DER PATRIOT
Das Fabelgedicht von 184 Zeilen in Deutsch kursierte auch in lateinischer Fassung, in 99 Zeilen. Der Autor schickte das Gedicht seinem Freund Glarean nach Köln zur Begutachtung. Der erwiderte mit vielen Komplimenten ĂŒber die «Eleganz deines feinen Lateins» und fĂŒgte hinzu: «Auch andere gelehrte MĂ€nner haben deine Schrift zu sehen bekommen und ihr mit mir Beifall gezollt.» Es ist zu vermuten, dass Zwingli an einen Druck des Gedichtes dachte, denn er wollte vor allem sein Volk vor der lauernden Gefahr warnen mit seinem Kassandraruf. Der Autor schien sich dann vor einer Veröffentlichung zu scheuen, er wurde vorsichtig, denn die Tendenz des Werkes war klar, ja sie war in einigen Passagen scharf. Vermutlich haben ihn einige Bekannte gewarnt, als Pfarrer in Glarus mit einem solchen Pamphlet an die Ăffentlichkeit zu gehen, es könnte Missfallen und Ablehnung auslösen.
Er beschrÀnkte sich also darauf, seine Fabel ausschliesslich in geschlossenen Kreisen vorzulesen und sonst in Abschriften unter Freunden zirkulieren zu lassen. Damit aber verzichtete er auf eine breite Wirkung, er nahm dem Kassandraruf gleich selbst die ganze Kraft und Wucht und SchÀrfe. Sein Thema war: Die Eidgenossenschaft gehört den Eidgenossen. Jene Herren, die das Land in Kriege anderer LÀnder hineinziehen, die junge MÀnner gegen fette Pensionen an fremde MÀchte verkaufen, die schaden dem Vaterland. Darum HÀnde weg vom Blutgeld der Pensionen! Die ReislÀuferei junger Schweizer, vor allem Innerschweizer, trieb dem Höhepunkt entgegen. Die Schweizer Krieger galten seit einigen Jahrzehnten als unbesiegbar, sie wurden vom Papst, vom französischen König und vom deutschen Kaiser schmeichelnd umworben. Im Jahr 1510 machte der Papst mit der eidgenössischen Tagsatzung sogar eine Art Freundschaftspakt.
Im August 1510 zogen 6000 junge Schweizer ĂŒber den Gotthard in die Lombardei, dabei waren auch 458 Glarner, sie alle waren aufgebrochen, um dem Pontifex zu Hilfe zu eilen. Doch kaum waren sie sĂŒdlich der Alpen, brachten sie in Erfahrung, dass es nicht um den Schutz des Heiligen Vaters ging, sondern darum, die französischen Truppen aus Norditalien zu vertreiben. Also ein Ă€usserst schwieriger Krieg. Denn die Schweizer Herrenklasse kassierte von den Franzosen in allen Landesteilen grosszĂŒgige Pensionen, die französischen Gulden flossen reichlich in die AlpentĂ€ler zu den geldgierigen Herren. Das war ein widersprĂŒchliches und schmerzhaftes Kriegstreiben. Weder mit dem Papst noch mit dem französischen König durfte man es sich verderben! Die Schweizer waren in der Klemme. Zogen sie sich zurĂŒck, war das ein Vertragsbruch gegenĂŒber dem Papst, befolgten sie den Wunsch des Heiligen Vaters, verdarben sie es sich mit ihren französischen Geldgebern.
Zwingli befasste sich mit dem HauptĂŒbel, der verbreiteten Korruption. Durch sie waren die Schweizer Landesherren auf Gedeih und Verderb an die Franzosen gebunden. In seiner Fabel ist der Löwe der Kaiser, mit dem Leoparden meint er Frankreich, das FĂŒchslein ist Venedig und der prĂ€chtige Muni steht fĂŒr die kraftstrotzende Schweiz. Da gibt es aber noch die schweizerischen AnhĂ€nger der Franzosenpartei, die GeldbezĂŒger, dargestellt als schlaue Katzen. Der Papst ist in seiner Fabel der Hirte. Sich selbst, den wachsamen Prediger, sieht er als Hofhund, der ĂŒber das Wohl des Volkes wacht. Mit dem HĂŒter meint er die Tagsatzung und mit dem Geissbock schliesslich die BĂŒrger im Lande, die wahren Patrioten, die sich weigern, von fremden Herren Pensionen anzunehmen, denn Pensionengelder untergraben die Freiheit.
