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Die Sammlungsgeschichte des Schweizerischen Nationalmuseums 1899 bis 2007

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Die Sammlungsgeschichte des Schweizerischen Nationalmuseums 1899 bis 2007

About this book

Das Schweizerische Nationalmuseum verfolgte seit seiner Eröffnung 1898 sehr unterschiedliche Sammlungstätigkeiten. Während sich die Geschichtsschreibung bisher vor allem für Fragen der Konstruktion von Nation und für die Prozesse der Identitätsbildung interessierte, untersucht Anna Joss erstmals die Sammlungspraxis und zeigt, dass für die Museumsangestellten in ihren alltäglichen Tätigkeiten auch ganz andere als repräsentative Aspekte leitend waren: nämlich Objekte anzuhäufen, zu erforschen und zu erhalten. Die vorliegende Sammlungsgeschichte rückt Protagonisten der Museumswelt in den Blick, die bisher wenig beachtet wurden: Kunsthändler, Donatorinnen, Schreiner, Vergolder, Restauratorinnen, Chemiker und andere mehr. Erzählt wird, welche Wege bekannte Sammlungsstücke wie die "Gotthardpost" und rätselhafte Dinge im Museumsbetrieb gingen und wie sich die Objekte selbst dabei nach und nach veränderten.

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Information

Year
2016
Print ISBN
9783039193776
Anhang

Anmerkungen

Einleitung

1 Vgl. LM-Nr. 3790, Schweizerisches Landesmuseum. Eingangs-Buch. Zuwachs der Sammlungen durch Ankäufe & Schenkungen, Objektbüro [=OB], geführt von Dr. E.A.Gessler.
2 Datenbankeintrag LM-Nr. 108140, «Weisse Masse in Glasbehälter», 2010.
3 Ebd.
4 Vgl. Leitfadeninterview mit Markus Leuthard, Leiter des Sammlungszentrums, Affoltern am Albis, 25. 5. 2011.
5 Bundesbeschluss betreffend die Betheiligung des Bundes an den Bestrebungen zur Erhaltung und Erwerbung vaterländischer Alterthümer, 30. 6. 1886, BA E 84, Bd. 7, Nr. 46.
6 Vgl. Hanspeter Draeyer: Das Schweizerische Landesmuseum Zürich. Bau- und Entwicklungsgeschichte 1889–1998, Zürich 1999 (=Musée Suisse, Bildband 6), S. 11.
7 Zu den Gründungen von Nationalmuseen in Europa und Südamerika vgl. Marlies Raffler: Museum – Spiegel der Nation? Zugänge zur Historischen Museologie am Beispiel der Genese von Landes- und Nationalmuseen in der Habsburgermonarchie. Habilitationsschrift, Wien/Köln/Weimar 2007, S. 15–32; Anke te Heesen: Theorien des Museums, Hamburg 2012 (= Zur Einführung. Junius 398), S. 59f.
8 Zum ersten Ankauf vgl. Karl Zimmermann: Pfahlbauromantik im Bundesratshaus. Der Ankauf der «Pfahlbausammlung» von Dr.Victor Gross durch die Eidgenossenschaft im Jahre 1884 und die Frage der Gründung eines schweizerischen National- oder Landesmuseums, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 1987, S. 117–151, hier 132f. Zu den aktuellen Zahlen vgl. www.nationalmuseum.ch/d/sammlung_forschung.php, 2015.
9 Vgl. Otto Ulbricht: Mikrogeschichte. Menschen und Konflikte in der Frühen Neuzeit, Frankfurt a.M. 2009, S. 16. Zur Einzelfallstudie vgl.
Martin Lengwiler: Praxisbuch Geschichte. Einführung in die historischen Methoden, Zürich 2011, S. 65.
10 Vgl. z.B. Das historische Museum. Labor, Schaubühne, Identitätsfabrik, hg. v. Gottfried Korff/Martin Roth, Frankfurt a.M./New York 1990; Die Nation und ihre Museen, hg. v. Marie-Louise Plessen, Frankfurt a.M./New York 1992; Raffler 2007.
11 Vgl. François De Capitani: Das Schweizerische Landesmuseum – Gründungsidee und wechselvolle Geschichte, in: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Organ des Verbandes der schweizerischen Altertumssammlungen und der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte [=ZAK] 57/1 (2000), S. 1–16; Draeyer 1999; Thomas Sturzenegger: Der grosse Streit.Wie das Landesmuseum nach Zürich kam. Zürich 1999; Die Erfindung der Schweiz 1848–1998. Bildentwürfe einer Nation. Sonderausstellung im Schweizerischen Landesmuseum Zürich, Kat. Ausst. Zürich 1998, S. 158–169; François De Capitani: Nationale Identität im Wechselspiel zwischen Geschichte, Monument und Museum: Das schweizerische Beispiel, in: ZAK 55/1 1998, S. 25–33.
12 Vgl. Anke te Heesen: Objekte der Wissenschaft. Eine wissenschaftshistorische Perspektive auf das Museum, in: Museumsanalyse. Methoden und Konturen eines neuen Forschungsfeldes, hg. v. Joachim Baur, Bielefeld 2010, S. 213–230; Dingwelten. Das Museum als Erkenntnisort, hg. v. Anke te Heesen/Petra Lutz, Tübingen 2005; Sammeln als Wissen. Das Sammeln und seine wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung, hg. v. Anke te Heesen/E.C.Spary, 2. Aufl. Göttingen 2002 [2001]. Zum practical turn knapp und anschaulich vgl. Sybille Krämer/Horst Bredekamp: Kultur, Technik, Kulturtechnik: Wider die Diskursivierung der Kultur, in: Bild, Schrift, Zahl, hg. v. Krämer/Bredekamp, München 2003 (=Kulturtechnik), S. 11–22, hier 14f.
