Unterwegs zu einer Ethik pastoralen Handelns
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Unterwegs zu einer Ethik pastoralen Handelns

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Unterwegs zu einer Ethik pastoralen Handelns

About this book

Auf dem Weg zu einer Ethik pastoralen Handelns wird in diesem Sammelband der Versuch unternommen, die Dynamik der christlichen Botschaft aufzunehmen und in systematische Fragen zu integrieren. Heutige humanwissenschaftliche Voraussetzungen finden dabei ebenso BerĂŒcksichtigung wie konkrete Bereiche pastoralen Handelns.Bei dieser Aufgabe, die ein Desiderat in der gegenwĂ€rtigen Theologie genannt werden kann, wirken kirchliche VerantwortungstrĂ€ger, Fachtheologinnen und -theologen sowie Praktiker verschiedener Disziplinen zusammen. So entstehen "Wegmarkierungen", die in manchen Punkten inhaltlich konvergieren, aber - dem Stand der verhandelten Frage entsprechend - auch mögliche Divergenzen deutlich machen.Mit BeitrĂ€gen von Karl Kardinal Lehmann, Lothar Wehr, Markus Graulich, Maria Widl, Heribert Wahl, Thomas Menamparampil, Martin Seidnader, Karl Hillenbrand, Wunibald MĂŒller, Andreas MĂŒller-Cyran, Christine Pöllmann und JĂŒrgen Erbacher.

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Information

Pastorale Grundhaltungen als Beziehungsethik im Geist Jesu Christi. Skizzen zu einer Pastoralethik

Heribert Wahl

1. Seelsorge als Ethik-Lehrerin? Ein Blick in die Fachliteratur

Ethische Themen boomen heute in neuer, ungeahnter AktualitĂ€t. Darauf verweist – neben vielen Diskutanten – auch Ulrich Körtner.1 Mit den Augen des (evangelischen) Systematikers macht er den neuen Boom nach dem Ende der aggressiven Kritik der Moral, auch durch die Seelsorge, im Gefolge der 1968er Jahre fest. Das sei in die Klage ĂŒber einen totalen Ethik- und Werteverlust umgeschlagen. An die Stelle Ă€lterer Formen eines Berufs-oder Standesethos trĂ€ten nun neue Formen (Wirtschafts-, Unternehmens-, medizinische, Umweltethik etc.), verbunden mit einer Aufwertung der Praktischen Philosophie (S. 226). FĂŒr Körtner, der sich gegen eine erneute Moralisierung der Seelsorge wendet, geht es um die Ausbildung einer ethischen Urteils- und KommunikationsfĂ€higkeit (S. 227). Hier hĂ€tte dann auch so etwas wie eine „Pastoralethik“ ihren Platz.
Auf der Suche nach glaubwĂŒrdigen Quellen, die Antworten fĂŒr die brennenden ethischen Fragen nach Bioethik, Technikentwicklung, Lebens- und Umweltschutz, politischer und ökonomischer Gestaltung der Globalisierungsfolgen usw. bereit stellen sollen, werden noch immer die Kirchen angefragt (auch nach den moralischen BeschĂ€digungen durch jĂŒngste Skandale?). Auf unterschiedlichen Ebenen erwartet man im Medizin-Sektor, in schulischer Erziehung, Erwachsenenbildung und Medien, dass die Kirchen, ihre Moral- und Pastoraltheologie und auch ihre praktische Seelsorge bedrohte Werte wieder ins Spiel bringen, vertreten und neu begrĂŒnden und so Menschen in den unĂŒbersichtlichen Lebenswelten der Individualisierung, Medialisierung und Vermassung Orientierung vermitteln, wie sie „gut leben“ können, fĂŒr sich und mit- und fĂŒreinander.
