Faul sein trotzdem reich werden & bleiben
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Faul sein trotzdem reich werden & bleiben

Finanz-Ziele erreichen & gewinnen, einfach Geld verdienen, Vermögen sichern, intelligent investieren, ETF Aktien & Investments verstehen

Simone Janson, Simone Janson, Simone Janson

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Information

Börsenwissen für Geldanlage und Investments: Wie funktioniert Wertpapierspekulation?
// Von Judith Engst, Rolf Morrien


In Zeiten niedriger Zinsen benötigen Sparer und Investoren andere Anlageformen. Aktien können eine lohenden Alternative sein. Sofern man weiß, wie die Börse funktioniert, kann man sich angeblich sogar hinlegen und schlafen.

Deutschland: Kein Land der Aktionäre! Warum eigentlich?

Vom Börsenguru André Kostolany stammt der folgende Ausspruch: “Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an.” Sind Aktien wirklich so sicher und sinnvoll? Eindeutig ist: Die Deutschen gelten als extrem sparfreudiges Volk. Allerdings wird recht einseitig gespart. Es dominiert der Wunsch nach Sicherheit. So lassen sich in Deutschland seit Jahrzehnten Lebensversicherungen mit den Werbeargumenten »Sicherheit« und »Absicherung« bestens verkaufen. Rein statistisch betrachtet besitzt jeder Deutsche im Durchschnitt mehr als 1,1 Lebensversicherungen. In der Disziplin »Lebensversicherungsverträge pro Einwohner« liegt Deutschland seit vielen Jahren einsam an der Spitze. Die Versicherungskonzerne freuen sich Jahr für Jahr über Beitragszahlungen in Höhe zweistelliger Milliardenbeträge. Ebenfalls sehr beliebt sind andere Sparformen wie Bausparverträge oder Sparbücher. Mit dieser konservativen Anlagestrategie sind die Deutschen in den vergangenen Jahrzehnten auch relativ gut über die Runden gekommen.
Mit »offensiveren« Sparformen hatten die Deutschen dagegen weniger Glück. Im Aktienboom rund um die Jahrtausendwende stieg die Zahl der Aktien und Aktienfondsbesitzer fast explosionsartig von 5,6 auf 12,9 Millionen. Der folgende Kurseinbruch mit dem mehrjährigen Crash hat das Vertrauen in die Anlageform Aktie nachhaltig erschüttert. Selbst der relativ solide deutsche Leitindex DAX musste einen Rückschlag von über 8.000 auf 2.200 Punkte hinnehmen. Die Verluste im Börsensegment »Neuer Markt« waren noch viel höher. Wer eine »Volksaktie« wie die Deutsche Telekom für 100 Euro gekauft und dann kurze Zeit später für 10 Euro verkauft hat, wird erst einmal die Finger von Aktien lassen.

Neue Anlagestrategie gefragt: Mehr Mut zur Aktienkultur

Der Niedergang der Aktienkultur begann also vor gut zwölf Jahren und dauert noch immer an. Die Zahl der Aktionäre und AktienfondsBesitzer ist von 12,9 (2001) über 10,8 (2005) bis auf 8,7 Millionen (2011) gesunken und konnte sich angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen in der EuroZone im Jahr 2015 nur leicht auf 9,0 Millionen erhöhen. Dies entspricht nur etwa 11 Prozent der Bevölkerung. In England – traditionell ein »Börsenland« – besitzt fast jeder vierte Einwohner Aktien oder Aktienfonds. Quoten über 20 Prozent werden aber nicht nur im angelsächsischen Bereich erreicht. In Schweden besitzt fast jeder fünfte Einwohner Aktien – und Schweden ist nicht als »Zockerland« bekannt.
Die Zurückhaltung der deutschen Sparer hat natürlich auch Folgen bei den Besitzverhältnissen. Vor 15 Jahren kontrollierten heimische Anleger rund zwei Drittel der DAXAktien. Heute sind es weniger als die Hälfte. Die Mehrheit ist in der Hand ausländischer Investoren. Für den Aktienmarkt spielt es keine große Rolle, woher das Kapital stammt. Die großen Mittelzuflüsse aus dem Ausland haben dazu geführt, dass der DAX im Jahr 2015 ein neues Allzeithoch erreichen konnte.
Die deutschen Anleger haben vom Aufschwung jedoch kaum profitiert – sie haben den Aktienmarkt vorher verlassen. Angesichts der großen Herausforderungen im Bereich der privaten Altersvorsorge wahrscheinlich die falsche Entscheidung. Mehrere Gründe sprechen dafür, dass die traditionell konservative Anlagestrategie nicht mehr zu den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts passt. Exemplarisch möchten wir nur zwei Punkte nennen: das strukturell niedrige Zinsniveau und die demografische Entwicklung, die eine Versorgungslücke auslöst.

