Zweiter Teil
FĂŒnf Themen
BiodiversitÀt
Carlo Petrini
Meine persönliche Geschichte als politisch engagierter Aktivist reicht in die Linke der spĂ€ten sechziger Jahre zurĂŒck. Es waren Jahre, in denen die Ideologie dominierte und die Welt eindeutig (und in wohl Sicherheit vermittelnder Manier) in Kommunisten und Kapitalisten, UnterdrĂŒcker und UnterdrĂŒckte, Reiche und Arme, Industrie- und EntwicklungslĂ€nder unterteilt war. Es waren turbulente Jahre, in denen jeder angehalten war, Stellung zu beziehen, sich einer Seite zuzuordnen, auf der man stehen und mit der man sich eindeutig identifizieren konnte, manchmal ohne sich dessen selbst vollstĂ€ndig bewusst zu sein. In diesem Spiel gegensĂ€tzlicher Lager wurde auch der SpiritualitĂ€t eine bestimmte Rolle zugewiesen, und die Alternative zum praktizierten Christentum war ein absolut strikter Atheismus. Dazwischen gab es nur wenige Grauzonen, die kaum Beachtung fanden.
Wir jungen Linken von damals hatten klar vor Augen, wer wir waren â oder besser, wer wir laut unseren damaligen politischen AnfĂŒhrern zu sein hĂ€tten â und wer unsere Gegner waren. Verschanzt im jeweils eigenen Lager, warteten wir von Mal zu Mal auf die nĂ€chste Schlacht. Doch, wie so oft, widerspiegelt diese kurze Skizze mitnichten die Vielschichtigkeit einer historischen Epoche und wird in keiner Weise all den unterschiedlichen Menschen gerecht, die sie durchlebt und mitgestaltet haben. So erinnere ich mich zum Beispiel gut daran, dass die Schule, die wir angehenden RevolutionĂ€re in meiner kleinen Heimatstadt Bra, im Herzen der Provinz Cuneo, durchlaufen haben, keine geringere war als die wohltĂ€tige katholische Vinzenz-Gemeinschaft SocietĂ San Vincenzo deâ Paoli. Als freiwillige Helfer haben wir dort Engagement und Organisation gelernt, haben KreativitĂ€t an den Tag gelegt und unsere Weltsicht entwickelt. In jenen Jahren nahmen wir sowohl an der Vinzenz-Gemeinschaft als auch am laizistischen Freizeitverband ARCI teil, frequentierten sowohl den linksradikalen Partito di UnitĂ Proletaria als auch jene Bars in unserer Stadt, in der eindeutig die Christdemokraten das Sagen hatten.
Das alles schicke ich voraus, da ich heute, ein wenig ĂŒber mich selbst schmunzelnd, nicht anders kann, als meine Entwicklung gĂ€nzlich als das Ergebnis dieser Vermengung, dieser scheinbar unvereinbaren, aber nebeneinander existierenden Denkrichtungen, dieser Zeit der Diskussionen, Auseinandersetzungen und des gewagten Miteinanders zu begreifen. Unsere IdentitĂ€t bildete sich durch die gegenseitige Durchdringung dieser vielfĂ€ltigen AnsĂ€tze heraus. Es gab eine kulturelle und intellektuelle Vielfalt, die jeden von uns dazu nötigte, sich in den anderen hineinzuversetzen, ganz gleich, wie nah oder fern er uns stand, eine Vielfalt, die uns dazu anhielt, nach den GrĂŒnden des Gegners zu suchen, so mĂŒhsam das auch sein mochte. Jedenfalls lĂ€sst sich feststellen, dass die heutige Zeit gar nicht so viel anders ist und man â abgesehen von den gesellschaftlichen, technologischen, wirtschaftlichen und politischen VerĂ€nderungen der letzten fĂŒnfzig Jahre â durchaus an den Begriff der kulturellen Vielfalt anknĂŒpfen kann, um die Gegenwart und vielleicht gar Zukunftsszenarien fassbar zu machen. So, wie wir damals als heranwachsende Individuen Nutzen und Anregung daraus zogen, auf teils gegensĂ€tzliche menschliche und