Entsprechend greifen auch neuere LehrbĂŒcher zur Seelsorge das Thema vorwiegend unter diesem Gesichtspunkt auf: Seelsorge firmiert als ReprĂ€sentantin, Lehrerin und Lieferantin ethischer Werte, Reflexionen und moralischer Normen. So erschließt Michael Klessmann2 (2008) die ZusammenhĂ€nge in einem eigenen Paragraphen „Seelsorge und Ethik“ (§ 9, S. 300-319): „Seit einiger Zeit wieder stark“ sei die Nachfrage „nach ethischer Reflexion und Wertevermittlung“. In der Seelsorge zeige sich das v. a. in der Medizinethik, die vermehrt auf die Mitarbeit der Krankenhaus-Seelsorge setzt, aber auch im pastoralen Alltag mit seinen moralischen Fragen. Die besondere AffinitĂ€t der Seelsorge zur Ethik grĂŒnde darin, dass es bei Lebens- und Sinnfragen auch um die LebensfĂŒhrung generell und das Handeln in konkreten Situationen geht. Klar lehnt Klessmann neuere Versuche ab, Seelsorge völlig in Ethik aufgehen zu lassen (Eilert Herms), und versteht das Ethische daher zu Recht nicht als ĂŒbergreifenden Rahmen, sondern als eine Dimension neben anderen, z.B. neben der kerygmatisch-parĂ€netischen, der therapeutischkommunikativen und der rituell-liturgischen (S. 300).
Nachdem es um eine Disziplin wie die „Moralpsychologie“ fĂŒr lange Zeit ruhig geworden war, treten offenbar solche Fragestellungen wieder auf den Plan. Daher stellt Klessmann zunĂ€chst „ethische Perspektiven“ i. S. der Grundlegung einer Theorie der reflexiven LebensfĂŒhrung (katholisch: Fundamentalmoral) vor, also anthropologische Grunddaten, leitende Kriterien und ihre Implikationen fĂŒr eine christliche Ethik (S. 301-303). Auf diesem Boden kann dann „der ethische Konflikt in der Seelsorge“ (S. 303-306) angegangen und „Seelsorge als Orientierungsarbeit im Horizont des christlichen Glaubens“ (S. 306-310) samt den „Anforderungen“ entfaltet werden, die sich fĂŒr eine ethisch orientierte Seelsorge ergeben (S. 310f.). Bevor dann ethisch relevante „Themen in der Seelsorge“ (S. 313-319, bis hin zur Sterbehilfe) abgehandelt werden, findet sich ein wichtiger, knapper Einschub ĂŒber „berufsethische Anforderungen“ (S. 312f.), die sich nicht als den Seelsorge-Adressaten zu vermittelnde VerhaltensansprĂŒche und Vorgaben verstehen, sondern dem Seelsorgepersonal selber gelten. Ich komme darauf zurĂŒck.
Auch das neueste Lehrbuch von Christoph Morgenthaler3 (2009) bietet einen knappen Abschnitt ĂŒber „berufsethische Standards“ (S. 375-377), gefolgt von AusfĂŒhrungen ĂŒber „QualitĂ€t und QualitĂ€tssicherung in der Seelsorge“ (S. 377-379): eine Perspektive, die nicht nur auf das Ethos von Personen schaut, sondern auch ethisch relevante QualitĂ€tsfragen des Systems aufgreift. FĂŒr eine moderne Pastoralethik, wie sie hier in den Blick genommen werden soll, gehören diese Elemente unabdingbar dazu: „Was ist gute Seelsorge?“
Andere pastoral-ethische Bausteine finden sich bei Morgenthaler im Kapitel 11 ĂŒber „Kompetenzen und Lernwege“ (S. 225-238). Auch wenn es sich auf den ersten Blick v.a. um zu erwerbende und erlernbare fachliche, personale und soziale FĂ€higkeiten (skills) zu handeln scheint, zeigt ein nĂ€heres Hinschauen sofort, dass in solchen „SchlĂŒsselqualifikationen“ zugleich enorme ethische Anforderungen und Kriterien stecken: Beziehungs-, Selbst-, thematisch-symbolische, Kontext- und spirituell-theologische Kompetenz beschreibt Morgenthaler. Neben beruflichfachlichen geht er eigens auf biographisch-systemische HintergrĂŒnde ein („Persönlichkeit und Seelsorge“), wobei die „persönliche Beziehungsgeschichte“ im Blick auf pastorale Eignung noch einmal nach familiĂ€ren, geschlechtsspezifischen und religiösen Erfahrungen und PrĂ€gungen differenziert wird (S. 230-234). „Seelsorge lernen – ein lebenslanger Weg“ (S. 234-238): Das schließt neben aller kognitiven Anstrengung und emotionalen Bereitschaft auch eine moralische Herausforderung und Aufgabe ein, die zum Grundstock einer Pastoralethik gehören, und zwar ebenfalls in der doppelten Perspektive des Personalen (was Seelsorgende selbst einzubringen haben) und des Institutionell-Systemischen (was Kirchenleitungen strukturell-organisatorisch vorzuhalten und anzubieten haben, damit solche Lernwege ĂŒberhaupt beschritten werden können).
