1. Ein gutes Leben
Aufgabe der Wirtschaft
Jeder Mensch sehnt sich nach einem âguten Lebenâ, das seine persönlichen BedĂŒrfnisse befriedigt. Dazu zĂ€hlen nach Abraham Maslow (1908â1970) physiologische BedĂŒrfnisse wie Nahrung und Kleidung, das BedĂŒrfnis nach Sicherheit in Form von Wohnung und Arbeitsplatz, soziale BedĂŒrfnisse mit den Beziehungsfeldern Freundeskreis, Partnerschaft und Familie, das WertschĂ€tzungsbedĂŒrfnis mit den Aspekten Anerkennung, Status, Prestige, Macht sowie das BedĂŒrfnis nach Selbstverwirklichung, zu dem IndividualitĂ€t, Selbstentfaltung, Freiheit und spirituelles Leben gehören. Aufgabe der Wirtschaft ist es, die materielle Grundlage des menschlichen Lebens zu sichern, so dass auch andere BedĂŒrfnisse wie das nach Selbstverwirklichung gelebt werden können. Aufgabe der Menschen ist es, das Wirtschaftssystem so zu gestalten, dass es ihren BedĂŒrfnissen entspricht. Derzeit ist es eher umgekehrt, dass das Wirtschaftssystem die Menschen und ihre Lebensweisen bestimmt.
Leben auf Kosten anderer
Unsere Wirtschaftsform ist eingebunden in das kapitalistische System. Kennzeichen dieses Systems ist, dass die Beteiligten in höchst unterschiedlicher Weise Zugang zu den Produktions- und Finanzmitteln haben. Das kapitalistische System ist geprĂ€gt vom âimmer mehrâ, vom âimmer gröĂerâ, âimmer höherâ, âimmer weiterâ. Es ist Ausdruck des menschlichen Strebens nach Besitz und Reichtum und des damit vermeintlich verbundenen Lebensgenusses. Die kapitalistischen âVerheiĂungenâ haben sich in die Herzen und Köpfe von Milliarden von Menschen eingeprĂ€gt. Die eingeschliffenen GefĂŒhls-, Denk- und Handlungsgewohnheiten verstellen den kritischen Blick auf das derzeitige wirtschaftliche System mit seinen negativen Folgen. Bestimmte GesetzmĂ€Ăigkeiten werden quasi als âNaturgesetzâ hingenommen und nicht mehr hinterfragt. Dazu zĂ€hlt die Tatsache, dass unser Lebensstandard das Ergebnis zerstörerischer Ausbeutung natĂŒrlicher und menschlicher Ressourcen ist. Unser Wohlstand basiert in Teilen auf eigener TĂŒchtigkeit, im Wesentlichen aber auf der Ausbeutung von Lebensgrundlagen und Mitmenschen. Die negativen Folgewirkungen sind hinreichend bekannt, reichen aber nicht aus, um auf vernunftlogischer Ebene zu grundlegenden VerĂ€nderungen zu fĂŒhren.
Zweifel am Wachstumsparadigma
Wie das Ende des real-existierenden Sozialismus gezeigt hat, kann jedes System nur dann auf Dauer bestehen, wenn es von der Mehrheit der Bevölkerung getragen wird. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Ordnung kann nur dann Bestand haben, wenn sich die Menschen in ihr wohlfĂŒhlen, sich einbringen und sie gestalten. Bisher hat es der Sozialstaat Deutschland verstanden, das Bewusstsein zu verbreiten, in einigermaĂen gerechten VerhĂ€ltnissen zu leben, wenngleich zwei Drittel der Deutschen die derzeitigen Einkommens- und VermögensverhĂ€ltnisse als ungerecht empfinden. Noch ist die soziale Exklusion in Deutschland ein vergleichsweise marginales PhĂ€nomen. In der Bundesrepublik hat die Wohlstandsvermehrung der letzten Jahrzehnte dazu beigetragen, dass der Kapitalismus (in Form der Sozialen Marktwirtschaft) als alternativlos wahrgenommen wird. Dass das kapitalistische System auf Dauer die eigenen Lebensgrundlagen zerstört, wird dabei bewusst oder unbewusst ausgeblendet.
