1. Einleitung
[...] so vertreten wir die These, dass die heutige Lehrerbildung – trotz einiger Fortschritte – den wachsenden Anforderungen an den Lehrerberuf nicht gerecht wird und ihren gesellschaftlichen Auftrag einer professionsbezogenen Vorbereitung nicht oder nur unzureichend erfüllt. (Schubarth 2017, 128)
Die aktuelle Entwicklung der Lehrerbildung1 in Deutschland wurde von Wilfried Schubarth unter Mitarbeit von Wolfgang Böttcher, Ewald Terhart und Peter Tremp in sieben Thesen zusammengefasst. Das Fazit bleibt, wie an der skizzierten These deutlich erkennbar, ernüchternd. Was zunächst als frappierend erscheint, ist unter Berücksichtigung früherer Diskussionen, beinahe als diskursive Konstante zu bezeichnen. Denn die Kritik an der Lehrerbildung ist so alt wie die Lehrerbildung selbst (Vgl. Merzyn 2004). Die letzte Periode, in welcher diese zunehmend in Frage gestellt wurde, ist nun bereits über zwanzig Jahre her. Als Zäsur mag hierfür der Pisa-Schock gelten, welcher die Probleme des gesamten Bildungssystems und damit auch der Lehrerbildung an die breite Öffentlichkeit trug. Innerhalb des bildungswissenschaftlichen Diskurses wurden die Probleme der Lehrerbildung jedoch bereits in den 1990er Jahren ausführlich diskutiert (Vgl. Blömeke et al. 1999; Blömeke 2000a; Bayer et al. 2000). Zu diesem Zeitpunkt bestand weitestgehend der Konsens, dass die Einrichtung von Zentren für Lehrerbildung2 eine adäquate Reaktion auf die Probleme der Lehrerbildung zu sein scheint. Hieraus resultierte ein “Gründungsboom” (Roer 2020, 34) von Zentren für Lehrerbildung und mittlerweile sind diese beinahe an jeder Hochschule anzufinden, welche Lehramtsstudiengänge anbietet (Vgl. Rischke et al. 2015). Galten jene damals noch als “Retter in der Not” (Blömeke 2000a, 251), so stehen sie aktuell im Fokus der Kritik. So heißt es in These 4 von Schubarth “Die Lehrerbildung hat an Universitäten keinen zentralen Ort. Die Zersplitterung der Lehrerbildung lässt sich auch durch die Schaffung von Zentren für Lehrerbildung nicht auflösen” (Schubarth 2017, 130). Die anfangs noch breit angelegte Euphorie über die Zentren für Lehrerbildung scheint zunehmend abzuflachen.
Ein Grund hierfür liegt in jüngeren Studien zu diesen Einrichtungen. Hier ist insbesondere die Studie “Strategisch aufgestellt und professionell organisiert? Eine explorative Studie zu Strukturen und Status der Lehrerbildung” zu nennen, in welcher unter Anderem in Frage gestellt wird, ob die Zentren die von ihnen erwartete Neuerung der Lehrerbildung evozieren können (Böttcher/Blasberg 2015a, 21). Eins ist deutlich: die Zentren für Lehrerbildung stehen auf dem Prüfstand und werden immer breiter diskutiert. Dies spiegelt auch die zunehmende Anzahl an Studien zu diesem Themengebiet in den letzten Jahren wider. Freilich stellen Zentren für Lehrerbildung bis hierhin noch ein relativ unerforschtes Gebiet dar, doch in den letzten fünf Jahren wurden neben der Studie von Böttcher und Blasberg zwei weitere groß angelegte Studien zu den Zentren publiziert. Hier sind einerseits die Studie „Form follows function?! - Strukturen für eine professionelle Lehrerbildung“ (Rischke et al. 2015) und andererseits „Die Ausgestaltung der Zentren für Lehrerbildung in Nordrhein-Westfalen. Ergebnisse einer landesweiten Dokumentenanalyse“ (Roer 2020) zu nennen. Prinzipiell lassen sich auf diesem Gebiet zwei verschiedene Richtungen an Studien eruieren: Wirkungsstudien, die die Wirkung der Zentren messen und steigern wollen, und Diversifizierungsstudien, die die strukturelle Vielfalt der Zentren erfassen wollen (Vgl. Ebd., 42-58). Während die Zentren zu Beginn noch überwiegend durch Diversifizierungsstudien, wie etwa „Zentren für Lehrerbildung in der BRD“ (Hilligus 2005) oder „Lehrerbildungszentren in Deutschland“ (Wilke 2005), untersucht wurden, ist mit der Studie von Böttcher und Blasberg aktuell ein Trend zu Wirkungsstudien zu verzeichnen. Dem aktuellen Trend entgegen handelt es sich bei der vorliegenden Arbeit um eine Diversifizierungsstudie. Es soll sonach nicht die Wirkung der Zentren analysiert und bewertet werden, sondern die Zentren sollen hinsichtlich der Rahmenvorgaben und der Binnenstrukturen strukturell erfasst und beschrieben werden, um so den Status quo darzustellen. Die Struktur der Arbeit soll im Folgenden dargestellt werden.
