Militärisches Denken in der Schweiz im 20. Jahrhundert La pensée militaire suisse au 20e siècle
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Militärisches Denken in der Schweiz im 20. Jahrhundert La pensée militaire suisse au 20e siècle

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Militärisches Denken in der Schweiz im 20. Jahrhundert La pensée militaire suisse au 20e siècle

About this book

Obwohl die Schweiz im 20. Jahrhundert als Staat nicht direkt in kriegerischeAktivitäten involviert war, zeigte sich die "pensée militaire" - die intellek-tuelle und konzeptionelle Auseinandersetzung mit dem Militär und dessenInteraktion mit Krieg, Politik und Gesellschaft - ausgeprägt und reichhaltig.Der Band zeichnet die Herausbildung dieses militärischen Denkens anhand vonzwölf Porträts nach. Im Zentrum der Beiträge stehen einflussreiche Theore-tiker und Konzeptionisten der schweizerischen Militärentwicklung des 20. Jahr-hunderts - von Ulrich Wille über Alfred Ernst bis Roger Mabillard. Ihre denMilitärdiskurs prägenden Ansätze und Denkmuster nehmen nicht nur Bezug aufvermeintlich schweizerische "Brands" wie die Neutralität oder das Milizsystem.Mindestens ebenso präsent sind Fragen der Strategie und der internationalenEntwicklung des modernen Militärs.

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Information

Year
2017
Print ISBN
9783039193462
eBook ISBN
9783039199242
Edition
1
Topic
History
Index
History

Anmerkungen

Rudolf Jaun
Die «Probe des Krieges» und die «Existenz des Staates» – Elemente des schweizerischen Militär- und Kriegsdenkens im 19. Jahrhundert