Die bisherige Gleichung Wachstum = Wohlstand = Zufriedenheit geht jedoch nicht mehr auf. Das âImmermehr-Habenwollenâ und die Fixierung auf Wachstum werden kritisch in Frage gestellt. Unzufriedenheit macht sich breit, denn der Preis fĂŒr den derzeitigen Wohlstand ist hoch. Die Symptome der SelbstschĂ€digung sind zahlreich: Ăngste, Depressionen, Burn-out, vielfĂ€ltige Formen von psychischen Erkrankungen und sozialen Probleme haben zugenommen. FĂŒr viele haben sich die Arbeitsbedingungen in den letzten Jahren eher verschlechtert (prekĂ€re BeschĂ€ftigungsverhĂ€ltnisse, Minijobs, Leiharbeit), die Arbeitszeit hat sich nicht reduziert. Es fehlt an einer gerechten Verteilung von Arbeit und Einkommen. Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig machen auf Dauer krank. Aus der GlĂŒcksforschung ist bekannt, dass ab einer bestimmten Stufe der Befriedigung der BedĂŒrfnisse ein weiteres AnhĂ€ufen von Geld nicht zur Steigerung des GlĂŒcks beitrĂ€gt. Vielmehr sind es gelingende Beziehungen, sowohl im persönlichen wie im sozialen und ökologischen Bereich. Der Better-Life-Index der Organisation fĂŒr wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) belegt: Beziehungen (Familie, Freundschaft), Bildung und Gesundheit stehen ganz oben.
Nicht zuletzt bedingt durch die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 ist ein gewisses Umdenken zu spĂŒren. Laut einer Umfrage im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung von 2012 wĂŒnschen sich acht von zehn BundesbĂŒrgern âeine neue Wirtschaftsordnungâ. Zwei Drittel der Befragten glauben nicht, dass der Kapitalismus fĂŒr einen âsozialen Ausgleich in der Gesellschaftâ, den âSchutz der Umweltâ oder einen âsorgfĂ€ltigen Umgang mit den Ressourcenâ sorge. Ebenso viele bezweifeln, dass Wirtschaftswachstum die eigene LebensqualitĂ€t erhöhe.
Menschenbild und Wirtschaftssystem
Die Frage nach dem Wirtschaftssystem beinhaltet die Sichtweise auf den Menschen. Handelt es sich um ein egoistisches Wesen, das von sich aus nur auf Eigennutz aus ist, oder handelt es sich um ein gemeinschaftliches Wesen, das solidarisch handelt? Das christliche Menschenbild zeichnet ein realistisches Bild vom Menschen. Er ist weder per se gut noch per se schlecht. Er hat sowohl egoistische wie solidarische Seiten. Neuere Forschungen bestÀtigen immer wieder, dass wir Menschen auf Beziehung angelegte Wesen sind. Weitaus mehr als Egoismus bestimmt Kooperation, verbunden mit gegenseitiger WertschÀtzung, unser Wohlergehen. Solidarische Wirtschaftsmodelle bauen auf dieser Erkenntnis auf.