Ende 1499 schmiedete die Tagsatzung mit dem französischen König ein SoldbĂŒndnis. Schweizer Söldner marschierten in die Lombardei ein und unterstĂŒtzten Ludwig XII. bei der Einnahme von Mailand. Als Lohn bekam die Eidgenossenschaft die Herrschaft Bellinzona. Doch weit gewichtiger als dieser Lohn war der Verlust an Menschen; Tausende lagen auf den Schlachtfeldern, nach Hause kamen KrĂŒppel, Seuchen und sittliche Verwahrlosung ĂŒberzogen das Land. Die Tagsatzung verbat plötzlich die Teilnahme an Soldkriegen. Doch fĂŒr wie lange? So zeichnete Zwingli in seinem Fabelgedicht die gesamte europĂ€ische Politik:
Garten des Friedens, du Alphof, von dir will ich singen und sagen.
Wache dir halten hier stotzige Berge, dort rauschende BĂ€che.
Und in dem GrĂŒnklee stapft grasend der braunrote Jungstier, breit das Gehörn, kraushaarig die Stirn und vom Kinn und vom Halse niederhangend zur prallen Brust die fettschweren Wammen â Bild der wonnig genugsamen Kraft!
Und wenn Durst ihn dann ankam, schlĂŒrfte schnaubend das Tier vom eiskalten Rinnsal.
Doch heimlich bittere Galle ins SĂŒsse zu mengen gefiel dem Vergönner, welcher beargwöhnt jedweden und hasst, der vom GlĂŒcke geliebt ist.
Und so gibt er ihm bei gar pfiffigen HĂŒtern, die sollten anreisen helfen und fertig es bringen, was jener erlistet.
Schritt auf Schritt aber folgte dem Stier der wachsame Hofhund, wittert den Anschlag der Feinde und kĂŒndet ihn ihm, seinem Freunde:
«Siehst du den Zugriff der wendigen Bestien kommen?
So stampfen sie wuchtig zusammen!
Wir dĂŒrfen des Beistandes derer gewiss sein, welche als schĂŒtzende Geister um unsere Heimat sich sorgen.
Ihnen soll man aufs Neue sich weihen mit glÀubigem Herzen.»
BrĂŒllend, dass man erzittert, so brechen ins Twing nun die Leuen, ihrer gleich mehr als nur einer ihr GlĂŒck zu versuchen verlangt sie.
Aber blutige Köpfe sie tragen nach Hause, und also unĂŒberwindlich erhebt sich der sieghafte Stier ĂŒber alle.
Da sie denn weder mit Wort noch mit Anhieb etwas erzwecken, legt man sich jetzt auf heimliche Kniffe und ködert den Meuder.
Fetteste Braten versprechen sie ihm, schau, Fisch und GeflĂŒgel!
Locken damit den Stier, den steinigen Hof zu verlassen:
«Komm doch auf fremdes Erdreich und holâdir dort grössere Ehre!»
Schleicht nun zuerst mit viel Schmeicheln der scheckige Parder zur Stelle, ködernd die Katzen alsbald mit Miet und Gaben gar reichlich.
Dawider bellet der Hund und kanns doch mit allen nicht wehren.
Sind schon die Katzen im Garn, so umgarnt das Geld auch den Jungstier.
Und mit schÀdlicher List wird jetzt und mit heimlichem Raunen, wie und wohin der SchlÀchter ihn will, der Muni gezogen.
Diesem war voll der Bauch von der ungewohnten Speise kackte er dann den gewaltigen Mist, so liess man ihn liegen.