kulturelle Erfahrungen zurĂŒckgreifen zu können, so mĂŒssen die Menschen heute wieder die Unterschiede anerkennen, deren Wert schĂ€tzen und als Grundlage zur Schaffung eines pluralen Humanismus nutzen. Die Welt hat sich tatsĂ€chlich radikal verĂ€ndert, und die »kleine« kulturelle Vielfalt, die man in einem norditalienischen StĂ€dtchen zu Zeiten des Wirtschaftsbooms erleben konnte, ist durch den beispiellosen Zugang zu einer menschlichen und kulturellen Vielfalt ersetzt worden, mit all ihren unterschiedlichen Lebensweisen und Lebenseinstellungen und ganz anderen Konzeptionen von gesellschaftlichem Miteinander und SpiritualitĂ€t als den unseren. Doch ist dieser unermessliche Schatz permanent bedroht und lĂ€uft Gefahr, vor unseren Augen zu verschwinden, der ungehemmten Globalisierung zum Opfer zu fallen. Obwohl die Welt durch die ZugĂ€nglichkeit einerseits tatsĂ€chlich »enger zusammengerĂŒckt« ist, hat dies doch andererseits zu Ethnozentrismus und Herrschaftsanspruch gefĂŒhrt, gepaart mit einer wirtschaftlichen Profitgier, mit der die Erde und ihre Bewohner ausschlieĂlich als ein einziger groĂer auszubeutender Markt betrachtet werden.
Mit dem Begriff der BiodiversitĂ€t oder Artenvielfalt bezieht man sich auf die Gesamtheit des auf unserem Planeten vorhandenen Erbgutes, oder anders gesagt, auf die enorme Vielfalt der auf der Erde beheimateten Organismen. Leider kommt aber dieser Begriff hĂ€ufig in negativem Sinn in die Schlagzeilen, im Zusammenhang mit einem die Umwelt und eben diese Vielfalt zerstörenden menschlichen Entwicklungs- und Produktionssystem. Laut der ErnĂ€hrungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, FAO, sind von 1900 bis heute ĂŒber 70 Prozent der landwirtschaftlichen Artenvielfalt verloren gegangen, also mehr als zwei Drittel der einstmals vom Menschen fĂŒr die ErnĂ€hrung genutzten Tier- und Pflanzenarten. In derselben alarmierenden Geschwindigkeit schreitet der Artenschwund bei den nicht landwirtschaftlich genutzten Tieren und Pflanzen voran, sodass die genetische Verarmung in einer zukĂŒnftigen Welt zum Kennzeichen unseres Daseins wird. Es ist kein Zufall, dass man in unserer Epoche erneut von »Massenaussterben« spricht, ein Begriff, mit dem ĂŒblicherweise vergangene geologische Zeitalter gemeint sind (zum letzten Massenaussterben kam es, wohlgemerkt, vor 65 Millionen Jahren, und zwar bei den Dinosauriern). Doch jetzt ist zum allerersten Mal allein menschliches Handeln fĂŒr die Tragödie verantwortlich. Die wahllose Ausbeutung der natĂŒrlichen Ressourcen wirkt sich tatsĂ€chlich auf zwei entscheidende Bereiche aus: Einerseits werden Ăkosysteme zerstört, und LebensrĂ€ume, die bisher auĂerhalb menschlicher Reichweite lagen, werden vom Menschen vereinnahmt und eignen sich nicht mehr fĂŒr das Ăberleben einiger dort beheimateter Arten (dadurch wiederum werden gefĂ€hrliche ArtensprĂŒnge begĂŒnstigt, wie wir sie auf dramatische Weise mit dem Coronavirus erlebt haben, dessen Ursprung in der unversehens herbeigefĂŒhrten NĂ€he zwischen Wild- und Haustieren zu suchen ist). Andererseits sind das industrielle und das postindustrielle Produktionsmodell verantwortlich fĂŒr die Emission gewaltiger Mengen an Treibhausgas, die das Klima verĂ€ndern (und zur ErderwĂ€rmung fĂŒhren), wodurch der natĂŒrliche Lebensraum zahlreicher Arten unwiederbringlich zerstört wird und diese am Ende aussterben.