Das kapitalistische Wirtschaftssystem fördert dagegen durch seinen Konkurrenzkampf rĂŒcksichtslose Verhaltensweisen und ausbeuterische Muster. Es belohnt zwar einerseits KreativitĂ€t und Innovation durch Erfolg am Markt, beispielsweise durch neue Produkte, andererseits produziert es völlig unsoziale Verhaltensweisen, wie Arbeitsplatzabbau, um Kurssteigerungen herbeizufĂŒhren. Im Blick sind nicht die Arbeitenden im eigenen Betrieb, sondern die Spekulanten der FinanzmĂ€rkte. Vorrang hat das Kapital, nicht der Mensch. Im globalen Wettbewerb zĂ€hlen möglichst hohe Renditen und Gewinne, nicht aber der Schutz der Umwelt. Das kapitalistische Wirtschaftssystem birgt in sich Mechanismen, die einem ökologisch und sozial ausgerichteten Wirtschaftsleben widersprechen. Es fördert in weiten Teilen Strukturen, denen es an Gerechtigkeit im Sinne von Nachhaltigkeit fehlt. Es fördert menschliche Haltungen, die einem solidarischen Handeln zum Wohle aller entgegenstehen.
Balance von Freiheit und Gleichheit
Die kapitalistische Wirtschaftsordnung fĂŒhrt mit ihrer Ăberbetonung der Freiheit zu egoistischen Verhaltensweisen, die sowohl die soziale Gerechtigkeit als auch das ökologische Gleichgewicht gefĂ€hrden. Das Gegenmodell, der real-existierende Sozialismus, schlug fehl, da er die persönliche Freiheit zugunsten einer verordneten Gleichheit komplett eliminierte. Es geht also darum, aus beiden Fehlerquellen zu lernen und eine Wirtschaftsordnung aufzubauen, in der individuelle Freiheit mit sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger Wirtschaft in einer guten Balance steht. Inwieweit eine solche lenkende Impulse des Staates braucht, ist auszutarieren. Die soziale Marktwirtschaft weist entsprechende Elemente auf, beruht aber letztlich auf der kapitalistischen Wirtschaftsweise, d. h. einem auf stetiges Wachstum ausgerichteten Modell, das global gesehen weder sozial gerecht noch ökologisch akzeptabel ist.
Kriterium Nachhaltigkeit
Ein alternatives Wirtschaftsmodell muss das zentrale Kriterium der Nachhaltigkeit erfĂŒllen. Der Begriff wurde 1987 in der sogenannten Brundtland-Kommission definiert: âNachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, welche die BedĂŒrfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass kĂŒnftige Generationen ihre eigenen BedĂŒrfnisse nicht befriedigen können.â Nachhaltigkeit setzt sich im heutigen VerstĂ€ndnis aus den drei Faktoren Ăkologie, Ăkonomie und soziale Gerechtigkeit zusammen. Die drei Faktoren stehen in einem Wechselspiel und sind in ein tragfĂ€higes Gleichgewicht zu bringen. Die Frage der Nachhaltigkeit ist eine Frage der intra- und der intergenerationalen Gerechtigkeit: Wie können sowohl die BedĂŒrfnisse der derzeit lebenden Menschen als auch der nachfolgenden Generationen gesichert werden? Es ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit: Wie kann eine Wirtschaft gestaltet sein, in der die Schere zwischen Arm und Reich nicht immer weiter auseinanderklafft? Es ist eine Frage der ökologischen Gerechtigkeit: Wie kann die Balance zwischen der BedĂŒrfnisbefriedigung einer immer gröĂeren Weltbevölkerung und dem Schutz der Schöpfung gelingen?
Daraus ergibt sich die Frage nach einem alternativen Wirtschaftssystem. Welches Wirtschaftssystem ist am besten in der Lage, einen Lebens- und Wirtschaftsstil zu gewĂ€hrleisten, der gleichermaĂen ökologische ZukunftsfĂ€higkeit wie globale soziale Gerechtigkeit ermöglicht? Die einen werden sagen, wir behalten unser altes System bei, weil sie es fĂŒr das beste halten und von ihm profitieren, die anderen, wir brauchen eine Reform innerhalb des Systems, die dritten, wir brauchen ein völlig neues System.
