Der stürzende Ikarus

Von der Idee bis zur Fertigstellung einer Plastik

Alexandra Kapogianni-Beth

• Publisher: Books on Demand
• Year: 2021
• Print ISBN: 9783754322987
• eBook ISBN: 9783754386576
• Edition: 1
• Topic: Art
• Subtopic: Art General

"Der Stürzende Ikarus - Von der Idee bis zur Fertigstellung einer Plastik" ist das erste Buch der Autorin. Die hier vorgestellte Plastik "Stürzender Ikarus" sowie der Text über deren Entstehung sind Teile ihrer Abschlussarbeit nach einem mehrteiligen Studium der Bildhauerei am Institut für Ausbildung in Bildender Kunst und Kunsttherapie (IBKK) in Bochum. Für die Veröffentlichung des Buches wurde der Text leicht nachbearbeitet. Absicht der Autorin ist es, anhand einer detaillierten Fotodokumentation darzustellen, welche Schritte in ihrer künstlerischen Arbeit erforderlich sind, um das innere Bedürfnis, eine neue Figur zu schaffen, in die Realität einer dauerhaften Plastik umzusetzen.

Fertigung der Gießform

Ungebrannter Ton ist kein beständiges Material und wurde hier lediglich als Modelliermasse für die Herstellung des sogenannten Urmodells verwendet. Dieses musste in einem nächsten Schritt nun abgeformt werden. Das Abformen ist in der Regel ein Zwischenschritt auf dem Weg zum Gießen. Hierzu wird eine Negativform aus einem oder mehreren Teilen gefertigt. Der Unterschied zu einer „verlorenen“ Form besteht darin, dass auf das Modell ein zunächst flüssiges, ausgehärtet dann elastisches, formstabiles Material aufgetragen wird. Um im Anschluss gießen zu können, ohne dass sich die Gießform verändert, ist der Bau einer Stützform erforderlich. Diese kann jedoch abgenommen werden, ohne sie zerschlagen zu müssen, und mehrfach wieder zusammengesetzt werden.

Grundsätzlich ist es erforderlich, bereits im Vorfeld zu klären, was abgeformt werden soll, mit welchem Material später gegossen wird und wie viele Abgüsse hergestellt werden sollen. Auf dem Markt gibt es eine große Anzahl von Abformmassen, die unterschiedlich eingesetzt können und für den jeweiligen Zweck entsprechende Eigenschaften besitzen. Mit Formen aus Silikon kann man - je nach Gießmasse - eine große Anzahl von Abgüssen herstellen und die Formen bleiben mit etwas Pflege auch über eine lange Zeit beständig. Ein großer Vorteil von Gießformen aus Silikon ist außerdem, dass sich Objekte sowohl beim Abformen als auch später beim Gießen aufgrund der Flexibilität und Elastizität dieser Abformmasse sehr gut entformen lassen, auch wenn es sich um kompliziertere Formen mit Hinterschneidungen handelt.

Um das Urmodell des Ikarus abzuformen, wurden zwei verschiedene Silikonmassen gewählt. Das Tonmodell wurde zunächst mit einer ersten Schicht aus flüssigem Silikon¹ umgossen. Hierbei sollte das Silikon nur langsam fließen, um das Einschließen von Luftbläschen zu vermeiden. Die Silikonhülle, die nun das Urmodell umschließt, ist besonders dünn, bildet aber dessen Oberfläche detailgetreu ab. Eine nächste Schicht aus Silikon sollte erst aufgetragen werden, wenn die vorherige soweit getrocknet ist, dass ein Fingerabdruck stehen bleibt. Üblicherweise bedarf es mehrerer Schichten, wobei das Silikon auch angedickt werden kann, indem Thixotropiermittel hinzugefügt wird.

Für die weiteren Silikonschichten der Gießform habe ich mich für eine Silikon-Knetmasse entschieden, die in Deutschland eher selten genutzt wird.² Vielmehr ist diese unter Bildhauern und in Gießereien in Italien beliebt. Die beiden Komponenten (Knetmasse und Vernetzer) werden kräftig mit den Händen gemischt, bis eine homogene Masse entsteht, die dann entweder direkt auf das Modell oder – wie ich es bevorzuge – auf eine erste Silikonschicht aufgetragen werden kann. Insgesamt beinhaltet die Gießform für den Ikarus drei Silikon-Schi...

Table of contents

• Inhaltsverzeichnis
• Vorwort
• von der Idee hinter dem Vorhaben
• Die Entstehung der Plastik – zur Vorbereitung
• Das Urmodell
• Fertigung der Gießform
• Ausgießen in Kunstharz
• Die Oberfläche
• Die farbige Fassung
• Stil und Thema der Arbeit
• Schluss
• Literaturverzeichnis
• Danksagung
• Impressum