Das Wort BiodiversitĂ€t hat also in den letzten drei Jahrzehnten einen zentralen Stellenwert erhalten, wenn es darum geht, zu einer anderen Konzeption des VerhĂ€ltnisses zwischen der Spezies Mensch und der ihr Lebensraum bietenden Umwelt zu gelangen. Der Verlust an BiodiversitĂ€t ist keine gangbare Option fĂŒr unsere Erde, und wenn wir das Steuer nicht herumreiĂen, wird es zu nichts weniger als einer Katastrophe nie da gewesenen AusmaĂes kommen, deren letztes Opfer tatsĂ€chlich der Homo sapiens sein wird. So lautet das Mantra aller UmweltverbĂ€nde und -bewegungen, denn ihnen ist bewusst, dass die BiodiversitĂ€t fĂŒr die Sicherung des menschlichen Ăberlebens das wichtigste natĂŒrliche Gut ĂŒberhaupt ist. DarĂŒber besteht kein Zweifel und die gesamte Wissenschaft stimmt darin ĂŒberein â die Herausforderung des Jahrhunderts ist es, die Zukunft unserer Spezies zu sichern.
Aus dem Begriff der biologischen Vielfalt ergibt sich schlieĂlich der Begriff der kulturellen Vielfalt, der uns zwingt, das Augenmerk von den strikt naturwissenschaftlichen auf die sozialen Belange zu lenken und die auĂergewöhnliche Vielfalt menschlicher Lebensformen auf diesem Planeten in den Blick zu nehmen, von den gesprochenen Sprachen bis zum Ausdruck von SpiritualitĂ€t, von den Formen der Kunst bis zur Rechtsprechung, von den Bestattungsritualen bis zur Organisation des Warenaustausches. Diese neue begriffliche Kategorie ist insofern wichtig, als sie uns zu analysieren hilft, was zu verlieren und zu opfern wir im Begriff sind. Das westliche Fortschrittsmodell des Turbokapitalismus beschrĂ€nkt sich nicht nur auf die wahllose Ausbeutung der natĂŒrlichen Ressourcen. Mit ihm hat sich vielmehr ein einseitiges Zivilisations- und Gesellschaftsmodell durchgesetzt, das nach und nach alles, was sich ihm nicht vollstĂ€ndig angepasst hat, verdrĂ€ngt und ausgegrenzt hat. So mussten all jene Volksgruppen und Völker, die eine andere Vorstellung von Gemeinschaft und Gesellschaft haben â in erster Linie die Indigenen â mitansehen, wie ihnen allmĂ€hlich, und oft gewaltsam, die eigenen Lebens- und KulturrĂ€ume streitig gemacht wurden. Sprachen sind verloren gegangen, die seit Jahrtausenden gesprochen wurden, ebenso wie BrĂ€uche, Umgangsformen oder auf Gegenseitigkeit und Schenkung basierende Tauschmodelle, ein ausgeglichener, nachhaltiger Umgang mit der Natur. Man ist zu jener von Papst Franziskus oft zitierten Wegwerfkultur gelangt, die er als eine der gefĂ€hrlichsten Entwicklungen unserer Zeit anprangert. Die soziale Ungleichheit nimmt weltweit permanent zu, und das GefĂ€lle zwischen den wenigen privilegierten Reichen, die materiellen Wohlstand, Bewegungsfreiheit, Zugang zu Kultur, Gesundheitsversorgung und Bildung genieĂen, und der groĂen Masse der Entrechteten und Armen, die nicht nur fĂŒr die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, sondern auch fĂŒr die Umweltzerstörung den höchsten Preis zahlen mĂŒssen, schreit zum Himmel.