1 Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine überarbeitete Fassung des gleichnamigen Kapitels aus Jaun, Rudolf, Preussen vor Augen. Das schweizerische Offizierskorps im militärischen und gesellschaftlichen Wandel des Fin de siècle, Zürich 1999, S. 115–132.
2 Feldmann, Josef, «Die helvetisch-militärische Gesellschaft 1779–1797», Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift (ASMZ) 12 (1961), S. 555–559.
3 Lohbauer, Rudolf, «In welchem Geist soll ein Schweizeroffizier wissenschaftliche Studien machen. Auszug aus der Einleitung der Vorträge über Taktik, welche Prof. Lohbauer an der Berner Hochschule im Wintersemester von 1835–1836 hielt», Helvetische Militär-Zeitschrift 12 (1835), S. 177–184, hier S. 183.
4 Für die Kriegsphilosophie der Romantiker siehe: Portmann-Tinguely, Albert, Romantik und Krieg. Eine Untersuchung zum Bild des Krieges bei deutschen Romantikern und «Freiheitssängern»: Adam Müller, Joseph Görres, Friedrich Schlegel, Achim von Arnim, Max von Schenkendorf und Theodor Körner, Freiburg 1989, S. 387.
5 Wieland, Johannes, Die Neutralität der Schweizerischen Eidgenossenschaft und die Mittel zu ihrer Behauptung, Basel 1822.
6 Wieland, Johannes: Handbuch zum Militairunterricht für Schweizeroffiziere aller Waffen, Basel 1825, S. 37 f.
7 Will, Thomas, Friedrich Wilhelm von Rüstow 18211878. Eine Darstellung seiner lehr- und gutachterlichen Tätigkeit in der Schweiz von 1850–1878, Lizentiatsarbeit, Zürich 1987; Wiede, Peter, Wilhelm Rüstow 1821–1878, Diss., München 1957; Von Steiger, Robert, Der Rüstow-Prozess 1848–1850. Eine wehrpolitische Kontroverse, Diss., Bern 1937; Herwegh, Marcel, Guillaume Rustow, Paris 1935. Für die biografischen Angaben und weitere biografische Literatur siehe: Jaun, Rudolf, Der Schweizerische Generalstab, Bd. 3, Basel 1983, S. 156; Moos, Carlo: «Wilhelm Rüstow und die Schweiz», in: Actes du Symposium 1987, Pully 1989, S. 65–79; Craig, Gorden A., Geld und Geist. Zürich im Zeitalter des Liberalismus 1830–1869, München 1988, S. 225.
8 Rothpletz, Emil (Hg.): Oberst Emil Rothpletz. Militärische Erinnerungen, Zürich 1917.
9 Rüstow, Wilhelm, Kriegspolitik und Kriegsgebrauch. Studien und Betrachtungen, Zürich 1876, S. 5.
10 Rüstow, Wilhelm, Militärisches Hand-Wörterbuch, Zürich 1858, S. 474.
11 Rüstow, Wilhelm, Von der zweckmässigen Heeresbildung und erfolgreichen Kriegführung und ihren Hindernissen, Coburg 1866, S. 455.
12 Rüstow, Heeresbildung, S. 432.
13 Nach 1890 bildeten sich im schweizerischen Offizierskorps zwei Richtungen: die «Neue Richtung», welche sich um Ulrich Wille scharte und seine Forderung nach einer nach preussisch-deutschem Vorbild erzogenen und ausgebildeten Armee unterstützte. Gegen diesen «Neuen Geist» formierte sich die «Nationale Richtung», welche sich an der schweizerischen Entwicklung der Milizarmee orientierte und bei der Erziehung und Ausbildung auf der nationalen Weiterentwicklung des napoleonischen Exerzitiums basierten. Beide Richtungen stützten sich jedoch auf die idealistische Machtstaats- und Geschichtsphilosophie.
14 Rothpletz, Emil, Die Schweizerische Armee im Feld. Eine Anleitung zum militärischen Denken und Arbeiten, Basel 1869, S. 1.
15 In einem Werk zur Gefechtsmethode hat Rothpletz später seinen «absoluten» Kriegsbegriff so definiert und gegen einen «endlichen» abgegrenzt: «In seinem absoluten Begriffe ist der Krieg ein Kampf der Gegner um die staatliche Existenz. In seiner historischen endlichen Erscheinung ist der Krieg, als eine Form und ein Mittel der Politik […]. Ist der Kriegszweck auf die Eroberung und Einverleibung eines Staates gerichtet, so fällt der absolute und der endliche Begriff des Krieges zusammen, da die Staatsexistenz das höchste und absolute Interesse darstellt […]. Die Natur des Krieges als eine direkte Fortsetzung der Politik mit den Mitteln der Gewalt tritt dagegen am reinsten in dem Kriege des in seiner Existenz bedrohten Staates und im Befreiungskriege eines unterworfenen Volkes hervor.» Rothpletz, Emil: Die Gefechtsmethode der drei Waffengattungen und deren Anwendung. I. Geschichtliche Entwicklung, Aarau 1886, S. 1.
16 Zu Hegels Machtstaats- und Kriegsphilosophie siehe: Heller, Hermann, Hegel und der nationale Machtstaatsgedanke in Deutschland. Ein Beitrag zur politischen Geistesgeschichte, Aalen 1963; Sattler Martin (Hg.): Staat und Recht. Die deutsche Staatslehre im 19. und 20. Jahrhundert, München 1972
17 Rothpletz, Armee im Felde, S. 1 und 3.
18 Rothpletz, Armee im Felde, S. 212.
19 Rothpletz, Armee im Felde, S. 213.
20 Rothpletz, Armee im Felde, S. 220.
21 Rothpletz, Armee im Felde, S. 84.
22 Rothpletz, Armee im Felde, S. 60.
23 Rothpletz, Armee im Felde, S. 50.
24 Rothpletz, Armee im Felde, S. 49.
25 Rothpletz, Armee im Felde, S. 60 und 62.
26 Siehe zur Entstehungsgeschichte der «Neuen Richtung» den Artikel im vorliegenden Tagungsband: Jaun, Rudolf, «Ulrich Wille. Hintergrund und Wirkung seines Denkens und Handelns».
27 Wieland, Hans: Die Schweizerische Neutralität. Politisch-militärische Studien, Basel 1861, S. 59.
28 «Les circonstances actuelles nous portant, au contraire, à penser que la France n’est pas sans probabilité et n’est peut-être pas éloigné.» De Gingins-La Sarraz, Aymon, La Guerre défensive en Suisse, Lausanne 1860, S. 7; De Gingins-La Sarraz, Aymon, Les partisans et la défense de la Suisse, Lausanne 1861.
29 Affolter, Ferdinand, «Schule und Volkskrieg», Zeitschrift für Artillerie und Genie, (1881), S. 249266, hier S. 266.
30 Affolter, Schule, S. 260.
31 Affolter, Ferdinand, Über die Truppenführung unserer Armee, Zeitschrift für Artillerie und Genie 11 (1885), S. 391–411, hier S. 396.
32 Affolter bezieht sich explizit auf von Stein, Lorenz, Die Lehre vom Heerwesen als Theil der Staatswissenschaft, Stuttgart 1872, und Alexander Kirchhammer, der in einer Entg...

Table of contents

  1. Umschlag
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Michael M. Olsansky - Einleitung
  6. Auftakt
  7. Im Zeitalter der Weltkriege
  8. Im Kalten Krieg
  9. Querbetrachtung
  10. Autoren / Auteurs
  11. Anmerkungen