwangslĂ€ufig vermeiden, dass sie ein Unternehmen ĂŒbernehmen, welches in einer „Schieflage“ ist.
Ein Ziel von Unternehmerfamilien im Rahmen der Unternehmensnachfolge ist – neben dem Wunsch nach UnternehmenskontinuitĂ€t – auch die Sicherstellung der wirtschaftlichen Versorgung des Unternehmers und dessen Partner. Ein weiteres sehr wichtiges Ziel ist die BerĂŒcksichtigung der Verteilungsgerechtigkeit. Nicht selten macht das Firmenvermögen bis zu 80 %-90 % des Gesamtvermögens aus – dieses Vermögen ist ein „Klumpenrisiko“, das sich nur schwer verteilen lĂ€sst. Wie kann Verteilungsgerechtigkeit erreicht werden, wenn 80 % des Gesamtvermögens Firmenvermögen ist und zwei oder mehr Kinder davon ausgehen, „gerecht“ an der Vermögensnachfolge beteiligt zu werden? Wird der aktuelle „Marktwert“ des Unternehmens als Vermögenswert in die Vermögens-Verteilungsberechnung einbezogen? Wie wird der aktuelle „Marktwert“ ermittelt? Wird eine Marktbewertung nach WirtschaftsprĂŒfer-GrundsĂ€tzen IDW S 1 oder auf der Basis veröffentlichter EBIT-, EBITDA- oder Umsatz-Multiplikatoren vorgenommen? Werden die letzten drei Jahre zugrunde gelegt? Oder werden auch noch Planwerte mit in die BewertungsĂŒberlegungen einbezogen? Bietet sich ggf. die qualifizierte EinschĂ€tzung eines M&A-Beraters fĂŒr die Marktwertermittlung an?
Die Ergebnisse einzelner Wertermittlungsmethoden können sehr voneinander abweichen. Über die Angemessenheit einzelner Ergebnisse gibt es nicht selten in Unternehmerfamilien unterschiedliche Auffassungen und Streit.
Der Wunsch vieler Unternehmerfamilien ist es, dass ein Familiennachfolger nicht nur die FĂŒhrungsverantwortung, sondern auch die einfache (50 % +) oder qualifizierte (75 % +) Mehrheit der Gesellschaftsanteile erhĂ€lt – bevorzugt 100 %, damit spĂ€ter Streit ĂŒber die UnternehmensfĂŒhrung vermieden wird. Es ist dabei gleich, ob „aktive“ oder „passive“ Mitgesellschafter mitwirken – ĂŒber die UnternehmensfĂŒhrung kann es sehr unterschiedliche Vorstellungen geben. Wichtige Fragen sind dabei:
  • Expandieren, z. B. durch Internationalisierung?
  • Kompetenz-orientierte Akquisitionen anstreben, durch welche die WettbewerbsfĂ€higkeit gestĂ€rkt werden kann?
  • Digitalisieren und andere Investitionen realisieren, durch welche sich langfristig die WettbewerbsfĂ€higkeit erhöht?
Die „passiven“ Mitgesellschafter neigen eher dazu, dass das Unternehmen Gewinne ausschĂŒttet, damit eigene Vermögensziele erreicht werden können. Eine eigene Wohnimmobilie, der Aufbau einer selbststĂ€ndigen unternehmerischen Basis oder die Bildung von Privatvermögen, durch welches das Familienvermögen abgesichert werden kann, sind Ziele, die die nicht im Unternehmen tĂ€tigen Mitgesellschafter in vergleichbaren Situationen hĂ€ufig anstreben. In Gesellschafterversammlungen kann dann auch ĂŒber die Höhe der TĂ€tigkeitsvergĂŒtung, die Angemessenheit des Firmenfahrzeugs oder sogar ĂŒber die Spesenregelung diskutiert und ggf. auch gestritten werden.
Im Rahmen der gerechten Vermögensnachfolgeregelung ist fĂŒr Unternehmerfamilien in aller Regel das wichtigste Ziel die Streitvermeidung. In sehr vielen unternehmerischen Situationen fĂ€llt es sehr schwer, dieses Ziel zu erreichen. Kirsten Schubert schreibt in ihrem Buch „Plötzlich und unerwartet – der steinige Weg der Erben und Unternehmensnachfolger“ ĂŒber die eigenen Erfahrungen:
„Vererben ist eine Lebensaufgabe, deren Problematik oft unterschĂ€tzt wird. Die Regelung der Nachfolge und des Nachlasses gleicht der Schifffahrt durch ein Riff. Dieses Meeresgebilde ist lebendig und bunt, zugleich aber auch nicht ungefĂ€hrlich. Untiefen, scharfe Kanten und FelsvorsprĂŒnge machen das Riff zu einem unĂŒberschaubaren Gebiet, dessen Gefahren unter der WasseroberflĂ€che lauern. Die Risiken fĂŒr den BootsfĂŒhrer sind daher nicht immer auf den ersten Blick erkennbar.“
Dass viele familiĂ€re Unternehmensnachfolgen scheitern und dass bedauerlicherweise immer wieder Unternehmensinsolvenzen, wirtschaftliche Schwierigkeiten der Unternehmerfamilien und familiĂ€rer Streit nicht vermeidbar waren, ist eine bedauerliche Tatsache, von der auch hĂ€ufig in den Medien berichtet wird. „Gerechte“ Vermögens- und Unternehmensnachfolgeregelungen bedĂŒrfen einer sorgfĂ€ltigen Vorbereitung. Viele „Stolpersteine“ lassen sich durch eine sorgfĂ€ltige Vorbereitung vermeiden. Unternehmerfamilien kann nur empfohlen werden, alle Möglichkeiten und Szenarien sorgfĂ€ltig durchzuspielen und die Erwartungen und WĂŒnsche der Familienangehörigen gebĂŒhrend mit in die Entscheidungen einzubeziehen. Die Senior-Familie sollte sich auch mit der Vorstellung anfreunden, dass der Nachfolger nicht alles „beim Alten“ belĂ€sst.
