Sättigungswirtschaft
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Sättigungswirtschaft

Wie wir die unsichtbare Wand zu einer nachhaltigen Zukunft überwinden können

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Sättigungswirtschaft

Wie wir die unsichtbare Wand zu einer nachhaltigen Zukunft überwinden können

About this book

Woher kommt unser Reichtum?Weshalb funktioniert das alte Rezept freier Märkte nicht mehr für alle in der Gesellschaft?Ist die zunehmende Vermögenskonzentration nur eine Neiddebatte?Was ist unser Geld heute noch wert nach all den Rettungsmaßnahmen?Wie weit können Real- und Finanzwirtschaft noch auseinanderlaufen?Wie kann eine nachhaltige Wirtschaft aussehen?Wer sich schon einmal diese oder ähnliche Fragen gestellt hat, bekommt in diesem Buch das Handwerkszeug sie zu beantworten.In der Sättigungswirtschaft scheitert das plumpe Gewinnstreben der freien Marktwirtschaft bei der gesellschaftlichen Wohlstandsschaffung. Dabei bietet der heutige Sättigungszustand unserer Wirtschaft enormen kreativen Spielraum für die Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Ökonomie.

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Information

Year
2021
Print ISBN
9783754301784
eBook ISBN
9783753456447
Edition
1

1. Komparativer Vorteil

Unsere Wirtschaft ist unendlich komplex und läuft doch wie ein Uhrwerk. Der wirtschaftliche Wohlstand, den sich die Menschheit erarbeitet hat, ist atemberaubend. Wir konsumieren täglich unzählige Produkte und Dienstleistungen, ohne einen Schimmer davon zu haben, wie, wo oder vom wem diese hergestellt wurden. Tatsächlich weiß das keiner so genau. Unsere Wirtschaft ist das Ergebnis von Trial-and-Error3. Lange gab es den Systemwettbewerb zwischen staatlicher Kontrolle der Wirtschaft und der vollkommenen Freiheit der Bürger, die Wirtschaft nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Das erste Modell ist als Planwirtschaft bekannt und das zweite als die freie Marktwirtschaft. Die Debatte zwischen beiden Lagern hält bis heute an. Die Geschichte hat jedoch gezeigt, dass die freie Marktwirtschaft eindeutig besser in der Befriedigung der Bedürfnisse der Gesellschaft ist als die Planwirtschaft. Ihr Nachteil ist, dass ein Plan zu viele Informationen benötigt, um alle Bürger im Produktionsprozess optimal einzusetzen. Die freie Marktwirtschaft setzt dagegen auf die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen. Sowohl die positiven als auch die negativen Anreize, die Eigenverantwortung mit sich bringt, sind die geheimen Zutaten unseres heutigen Wohlstands.
Der Wohlstand ist allerdings kein Geschenk. Die Eigenverantwortung bedeutet, jeder kümmert sich nur um sich selbst. Das hat einen gnadenlosen Wettbewerb zur Folge. Auf der anderen Seite des Erfolgs stehen zahlreiche Verlierer. Der freie Wettbewerb kennt keine Gerechtigkeit oder Gleichmacherei. Er erlaubt kein Verschnaufen, der Feind ist überall und häufig nicht sichtbar. Dennoch steht der Kapitalismus aufgrund der offensichtlichen Erfolge freier Märkte bei der Wohlstandsschaffung insbesondere auch unter Experten nicht in Frage. Aber was bedeutet Wohlstand genau? Es geht um die breite Versorgung der Gesellschaft mit Gütern und Dienstleistungen. Um hier Fortschritte zu erzielen, muss eine Wirtschaft enorm erfinderisch sein. Die bestehende Güterproduktion muss durch immer weniger ArbeiterInnen erreicht werden, also laufend effizienter werden. Die hiermit freigesetzte Arbeitskraft kann dann neue Produkte erfinden und der Gesellschaft zur Verfügung stellen.
In Deutschland arbeiteten 2019 noch 1,3% der Beschäftigten in der Land-, Forst-, und Fischereiwirtschaft4. Das ist nur noch ein Bruchteil von den 24,6%, die es 1950 waren. Die Fortschritte der Lebensmittelproduktion sind damit eine der wichtigsten Voraussetzungen unseres heutigen Wohlstands. Das spiegelt sich auch in der Entwicklung der Lebenshaltungskosten wider. In den 50er Jahren gab man noch über die Hälfte des Einkommens dafür aus5. Heute sind es weniger als 15%6. Das ist der gesellschaftliche Wohlstandsgewinn, der letztlich den freien Markt legitimiert. Die Planwirtschaft war nicht einmal in der Lage, den freien Wettbewerb dauerhaft in einzelnen Feldern zu schlagen, weder in der Gesundheitsversorgung, noch auf sportlicher oder militärischer Ebene, und schon gar nicht beim Konsum, der breiten Güterversorgung. Daher ist die Marktgläubigkeit in unserer Gesellschaft auch tief verankert. Sie steht allerdings nicht nur auf dem Fundament logischer Argumente, sondern auf der Beobachtung der Vergangenheit durch „planloses“ Ausprobieren. Es fehlt ein tiefes Verständnis dafür, woraus die vergangenen Erfolge des freien Marktes genau erwuchsen. Es gibt nicht das eine Naturgesetz oder die zwingende Logik für wirtschaftlichen Erfolg und gesellschaftliche Stabilität. Deswegen ist die Systemdebatte zwischen zentraler Steuerung und absoluter Freiheit immer noch aktiv.
Also weshalb haben freie Märkte den Systemwettbewerb in den letzten 100 Jahren so eindrucksvoll für sich entscheiden können? Es gibt keinen Plan, keine Vorgaben. Jeder verfolgt nur seine eigenen Interessen. Das ist die „unsichtbare Hand des Marktes“ von Adam Smith. Wie magisch treffen sich Anbieter und Nachfrager am freien Markt und erzielen das jeweils für sie beste Ergebnis. Die Eigenverantwortung sorgt dafür, dass man Produkte zum Markt bringt, die andere tatsächlich wollen, nicht das, was sie wollen sollten. Die Bedürfnisse der Bürger sind nicht in Frage zu stellen. Natürlich gibt es Bereiche, in denen ein vollkommen freier Markt keine erstrebenswerten Ergebnisse liefert. Aber selbst das Projekt der Prohibition7 hat eindrücklich gezeigt, dass eine Planwirtschaft scheitert, weil man den Kunden ihre Bedürfnisse nicht diktieren kann. Man weiß auch nicht, ob die Prohibition tatsächlich am unbändigen Drang nach Alkoholkonsum scheiterte oder lediglich an der Beschränkung der persönlichen Freiheit, die man nicht hinnehmen wollte. Diese Unsicherheit macht das Problem der Planwirtschaft deutlich. Jeder Plan bedarf zahlreicher Annahmen, um aufzugehen. Die Diversität der Menschheit ist aber nicht planbar. Es leuchtet ein, dass sich Anbieter am Kunden orientieren, wenn Wettbewerb herrscht. Man muss die Probleme der Käufer lösen, wenn man nicht auf seinen Produkten sitzen bleiben möchte. Das sorgt für den nötigen Druck, Fortschritt zu erzeugen. Denn man muss nicht nur die Kunden überzeugen, sondern auch die Wettbewerber ausstechen. Ansonsten droht das Aus. Der freie Markt ist also ideal dafür geeignet, die besten Produkte hervorzubringen. Gleichzeitig werden beim Scheitern ständig Ressourcen freigesetzt, die sogleich für neue Problemlösungsprojekte eingesetzt werden. Diese Geschichte unserer Wirtschaftsstruktur ist relativ weit verbreitet und akzeptiert. Sie ist das Fundament der Marktgläubigkeit unserer Gesellschaft. Es ist auch eine Geschichte von Fairness und Gerechtigkeit, da jeder am Markt teilhaben kann und die Besten gewinnen.
Der Gewinner schafft jedoch nicht den Großteil unseres Wohlstands, sondern der komparative Vorteil eines jeden Einzelnen von uns. Auch die Regeln der freien Marktwirtschaft waren für die Wohlstandsschaffung essenziell. Um zu verstehen weshalb, gehen wir erst einen Schritt zurück. Warum gibt es überhaupt diesen ominösen Markt, auf dem sich alle austauschen, organisieren und die Arbeit teilen? Früher gab es keinen Markt. Familien haben sich selbst versorgt. Was man nicht selbst hergestellt, gejagt oder gesammelt hat, gab es nicht. Der Grund für die freiwillige Kooperation ist der komparative Vorteil. Dieser erlaubt, alle Beteiligten zu Gewinnern zu machen, wahrscheinlich der einzige handfeste Grund, weshalb es überhaupt möglich wäre, überall Frieden auf der Welt zu haben. Daher ist es wichtig, dass der komparative Vorteil zum Allgemeinwissen wird.
Für das Verständnis hilft ein einfaches Gedankenmodell: Frieda8 und Toutou9 sind Freunde und leben im Friedensland. Beide müssen sich täglich mit 1 Einheit Essen (Früchte) und 1 Einheit Trinken (Wasser) versorgen und haben dann Zeit zu spielen, am liebsten miteinander. Die Selbstversorgung machen sie nur, weil es zum Überleben sein muss. Frieda braucht zum Wasser holen eine Stunde und Früchte sammelt sie in zwei Stunden. Toutou holt Wasser in drei Stunden und die Essensbeschaffung dauert bei ihm vier Stunden am Tag. Frieda ist also täglich drei Stunden beschäftigt und Toutou sieben, bevor sie spielen können. Dies ist in Tabelle 1 zusammengefasst. Frieda würde mit Toutou gerne zusammenarbeiten. Toutou kann jedoch beides schlechter als Frieda. Er holt drei statt eine Stunde Wasser und besorgt Essen in vier statt in zwei Stunden.
Tabelle 1: Selbstversorger ohne Kooperation
Frieda Toutou Toutou Verhältnis: zu Frieda
1 Einheit Wasser holen 1 Stunde 3 Stunden 3-mal länger
1 Einheit Früchte besorgen 2 Stunden 4 Stunden 2-mal länger
Beschäftigung pro Tag 3 Stunden 7 Stunden
Frieda denkt es gibt keine Möglichkeit, dass beide von einer Kooperation profitieren könnten. Tatsächlich ist es aber anders. Es genügt, dass Toutou in einer Tätigkeit relativ weniger schlecht ist als in der anderen, damit sich für die beiden eine Kooperation lohnt. Toutou braucht dreimal so lange beim Wasser holen, aber nur doppelt so lange für das Früchte sammeln. Toutou hat also einen komparativen oder vergleichbaren Vorteil beim Essen besorgen gegenüber dem Wasser holen, obwohl er bei beiden Tätigkeiten absolut im Nachteil ist.
Was können Frieda und Toutou denn nun gemeinsam erreichen? Angenommen beide „arbeiten“ weiterhin dieselben Stunden am Tag, könnte Toutou ausschließlich der Tätigkeit nachgehen, bei der er den komparativen Vorteil hat. Toutou sammelt sieben Stunden am Tag Früchte. Das sind 1 ¾ Tagesrationen Essen. Frieda „arbeitet“ weiterhin drei Stunden am Tag. Sie besorgt zwei Tagesrationen Wasser in zwei Stunden und sammelt dann noch eine Stunde Früchte. Für eine Tagesration bräuchte sie 2 Stunden, also schafft sie in einer Stunde ½ Tagesration. Dies zeigt Tabelle 2. Insgesamt ergibt dies mit demselben Aufwand für jeden: 2 Tagesrationen Wasser und Essen, wie vorher, sowie zusätzlich ¼ Tagesration Essen. Würden Frieda und Toutou ihre komparativen Vorteile ausnutzen, dann könnten sie alle 8 Tage zwei Tagesrationen Früchte ansparen und einen Ausflug machen oder ein Buch lesen, wie man noch schneller Früchte sammeln kann. Das ist tatsächlich das Geheimnis volkswirtschaftlichen Erfolgs, der Macht von Kooperation und dem beispiellosen Aufstieg der Globalisierung.
Tabelle 2: Selbstversorger mit Kooperation
Kooperation Frieda Toutou Ertrag mit
Kooperation
Ohne Kooperation Gewinn durch
komparativen
Vorteil
1 Einheit Wasser holen 2 2 Stunden Einheiten =
0 Stunden 2 Einheiten 2 Einheiten -
1 Einheit Früchte besorgen 1 ½ Stunde Einheit =
1 7 ¾ Stunden Einheiten =
2 ¼ Einheiten 2 Einheiten ¼ Einheit
Beschäftigung pro Tag 3 Stunden 7 Stunden
Nur wenn Toutou in beiden Tätigkeiten relativ gleich schlecht wäre, also sowohl beim Wasser holen als auch Essen besorgen doppelt so lange bräuchte, wäre eine Kooperation wirtschaftlich sinnlos. Aber es gibt immer eine Sache, bei der man relativ etwas weniger schlecht ist. Dadurch wird unser Wohlstand geschaffen. Das kann mehr Zeit oder auch ein zusätzliches Gut sein, ohne mehr Aufwand reinzustecken. Anders ausgedrückt, man kann durch Kooperation den Aufwand reduzieren und dennoch dasselbe Ergebnis erzielen. Dies ist auch ökologisch von großer Bedeutung, weil es bedeutet, dass die Globalisierung (=Kooperation) den Konsum der Welt mit weniger Aufwand erreicht als in einem Zustand ohne Kooperation. Eine andere Frage ist, ob nicht erst durch die Kooperation so viel Konsum möglich geworden ist, dass es also ökologisch besser sei, viel weniger zu produzieren, auch wenn man dabei etwas mehr Ressourcen pro Konsumeinheit verbrauchen würde. Das ist eine sehr interessante Frage. Wir gehen hier jedoch davon aus, dass dem Konsum grundsätzlich ein menschliches Bedürfnis zugrunde liegt, das die Wirtschaft helfen sollte zu befriedigen. Das ist eine wertfreie Sicht auf unseren Konsum10.
Das Phänomen des komparativen Vorteils bedeutet, man kann alles und jeden gewinnbringend in die globale oder lokale Wirtschaft integrieren. Als Bedingung reicht es aus, wenn jemand in nur einer Tätigkeit relativ weniger schlecht ist als in einer anderen. Denn das Beispiel von Frieda und Toutou lässt sich auf alle Tätigkeiten und beliebig viele Teilnehmer erweitern. Das ist Frieden pur. Und eine Erkenntnis, die in alle Schulen, Wohnzimmer und an alle Stammtische gehört. Die Globalisierung, wirtschaftliche Kooperation, die auf komparativen Vorteilen beruht, schafft Mehrwert für alle Beteiligten. Die unsichtbare Hand führt mit der Gerte der Eigenverantwortung die geeignetsten Handelspartner zusammen. Das ist unsere wirtschaftliche Historie. Die meisten verstehen nicht, wie dieser Reichtum wirklich entstand. Es gab ja auch keinen Plan vorab. Jeder strebt nur nach der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. Und der freie Markt hat uns dadurch diesen unermesslichen Wohlstand beschert, ohne jemals dieses Ziel des heutigen Zustands formuliert zu haben.
Der erfolgreiche Unternehmer strotzt vor Selbstbewusstsein – er hat ja auch eine kleine Aufgabe in der gesamten Maschinerie, die er definieren und beherrschen kann –, die Staatslenker und Professoren sind dagegen eher bescheidene Preisnehmer der Realität. Die große Systemdebatte heutzutage zwischen China und den USA legt diese Unwissenheit oder zumindest Unsicherheit über das Erfolgsrezept zutage. Die Antwort ist jedoch der komparative Vorteil. Und dieser bricht unsere komplette Wirtschaft in unendlich viele kleine Entscheidungen runter, die jeder von uns vielfach täglich trifft. Jeder von uns kennt seinen eigenen „Wasser-Aufwand“, also wie lange brauche ich zum Wasser holen oder allgemein, wieviel ist mir ein bestimmtes Gut wert. Welche Alternative habe ich oder kann ich es vielleicht selbst herstellen? Was kann ich besonders gut und wie kann ich diese Fähigkeit am besten einsetzen? Jeder Preis – ob im Supermarkt, beim Friseur oder im Online-Shop – ist das Ergebnis millionenfacher Vergleiche von komparativen Vorteilen. Genau die Kombination von individuellen Anreizen, diese Vergleiche anzustellen, mit dem Effizienzgewinn des komparativen Vorteils hat unseren Wohlstand ermöglicht.
Um die Geschichte also ein bisschen umzuschreiben, auch wenn sie dadurch nicht zum Material für die nächste Streaming-Serie wird: Es gibt bestimmt zahlreiche erstaunliche und bewundernswerte Unternehmergeschichten, aber der Großteil des ökonomischen Wohlstands beruht darauf, dass wir kooperieren! Unsere individuellen Schwächen lassen wir andere übernehmen und konzentrieren uns nur auf unsere Stärken. Wir werden alle zu Spezialisten und erhöhen so stetig unseren komparativen Vorteil. Dadurch ist der Kuchen immer größer gewachsen. Für diesen Erfolg als Ganzes war jeder Einzelne nötig. Unser Wohlstand ist ein Gemeinschaftserfolg. Und weil jeder Einzelne dafür nötig war, sind auch die Löhne mitgestiegen, nicht aus Nächstenliebe.

3 = Versuch-und-Irrtum oder Ausprobieren
4 Statistisches Bundesamt (Destatis), 2020, Erwerbstätige im Inland nach Wirtschaftssektoren, in https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Lange-Reihen/Arbeitsmarkt/lrerw13a.html
5 Hölder, Egon: Im Zug der Zeit - Ein Bilderbogen durch vier Jahrzehnte; S. 244.
6 Statistisches Bundesamt (Destatis), Genesis-Online, Datenlizenz by-2-0; eigene Berechnung
7 Der missglückte Versuch der USA, in den 1920er Jahren Alkoholkonsum zu verbieten.
8 Frieda ist abgeleitet von Frieden.
9 Toutou ist vom französischen „tous“ = „alle“ abgeleitet.
10 Eine Beurteilung, welcher Konsum gut oder schlecht ist, geht über den Umfang dieses Buches hinaus. Grundsätzlich glaube ich, dass man tatsächlich nicht die Bedürfnisse der Bürger infrage stellen sollte. Allerdings muss eine nachhaltige Ökonomie sicherstellen, dass alle anfallenden Kosten bei der Herstellung von Gütern und Dienstleistungen berücksichtigt werden. Dies gilt insbesondere auch für Kosten durch Umweltverschmutzung oder die Ausbeutung von Arbeitern. Die dadurch entstehenden Unternehmensgewinne werden von der Gesellschaft bezahlt. D...

Table of contents

  1. Hinweise
  2. Danksagung
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Abbildungsverzeichnis
  5. Einleitung
  6. 1. Komparativer Vorteil
  7. 2. Sättigungswirtschaft
  8. 3. Friedensökonomie – Wirtschaft neu versuchen
  9. Glossar
  10. Quellen
  11. Über den Autor
  12. Impressum