Bereits Klaus Winklers „Seelsorge“4 spricht, aus seiner Verbindung evangelischer Rechtfertigungs- und Gewissenstheologie mit der psychoanalytisch rezipierten Seelsorgebewegung heraus, Fragen der Ethik an, beschrĂ€nkt sie aber fast vollstĂ€ndig auf die Vermittlungsebene und bleibt so noch einer ganz inhaltlich-adressatengerichteten Pastoralethik ad extra verpflichtet. Das leuchtet auf dem Hintergrund seiner Definition sofort ein: Seelsorge ist allgemein „Freisetzung eines christlichen Verhaltens zur LebensbewĂ€ltigung“ sowie – spezifisch – „die Bearbeitung von Konflikten unter einer spezifischen Voraussetzung“, nĂ€mlich der christlichen Weltanschauung (S. 3). So ist bei Winkler (der in protestantischer Tradition stets und völlig unreflektiert vom „seelsorgerlichen“ Handeln spricht) zwar viel von „Ethik“ und „ethisch“ die Rede (s. Sachregister). Es fehlt aber jede selbstreflexive Betrachtung ĂŒber das Ethische (in) der Seelsorge und bei den Seelsorgenden selbst – vielleicht steht Winkler hier zu sehr in der Spur Sigmund Freuds, fĂŒr den dies zum „SelbstverstĂ€ndlichen“ gehörte. Das „PlĂ€doyer fĂŒr eine Seelsorge an Seelsorgern und Seelsorgerinnen“ (S. 502-507) am Ende verweist zwar darauf, dass diese ihre Betroffenheit, Wahrnehmungseinstellung und SpiritualitĂ€t in einen lebenslangen Lernprozess einbeziehen mĂŒssen, geht dann aber nur auf entlastende kollegiale GesprĂ€che und Begegnungen ein und stellt die in Zukunft zu erwartenden, erhöhten Erwartungen an die Berufsrolle heraus.
In dem von Wilfried Engemann (2007) herausgegebenen Handbuch nimmt Christoph Schneider-Harpprecht grundsĂ€tzlicher die Person des Seelsorgers in den Blick.5 Ausgehend von der altkirchlichen Trennung von Person und Amt (auch der sĂŒndige Priester spendet gĂŒltig die Sakramente) zeigt der Autor im Blick auf die reformatorische Theologiegeschichte als aktuellen Stand auf, was auch katholischer Amtstheologie vertraut ist: Die Reflexion ĂŒber die Person muss heute stets den Aspekt der Berufsethik einbeziehen: Welchen Werten, Normen und Einstellungen folgt die Seelsorge-Person im Rahmen ihrer beruflichen TĂ€tigkeit? Denn anders als in der traditionellen Beziehung von Person und Amt trĂ€gt nun – infolge der Individualisierung – die Person weitgehend das Amt und wird als TrĂ€gerin der Seelsorge gesucht.
Wenn so neuere Pastoraltheologie und Pastoralpsychologie die Persönlichkeit des einzelnen Seelsorgers/der Seelsorgerin ins Zentrum gerĂŒckt haben, dĂŒrfen doch nach Schneider-Harpprecht „die mit der pastoralen Berufsrolle verbundenen Erwartungen an das Handeln von Seelsorgerinnen und Seelsorgern
 gleichwohl nicht aus dem Blick geraten“ (S. 109). Dennoch werde ein rein soziologischer Zugang, der allein die ĂŒberindividuellen Verhaltensnormen der Seelsorgerrolle betont, der komplexen Situation nicht gerecht (und ist auch aus katholischer Sicht auf die bisherige Theologie des priesterlichen Amtes nicht haltbar). Die „Herausforderung zur Selbsterkenntnis der Person vor Gott als Aufgabe jedes Seelsorgers und jeder Seelsorgerin“ (S. 109) entspricht ja nicht allein dem GlaubensverstĂ€ndnis der Reformation, sondern – wenn man nur an Ignatius von Loyola denkt – auch alter katholischer Tradition, wie sie durch das Vaticanum II noch einmal vertieft und verstĂ€rkt worden ist.
