TEIL III
Die praktische Anwendung der 20 Mentalfeld-Techniken
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen,
durch die sie entstanden sind.
ALBERT EINSTEIN
1. Die Wirkung von Farben nutzen
Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall
sich begegnen.
PAUL CÉZANNE
Die Wirkung von Farben und deren therapeutischem Nutzen für die Anwender wurde ursprünglich von John Downing, Stephen Vasquez und Leona Vermeire erforscht. In der Psycho-Kinesiologie nach D. Klinghardt hat sich die Anwendung von Farbbrillen seit Jahrzehnten bewährt: etwa zur Behandlung von Schockerlebnissen, Traumen, Traurigkeit, Ängsten und bei vielen anderen psychischen Belastungen. Auch in der Selbsthilfe können Sie (in Kombination mit anderen Mentalfeld-Techniken) Farbbrillen einsetzen oder die ebenfalls starke Wirkung von Farben nutzen, die Sie sich intensiv in Ihrem Energiefeld vorstellen.
Die Farbbrillenmethode
Die Anwendung von Farbbrillen oder die Bestrahlung der Augen mit farbigem Licht lässt verschüttete Erinnerungen häufig wieder gegenwärtig werden; dadurch können tiefe Heilungsprozesse eingeleitet werden. Auch Farben, die man sich nur vorstellt, haben diese Wirkung.
Einsatz einer Farbbrille
Es werden Verbindungen zu Inhalten im Mentalfeld geöffnet, die „farbkodiert“ sind. Die richtig gewählte Farbbrille kann einen der Trance ähnlichen Zustand hervorrufen, der eine für die Heilung oft notwendige Rückerinnerung einer schlimmen Situation ermöglicht, gleichzeitig aber ausgleichend wirkt.
Über die Farben wird auch die Verbindung zu den Emotionen hergestellt. Farbe hilft dabei, innere Bilder aufsteigen zu lassen und deutlicher zu sehen. Farben haben eine objektive Wirkung auf den Körper:
Das blaue, kurzwellige Spektrum aktiviert das parasympathische Nervensystem. Dies bedeutet, dass Sie sich mit einer blauen Brille entspannter fühlen, dass Blutdruck und Herzschlagfrequenz sinken und die feineren Gefühle wie Sehnsucht, Liebe oder Traurigkeit spürbar werden.
Das rote, langwellige Spektrum aktiviert den Sympathikus. Die Muskeln spannen sich an, Sie werden hellwach, Herz- und Atemfrequenz steigen an, eher heftige Gefühle melden sich: Wut, Angst, Verzweiflung.
Es gibt aber auch ganz subjektive, erworbene Reaktionen: Wenn eine traumatische Verletzung stattfand und gleichzeitig eine Farbe wahrgenommen wurde, dann kann diese Farbe in der Zukunft, meist unbewusst, einen Stresszustand auslösen. Dieser Effekt ist stärker als die physiologische, also den Körper betreffende Wirkung der Farbe. Beispiel: Eine Frau wurde als Kind von einem Mann in einem blauen Overall missbraucht. Bei ihr löste die blaue Farbbrille zunächst eine enorme Stressreaktion aus, dann die Wiedererinnerung an das Ereignis.
Darüber hinaus gibt es die Symbolkraft von Farben: Schwarz wird bei Trauer getragen, Weiß drückt Reinheit aus, Rot steht für Herzkraft.
Wir nutzen das Wissen über die Wirkung der Farben bei der Anwendung der Farbbrillen. Wenn Sie Probleme haben, mit den tiefen Gefühlen einer schmerzhaften Erinnerung in Kontakt zu kommen, benutzen Sie die rote Farbbrille, am besten in Kombination mit der zugeordneten Augenbewegung (siehe unten, nächster Abschnitt). Rot ist sozusagen das „Gaspedal“, mit dem Sie schneller an die Ursachen der Probleme herankommen. Meist werden Sie dann deutlichere innere Wahrnehmungen und differenziertere und stärkere Gefühle haben, mit denen sich einfacher arbeiten lässt.