«Lasst doch, ihr Katzen, vom hochfeinen Frass!
Wer mag denn ertragen euer Geschiss, das widerlich stinkt wie gewendeter Rosskot!»
Nein, sie mögens nicht lassen, der Gier verfallen, und listig narrt dann den Stier, dass er schweige, der pfiffige WĂ€chter, wirft im geheimen den Mist in die Grube, und weg der Gestank ist. Schimpft nur ĂŒber den Frass â wenn der Stier bloss nachher wie vorher ziehn und verfĂŒhren sich lĂ€sst in sein Elend, mitten in Schlachten!
Schwerter verschluckt er und duldet sĂ€mtliche Proben, damit er hundertfach schlau den Panther kann rĂŒhmen, die Schlange kann nĂ€hren.
Nachdem der Kaiser und der Franzose sich ĂŒberworfen haben, rĂŒstet Maximilian ein Heer auf, um gegen Ludwig XII. vorzugehen. Er versucht, die Eidgenossen von dem BĂŒndnis mit Frankreich zu trennen, hat jedoch zu wenig Finanzmittel, den Schweizern materiellen Ersatz zu bieten.
Sieht das der Leu und mag dem Betörer den Zuzug nicht gönnen, zieht jetzt den Schwanz ein und glĂ€ttet die MĂ€hne und schleicht zu dem Stiere, flehend ihn an, mit ihm ins heilige BĂŒndnis zu treten.
Aber der Meuder sich strĂ€ubt, auf dieses Werben zu hören, mag nicht verlieren die Gaben des Panthers, so schĂŒttelt den Kopf er:
«Nein doch! GefĂ€hrlich es wĂŒrde, dem MĂ€gerling Glauben zu schenken!
Ist er auch König und oberster Kaiser wie kann er uns stillen Hunger und Gier, wenn er selber nichts hat und uns nur wird verheeren?»
Zeigt sich gefĂŒgig der Stier solchem Warnen, verschmĂ€ht denn also Werben und Freundschaft des Leuen, und leer trollt sich dieser von hinnen, wĂŒtet im heimlichen Busen:
«Wart, falscher Bursche, dir will ich!»
Die Ereignisse folgen sich fast stĂŒndlich. Maximilian und Ludwig sehen sich wieder in einem Boot. Venedig mischt sich machtlĂŒstern ein, kriecht dann aber vor dem Papst zu Kreuze. Der Papst, im Gedicht als Hirte, sichert sich nun den Beistand der Eidgenossen, denn das BĂŒndnis mit Frankreich war vertraglich am Ende.
Und gleich rennt nun der Leu zur Höhle des Panthers, von welchem eben noch hundertfach Unrecht, Verachtung und SchÀndung er hatte.
Grosses Bedauern und Klagen und Feilschen um krÀftige Hilfe!
Und es gelingt, dass der Leu und der scheckige Panther nun schliessen stahlharten Bund zum Entsetzen und Zittern fĂŒr alle die Stolzen.
Ohne Verzug berennen sie jetzt das Ă€ngstliche FĂŒchslein, beissen es, setzen ihm zu und wollen zur Grube es stĂŒrzen.
In der Verzweiflung indes und ĂŒbel zerrissen dann kriecht es auf dreien Beinen zum Nachbarn, dem Hirten, und zeigt ihm die Wunden, zeigt ihm den blutigen Kopf und erbittet listig die Hilfe.
Alsbald, verspricht es beteuernd, soll rĂŒckerstattet nun werden, was es an HĂŒhnern jemals geraubt. Das jammert den Hirten.
Mag ĂŒbertölpelt der Fuchs ihn auch haben, er wills jetzt vergessen, leistet ihm Beistand und â macht nun den Stier zum dritten im Bunde.
In der Eidgenossenschaft ĂŒbernimmt der Walliser Kardinal Schiner die leidenschaftliche und listige Vertretung der politischen Interessen der Kurie. Der Papst sei in Gefahr, so argumentiert Schiner an der Tagsatzung. In Wirklichkeit richtet sich das BemĂŒhen des Papstes einzig und allein gegen den französischen König Ludwig XII., den er aus Italien vertreiben will. Die Eidgenossenschaft ist hinters Licht gefĂŒhrt.