Auf dieser Ausgangslage basiert das in der Enzyklika Laudato siâ eingehend thematisierte Konzept der »ganzheitlichen Ăkologie«, das sich mit der Formel »kein Umweltschutz ohne soziales Engagement« zusammenfassen lĂ€sst. Es ist im Kern unmöglich, die gewaltigen Probleme des Umweltschutzes nachhaltig anzugehen, solange wir sie nicht eng an die Frage der sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheit knĂŒpfen. Dazu bedarf es jedoch einer Wende zurĂŒck zu kultureller Vielfalt. Freilich ist diese nicht nur in ihrem Wortsinn, sondern vielmehr als zentrales politisches Element, als Entwurf einer neuen Menschlichkeit, als neues Paradigma zu begreifen, welches es anzustreben und zu verinnerlichen gilt.
So gesehen kann die Situation am Amazonas exemplarisch zur Vertiefung dieser Diskussion beitragen. In den neun LĂ€ndern, die die Panamazonasregion bilden, leben etwa drei Millionen Indigene, die 390 verschiedenen Ethnien angehören. Hinzu kommen, laut SchĂ€tzungen, zwischen 110 und 130 sogenannte indigene Völker in freiwilliger Isolation, das heiĂt Völker, die beschlossen haben, nicht in Kontakt mit der AuĂenwelt zu treten, also mit dem, was man ethnozentristisch als »Zivilisation« bezeichnen könnte. In dem Vorbereitungsdokument fĂŒr die Pan-Amazonien-Synode heiĂt es entsprechend: »Jedes einzelne dieser Völker verfĂŒgt ĂŒber eine kulturelle IdentitĂ€t, einen eigenen geschichtlichen Reichtum, eine eigene Weise, die Welt zu sehen und sich mit ihr in Beziehung zu setzen, je ausgehend von ihrer Kosmosvision und ihren territorialen Eigenheiten.« Diese Tatsache wird nicht nur von der katholischen Kirche anerkannt. Sie ist tatsĂ€chlich von allen wichtigen öffentlichen und privaten Akteuren auf nationaler wie internationaler Ebene schriftlich fixiert worden, angefangen bei den Verfassungsurkunden einiger Amazonasstaaten wie Ecuador und Bolivien. Die indigenen Völker genieĂen besondere Rechte zum Schutz und zur Wahrung ihres Lebensraums. In einigen FĂ€llen ist sogar eine der Grundlagen ihrer Weltanschauung â das Prinzip des Sumak Kawsay, das ĂŒblicherweise mit »das gute Leben« ĂŒbersetzt wird, wobei es weitaus komplexere Konnotationen birgt â als vollwertiges theoretisches Modell anerkannt worden, das es zur Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Mensch und Natur anzustreben gilt. Doch die Tatsache, Rechte auf dem Papier zu haben, garantiert noch nicht deren Umsetzung und ebenso wenig deren Befolgung im realen Leben. Der Bedarf an neuem, landwirtschaftlich nutzbarem Land, das Vorkommen seltener BodenschĂ€tze und die Gier der groĂen Bergbaukonzerne, gepaart mit der permanenten Abholzung von Edelhölzern, stellen weiterhin eine ernsthafte Gefahr fĂŒr das Ăberleben der Urwaldvölker dar. Es werden unzĂ€hlige Gewalttaten und Morde an denen verĂŒbt, die sich fĂŒr den Schutz Amazoniens einsetzen, wobei die TĂ€ter oft straflos davonkommen und von der Politik auf allen Ebenen gedeckt werden.
