Denn einst ist mir der Luchs begegnet
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Denn einst ist mir der Luchs begegnet

belehrt von Zen und Pilgerwegen

  1. 204 pages
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Denn einst ist mir der Luchs begegnet

belehrt von Zen und Pilgerwegen

About this book

Gedichte und Texte, die sich um Alltägliches, um Augenblicke oder auch um existentielle Themen ranken. Reflexionen über das Erleben oder Verhindern von Geschichten, abhängig von den Prägungen aus eigener Lebensgeschichte bis hin zu einer (vielleicht) neu entstandenen Entscheidungsfreiheit.

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Information

Year
2021
Print ISBN
9783752648379
eBook ISBN
9783753474779
Edition
1
Subtopic
Poetry

1. Vorwort:

WIR SIND SCHON SO LANGE GEGANGEN. ....
Beim Telefonieren mit einem alten Freund fiel dieser Ausdruck.
Er entstand im Zusammenhang mit dem Plan, im nächsten Jahr gemeinsam nach Auschwitz zu fahren, aus einer inneren Notwendigkeit heraus und mit einem "in unsere ganz eigene Zeit und für's Bestehen Dürfen des eigenen Lebens in einem Heute" passend.
Darin die Zweifel, dass die Gedenkstätte überlaufen sein wird von den vielen, die durch ihr Dasein uns Verhinderung und Störung bedeuten könnten.
Dass es diese Phantasie gibt ist bereits Zeichen dafür, wie tief, auf fatale Weise "erfolgreich", die uns angetane Prägung über unsere Eltern, diese als Kinder im Nationalsozialismus aufgewachsen, noch heute in uns wirkt.
Sie ist als "Grosse Störbarkeit" durch die anderen Menschen noch immer und bis ins Mark verwurzelt in uns. Statt Mitmensch wird ein Feind gezeugt darin, das gibt es als innere Wahrheit, jenseits einer moralischen Bewertung und immer noch. Das ist wahrlich schlimmes Erbe.
Dass ich über das Jakobsweg-Gehen mit den langen Wegen, auch mit jenem mir so teuer gewordenen Freund, die Anfänge anderer Erfahrungen machen durfte, das ist ein grosses Glück.
Aus einer selbst gewählten Ferne heraus war meine mir eigene übergrosse Störbarkeit gebannt, ermöglichte in den Phasen tiefer Kontemplation und innerer Verbundenheit mit den Menschen aus meinem Leben eben diese grundlegend andere Sicht:
Die Anderen nicht zwanghaft als Störung, ewige Verhinderung, sondern als Menschen-Brüder und Menschen-Schwestern zu begreifen, alle hilfreich auf ganz eigene Arten und "von Haus aus", wertvoll jedweder, zart, empfindsam, bedürftig, feige und mutig, fehlbar, grausam, voller Zweifel oder Liebe irgendwann mal, und so vieles mehr, wie ich selbst. Aber nicht im Kern und schicksalhaft unumstößlich feindlich.
Darin zu wachsen und Erfahrungen machen mag letztendlich dies mich genau davor retten, darin unterzugehen.
Ein Anfang ist gemacht. Der Ausdruck "Wir sind schon so lange gegangen..." will auch davon schon sprechen.
Ein Verbleiben in dem Alten über einen Rückzug und dem Schaffen quasi einer Immunität, einer unguten Ressource von "SICH NICHT STÖREN LASSEN", auch ein Aufteilen darin mit generell gesetzten "Ja's und Nein's" schwingt dennoch mit, bleibt Option.
2. Aufgelesenes vom Wegesrand

TAG FÜR TAG

AUFWACH
Wenn die Nacht Erinnern bleibt verschlossen,
Wohlig, spannend, Lust am träumen,
Übrig ist am Morgen ohn Konkretes:
Alles machbar, wichtig, nötig,
Alles gut und schön und neu und frisch,
Nichts genaures weiss man nicht.
Dann kehrt ruhiges Sein ein.
Vogel singt die zweite Strophe,
Koffer rollert auf dem Trottoir.
Wind mit Lächeln fächelt
Rasenmäher brummt vertraulich
Kaffee schmeckt wie lange nicht
Zug fährt mit Ratter- ra- dat
Wolken ziehen ruhig zum Freunde hin.
MONDMORGEN
Hoch der Mond
Und hell am Himmel.
Dann:
Einmal abgelenkt
Mit tätig werden
Nur noch Wolken,
Wind.
SAMSTAGMORGEN
Wie schon so oft,
Tee und Gedichte,
Geteilte Geschichten,
Halten an Händen.
Guter neuer Tag.
DER FRÜHE MORGEN
Die Einsamkeit hängt sich an die Seele an,
Wird Hintergrund und Tönung des Gewese.
Der frühe Morgen spendet Dunkelheit und Ruhe.
Mit Vorsicht zart die ersten Frühlings-Vögel heben ihre Stimmen an.
So vorbestimmt im dämmrig grauem Lichte,
Mag's noch geprägt von Träumen aus der Nacht sein,
Der neue Tag schleicht unerbittlich, ungebeten,
Sich ein ins einsam und allein für sich sein.
So ist ein Teil mit Trost, sich selber spendend, beschäftigt,
Suchen nach dem Guten in der eigenen Geschichte.
Ein anderer Teil, vielleicht ist dies der jüngste,
Hofft auf ein gutes Wort von guten Engeln
Zum tiefem Einverständnis für dies Dasein nötig.
MORGENDLICH
Die Nacht zieht sich zurück,
Gibt Raum der Dämmerung.
Der neue Tag fängt an in Stille,
Gebet der Vögel mittendrin.
Es ist die Zeit der frühen Morgenstunden,
Die lassen schwingen, geben Stimmung,
Die - voll von Ahnung -, Traumgeschehen
Den Rahmen geben für's gelebte Leben.
Es scheint fast so, als bräuchst das graue Dunkel
In dem kein scharf geschnittner Schatten könnte sein,
Zum finden Sinn und passen zueinander
Das Fremde in dem andern, zu sich selbst und Weltgeschehen.
WENN
Wenn die Nacht mit ihren Träumen
Das Zeitliche segnet.
Wenn der Wind die Blätter
Sanft umstreichelt,
Äpfel finden
Ihre Röte.
Wenn die Glocke von der Kirche
Schickt dir
Ihr Geläute.
Du darin mit Platz und Räumen darfst
Aufgehoben sein.
MITTAGS NACH DEM REGEN
Junger Spatz fliegt
Von Ast zu Ast.
Daran die Lust im Landen
Wassertropfen
Zu Fall zu bringen.
Und das
Immer immer wieder.
DER MORGEN NACH DER LANGEN NACHT
Bereitschaft zu dem Tätig Werden bald schon nicht mehr nötig.
Die Sterne fort ins Unsichtbare.
Die Sonne schiebt, der halbe Mond geht stetig weiter.
Noch überwiegt das Grau, Pastell die Farben.
Die Vöge...

Table of contents

  1. Motto
  2. Vom Reimen
  3. Zum Inhalt dieses Buches
  4. Über den Autor
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. 1. Vorwort
  7. 2. Aufgelesenes vom Wegesrand
  8. 3. Vom Menschsein
  9. 4. Texte, Geschichten, Briefe
  10. 5. Vom Jakobsweg
  11. 6 . Geschichten vom „Herrn Lehmann“
  12. 7. Statt eines Nachwortes
  13. Impressum