Warum sollte ich,
nein, warum MUSS
ich sinnvolles
Investment
betreiben?
Heutzutage können Sie es überall lesen: Nullzinspolitik, Inflation, Strafzinsen. In einer Welt, in der die Geldwerte nicht mehr den nötigen Ertrag liefern, ist es unvermeidlich, sich mit Sachwerten auseinanderzusetzen. Vereinfacht möchte ich Ihnen zu Beginn den Geldkreislauf näherbringen. Wir fragen uns also: Wie bewegt sich aktuell unser Geld? Welchen Verlauf nimmt es? Ist das gut?
Jeden Monat gehen Sie los und üben Ihren Job aus. Ihnen wird für die Zeit, die Sie aufwenden, ein Lohn angeboten. Für eine gewisse Anzahl an Stunden Ihrer Zeit vereinbaren Sie einen Preis. So arbeiten Sie für Ihr Geld. Daran ist wenig verkehrt, doch es ist nur die halbe Miete. Für tatsächliche Freiheit muss man ab einem gewissen Punkt aufhören, Zeit gegen Geld zu tauschen. Doch was wird zu diesem Zweck grundsätzlich angeboten?
Eine Bank nimmt Ihr Geld jeden Monat dankend an. Sie sorgen dafür, dass die Banken voll hängen mit Geld, wofür Sie gearbeitet haben. Glauben Sie, dass die Bank selbst aus dieser Liquidität keinen Nutzen zieht? Sie macht eigentlich genau das, was wir tun werden: Sie lässt das Geld arbeiten. Ihr Geld wandert also zur Bank und die Bank erkennt eine Möglichkeit, damit zu wirtschaften. Das einfachste Modell ist hierbei ein Kredit. Die hohe Liquidität der Bank erlaubt es ihr, Geschäfte zu ermöglichen, die ein hohes Kapital erfordern. Dafür will die Bank natürlich etwas, nämlich Zinsen. Das Konzept dürfte Ihnen bekannt sein, doch wie sieht der Weg in Ihre Richtung aus? Was bietet Ihnen eine Bank an, die mit Ihrem Geld wirtschaftet? Die Bank holt sich satte Zinsen über Kredite und bietet Ihnen wiederum an, eine Riester-Rente abzuschließen. Sie können auch einen Bausparvertrag wählen oder soll es doch das Tagesgeldkonto sein? All das sind klassische Bankprodukte.
Wo auch immer die Bank wirtschaftliches Potenzial sieht, kann Sie mit Ihrem Geld einsteigen und es arbeiten lassen. Was Sie angeboten bekommen, besteht aus dem Ertrag, den die Bank sich für die Zukunft erhofft. Und ich sage ganz bewusst erhofft! Von dieser Hoffnung werden natürlich noch Gehälter, Filialen und Werbekampagnen abgezogen. Was übrig bleibt, klingt alles andere als rosig: Die Riester-Rente unterliegt dem Garantiezins, der aktuell bei 0,9 % steht. Bei Bausparern haben Banken eine gewisse Freiheit, mit Ihnen Erträge zu vereinbaren. Im Durchschnitt erhalten sie etwa 0,5 %. Das Tagesgeldkonto, bei guten Anbietern, macht Sie mit 0,2 % Zinsen zum Sparkönig. Bei diesen Werten habe ich noch keinen Cent an Kosten einberechnet, die Sie aber immer auf dem Schirm haben müssen. Doch, dazu später mehr.
Sie merken, dass auf diesem Wege eine Menge Geld liegen bleibt, und der Rest wird von der Inflation gefressen.
Doch damit nicht genug: Wir leben in einem Land, in dem die Lebenserwartung von uns allen kontinuierlich wächst. Im Jahre 1960 lag sie durchschnittlich bei 69 Jahren. Wir haben es nun geschafft, dass jeder Deutsche es zu stattlichen 81 Jahren bringt. Das ist grundsätzlich eine wundervolle Sache, denn sie spricht auch dafür, dass wir im Alter fitter sind und unser Leben auch nach allen Mühen und Schaffensphasen genießen können. Wenn Sie durch den Park spazieren, sehen Sie hoffentlich ab und zu mal auf und beobachten das süße ältere Pärchen, welches sich noch liebt wie am ersten Tag und seelenruhig die Enten füttert. Etwas klischeehaft, aber die sehr schöne Realität.