13 Michael Hagner: Die Welt als Labor und Versammlungsort. Bruno Latours politische Ökologie aus dem Geiste der Wissenschaftsforschung, in: GAIA. Ökologische Perspektiven in Natur-, Geistes- und Wirtschaftswissenschaften 15/2 (2006), S. 127–134, hier 128.
14 Vgl. ebd. Vgl. weiter: Daniel Speich Chassé / David Gugerli: Wissensgeschichte. Eine Standortbestimmung, in: Traverse 1/19 2012, Schwerpunkt: Kulturgeschichte in der Schweiz – eine historiografische Skizze, S. 85–100, hier 92f. Die Geschichtswissenschaft steckt insgesamt noch in den Anfängen, was praxeologische Ansätze anbelangt. Vgl. Wenke Nitz: Tagungsbericht Praxistheoretische Ansätze in der Geschichtswissenschaft. Chancen und Grenzen. 25. 2. 2005–26. 2. 2005, Konstanz, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=748&count=1&recno=1&sort=datum&order=down&search=wenke, 2015; Sven Reichardt: Praxeologische Geschichtswissenschaft. Eine Diskussionsanregung, in: Sozial.Geschichte. Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts 22/3 (2007), S. 43–65.
15 Vgl. die Standortbestimmung von Speich Chassé/Gugerli zur wissensgeschichtlichen Forschung in der Schweiz, dies. 2012. Sie selbst plädieren für einen möglichst breiten Wissensbegriff, vgl. Speich Chassé/Gugerli 2012, S. 95. Vgl. weiter Philipp Sarasin, der im Gegensatz dazu Wissen als analytische Kategorie von den Kategorien «belief systems» und «künstlerische Expression» unterscheidet. Vgl. ders. Was ist Wissensgeschichte?, in: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur, 36/1 2011, S. 159–172, insbes. S. 165f.
16 Die Fragen sind inspiriert von den Fragestellungen in: Die Erfindung der Schweiz 1998.
17 Vgl. Anke te Heesen/E.C. Spary: Sammeln als Wissen, in: Sammeln als Wissen. Das Sammeln und seine wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung, hg. v. te Heesen/Spary, 2. Aufl. Göttingen 2002 [2001], S. 7–21, hier 13; Andreas Grote: Vorrede – Das Objekt als Symbol, in: Macrocosmos im Microcosmos. Die Welt in der Stube. Zur Geschichte des Sammelns 1450 bis 1800, hg. v. dems. Opladen 1994 (=Berliner Schriften zur Museumskunde 10), S. 11–20, hier 11; Sharon Macdonald: Collection Practices, in: A companion to museum studies, hg. v. Sharon Macdonald, Malden Mass 2006, S. 81–97, hier 82.
18 Im Französischen: «Musée national suisse» und im Italienischen «Museo nazionale svizzero». Vgl. zum Namen «Landesmuseum» statt «Nationalmuseum» Zimmermann 1987, S. 141. 1998–2009 war die Bezeichnung für alle (damals acht) Ausstellungshäuser «MUSEE SUISSE Gruppe». Vgl. Schweizerisches Landesmuseum in Zürich. Jahresbericht zuhanden des Departements des Innern der Schweizerischen Eidgenossenschaft, erstattet im Namen der Eidgenössischen Kommission für das Landesmuseum und der Direktion, Zürich [= JB] 1998, S. 7, Retro.Seals. Das Erscheinungsjahr der JBe ist jeweils das dem Berichtsjahr folgende Jahr, wenn nicht anders vermerkt. 2000ff. fehlen Angaben zum Erscheinungsjahr.
19 Zweigstellen zum Hauptgebäude in Zürich waren 2013, als die Arbeit verfasst wurde, in Affoltern am Albis das Sammlungszentrum, in der Westschweiz das «Château de Prangins», in der Zentralschweiz das «Forum Schweizer Geschichte Schwyz», in der Südschweiz das «Museo doganale Cantine di Gandria» und in Zürich das «Zunfthaus zur Meisen» als Dependance für die Porzellan- und Fayencensammlung. Vgl. www.slmnet.ch/d/index.php, 2013. Heute findet die Dependance auf der Website des Nationalmuseums keine Erwähnung mehr, nur auf der Website des Zunfthauses zur Meisen. Vgl. www.nationalmuseum.ch/d/unsere_Hauser.php, 2015 und Zunfthaus zur Meisen: www.zunfthaus-zur-meisen.ch/de/porzelanmuseum.html, 2015. Das Zollmuseum ist nun beim eidgenössischen Finanzdepartement angesiedelt. Vgl. Schweizer Zollmuseum: www.afd.admin.ch/publicdb/newdb/zollmuseum/index.php, 2015.
20 Vgl. Reinhard Blänkner /Bernhard Jussen: Institution und Ereignis. Anfragen an zwei alt gewordene geschichtswissenschaftliche Kategorien, in: Institution und Ereignis. Ü...

Table of contents

  1. Umschlag
  2. Titel
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Einleitung
  5. Anhäufen
  6. Forschen
  7. Erhalten
  8. Schluss
  9. Dank
  10. Anhang
  11. Impressum