Wenn eine „Sitzung“ allerdings zu rasch und zu dramatisch verläuft oder wenn Sie merken, dass Sie sich vom Wiedererleben einer Schocksituation mit all den damals empfundenen Ängsten und Körperreaktionen überfordert und überschwemmt fühlen, empfehlen wir die blaue Brille als moderate „Gefühlsbremse“ oder die indigofarbene Brille als starke Bremse. Die türkisfarbene Brille schafft oft eine Verbindung zwischen dem Körper und höheren, geistigen Ebenen. Das Türkisspektrum der von uns empfohlenen Farbbrillen führt zu einer vierfach erhöhten Melatoninausschüttung und kann auch bei der Selbsthilfe zum Beruhigen benutzt werden. Probieren Sie diese Brille einmal abends daheim aus, damit Sie besser schlafen können. Die dunkelrote Brille verwenden wir, um an einen Konflikt heranzukommen, der bereits über Generationen weitergereicht wurde, und diesen zu bearbeiten. Verdauungsprobleme oder Schwächen in der eigenen Mitte lassen sich häufig mit einer orangefarbenen Brille verbessern. Bei depressiven Verstimmungen bringt die gelbe Farbe wieder Licht und Freude in Ihr Leben.
Wir empfehlen Ihnen, sich entweder ein ganzes Set an Farbbrillen zuzulegen (Bezugsquellenhinweis: am Ende dieses Buches) oder wenigstens einzelne bunte Brillen (etwa die blaue und die orangefarbene), um die Heilwirkung der Farben auf diese einfache und angenehme Weise erfahren zu können und schnelle Hilfe bei Stress zur Verfügung zu haben.
Farben entstehen, wenn Licht gebrochen wird, und gehören einem engen Schwingungsbereich innerhalb des sichtbaren Lichts an. Schwingung bedeutet Rhythmik, gleichmäßige Wiederholung eines Musters. Durch die Anwendung oder Vorstellung von Farben nehmen wir Einfluss auf die zahlreichen Rhythmen im Körper, etwa Herzschlag, Atem, Tag-Nacht-Rhythmus, Monatszyklus …
Weitere Anwendungsmöglichkeiten von Farbe und Licht
Als einfache Möglichkeit, die Heilkraft von Farben zu nutzen, empfehlen wir das mentale Vorstellen einer Farbe. Gerade zum Abschluss einer Selbsthilfesitzung hat es sich bewährt, zu erspüren, welche Farbe einem jetzt gut täte. Stellen Sie sich vor, dass Sie in dieses farbige Licht vollständig eintauchen, jede einzelne Zelle wird bestrahlt und gereinigt durch die Strahlkraft des Lichts. Über die Wirkung des farbigen Lichts können Sie sich mit Lebenskraft, Gesundheit und Freude verbinden. Auch eine farbige „Lichtdusche“ kann zu jeder Zeit als energetische Unterstützung „eingeschaltet“ werden.
Die Kraft der Farben kann auch in der Vorstellung von farbigem Wasser und dessen zusätzlich reinigender Wirkung einen heilsamen Effekt haben. Insbesondere nach Ihren „Sitzungen“ können Sie diesen Wohlfühleffekt nutzen, um in entspanntem Zustand die Eindrücke nachwirken zu lassen.
Über die Vorstellung von Wasser verbinden wir uns mit dem ursprünglich reinen Wasser. Es kann aus einer Quelle oder Dusche kommen, in einem See, in einer Badewanne sein. Sie können für das Wasser jede Farbe, aber auch jeden Duft kreieren, je nachdem, was Sie gerade brauchen: Lavendelduft und Blau zum Beruhigen, Rosmarin und Orange zum Aktivieren, Salzwasser zum Neutralisieren schädlicher Strahlungen, Rosenwasser für zarte Gefühle, Milch und Honig für die Schönheit …
2. Geführte Augenbewegungen einsetzen
Die Angst ist verschwunden, wenn Sie ihr Ihre volle Aufmerksamkeit gewidmet haben.
KRISHNAMURTI
In vielen wissenschaftlichen Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass während der Schlafphasen, in denen sich die Augen schnell hin und her bewegen, die Tageserinnerungen, die im Kurzzeitspeicher des Gehirns zwischengelagert sind, in die Langzeitspeicher verschoben werden. Wir nutzen dieses Wissen, um Erinnerungen an belastende Erlebnisse oder Schocksituationen mithilfe geführter Augenbewegungen deutlich hervorzuholen und gleichzeitig den Stress zu reduzieren, den diese Erinnerungen verursachen. Auch körperliche Belastungen, die eine psychische Ursache haben, können durch diese Augenbewegungen gelindert oder behoben werden.
Senkrechte Augenbewegungen: Der Anwender bewegt seine Augen von oben nach unten. Wenn Sie jemanden anleiten, können Sie eine gleichmäßige, senkrechte Bewegung mit der Hand vorgeben (etwa 40 Zentimetervor den Augen). Diese Technik wird angewendet, um Erinnerungen und Gefühle an die Oberfläche zu holen und bewusst zu machen. Oft kommen Details einer schmerzhaften Erinne...