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Leben mit der Krise
Theologisch-praktische Quartalschrift 3/2021
- 112 pages
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Leben mit der Krise
Theologisch-praktische Quartalschrift 3/2021
About this book
Die Ausbreitung des Corona-Virus macht auch an den Schwellen von Theologie und Kirche keinen Halt. Wenngleich es schwierig ist, aus der aktuell gegebenen Situation heraus über die Krise, in der wir leben, zu reflektieren, so darf diesem Anspruch doch nicht aus dem Weg gegangen werden. Heft 3/2021 widmet sich dem Leben mit der Krise.
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Information
János Vik
Eine Analyse auf Existenz hin – gerade auch in der Corona-Krise
Theologische Reflexionen im Kontext der Gedankenwelt von Viktor E. Frankl
♦ Worin gründet – gerade auch in der Corona-Krise – die Bejahungswürdigkeit des Lebens? In der Denktradition Viktor E. Frankls wurzelt diese in der Sinnhaftigkeit des Lebens. Die Logotherapie als sinnorientierte Therapie gründet im anthropologischen Begriff des Geistes, auf dem der Krisenbegriff der Existenzanalyse aufbaut. Lebenskrisen – somit auch die pandemiebedingten, vielfältigen und schwierigen Lebenslagen – können Dank der Geist-Dimension des Menschen „bewältigt“ werden. In der Krise ist stets der leidende Mensch, der kämpft und hadert, der diese zu bewältigen sucht, im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Gedankenwelt von Viktor E. Frankl ermutigt die konfessionelle Seelsorge nicht nur ihre theologische Neuorientierung als Sinn-Sorge zu finden, sondern auch die Komfortzone der Glaubenswahrheiten zu verlassen, sich zum leidenden Menschen hinzubewegen und ihn in seiner Sinnfindung zu begleiten. In der Vermittlung des existenziellen Gefühls des Gehaltenseins kann der leidende Mensch den Weg des Wachsen-Könnens trotz Krise entdecken. (Redaktion)
Aufgrund von einschlägigen Untersuchungen, in denen Menschen während der Corona-Pandemie zu Wort haben kommen können, sehen wir heute schon viel klarer als vor einem Jahr, was Menschen in der Corona-Krise wohl bewegt. Ja, es liegen inzwischen sogar überzeugende pastoraltheologische Interpretationen zu dieser Fragestellung bzw. den Ergebnissen der Erhebungen vor.1 Die empirischen Daten quantitativer und qualitativer Art werden durch zahlreiche Essays, Kommentare und Stellungnahmen von Autor*innen ergänzt, die Fragen und Aufgaben in den Vordergrund rücken, die wohl keinen Menschen gänzlich unberührt lassen: Woran glauben wir jetzt?;2 Worauf es jetzt ankommt – Covid 19 und die Frage nach Gott;3 Gott in der Krise finden – theologische Antworten auf die Solidaritätsfrage in der Pandemie.4 Ethische Folgerungen aus Corona fehlen ebenso wenig5 wie die kritische Wahrnehmung der in mancher Hinsicht schwachen Reaktion der Kirchen.6
All diese und zahlreiche andere Beiträge – gleich welcher Couleur – widerspiegeln gleichsam einstimmig die zumindest in Bezug auf die Gesellschaften des Westens richtige Wahrnehmung, die „Krise, die wir derzeit erleben“, bedeute „die größte Unterbrechung unseres Lebensstils seit dem Zweiten Weltkrieg“7. Hält man zudem den wohl kürzesten Definitionsversuch von Religion – sie sei Unterbrechung8 – in diesem Zusammenhang vor Augen, scheint die folgende erfahrungsorientierte Behauptung zutreffend zu sein: „Wir leben in religiösen Zeiten.“9 Damit geht gleichwohl die Alltagserfahrung einher, dass existenzielle Fragen in den Vordergrund drängen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Worin gründet – gerade auch in der Corona-Krise – die Bejahungswürdigkeit des Lebens?
1 Der Krisenbegriff der Existenzanalyse und Logotherapie
Im Kontext der von Viktor E. Frankl (1905–1997) gegründeten Existenzanalyse und Logotherapie zeigt sich, dass „das Leben ausnahmslos dann bejaht werden kann, wenn es als sinnvoll empfunden wird“10. Das ganze Lebenswerk von Frankl lässt sich unter der gelungenen Bemühung subsumieren, „psychologisch-philosophische Aspekte ins Bewusstsein zu heben, die für eine bedingungslose Sinnhaftigkeit des Lebens sprechen und dadurch geeignet sind, der Verneinung des Lebens entgegenzuwirken“11. Der Theoriekern seiner sinnorientierten Therapie wird im anthropologischen Begriff des Geistes begründet. Demzufolge vollzieht sich die menschliche Person im geistigen Akt, der sich seinerseits in der Freiheit und Verantwortlichkeit, in der Intentionalität und im Wert- und Sinnzusammenhang entfaltet.12 Gleichwohl erscheint eine Indikation für Existenzanalyse und Logotherapie „immer dann gegeben, wenn die konkrete Krise oder die jeweilige Störung mit einer Sinnproblematik verbunden ist“13.
Auf dieser anthropologischen Grundlage beruht weiter der Krisenbegriff der Existenzanalyse. Im existenzanalytischen Sinn „sind Krisen in der geistig-personalen Dimension des Menschen zu verorten“14. Diese Dimension des Geistigen ist bei Frankl „etwas, das den Menschen auszeichnet, das nur ihm und erst ihm zukommt“. Geistig Seiendes gelangt dadurch zu seiner Existenz, dass es „bei“ anderem Seienden „ist“; denn existieren meint „über sich selbst immer auch schon hinaus sein“15. Und wenn dieses „Bei-Sein von geistigem Sein […] seine ureigenste Möglichkeit, sein eigentliches Urvermögen“16 ist, dann scheint es nur äußerst konsequent zu sein, wenn Frankl Folgendes in den Blick nimmt: „Der Mensch ist nicht da, um sich selbst zu beobachten und sich selbst zu bespiegeln; sondern er ist da, um sich auszuliefern, sich preiszugeben, erkennend und liebend sich hinzugeben.“17
In einer Lebenskrise kommen dem Menschen allerdings gerade diese wichtigen pe...
Table of contents
- 01e Inhaltsverzeichnis (ThPQ 3_2021)
- 02e Editorial (ThPQ 3_2021)
- 03e Kiessling (ThPQ 3_2021)
- 04e Kruip (ThPQ 3_2021)
- 05e Patzold (ThPQ 3_2021)
- 06e Vik (ThPQ 3_2021)
- 07e Gruber (ThPQ 3_2021)
- 08e Kranemann (ThPQ 3_2021)
- 09e Schmidt (ThPQ 3_2021)
- 10e Guanzini (ThPQ 3_2021)
- 11e Franz (ThPQ 3_2021)
- 12e Akt theol Buch (ThPQ 3_2021)
- 13e Rezensionen (ThPQ 3_2021)
- 14e ESch (ThPQ 3_2021)
- 15e Redaktion (ThPQ 3_2021)
- 16e Imressum (ThPQ 3_2021)