Da mit den Rahmenvorgaben und den Binnenstrukturen sowohl die Makroebene als auch die Mikroebene der Zentren untersucht werden soll, ist ein breit angelegter theoretischer Rahmen und damit ein möglichst holistischer Blick obligatorisch. Hierin sollen die Strukturen der Zentren zunächst aus historischer Perspektive kontextualisiert werden. Das bedeutet konkret, dass zuerst der Entstehungszusammenhang der Zentren für Lehrerbildung skizziert werden soll. In diesem soll einerseits ein kurzer Überblick über die Geschichte der Lehrerbildung und die Entwicklungen der Lehrerbildung innerhalb der 1990er und 2000er Jahre gegeben werden. Andererseits sollen auch die Strukturreformen des Hochschulwesens in den 1990er und 2000er Jahren aufgegriffen werden, da auch diese, wie später noch ausgeführt werden soll, einen Einfluss auf die Entstehung der Zentren für Lehrerbildung und deren Strukturen hatten. Mit dem Entstehungszusammenhang soll neben der Kontextualisierung insbesondere das Fundament für das anschließende Kapitel des Diskurses zu den Strukturen der Zentren für Lehrerbildung3 gelegt werden.
Bis hierhin wurde der Diskurs zu den Zentren für Lehrerbildung in erster Linie als Gesamtdiskurs dargestellt und nicht in einzelne Diskursstränge segmentiert. Dies führt zu einem sehr unstrukturierten Diskurs, welches auf Dauer in einem „Wuchern der Diskurse“ (Bublitz et al. 1999) enden würde. Deshalb soll in dieser Arbeit der Versuch gemacht werden, die einzelnen Diskursstränge voneinander zu trennen und diese zu systematisieren. In diesem Zuge soll der Strukturdiskurs kreiert werden, indem die unterschiedlichen Studien, Aufsätze und Monographien etc., die sich mit den Strukturen der Zentren befasst haben, chronologisch und mit einem Fokus auf Interdependenzen zusammengetragen werden. Als Ausgangspunkt für diesen Ansatz ist der Tagungsband des 9. Bundeskongresses der Zentren für Lehrerbildung zu interpretieren, in welchem die Strukturen der Zentren für Lehrerbildung strikt von den Aufgaben der Zentren getrennt wurden (Retzlaff-Fürst et al. 2016). Hierdurch können zwei Diskursstränge ausgemacht werden. Diese Arbeit reduziert sich auf den ersteren, wenngleich die Aufgaben der Zentren teilweise implizit mitbehandelt werden.
Auf Basis des theoretischen Rahmens und insbesondere des Strukturdiskurses soll dann der Ansatz für den empirischen Teil dieser Arbeit entwickelt werden. Die Fragestellungen, Annahmen und auch die Methodik werden sonach aus dem Diskurs heraus generiert. Der empirische Teil gliedert sich in folgende Kapitel: Forschungsziel, Forschungsmethodik, Stichprobe und Ergebnisdarstellung. Im Anschluss daran sollen in der Diskussion die Ergebnisse des empirischen Teils in Bezug zu dem theoretischen Rahmen gesetzt werden, und die dafür verwendete Methodik diskutiert werden. Zuletzt sollen im Fazit die zentralen Ergebnisse der Arbeit skizziert und ein Ausblick gewährt werden.
2. Theoretischer Rahmen
2.1 Der Entstehungszusammenhang der Zentren für Lehrerbildung
Um den Entstehungszusammenhang der Zentren für Lehrerbildung nachvollziehen zu können, soll nun zunächst ein kurzer Überblick zur Geschichte der Lehrerbildung in Deutschland angeführt werden.