Bisher zeichnet sich kein umfassendes Wirtschaftssystem ab, das alle Kriterien der Nachhaltigkeit erfĂŒllt und an die Stelle des kapitalistischen Systems treten kann. Es entwickeln sich unterschiedliche AnsĂ€tze, die in die Richtung eines solidarischen Wirtschaftssystems gehen und in diesem Buch zumindest ansatzweise vorgestellt werden.
Auftrag der Kirchen und Orden
Der Auftrag der Kirchen und Ordensgemeinschaften liegt darin, das bestehende Wirtschaftssystem im Sinne einer prophetischen Kritik in Frage zu stellen, nach Alternativen zu suchen und diese ad experimentum vorzuleben. Ordensleben ist vom Ansatz her ein alternatives und in gewissem Sinn auch subversives Leben. Es stellt mit seinen Werten und Lebensformen die kapitalistische Wirtschaftsweise grundsĂ€tzlich in Frage. Durch ihren Freiraum können Ordenschristen prophetisch wirken und VerĂ€nderungsprozesse anmahnen. So weit die Theorie. Die Praxis sieht oft anders aus. Die Kirchen wie auch die Ordensgemeinschaften sind in das kapitalistische System und sein Geldwesen verstrickt. Zu einem nicht unwesentlichen Teil leben sie von KapitaleinkĂŒnften, die im Widerspruch zu ihren eigenen sozial-ethischen GrundsĂ€tzen stehen. Die Frage des Geldes und des Kapitals als SchlĂŒsselproblem der Wirtschaftsethik ist fĂŒr die Kirche und ihren theologischen Diskurs von groĂer Bedeutung. Alle BemĂŒhungen um Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung berĂŒhren die Notwendigkeit einer grundlegenden nationalen wie internationalen Geldordnung. Im Vaterunser beten alle Christen regelmĂ€Ăig â⊠und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldnernâ. Die Frage ist, ob wir als Profiteure des Systems diese Bitte lediglich spiritualisieren oder ob wir dazu auch im materiellen Sinn wirklich bereit sind. Im Sinne des Dreischritts âSehen â Urteilen â Handelnâ geht es um eine klare Analyse und Beurteilung der Situation, aber entscheidender noch um die BefĂ€higung zur Umkehr, die Schritte hin zu VerĂ€nderungsprozessen in Richtung einer solidarischen Ăkonomie ermöglicht. âWenn das Einschwenken auf einen sozialökologischen, demokratischen Postwachstumspfad gelingen soll, dann darf das âguteâ, ökologische und solidarische Leben nicht als Privatangelegenheit begriffen werden, sondern als gesellschaftspolitische Aufgabe und politischer Prozessâ (Sabine Leidig). FĂŒr diese gesellschaftspolitische Aufgabe und diesen politischen Prozess stellen die folgenden Ăberlegungen franziskanische Bausteine bereit.
2. Geld regiert die Welt
Geld und seine Wirkung
Jeder hat es. Jeder nutzt es. Eines der alltĂ€glichsten Dinge, mit denen jeder Mensch zu tun hat, ist das Geld. Sei es in Form von MĂŒnzen oder Scheinen, sei es in Form eines PlastikkĂ€rtchens fĂŒr den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Kaum etwas löst in uns Menschen so widersprĂŒchliche GefĂŒhle aus wie das Geld. Als alltĂ€gliches Zahlungsmittel wird es zunĂ€chst neutral bewertet. Als Mittel des Wohlstandes und des Konsumierens wird es wohlwollend wahrgenommen. Als Symbol fĂŒr die SchwĂ€che des Menschen und fĂŒr unser kapitalistisches Wirtschaftssystem kann es jedoch auch kritisch betrachtet werden. Denn âGeld regiert die Weltâ ist eine Binsenweisheit: Wer ĂŒber Geld verfĂŒgt, verfĂŒgt zugleich ĂŒber Macht und Einfluss. Wer genug verdient, kann sich etwas leisten und ist unabhĂ€ngiger und selbstbestimmter als jemand, der sich stĂ€ndig um seinen Lebensunterhalt sorgen muss.