LĂ€sst sich eine gerechte streitvermeidende Nachfolgeregelung nicht erreichen, kann der Verkauf des Unternehmens eine sinnvolle Alternative sein. Liquides Vermögen lĂ€sst sich gerechter verteilen als Vermögen, welches durch das „Klumpenrisiko Unternehmen“ geprĂ€gt wird. UnabhĂ€ngig von der Verteilungsgerechtigkeit fragen sich Unternehmerfamilien zunehmend, ob es sinnvoll ist, dass das gesamte Familienvermögen vom Wert des Unternehmens abhĂ€ngig ist. Wie schnell sich der Vermögenswert „Unternehmen“ verĂ€ndern kann, verdeutlicht die Insolvenzstatistik.
BewÀhrte Vorgehensweise zur Nachfolgeregelung
In der Regel sind diese wesentlichen Schritte Bestandteil des gesamten Ablaufs:
Situationsanalyse Konzeption Umsetzung
  • Analyse der wirtschaftlichen Chancen und Risiken des Unternehmens
  • Analyse der FĂŒhrungssituation im Unternehmen
  • Qualifikation der Unternehmensnachfolger
  • Analyse des Privatvermögens und der Altersversorgung der Senioren
  • Diskussion der Gestaltungsoptionen
  • Darstellung der Chancen und Risiken fĂŒr das Unternehmen
  • Darstellung der Vor- und Nachteile aus Sicht der Unternehmerfamilie bzw. der Einzelpersonen
  • Erarbeitung der steuerlichen und rechtlichen Aspekte
  • Entscheidung fĂŒr ein Nachfolgemodell
  • ggf. Nachfolgeworkshop mit den Famili...

Table of contents

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Editorial 2021
  3. Geleitwort
  4. A. Compliance im Mittelstand – Fluch oder Segen?: Ballo, Emanuel H. F.
  5. B. Eigenverwaltete Insolvenzverfahren gem. § 270a InsO – Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten in der Praxis: Uppenbrink, Thomas
  6. C. FamiliĂ€re Unternehmensnachfolgen – wirtschaftlich und steuerlich: Niggemann, Mark
  7. D. Der „goldene Handschlag“ – finanzielle Basis fĂŒr die Unternehmer-Karriere: Niggemann, Karl A.; Simmert, Diethard B.
  8. E. Der neue GoBD-Erlass des BMF vom 28.11.2019: Hoffmann, M. Karsten
  9. F. Gewinnverbesserung in Einkauf und Preismanagement – Optimierung auf beiden Seiten der Wertschöpfungskette im Mittelstand: Ebel, Bernhard; Lauszus, Dieter; Hofer, Markus B.
  10. G. Steuerliche und insolvenzrechtliche Risiken zur Haftung von Unternehmensleitern in Zeiten der COVID-19-Pandemie: Langenhorst, Marius Christian
  11. H. Äquivalenz- und IntegritĂ€tsinteresse des UnternehmenskĂ€ufers – Zentrale Aspekte der GewĂ€hrleistung beim Unternehmenskauf im Mittelstand: Fedtke, Jorg Johannes
  12. I. Familienvereine – Satzungs- und Steuerfragen: Kreutz, Marcus
  13. J. Corporate Digital Responsibility (CDR) – digitale Ethik als neue GeschĂ€ftsfĂŒhrerpflicht: Neufeld, Tobias
  14. K. Finanzplanung fĂŒr den Ruhestand – eine Praxislösung: Rosendorfer, Tatjana
  15. L. Typische Regelungsinhalte im Rahmen von UnternehmenskaufvertrÀgen aus steuerlicher Sicht anhand von Formulierungsbeispielen: Besau, Sascha
  16. M. Markenverletzung, was nun? Ein Überblick zu möglichen Rechtsfolgen und Handlungsmöglichkeiten fĂŒr Markeninhaber: Bingener, Gareth
  17. N. Testamentsvollstreckung: Risikovorsorge fĂŒr Unternehmer-Familien: Niggemann, Karl A.; Bamberger, Burkhard
  18. O. Unternehmensstrafrecht in Italien: Grigolli Stephan
  19. P. Holdinggesellschaften: Bell, Boris
  20. Q. Unternehmen an Kinder verkaufen: So nutzen Sie den „halben“ Steuersatz nach § 34 Abs. 3 EStG: Juhn, Christoph
  21. R. Gold im Portfoliokontext –Wahrheiten und Mythen ĂŒber das Edelmetall: ZĂŒlch, Heiko
  22. S. Betriebsaufspaltung, steuerliche Risiken bei Beendigung und Möglichkeiten zur Vermeidung der Gewinnrealisation: Schick, Martin
  23. T. Aktuelles zum Unternehmertestament: SchlĂŒter, Harald
  24. Autoren
  25. Herausgeber 2021
  26. Von den Herausgebern ist bisher erschienen
  27. Impressum