Niedrige Zinsen heißt: Lebensversicherungen werfen kaum mehr etwas ab

Nach der Pleite der USBank Lehman Brothers im Herbst 2008 wurde in einer Panikreaktion weltweit Kapital aus dem Markt gezogen. Cash war König! Da plötzlich das »Schmiermittel« für die Weltwirtschaft fehlte, senkten die Notenbanken weltweit die Zinsen, um schnell wieder Geld verfügbar zu machen. In den wichtigen Wirtschaftsregionen USA, Europa und Japan liegen die Leitzinsen noch heute – ca. acht Jahre nach der LehmanPleite – bei 0 bis 1 Prozent.
Die Flucht in sichere Anlageformen und das niedrige Zinsniveau sorgten dafür, dass die Durchschnittsrendite der deutschen Staatsanleihen Mitte 2016 in den negativen Bereich rutschte – ein Zustand, der vorher noch nie dagewesen war. Ausgesprochen niedrig sind die Renditen, wenn das Geld nur kurzfristig angelegt werden soll. Wer im Jahr 2016 sein Geld relativ sicher beim Bund parken wollte und in kurzlaufende Bundespapiere investierte, musste ebenfalls negative Renditen hinnehmen – hat also dafür bezahlt, Geld beim Staat parken zu dürfen.

Zinspolitik hat Auswirkungen auf die Lebensversicherung

Diese Zinspolitik hat Auswirkungen auf die Lebensversicherungen. Denn die legen ihr Geld natürlich auch am Kapitalmarkt an. Die Renditen bei Kapitallebensversicherungen werden weiter sinken. Der ausgewiesene Garantiezins ist von 4,00 Prozent im Jahr 2000 auf nur noch 1,25 Prozent im Jahr 2015 gesunken und wird ab Januar 2017 noch weiter auf 0,9 Prozent gekürzt. Der Trend geht weiter. Der Grund ist einfach: Über 60 Prozent der über 800 Mrd. Euro, die die Lebensversicherungen für ihre Kunden anlegen, stecken in festverzinslichen Wertpapieren (auf die Details gehen wir in einem späteren Kapitel ein). Wenn diese Anleihen aber nur 0 bis 3 Prozent Rendite abwerfen, kann die Gesamtrendite nicht bei über 3 Prozent liegen. Schließlich fallen auch noch Verwaltungskosten an, und die Eigentümer der Versicherungskonzerne wollen auch noch bedient werden (die Aktionäre der Allianz erhalten zum Beispiel eine attraktive Dividende).
Da eine kurzfristige Zinswende nicht in Sicht ist, werden die Durchschnittsrenditen der Versicherungen voraussichtlich weiter fallen. Die Frage lautet: Welche Neukunden investieren dann noch in Lebensversicherungen? Noch trösten die Versicherungskonzerne ihre Kunden damit, dass das Zinstief bald überwunden wird. Doch die Hoffnung trügt. Eine radikale Zinserhöhung ist dauerhaft nicht in Sicht. Sie müssen nur die Zinsentwicklung im weltweit wichtigsten Markt – den USA – seit 1980 betrachten. In der Tendenz sinkt das Zinsniveau seit über 30 Jahren! 1980 hat die amerikanische Notenbank die letzte große Schlacht gegen die Inflation geschlagen. Die Zinsen stiegen in den zweistelligen Bereich. Die Renditen der fünfjährigen USStaatsanleihen kletterten auf 12 bis 16 Prozent. 1990 lag die Rendite noch bei rund 8 Prozent, im Jahr 2000 bei 6 Prozent, 2010 bei rund 3 Prozent und seit 2012 bei unter 1 Prozent. Es gibt immer wieder Schwankungen, aber die langfristige Tendenz zeigt eindeutig nach unten.