Nachdem Schneider-Harpprecht kenntnisreich Stationen der erforderlichen psychologischen Selbsterkenntnis (Carl Rogers' klientenzentrierter Ansatz; die Psychoanalyse seit Freud und Oskar Pfister; neue Erkenntnisse der Familien- und Systemtherapie) dargelegt und vor gefĂ€hrlichen Einseitigkeiten gewarnt hat, kommt er auf „Seelsorge als Beruf und die seelsorgliche Berufsethik“ (S. 120-123) zurĂŒck, fĂŒr die Person und Rolle untrennbar verbunden sind. Denn die Person ist – einem inzwischen verbreiteten Diktum zufolge – zwar das wichtigste Instrument der Seelsorge, dies aber nur im Medium der Rolle und Funktion des Seelsorgenden, mit deren AusĂŒbung vielfĂ€ltige Erwartungen, Normen und Wertvorstellungen verknĂŒpft werden. Ohne diese Rahmenbedingungen kann kein Vertrauen wachsen, ohne das wiederum keine seelsorgliche Beziehung zustande kommt. Die pastorale Berufsethik im engeren Sinn wird in der deutschen Kirche durch das Dienstrecht geregelt. Nun kennen LĂ€nder wie die USA, in denen Seelsorge/Beratung auch privat von berufsstĂ€ndischen Organisationen angeboten wird, schon lĂ€nger einen „Code of Ethics“; er legt etwa fĂŒr die Pastoral Counselors sieben berufsethische Prinzipien sowie Einzelbestimmungen fest, die durchgĂ€ngig auf die Anerkennung der WĂŒrde und des Werts jedes Individuums sowie den personalen Schutz aller Beteiligten durch verantwortete professionelle Praxis zielen (S. 121).
Neuerdings haben sich vier österreichische Moraltheologen des Anliegens angenommen und 2009 einen „Ethik-Codex professioneller SeelsorgerInnen“6 publiziert, der ausdrĂŒcklich das fehlende „Berufsethos fĂŒr seelsorgliche Berufe“ thematisiert; bisher gebe es hinlĂ€nglich Leitlinien fĂŒr die fachliche ("handwerkliche") pastorale QualitĂ€t einerseits und berufsstĂ€ndische Codices fĂŒr alle möglichen sozialen Berufe (Medizin, Psychotherapie, sogar Management) andererseits, nicht aber fĂŒr die Pastoral. Sie legen ihren Entwurf zur kollegialen Diskussion vor und bitten die kirchlichen Oberen, „Prozesse der Ethosbildung wohlwollend zu fördern“ – unter Verweis auf das SubsidiaritĂ€tsprinzip, das die Eigenverantwortung der Betroffenen hervorhebt. Die Berufsgruppen und ihre Gremien werden ermutigt, sich einen solchen berufsethischen Codex zu geben, „der nach außen die ethische QualitĂ€t seelsorglicher Arbeit sichtbar macht und nach innen Richtschnur und Norm des Handelns aller Mitglieder der Berufsgruppe ist“ (Vorwort; dieser Satz in der Internetversion ist in der Print-Ausgabe entfallen). Der umfangreiche und anspruchsvolle Entwurf soll hier nicht diskutiert werden; als „Berufs-Codex“, der auch explizit Fragen verantwortlichen Umgangs mit Macht7, Geld und SexualitĂ€t klar anspricht, erfĂŒllt er aktuell eine ĂŒberaus wichtige Funktion. In der hier vorgelegten Skizze einer „Pastoralethik“ sollen lediglich einige grundlegende, humanwissenschaftliche und theologische Bausteine vorgestellt werden, die das berufsethische Anliegen einschließen.