Angesichts der schwierigen aktuellen Lage darf man nicht vergessen, dass ihr jahrhundertelange Gewalt und unsagbare Ausbeutung vorangegangen sind, die ihren Anfang mit den ersten Kolonisationswellen im 16. Jahrhundert genommen haben und danach eigentlich nicht mehr zum Stillstand gekommen sind, wobei die Kirche oft genug als Deckmantel diente. Eine Kirche, die die kulturelle Vielfalt heute als Wert anerkennt, die jedoch in der Vergangenheit ein Konzept der Evangelisierung vorantrieb, das auf Ausrottung und Zwangsanpassung an das klassische abendlĂ€ndische Modell basiert. Hier gelangen wir an einen Punkt, an dem sich unsere persönlichen Lebensgeschichten mit dem gesamten Menschheitsgeschick verknĂŒpfen und die kulturelle Vielfalt zu etwas wird, das einen jeden von uns als Mensch, als Kinder einer einzigen Mutter Erde und somit als Teil aller miteinander verschwisterten Geschöpfe betrifft. Die indigene Kosmogonie, die Betrachtung des Planten, der Natur und der Stellung des Menschen in ihr offenbart uns eine der faszinierendsten Sichtweisen auf die Zukunft ĂŒberhaupt. Dieser Zugang fuĂt auf Gleichgewicht und zyklischer Wiederkehr, auf MĂ€Ăigung und Teilung sowie auf einer Form der SpiritualitĂ€t, die in den unaufhörlichen Schwingungen des Planeten das Göttliche zu erfassen vermag.
Auch die Kirche in Rom erkennt heute die Besonderheit dieses spirituellen Ansatzes an, und mit der Pan-Amazonien-Synode vom Oktober 2019 hat sie die WertschĂ€tzung und Achtung der Indigenen in den Mittelpunkt der Evangelisierung SĂŒdamerikas gerĂŒckt. Und an welchem Punkt steht die sĂ€kulare Welt? Wir haben bereits von dem nach wie vor alltĂ€glichen Drama gesprochen, bei dem indigene FĂŒhrungsköpfe von skrupellosen DrogenhĂ€ndlern und Spekulanten aller Art ermordet werden, nur weil sie ihr natĂŒrliches Umfeld und ihre WĂ€lder verteidigen wollen. FĂŒr uns, die wir an keine Konfession gebunden sind, kann der Ansatz der Indigenen in dieser von groĂen Umwelt- und Gesellschaftskrisen geprĂ€gten Zeit einen Lichtpunkt darstellen, dem wir folgen sollten, um den selbstzerstörerischen Kurs grundlegend zu Ă€ndern. Wenn sich die mit rasender Geschwindigkeit auf den Abgrund zusteuernde Menschheit (hoffentlich noch rechtzeitig vor dem Absturz) gezwungen sieht, umzudrehen und in den eigenen FuĂstapfen zurĂŒckzukehren, werden die Letzten, die Ausgegrenzten und Ausgeschlossenen, diejenigen sein, die den Weg weisen. Die Indigenen werden an der Spitze dieses Laufs von Wiedergeburt und individueller sowie kollektiver Befreiung stehen. Sie können uns lehren, wie man im Einklang mit Mutter Erde lebt, wie man die FrĂŒchte erntet, ohne die Wurzeln zu zerstören, und Nutzen gewinnt, ohne Leiden zu verursachen.
Es gibt noch ein weiteres Element, das sich alle konfessionslosen und nicht religiösen Menschen wieder zu eigen machen sollten, die SpiritualitĂ€t. Viel zu lange, seit dem Beginn der AufklĂ€rung, haben wir Vertreter des Abendlands uns der Illusion hingegeben, der Mensch könne ohne SpiritualitĂ€t auskommen, da er von Wissenschaft, technologischem Fortschritt und reiner Vernunft gesteuert werde. Das war ein gewaltiger Irrtum, denn wir haben SpiritualitĂ€t mit Religion verwechselt und geglaubt, dass alles, was nichts mit der materiellen Welt zu tun hat, Erbe einer fortschrittsfeindlichen Vergangenheit sei. So haben wir uns selbst den Zugang zu einem Element verwehrt, das zentral fĂŒr die Definition des Menschseins ist, nĂ€mlich das Streben nach etwas auĂerhalb von uns, die Suche nach einem universalen Entwurf, einer Verbindung zwischen allen Menschen sowie zwischen den Mens...