Polarisierungen der Antike
Antike und Abendland im Widerstreit â Modellierungen eines Kulturkonflikts im Zeitalter der AufklĂ€rung
Marlene Meuer
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Polarisierungen der Antike
Antike und Abendland im Widerstreit â Modellierungen eines Kulturkonflikts im Zeitalter der AufklĂ€rung
Marlene Meuer
About This Book
Die Antike ist zur AufklĂ€rungszeit das bevorzugte Medium der zeitgenössischen Selbstauslegung und damit eine Fiktion mit Interessencharakter: Sie wird zur MeistererzĂ€hlung im Prozess der kulturellen und politischen Selbsterfindung Europas.Die Studie fĂ€chert systematisch die Beziehungsmöglichkeiten von Antike und Christentum auf und rĂŒckt eine davon ins Zentrum: polarisierende Ăberordnungen der Antike in historischen Vergleichsmodellen. Anhand von eingehenden Textanalysen zeigt sie, dass dieses kulturelle Konfliktmuster die aufklĂ€rerischen Diskurse weitgehend durchdringt â Geschichtsdenken, Anthropologie, Kosmologie, Theologie, Poetologie, Gesellschafts-, Rechts- und Staatsphilosophie. Die kulturelle Konfliktinszenierung und die polarisierende Indienstnahme der Antike ist fĂŒr zentrale Vertreter der AufklĂ€rung insofern auf genuine Weise charakteristisch, als sie mit dem aufklĂ€rerischen Leitbegriff der 'Kritik' korrespondiert: Kritik beruht auf polaren Beziehungsformen.