Warum das Zinsniveau niedrig bleibt

Wenn Sie eine Erklärung dafür suchen, müssen Sie nur auf eine einzige Statistik schauen: die Staatsverschuldung. Seit der Aufhebung des Goldstandards (der Bindung des Dollars an Gold) Anfang der 70erJahre steigt die Verschuldung in den USA. Erst langsam, dann immer schneller. Seit Ausbruch der Finanzkrise kann das Tempo nur noch als rasant bezeichnet werden. Die USStaatsverschuldung erreicht im Herbst 2016 einen Rekordwert von rund 19,5 Billionen Dollar. Kombinieren Sie jetzt einfach die beiden Statistiken: Würden die Zinsen in den USA auf das Niveau von 1980 steigen, müssten die USA pro Jahr über 3 Billionen Dollar Zinsen zahlen. Eine utopische Zahl.
Daher unsere Schlussfolgerung: Da die formal mehr oder weniger unabhängigen Notenbanken die Schuldenproblematik kennen, werden sie das Zinsniveau so niedrig wie möglich halten, damit die Zinslast noch zu schultern ist. Wenn die Konjunktur wieder gut läuft, wird es Zinserhöhungen geben, diese werden aber deutlich geringer ausfallen als in früheren Aufschwungphasen. In schwachen Konjunkturphasen wird das Zinsniveau dagegen möglichst lange im Bereich von 0 bis 1 Prozent gehalten, damit nicht zusätzlicher Druck auf die ohnehin katastrophalen Staatsfinanzen entsteht. Selbst die Abschaffung von Bargeld wird aktuell schon diskutiert, um den Weg für negative Zinsen frei zu machen.
Fazit: Das Zinsniveau sinkt in der Tendenz. Das ist Gift für die konservativ agierenden deutschen Lebensversicherungen, die vorwiegend in Staatsanleihen investieren (wobei die Frage erlaubt sein muss, ob Staatsanleihen angesichts der Schuldenkrise in den USA, in der EU oder in Japan noch als »konservativ« gelten können).

Die private Altersvorsorge wird zu einem »Muss«

Je länger das aktuelle Zinstief anhält, desto größer ist die Gefahr, dass es in der Versicherungsbranche zu Turbulenzen kommt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass einige Versicherungen schon jetzt von den Reserven leben – diese sind aber endlich. Die Lebensversicherungen verlieren an Attraktivität. Es wird eine Marktbereinigung geben. Die Folgen für die Besitzer der Policen sind offen. Laufende Verträge sollten nicht voreilig gekündigt werden, aber »frisches« Kapital kann strategisch sinnvoller angelegt werden.
Auch für konservative Sparer gilt daher: Legen Sie Ihr Geld an der Börse an. In diesem Buch erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt, das Geld an der Börse zu investieren, um die RenditeChancen zu optimieren. Das Spektrum ist riesig und reicht von Aktien, Fonds, DiscountZertifikaten über Wandelanleihen bis hin zu Gold als »Notgroschen« in der Krise.
Die demografische Entwicklung sorgt dafür, dass wir immer länger arbeiten müssen. Das Schlagwort »Rente mit 70« ist leider nur der Anfang. Wenn Sie wissen wollen, wohin der Trend geht, lohnt sich ein Blick nach Skandinavien. Dort wird oft etwas sachlicher und weitblickender über staatliche Reformen diskutiert. In Dänemark ist bereits eine radikale Rentenform umgesetzt worden. Der Ansatz: Langfristig soll der Gesetzgeber nicht mehr willkürlich alle paar Jahre ein Renteneintrittsalter festlegen, sondern eine automatische Anpassung an die Lebenserwartung einbauen. Als Faustformel gilt: Die Rentendauer soll durchschnittlich bei 15 Jahren liegen. Eine solche Bezugsdauer der Rente verträgt das Sozialsystem. Das hört sich harmlos an, hat aber gravierende Auswirkungen. Aktuell liegt die Lebenserwartung der Dänen bei 82 Jahren. Das Renteneintrittsalter musste daher von 65 auf 67 Jahre erhöht werden.

Sinkende Renten, steigende Lebenserwartung

Das große Aber: Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt seit vielen Jahrzehnten und wird voraussichtlich auch in den nächsten Jahrzehnten weiter steigen. In Dänemark liegt die Prognose für das Jahr 2030 bei einer Lebenserwartung von 86 Jahren. Das Renteneintrittsalter würde dann automatisch auf 71 Jahre steigen. Und das ist nur die »vorsichtige« Prognose. Andere Wissenschaftler rechnen mit einer Lebenserwartung von 89 Jahren. Laut Formel müsste das Renteneintrittsalter dann auf 74 Jahre erhöht werden. Über die Zuverlässigkeit solcher Prognosen brauchen wir an dieser Stelle erst gar nicht diskutieren. Eines ist aber klar: Wir müssen immer länger arbeiten. So hoch sie aktuell auch klingt: Die Zahl »70« wird auch in Deutschland nicht die letzte Zahl sein.
Da der Rentenbeginn mit 70 für viele Menschen nur eine theoretische Zahl ist, muss diese Reform übersetzt werden: Es geht schlicht und einfach um die Kürzung der Rentenansprüche. Wer zukünftig nicht bis ins hohe Alter arbeiten kann oder will, muss deutliche Abschläge hinnehmen. Die Auswirkungen sind unterschiedlich: Das Problem der Altersarmut wird zunehmen. Gleichzeitig werden viele Menschen, die von einem relativ hohen Lebensstandard träumen, große Abstriche vornehmen müssen.
Der einzige Ausweg: Wer die finanziellen Mittel hat, muss (!) sparen. Die private Altersvorsorge wird zur Pflicht. Auch in diesem Fall bietet die Börse Antworten auf das Problem. Bei der privaten Altersvorsorge mit Aktien und Fonds darf es natürlich nicht um »Zockerei« gehen. Gefragt sind Strategien, die über Jahrzehnte halten und einen gezielten, strategischen Vermögensaufbau ermöglichen. Dafür reichen oft schon erstaunlich kleine Summen pro Monat. Wer über zehn oder 20 Jahre einen monatlichen FondsSparplan »füttert«, kann so das Fundament für die private Altersvorsorge legen. Sie müssen also die passende DepotBank finden, ein Depot eröffnen, einen Sparplan einrichten und die spätere Steuerbelastung berechnen (auch das leidige Thema Steuern darf nicht verschwiegen werden).
Wer sich nicht auf Fondsmanager verlassen will, sondern in Eigenregie die attraktivsten Substanzaktien für ein LangfristDepot aussuchen will, wird in diesem Buch ebenfalls fündig werden. Wir erklären Ihnen den Unterschied zwischen zyklischen und nicht zyklischen Branchen, aber auch ganz praktisch die besten Auswahlkriterien. Damit Sie nach dem Kauf der Aktien auch die Geschäftsberichte lesen und verstehen können, finden Sie hier die Schlüsselbegriffe wie EBIT, Cashflow, Gewinn je Aktie oder auch Eigenkapitalquote mit der passenden Erklärung.