«Wohlbekannt dĂŒrfte dir sein», so sprach der Hirt zum Stiere, «wie viel biedere Treue mir deine VĂ€ter erwiesen.
Denke an sie, sei gewarnt, dass ich dich entartet nicht finde!
Weisst du doch, hast es erfahren, wie greulich der Leu und der Panther mir meine Herde zerfetzen, die Schafe mir plĂŒndern und klĂ€glich schlachten, zerreissen und heimlich mir rauben.
Ein argloses Lamm nur wollen sie scheinen. Wohlan, solcher TĂŒcke mich zu erwehren, will ich die fletschenden ZĂ€hne, wenn du willst mittun, erstumpfen!», schmeichelt den klĂ€ffenden Schmeichlern der Hofhund und rĂ€t voller Freude:
«Nimmermehr lasse den Stier seinen Freund, den Hirten, im Stiche!
FĂŒhrt nur er das Gespann, so haben die Feinde das Murren.»
Die Schweizer Söldner sind inzwischen in Chiasso angelangt. Die Franzosen verbauen im Verbund mit den kaiserlichen KrÀften den Schweizern den Weiterzug und drohen mit Krieg. Es wird endlich klar, um was es geht.
Aber den Katzen ist solches im Grund und Herzen zuwider; rĂŒckwĂ€rts sie lauern zum SchlĂ€uling, dem Panther, und sinnen nach Ausflucht.
Stutzt jetzt der Stier und schielt auf die Seite, doch nur eine Weile, schreitet dann weiter, vom Stachel des Hirten getrieben.
Sehens der Panther und Löwe, die heiteren BrĂŒder, und alsbald stĂŒrmen sie mĂ€chtig heran und drohen mit knirschenden ZĂ€hnen:
Schreckhafter Krieg sei dem Stiere gewiss, wenn er bleibe im BĂŒndnis und er vom Hirten nicht lasse.
So steht es mit dem Stier jetzt â was machen?
Die Moral von der Geschichte: Man mische sich nicht in fremde HÀndel! Der Stier beziehungsweise Muni gehört auf seine Weide, er gehört weder dem französischen König noch dem Deutschen Kaiser, auch nicht dem Papst. Also bleibe im Lande und nÀhre dich redlich!
Da war ein Geissbock zur Stelle, der sprach zu sich selber die Worte:
«Wunder nimmt es mich nur, ob jetzt der Stier nicht â O Jammer! â PrĂŒgel bekommt.
Oder wird der Stab des Hirten ihn schirmen? Werden der Leu und der Panther die Treue sich halten gar lange? Wird der Gefleckte uns wieder beschenken? Dann hast du vom Hirten Zorn und Verachtung. Wohin du nur siehst, gespannt sind die Netze bloss noch die Waffe blutigen Krieges wird sie durchhauen.
Lasst mich in Frieden!
Ich grase den GrĂŒnklee, verschmĂ€he die Gaben. Nehmt nur Geschenke â ihr werdet erfahren: das Leben verwahrlost!»
Der junge Zwingli hat nicht nur ein fundiertes Wissen ĂŒber die ZusammenhĂ€nge der politischen MĂ€chte, wie sie funktionieren, was ihre Interessen sind, und wie sie sich zur Schweiz verhalten. Er durchschaut die HintergrĂŒnde, die WinkelzĂŒge, die «Bestechungen» durch Pensionen sowie die verborgenen politischen LĂŒgen der grossen Herren, denen die Schweizer nicht nur einmal zum Opfer fielen. Er muss als Leutpriester in Glarus jede Möglichkeit ausgenutzt haben, zu Informationen sowie zu Geschichten zu kommen, sei es durch reisende Kaufleute, durch heimkehrende ReislĂ€ufer oder vor allem durch Teilnehmer an den Tagsatzungen. Es gab ja keine Bulletins, keine Zeitungen, keine Agenturen. Wer sich mit den VorgĂ€ngen und Problemen der Zeit auseinandersetzen wollte, der musste alles ausschöpfen, was ihm an mĂŒndlichen Berichten zur VerfĂŒgung stand.