Da Reformen des Schulsystems notwendigerweise auch Reformen der Lehrerbildung evozieren, ist die Herausbildung der Institution Schule im 17./18. Jahrhundert als Beginn der Lehrerbildung in Deutschland zu charakterisieren (Vgl. Blömeke 2009, 483). In diesem Prozess entstanden in Analogie zu einem niederen und höheren Schulwesen zwei unterschiedliche Formen der Lehrerausbildung. Einerseits eine staatlich geregelte, und damit gegen kirchlichen Einfluss gefeite Gymnasiallehrerausbildung an Universitäten, welche auf ein berufliches Leitbild des Philologen als Fachgelehrten abzielte. Andererseits eine, an konfessionelle Einrichtungen gebundene, Volksschullehrerausbildung, welche ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an Seminaren stattfand (Vgl. Blömeke 2000a, 252).
Während die Gymnasiallehrausbildung sich durch fehlende praktische und pädagogische Anteile charakterisierte, mangelte es Volksschullehrern im 19. Jahrhundert an akademischer Ausbildung (Vgl. Walke/Offenberg 2013, 34). So wurde erstere ab 1890 durch eine zweite Phase, dem Referendariat, ergänzt, erfuhr aber seitdem kaum Veränderung (Vgl. Blömeke 2000a, 484). Die Volkschullehrerausbildung (und spätere Grund-, Haupt-, Real-, Sonderschullehrerausbildung) hingegen veränderte sich beständig: zunächst verlagerte sich die Ausbildung von Seminaren auf pädagogische Akademien, welche in der NS-Zeit in „Hochschulen für Lehrerbildung“ umgewandelt wurden und nach 1945 in pädagogischen Hochschulen resultierten (Vgl. Blankertz 1992).
Da die pädagogischen Hochschulen dem Desiderat der akademischen Ausbildung nicht hinreichend gerecht wurden, wurden diese in den 1980er Jahren durch das „Zusammenführungsgesetz“ in die Universität integriert und eo ipso aufgelöst.4 Dies führte zu einer wissenschaftlichen Aufwertung der nichtgymnasialen Lehramtsstudiengänge und demonstrierte die Akademisierung der Lehrerbildung (Konrad 2007, 104, zitiert nach Walke/Offenberg 2013, 34). Ferner sollte jene Zusammenführung einen wichtigen Schritt zum Umgang mit der immer „[…] komplexer werdenden Gesellschaft mit erhöhten Anforderungen an die Schule und damit auch an die Lehrerinnen und Lehrer“ (Blömeke 2000a, 252) darstellen.
Obschon die Zusammenführung elementare Probleme der Lehrerbildung zu lösen schien, begann ab den 1990er Jahren ein weiterer Reformdiskurs. Dieser Reformdiskurs entstand indes nicht ausschließlich durch Probleme, die in der Lehrerbildung festgestellt wurden, sondern er wurde ebenso durch externe Entwicklungen beeinflusst. So zeichneten sich einerseits mit der „Krise der Universitäten“ (Stölting/Schimank 2001), der Stagnation von Reformen im Hochschulwesen der 1980er (Vgl. Krücken 2005, 27), der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten und der europäischen Integration mit dem damit verbundenem Bologna-Prozess monumentale Universitätsreformen ab. Andererseits führten volkswirtschaftliche Bedenken unter dem Chiffre Bildungskatastrophe, aber auch Werte- und Bildungsreformen zu einem Reformklima, welches sich auf den Diskurs zu Reformen in der Lehrerbildung auswirkte (Vgl. Walke/Offenberg 2013, 10-12). Exemplarisch hierfür scheint die Einleitung von Manfred Bayer et al.
Die Schwere der Erkrankung bestimmt die Schärfe der Medizin. „Im Kern verrottet?“ „Fünf vor zwölf an Deutschlands Universitäten“ – was Peter Glotz (1996) im Blick auf diese feststellt, wieweit gilt es auch für deren Teilbereich, die universitäre Lehrerausbildung? (2000, 7)
Zugleich dekuvrierte das Anwachsen der Studierendenzahlen zu Beginn der 1990er die Reformbedürftigkeit der Lehrerbildung, da Mängel in Ausbildungsorganisation und -inhalten deutlich wurden (Vgl. Blömeke et al. 1999, 9). Dies führte unter anderem dazu, dass in NRW im Auftrag der Ministerien für Kultus, für Wissenschaft und Forschung und der Landesrektorenkonferenz eine Evaluation der Lehrerausbildung an den Hochschulen, welche Probleme und Defizite der Lehrerbildung skizzieren sollten, initiiert wurde. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Lehrerausbildung an den befragten Hochschulen als intransparent und wenig koordiniert darstellen würde (Vgl. Ebd., 10).