Funktionen des Geldes
Die Verwendungsarten des Geldes sind das Schenken, das Leihen (mit oder ohne Zins) und das Kaufen. Geld ist zum einen Tauschmittel und Wertmesser, zum anderen âSchatzmittelâ. Darin liegt die Problematik, dass Geld diese unterschiedlichen Aufgaben hat, die nicht gleichzeitig zu erfĂŒllen sind. Die Funktion als rotierendes Tauschmittel kann Geld nur erfĂŒllen, wenn es flieĂt, die Funktion als Wertaufbewahrungsmittel nur, wenn es ruht. Dient Geld als Schatzmittel, wird es gehortet. Um einen Anreiz zu bieten, es wieder in Umlauf zu bringen und damit den anderen originĂ€ren Funktionen zuzufĂŒhren, bedarf es der Inflation â das Geld verliert an Wert â und des Zinses â das geliehene Geld vermehrt sich durch einen festgelegten Zinssatz. Inflation untergrĂ€bt jedoch die Wertmesserfunktion und Zins fĂŒhrt zu einer Umverteilung von Arm zu Reich.
Geld als Beziehungsgestalter
In traditionellen Gesellschaften war der Tausch in feste Rituale eingebunden. Er hatte eine soziale Funktion. Gabe und entsprechende Gegengabe verhinderten â idealtypisch dargestellt â aus sich heraus jede Akkumulation (AnhĂ€ufung). Geld als versachlichendes Ding und vertagende Zwischeninstanz beim Tausch zerstört dieses Gleichgewicht einer symmetrischen Beziehung. Beim Kauf interessiert in der Regel das persönliche Schicksal von KĂ€ufer und VerkĂ€ufer wenig bis gar nicht. Bei diesem anonymen Austauschmechanismus entstehen keine personalen Verpflichtungen. Zwar kommunizieren beide Partner ĂŒber das Geld miteinander, doch fĂŒhrt die Ent-Personalisierung dieses Vorgangs auch zu einer Ent-Moralisierung und somit Entkoppelung von Ăkonomie und Moral. Durch die Auflösung personaler AbhĂ€ngigkeit bedeutet dies einerseits einen individuellen Freiheitsgewinn mit der Vermehrung von Teilhabechancen, Wahlmöglichkeiten und persönlicher Autonomie, andererseits eine neue, eher abstrakte AbhĂ€ngigkeit des Einzelnen vom Funktionieren gesellschaftlicher ZusammenhĂ€nge. Der Geldgebrauch fĂŒhrt zu âberechnendemâ Verhalten, um eigene Interessen möglichst vorteilhaft durchzusetzen. Geldbesitz fĂŒhrt somit zu einer asymmetrischen Beziehung.
Jokervorteil Geld
Da Geld als Zahlungsmittel allgemein anerkannt ist, hat der Geldbesitzer einen âJokervorteilâ (Dieter Suhr). Er kann es zurĂŒckhalten und in diesem Sinne Zeit zu Geld machen, indem er anderen seine Konditionen vorschreibt, beispielsweise es gegen Zinsen in den Markt einzubringen. Geld verweist ĂŒber die realen GĂŒter und ĂŒber sich hinaus. Geld verleiht âVermögenâ: Geld verschafft ĂŒber Ă€uĂere GĂŒter Prestige (âGeldadelâ) und Geld hat die Macht auszuschlieĂen. Geldlosigkeit erzeugt dagegen Angst und Unsicherheit. âGeldgierâ ist somit nicht nur ein subjektives, moralisch fragwĂŒrdiges PhĂ€nomen einzelner Individuen, sondern im Marktgeschehen selbst begrĂŒndet. Geld anzuhĂ€ufen verringert die Gefahr, vom Markt ausgeschlossen zu werden. Anders als in einer gemeinschaftlichen (Selbst-...