Compiler
Das einzige absolut unverzichtbare Werkzeug für die Programmierung ist der Compiler (deutsch: Übersetzer), der den von Ihnen geschriebenen Quellcode in Maschinencode umwandelt, der dann von einem Computer ausgeführt wird. Während alle anderen Werkzeuge bei der Programmierung optional sind, ist der Compiler also essenziell.
Ein Compiler ist selbst ein Programm, das normalerweise auch vom Entwickler der Programmiersprache bereitgestellt wird. Es gibt also keinen universellen Compiler für alle Programmiersprachen, sondern es wird für jede Sprache ein eigener Compiler benötigt.
Zum Glück gibt es für alle wichtigen Programmiersprachen kostenlose Compiler. Sie brauchen also kein Geld zu investieren, um mit ersten eigenen Programmen in die Welt der Programmierung zu starten. Über das Internet können Sie einen Compiler in wenigen Minuten auf Ihren Rechner herunterladen und dort installieren.
Solange Sie allen Quellcode für ein Programm in eine einzelne Datei schreiben, geht das Übersetzen mit dem Compiler recht schnell und einfach. Der Compiler erstellt dann normalerweise aus einer Quelltextdatei eine ausführbare Datei, unter Windows also eine .exe-Datei.
Java-Programme werden abweichend davon nicht als .exe-Dateien abgelegt, sondern in Bytecode-Dateien. Sie sind nämlich, wie in Kapitel 2 erläutert, nicht direkt ausführbar, sondern benötigen zusätzlich einen Java-Interpreter, um ausgeführt zu werden. Da ein solcher normalerweise auf jedem Windows-Rechner bereits vorhanden ist, stellt das aber keine Einschränkung dar.
Compiler werden normalerweise mithilfe von Textbefehlen gesteuert. Unter Windows funktioniert das mit der Eingabeaufforderung. Die Eingabeaufforderung ist ein Relikt aus alten MS-DOS-Tagen, als Computer ausschließlich über Textbefehle gesteuert wurden. Heute kann sie über den Ordner WINDOWS-SYSTEM im Startmenü aufgerufen werden.
Wie Sie später noch sehen werden, unterteilt man den Quelltext eines Programms für gewöhnlich in viele verschiedene Dateien. Und das macht die Übersetzung schon etwas kniffliger. Nun muss jede Datei für sich zunächst übersetzt und die Ergebnisse müssen danach zu einem Programm zusammengefügt werden.
Glücklicherweise gibt es Hilfsmittel, die Ihnen bei der Übersetzung und Verknüpfung unter die Arme greifen. Im nächsten Abschnitt zeige ich Ihnen, wie Sie sich durch die Verwendung von integrierten Entwicklungsumgebungen bei der Programmierung unterstützen lassen können – unter anderem auch bei der Übersetzung von Quellcode.
Entwicklungsumgebungen
Eine integrierte Entwicklungsumgebung (englisch Integrated Development Environment, kurz IDE) ist ein Programm, das Ihnen bei der Programmierung viele Aufgaben abnimmt, sodass Sie sich ganz auf den eigentlichen Kern Ihrer Arbeit konzentrieren können.
Für alle gängigen Programmiersprachen gibt es zum Glück sehr brauchbare und dazu kostenlose Entwicklungsumgebungen. Es spricht also nichts dagegen, von vorneherein den ganzen Komfort, den eine Entwicklungsumgebung bietet, zu nutzen. Dank Internet ist auch der Zugang recht einfach, in kurzer Zeit haben Sie die Entwicklungsumgebung Ihrer Wahl installiert.
Im Folgenden werde ich Ihnen anhand der beliebten Umgebung Eclipse einige nützliche Funktionen von Entwicklungsumgebungen demonstrieren. Sie brauchen Eclipse jetzt übrigens noch nicht zu installieren. Im nächsten Kapitel, wenn es mit der Java-Programmierung losgeht, werde ich Ihnen ganz genau zeigen, wie Sie diese Entwicklungsumgebung auf Ihren Rechner bekommen.
Syntax-Hervorhebung
Entwicklungsumgebungen unterstützen Programmierer bei der visuellen Erfassung von Quellcode. Schon während Sie den Code schreiben, wird von der IDE dessen Struktur analysiert und verschiedene Code-Bestandteile automatisch unterschiedlich dargestellt.
In der Entwicklungsumgebung Eclipse, die für die Java-Programmierung verwendet wird, werden Schlüsselwörter wie if
oder class
zum Beispiel fett und lila dargestellt. Inhalte von Zeichenketten ...