VerblĂŒffend ist ebenso, wie frĂŒh und engagiert Ulrich Zwingli sich mit dem Zustand seines Vaterlandes befasste, wie klar seine Haltung und Position zu den haarstrĂ€ubenden Problemen des Landes sich geformt haben, obwohl er noch immer ein AnhĂ€nger des Papstes war und sich seine KatholizitĂ€t noch in keiner Weise aufgeweicht hat. Die Tagsatzung hat mehrmals ĂŒber die Jahre den Solddienst verboten, davon war der Papst aber immer ausgenommen, ohne dass sich Zwingli daran gestört hĂ€tte. Er gibt dem Hofhund in seinem vaterlĂ€ndischen Gedicht eine Ă€usserst wichtige Rolle, der Hund nimmt die Rolle des Geistlichen ein, der wachsam ist, der bellt, wenn Gefahr in Sicht ist. Er hat also schon da, 26-jĂ€hrig, vom Amt des Geistlichen eine Auffassung und Haltung, die es ihm verbietet, zu schweigen, sich zu ducken, sich zu verdrĂŒcken, wenn VerfĂŒhrer sich im Land ausbreiten. Dieser Mann ist schon ganz frĂŒh nicht nur ein Ă€usserst kritischer Geist mit fundierter Bildung, er ist ein politischer Zeitgenosse, ein politischer Kopf, und es drĂ€ngt ihn, die VorgĂ€nge zu analysieren und seine Analyse seiner Umwelt mitzuteilen. Wir können davon ausgehen, dass er die Haltungen und Ansichten auch in seine Kanzelreden eingeflochten hat. Auffallend ist vor allem auch, dass in dem grossen Fabelgedicht nicht der geringste konfessionelle Ton oder Gedanke angeschlagen wird. Selbst in der Moral von der Geschichte am Ende kommt nichts Derartiges auf.
Doch Zwingli befasst sich zwei Jahre spÀter, in einem grösseren Feldzugsbericht 1512, wieder mit der ReislÀuferei der Eidgenossen in die Lombardei. Es ist nicht klar, ob das Dokument ein Erlebnisbericht ist, das heisst, die Zwingli-Forschung streitet, ob der Autor dabei war als Feldprediger oder ob er wiedergibt, was ihm erzÀhlt wurde. Allerdings ist die Reportage so detailliert, so anschaulich und teilnehmend geschildert, dass kaum daran zu zweifeln ist, so kann nur ein Zeuge berichten.
Jedenfalls, der Papst hatte sich inzwischen mit Spanien und Venedig in der Heiligen Liga zusammengeschlossen, um nach wie vor die Franzosen aus Italien zu vertreiben. Der Bericht von Zwingli ist farbig, teils geradezu lustig. Eine grundlegende kritische Haltung im Geiste seiner Fabel ist hier kaum vorhanden, wohl weil der Verfasser die Taten seiner Eidgenossen im Interesse des Papstes begriff. Der WortfĂŒhrer fĂŒr die Sache Roms ist der Walliser Kardinal Schiner, der den Dienst am Christentum gegen den französischen König ins Zentrum rĂŒckte. Nach Schiner ging es um die Angelegenheiten der Kirche und um die Ordnung in Italien. Das war natĂŒrlich eine Verschleierung der politischen RealitĂ€t.
Von Schiners umsichtigem politischen Interesse im Lande erzÀhlt der Autor Emanuel Stickelberger: wie Kardinal Schiner Zwingli in Glarus besuchte, wie er vorher in der Wirtschaft die Bauern und Handwerker mit Bewunderung von Zwingli sprechen hörte, wie er ihn aufsuchte, im Garten bei einer Musi...