Jedenfalls: Wenn angesichts der jĂŒngsten MissbrauchsfĂ€lle in Gesellschaft und Kirche solche berufsethischen Codices auch von geweihten AmtstrĂ€gern befolgt worden wĂ€ren, sĂ€he die Situation weniger deprimierend aus. Die im kirchlichen Dienstrecht festgeschriebenen Eckpunkte wie Beichtgeheimnis, Amtsverschwiegenheit und Zeugnisverweigerungsrecht könnten weniger leicht in ihr Gegenteil verkehrt und missbraucht werden. Schneider-Harpprecht (S. 122) erwĂ€hnt im Blick auf den Schutz der Person und des Vertrauens ausdrĂŒcklich – was eigentlich auf der Hand liegen sollte – das Verbot sexueller Kontakte wie körperlicher Gewalt (selbstverstĂ€ndlich auch jeden seelisch-moralischen Zwangs). Dies zu missachten, wirkt umso verheerender, als gerade die Seelsorge fĂŒr freie Kommunikation und lebendigen Austausch einstehen und so basale Anforderungen an gelingende soziale Kommunikation erfĂŒllen sollte (Takt, Höflichkeit, Respekt). Zu einer Kirche als dem „idealen Ort der freien Geselligkeit“ (Schleiermacher) gehört freilich nach Schneider-Harpprecht nicht nur die Kunst alltagspastoraler Konversation, sondern ebenso GesprĂ€che in Krisen und Konflikten, mit Sterbenden und Trauernden, mit traumatisierten, psychisch beeintrĂ€chtigten, suizidgefĂ€hrdeten Menschen, die sich nicht an Regeln bĂŒrgerlicher Konversation halten, „auch das GesprĂ€ch ĂŒber gesellschaftlich tabuisierte Themen wie Schuld, Missbrauch, Gewalt“ (S. 122).
Die dafĂŒr nötige „FĂ€higkeitskompetenz“ (Hermann Stenger) zu erwerben, gehört daher fĂŒr mich zu den GrundsĂ€ulen einer Pastoralethik. Damit ist die beliebte Ausflucht, Seelsorge sei prinzipiell nicht lehr- und lernbar, sondern ein – womöglich mit der Weihegnade oder Ordinationsvollmacht automatisch (ex opere operato) vermitteltes – „Charisma“ oder eine angeborene Begabung, in ihrer Haltlosigkeit und Abwehrfunktion unĂŒbersehbar. Struktur und Methoden der lĂ€ngst etablierten und verfĂŒgbaren Ausbildung und Supervision sind hier nicht darzulegen.8 Diese Chancen intellektuell und emotional redlich wahrzunehmen, ist sowohl persönlichkeits- wie berufsethisch gesehen keine indifferente Option, sondern stellt eine klare Verpflichtung aus der mit dem Seelsorgeberuf ĂŒbernommenen Verantwortung fĂŒr die potentiellen Adressaten dar. DarĂŒber hinaus ergibt sich hier auch ein innerer Sachzusammenhang: eine Entsprechung zwischen den Inhalten der berufspraktischen Ausbildung und dem „Stil“, in dem diese Praxis vermittelt wird und selber gelebt werden will – als persönlichkeitss...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Geleitwort
  6. Anspruch und Wirklichkeit. Der Umgang des Neuen Testaments mit den hohen Anforderungen der Ethik Jesu
  7. Salus animarum – suprema lex. Der Beitrag des Kirchenrechts zu einer Ethik der Seelsorge
  8. Weltentheologie – Bausteine zu einer Ethik pastoralen Handelns in der Postmoderne
  9. Pastorale Grundhaltungen als Beziehungsethik im Geist Jesu Christi. Skizzen zu einer Pastoralethik
  10. Ethics in a Multi-religious Context
  11. Societas imperfecta. FĂŒr ein pastorales Ethos der Geschichtlichkeit
  12. Ethische Anfragen an die gegenwÀrtige Priesterausbildung
  13. Sich der Wahrheit stellen. Schuldvergebung und Schuldverarbeitung am Beispiel des Priesters, der MinderjÀhrige missbraucht
  14. Notfallseelsorge: Seelsorge am Karsamstag
  15. Pastorales Handeln an der Grenze. Erfahrungen aus der Klinikseelsorge
  16. Die Mediengesellschaft als Chance und Herausforderung fĂŒr die Kirche. Die Rolle der Medien als Agenturen der Urgierung einer Ethik pastoralen Handelns
  17. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren