Eine traumapädagogische Übungskartei
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Eine traumapädagogische Übungskartei

für die Soziale Arbeit

  1. 100 pages
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Eine traumapädagogische Übungskartei

für die Soziale Arbeit

About this book

Die vorliegende traumapädagogische Übungskartei soll sozialpädagogische Fachkräfte in ihrer Arbeit unterstützen. Die Kartei bietet eine kompakte, praxistaugliche und spontan einsetzbare Sammlung verschiedener Informationen und Übungen der Traumapädagogik. Sie ist farblich untergliedert in die Kategorien Allgemeines (grau), Stabilisierung (gelb), Distanzierung, Flashbackkontrolle und Affektregulation (orange), Ressourcenstärkung und Ressourcenaktivierung (grün), Selbsthilfe (blau) und Notfallhilfen (rot). Jede Kategorie wird von einer Karte mit allgemeinen Informationen begonnen, die Tipps und Hinweise für BeraterInnen sowie eine Übersicht über alle Übungen gibt. Die einzelnen Übungen werden jeweils mit Zielen, Dauer, einer kurzen Erklärung und der Übungsbeschreibung dargestellt. Die Übungen sind so gestaltet, dass sie in vielen Fällen direkt vorgelesen werden können. Außerdem gibt es Hinweise für BeraterInnen.

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Information

Year
2021
Print ISBN
9783753472058
eBook ISBN
9783754357941

Stabilisierung

Allgemeines

Die Stabilisierungsphase ist die Basis der Traumatherapie und sie benötigt häufig die längste Zeit der gesamten Therapie. Die Soziale Arbeit kann hier sehr gut Vorarbeit leisten. KlientInnen können im Beratungskontext durch die Übungen auf eine Therapie vorbereitet werden. Sie lernen durch unterschiedliche Techniken mit überflutenden Traumabildern, mit Ängsten, Alpträumen, Selbstverletzungen und suizidalen Impulsen umzugehen. Speziell hierfür entwickelte Techniken sowie das Erlernen von Entspannungsübungen sind hilfreich. In Einzelfällen kann das Hinzuziehen von ÄrztInnen sinnvoll sein, da eine medikamentöse Unterstützung gegebenenfalls hilfreich ist.
WICHTIG: Psychische Stabilisierung setzt äußere Sicherheit voraus!
Stabilisierendes Vorgehen bei KlientInnen
1. Gefühlswahrnehmung und Gefühlsdifferenzierung
KlientInnen lernen die Gefühle im Körper zu spüren, diese als eigene Gefühle anzunehmen und zu unterscheiden. Bei kleineren Kindern reicht eine Unterscheidung zwischen guten und schlechten Gefühlen bzw. Wut, Traurigkeit,
Freude und Angst. All dies setzt Selbstreflexion und Körperwahrnehmung voraus und muss mit KlientInnen gemeinsam erarbeitet werden.
2. Affektregulation, Impulskontrolle
Hierbei geht es vor allem um die Rückkehr ins Stresstoleranzfenster. KlientInnen sollen Handlungsfähigkeit zurückerlangen, lernen sich zu kontrollieren und Emotionen zu regulieren.
3. Erkennen dysfunktionaler Kognitionen
KlientInnen sollen lernen schädliche bzw. negative Gedanken z.B. in Form von Selbstvorwürfen (Schuld/Scham), Fremdvorwürfen, unerfüllbaren Erwartungen an andere und Loyalitätskonflikten zu erkennen. Wenn diese herausgearbeitet wurden, geht es im nächsten Schritt um die kognitive Umstrukturierung, also um die Aktualisierung der negativen Überzeugungen.
4. Erarbeiten und einüben alternativer/ funktionaler Verhaltensweisen
Neue positive Verhaltensweisen werden erarbeitet und ausprobiert, gegeben falls überarbeitet und an die Alltagstauglichkeit angepasst.
Übungen der Kategorie im Überblick
  • Der sichere Ort
  • Die inneren Helferwesen
  • Die sichere Tätigkeit
  • Der innere Garten
  • Die Baum-Übung
  • Das Reinigungsbad
  • Die Lichtstromübung
  • Atmung und Selbstregulation
(Beckrath-Wilking et. al. 2013)

Stabilisierung

Der sichere Ort

Dauer
Ab 15 Minuten
Ziele
Erfahrung von absoluter Sicherheit und Geborgenheit. Anspannung reduzieren, Affektregulation, Selbstwirksamkeit stärken.
Erklärung
Der sichere Ort ist eine Imaginationsübung bei der KlientInnen sich einen Ort vorstellen, der für sie Sicherheit und Geborgenheit symbolisiert. Der Ort muss nicht real sein. Es kann beispielsweise eine Lichtung im Wald, ein Strand, ein Gebüsch, dass von Dornen umgeben ist oder auch eine Höhle sein.
Gemeinsam mit den KlientInnen wird der sichere Ort ausgestaltet. Außerdem lernen KlientInnen durch wiederholtes Imaginieren des sicheren Ortes alleine dort hinzugelangen und sich zu entspannen, wann immer das Bedürfnis verspürt wird. Der sichere Ort ist eine der Basisübungen der Traumapädagogik.
Hinweise für BeraterInnen
  • Vertrauensvolle Beziehung zwischen KlientIn und BeraterIn als Voraussetzung
  • KlientInnen sollten gut im Hier und Jetzt verortet sein
  • Eventuell können KlientInnen den sicheren Ort malen, zeichnen, basteln etc.
  • Der sichere Ort muss dabei nicht mit BeraterInnen geteilt werden, sondern kann auch nur imaginiert werden ohne darüber zu sprechen
  • Die Übung sollte zunächst im Sitzen begonnen werden. Es kann später aber auch sinnvoll sein, dass KlientInnen sich im Raum bewegen
Übungsbeschreibung
„Ich bitte Sie jetzt, Ihre Aufmerksamkeit nach innen zu richten. Schauen Sie in Ihrem Inneren nach einem Ort, an dem Sie sich ganz wohl und sicher fühlen und den nur Sie allein betreten können. Es muss kein realer Ort sein. Lassen Sie zu, was immer auch auftaucht und nehmen Sie es an. Lassen Sie sich Zeit und begeben Sie sich auf die Suche nach diesem sicheren Ort.
Machen Sie sich klar, dass Ihnen bei der Ausgestaltung des sicheren Ortes alle nur denkbaren Hilfsmittel zur Verfügung stehen, alle erdenklichen Werkzeuge und Materialien, sämtliche Fahrzeuge, selbst magische Hilfsmittel wie ein Zauberstab....
Richten Sie Ihren sicheren Ort bitte so ein, dass Sie sich dort ganz sicher und geborgen fühlen....
Bitte prüfen Sie, ob Sie sich dort auch wirklich wohl und sicher fühlen. Richten Sie also Ihren sicheren Ort so ein, dass dies möglich ist....
Wenn Sie den sicheren Ort erreicht haben und für Ihr völliges Wohlbefinden gesorgt ist, spüren Sie bitte genau hin, wie es Ihrem Körper damit geht an diesem Ort zu sein.
Was sehen Sie? Was hören Sie? Was riechen Sie? Was spüren Sie auf der Haut? Wie geht es Ihren Muskeln? Wie ist die Atmung? Wie geht es Ihrem Bauch?
Nehmen Sie das alles so genau wie möglich wahr, damit Sie wissen wie es sich anfühlt an diesem sicheren Ort zu sein...
Verabreden Sie jetzt mit sich selbst ein Zeichen, mit dessen Hilfe Sie jederzeit an den sicheren Ort zurückkehren können. Sie können zum Beispiel eine Faust machen oder sich die Hände geben. Führen Sie diese Geste bitte auch jetzt aus, damit sich Ihr Körper daran erinnert.
Spüren Sie noch einmal, wie es Ihnen an Ihrem sicheren Ort geht ....
Kommen Sie dann langsam wieder zurück, atmen Sie tief durch und strecken Sie sich.“
(Reddemann, 2019)

Stabilisierung

Die inneren Helferwesen

Dauer
Ab 30 Minuten
Ziele
Ideale innere Helferwesen können als gute innere Objekte und zugleich Selbstanteile wirken, um Nähe- und Verlustängste abzufedern, da sie jederzeit zuverlässig da sind. Sie sind hilfreich zur Selbstberuhigung und können Kraft und Mut spenden.
Erklärung
Die inneren Helferwesen können frei erfunden oder Gestalten aus Mythen, Romanen, Kinderbüchern oder Helden, wie z.B. Riesen, Zauberer, Schutzengel, Götter sein. Aber auch Tiere, Bäume, Sterne etc., die sprechen können. Die Helferwesen können mit verschiedensten Fähigkeiten ganz individuell und bedarfsgerecht ausgestattet werden. Z.B.: starker, kraftvoller Löwe, weise Eule, mutiger Bär etc.
Bei inneren Konflikten können Fragen oder Bitten an die inneren Helferwesen gestellt werden.
Hinweise für BeraterInnen
  • Nur gute und vertrauenswürdige Helferwesen wählen
  • Es ist nicht ratsam, sich als Helfer lebende oder verstorbene Menschen zu wählen, da Menschen meist mit ambivalenten Gefühlen verbunden sind
  • Wenn doch ein realer Mensch als Helfer auftaucht, dann ist darauf zu achten, dass es sich nicht um den realen Menschen als Ganzes handelt, sondern um eine positive Seite dieses Menschen als Ressource (z.B. Kraft, Ruhe, Wärme, Gelassenheit etc.)
Übungsbeschreibung
„Ich möchte, dass Sie sich nun Ihre inneren Helferwesen vorstellen. Öffnen Sie Ihre Sinne und nehmen Sie einfach nur wahr, welche Wesen oder Symbole sich Ihnen zeigen. Vielleicht kennen Sie es schon aus einer möglicherweise lange vergangenen Zeit, vielleicht treten die Wesen für Sie jedoch auch das erste Mal in Erscheinung. Wie auch immer; begrüßen Sie es/sie und bitten Sie es/sie, Ihnen für diese Arbeit/Schwierigkeit/Aufgabe hilfreich zur Seite zu stehen.
Möchten Sie etwas über Ihre inneren Helfer erzählen?
Erzählen Sie den hilfreichen Wesen nun von Ihrer Situation, für die Sie Hilfe und Unterstützung brauchen. Bitten Sie um Hilfe und warten Sie, bis diese Wesen ein Ja-Signal schicken und die Bereitschaft zur Hilfe bekunden.“
Lassen Sie den/die KlientIn und das/die Wesen für eine Weile im Dialog, bis alles erzählt ist und der/die KlientIn ein Zeichen gibt, dass alles gesagt ist.
Unterstützen Sie den/die KlientIn, die Frage oder das Anliegen so genau wie möglich zu formulieren. Manchmal sind die Antworten der Helfer direkt, manchmal gibt es verschlüsselte, symbolische Antworten, wo man gegebenenfalls Übersetzungshilfe leisten muss, wie beim Traum. Manchmal sind die Antworten absolut unverständlich und es braucht etwas Geduld. Das kann dann bedeuten, dass man dem/der KlientIn den Auftrag mitgeben muss, darüber zu träumen oder auch es einfach setzen zu lassen, loszulassen, bis die inneren Helfer die nötige Klarheit liefern.
Jetzt kann der/die KlientIn die brennenden Fragen oder auch die Bitte um die Art der Hilfe stellen.
„Welche Frage möchten Sie Ihren inneren Helfern jetzt stellen? Welches konkrete Anliegen, welche Bitte möchten Sie gerne formulieren? Wofür und in welcher Art möchten Sie Hilfe und Unterstützung bekommen? Seien Sie offen für die Antworten, bewerten Sie die Antworten nicht. Wenn Sie etwas nicht verstehen, fragen Sie solange nach, bis es Ihnen ganz klar ist. Wenn Sie unsicher über die Bedeutung des Ratschlages sind oder wenn Sie weitere Fragen haben, setzen Sie die Unterhaltung solange fort, bis Sie fühlen, dass Sie alles erfahren haben, was Sie im Augenblick erfahren können oder möchten.
Verbinden Sie ...

Table of contents

  1. Danksagung
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Abbildungsverzeichnis
  4. Vorwort
  5. Allgemeine Informationen
  6. Stabilisierung
  7. Distanzierung, Flashbackkontrolle und Affektregulation
  8. Ressourcenstärkung & Ressourcenaktivierung
  9. Selbsthilfe and Allgemeines
  10. Notfallhilfen
  11. Literaturverzeichnis
  12. Autorinnen
  13. Impressum