Was ist passiert an der Börse?

Die Börse ist zunächst einmal ein Handelsplatz. Stellen Sie sich das Ganze vor wie einen Wochenmarkt: Sie gehen hin und kaufen dort Obst, Gemüse, Fleisch und Käse ein. Fragt sich natürlich, welche Preise Sie dafür zahlen. Die Preise richten sich nach Angebot und Nachfrage. Wenn der Käsehändler von seinen Kunden bestürmt wird, weil er so leckeren französischen Camembert anbietet, dann kann er seine Preise erhöhen und wird seinen Camembert trotzdem los. Will aber kein Mensch seinen langweiligen dänischen Butterkäse kaufen, muss er mit dem Preis wohl oder übel heruntergehen. Vielleicht finden sich dann ein paar Interessenten. Sie merken: Die Preise hängen vom Angebot und von der Nachfrage ab. Das ist auf einem Wochenmarkt nicht anders als an einer Börse.
Worin unterscheiden sich dann aber Wochenmarkt und Börse? Ganz einfach – in den Dingen, die gehandelt werden. An einer Börse kaufen Sie keine echten Waren, die Sie essen, trinken oder anziehen können. Sie kaufen lediglich verbriefte Rechte. Was heißt nun das schon wieder? Früher kaufte ein Investor an der Börse bedruckte Zettel – sogenannte Aktien. Diese Zettel verbrieften, dass der Investor mit dem Kauf Miteigentümer eines bestimmten Unternehmens geworden war. Das hieß aber noch lange nicht, dass er einfach in die Lagerhalle des Unternehmens spazieren und sich nach Herzenslust an den dort gelagerten Produkten bedienen konnte. Als Miteigentümer hatte er allerdings das Recht, zusammen mit den anderen Aktionären indirekt über die Besetzung der Chefetage zu bestimmen. Und er durfte auch erwarten, am Gewinn des Unternehmens beteiligt zu werden. Waren die Gewinnaussichten gut (oder glaubten die Börsianer das zumindest), stieg die Nachfrage und damit der Aktienkurs – also der Preis für die Aktie. Munkelte man etwas über bevorstehende Verluste, dann fiel der Kurs. Aber dazu kommen wir später noch. Bleiben wir erst mal noch bei der typischen Handelsware der Börsen, wie wir sie kennen.

So funktioniert der Aktienhandel

Heute werden keine bedruckten Zettel mehr ausgetauscht, sondern alles funktioniert elektronisch. Die eigentliche Handelsware an den Börsen dieser Welt ist jedoch geblieben: Verbriefungen. Oder man könnte auch ganz einfach sagen: Wertpapiere.
  • Aktien verbriefen das Miteigentum an einem Unternehmen.
  • Anleihen verbriefen das Recht, geliehenes Geld mitsamt Zinsen zurückgezahlt zu bekommen.
  • Fondsanteile verbriefen das Recht auf genau das Gemisch von Gütern oder Wertpapieren, in die der Fonds investiert hat.
Börsen, wie wir sie heute kennen, entstanden im 19. Jahrhundert. Für (angehende) Unternehmer waren sie der ideale Platz, um Geld für ihre geplanten Projekte einzusammeln. Im Gegenzug beteiligten sie ihre Geldgeber an ihren Unternehmen. Das geschah, indem sie ihre Unternehmen »Aktiengesellschaften« nannten und die Unternehmensanteile als Aktien verkauften. De facto sind Börsen riesige Umverteilun...

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