Die Schattenseite der Medaille ist allerdings auch kein Geheimnis. Wir leben in einem Land, welches einen Generationenvertrag geschlossen hat. Die Jüngeren fangen mit ihrer Arbeitsleistung den finanziellen Lebensabend der Älteren auf. Hier soll auf keinen Fall infrage gestellt werden, ob die ältere Generation das „verdient“ habe, wir beleuchten lediglich die Funktionsweise des Systems. Dieser Trick nennt sich anders auch Umlageverfahren. Dies bedeutet, dass die Menschen im Arbeitsleben mit ihrem Verdienst die Rentenkassen füllen. Hier wird das Problem nun deutlich: Die höhere Lebenserwartung sorgt für einen längeren Bezug von Geldern aus den Rentenkassen.
Verschärfend lässt die Anzahl der Geburten in Deutschland deutlich nach. In Zahlen kann man beobachten, dass im Jahre 1960 etwa 62 % der Menschen 20 bis 67 Jahre alt waren. Nur 10 % der Bevölkerung überstiegen diese Zielgruppe und waren somit älter als 67. Im Jahr 2021 sind zwar in etwa genauso viele Menschen im Alter von 20 bis 67, die Zahl der über 67-Jährigen hat sich allerdings verdoppelt und macht so 20 % der Bevölkerung aus.
Die eigentliche Detonation der Zeitbombe sieht man jedoch in einer anderen Zahl: Unser Nachwuchs, also Menschen, die jünger als 20 Jahre alt sind, konnte mit einem Bevölkerungsanteil von 28 % im Jahre 1960 problemlos die Spielplätze und Jugendclubs füllen. Heute wird das schon schwieriger, denn aktuell reden wir über einen Anteil dieser Altersgruppe von zarten 18 %.
Sie merken daran deutlich, dass es immer weniger Einzahler gibt und deutlich mehr Bezieher, die dann auch noch die Zeitspanne, in der sie ihren Anspruch bedient haben wollen, durch eine längere Lebenserwartung erhöhen. Antworten, die die Politik geben müsste, wie ein höheres Renteneintrittsalter oder die Reform des Rentensystems nach dem Vorbild anderer EU-Mitglieder, bleiben offen. Möglicherweise, da sich diese Versuche nicht gut im Wahlkampf machen. Das Ergebnis wird auch Sie im Alter hart treffen, denn im Schnitt erhalten Männer eine Rente von 1.000 € und Frauen sogar nur eine Rente von 650 €. Rechnen Sie sich gern einmal aus, wie Sie mit diesem Geld Ihr Leben bestreiten möchten.
Wenn Ihnen jetzt der Begriff Altersarmut in den Sinn kommt, haben Sie verstanden, worauf ich hinaus will: Für die jüngeren Generationen wird es keine Wahl geben, ob Sie Investment betreiben oder nicht. Es ist unausweichlich für sie, ein Vermögen aufzubauen, wenn sie diesem Systemfehler begegnen wollen, und natürlich rede ich hierbei nicht von einem Investment, dass Ihnen 1 bis 2 % liefert. Jeder, der diesen Schritt nicht geht, findet sich langfristig auf der Seite der Armut wieder.
DIE SCHERE ZWISCHEN ARM
UND REICH
Stellen Sie sich einmal Folgendes vor: Wir haben einen jungen Mann, der aus einer einfachen Familie kommt. Seine Erinnerungen sind an all das geknüpft, was die finanziellen Mittel seiner Eltern ausmacht. Er ging zur Schule mit dem Ranzen, den auch schon sein großer Bruder trug. Hier und da leicht eingerissen und verwaschen, aber er tut seinen Zweck. Die Schuhe gab es bei einer Ladenkette, die er von den großen Werbeaktionen kannte und die immer mal wieder durch schlechte Presse wegen Kinderarbeit oder einstürzende Firmengebäude irgendwo in Bangladesch aufgefallen war. Sein Fahrrad gab es, mi...