Als Reaktion darauf beschlossen die nordrhein-westfälischen Ministerien für Kultur, Wissenschaft und Forschung Querstrukturen an Universitäten in Form von Zentren für Lehrerbildung zu fördern. Jene Zentren sollten die eruierten Defizite durch überfachliche Koordination und Organisation der Lehrausbildung in Form von Kooperation mit den bestehenden Einrichtungen nivellieren. Die Förderung manifestierte sich in erster Instanz durch einen Erlass für einen Modellversuch „Zentren für Lehrerbildung“ im Jahr 1994, welcher bis zum 30.12.1999 anlief. Nach diesem Erlass folgten zunächst Modellversuche von errichteten Zentren an der Universität Paderborn, der Universität Dortmund, der Bergischen Universität-GH Wuppertal und an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, später kamen noch die Universitäten Bochum und Siegen hinzu (Vgl. Ebd., 10-11). Die Relevanz dieser „Pionierzentren“ soll im Verlaufe des Strukturdiskurses noch aufgegriffen werden, deutlich scheint aber, dass der Modellversuch als Erfolg verbucht wurde. So sollten nach dem Modellversuch eine dauerhafte Einrichtung von Zentren an den Hochschulen für Lehrerausbildung in NRW und zudem eine Verankerung im Hochschulgesetz erfolgen (Vgl. Blömeke et al. 1999, 11).
Pionierarbeit leisteten die Zentren in NRW bei weiteren Evaluationen der Lehrerausbildung, welche die zuvor skizzierten Erkenntnisse akzentuieren konnten. Als ein Kernproblem wurde dabei die fehlende Integration der einzelnen Studienanteile eruiert: sowohl einzelne Unterrichtsfächer wie Erziehungswissenschaft, als auch einzelne Teilbereiche wie Fachwissenschaft und Fachdidaktik, ebenso wie die schulpraktischen Studien standen isoliert nebeneinander. Zudem stellte sich heraus, dass gerade die fachwissenschaftlichen Studienanteile nicht speziell auf die Lehramtsstudierenden ausgerichtet waren. Eng daran gebunden ist die Problematik der Verknüpfung von Theorie und Praxis, die von den schulpraktischen Studien generiert werden sollte, und immer wieder als defizitär beschrieben wurde (Vgl. Blömeke 2000a, 253).
Durch diese Erkenntnisse wurde das Bewusstsein für die Reformbedürftigkeit der Lehrerausbildung noch einmal geschärft und der Diskurs zu Reformen angeregt. So machte auch die Sachverständigenkommission „Lehrerausbildung“ der Gemeinsamen Kommission für die Studienreform im Land Nordrhein-Westfalen auf die Defizite der universitären Lehrerausbildung aufmerksam und forderte 1996 den Aufbau einer umfassenden außeruniversitär eingerichteten Institution, die alle Aufgaben in der Lehrerausbildung und Fortbildung integrieren würde (Vgl. Gemeinsame Kommission für die Studienreform Nordrhein-Westfalen 1996, 108). Ein vergleichbares Modell entwarf die Kommission „Zukunft der Bildung – Schule der Zukunft“, welche explizit Zentren für Lehrerbildung für die zweite Ausbildungsphase, sprich außeruniversitär eingerichtet, forderten (Vgl. Bildungskommission NRW 1995, 108). Dem gegenüber standen Diskursteilnehmer, wie etwa die Hochschulrektorenkonferenz, die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft oder auch die DGfE-Kommissionen, welche äquivalent zum Modellversuch, Zentren für Lehrerbildung an den Universitäten etablieren wollten. Diese sollten hingegen mit je unterschiedlichen Organisationsstrukturen und Aufgaben aber einheitlich wissenschaftlichen Charakter eingerichtet werden, während bei den Modellversuchen der wissenschaftliche Charakter noch nicht im Mittelpunkt stand.
In den DGfE-Kommissionen heißt es etwa
Die Zentren bilden Organisationsstrukturen quer zu den Fächern, sind für alle Fragen zuständig, die über die Verantwortung der Fachbereiche bzw. Fakultäten hinausreichen, verleihen den Lehrenden und Studierenden in der Lehrerbildung Mitgliedschaftsrechte und verfügen über eigene Personal- und Sachmittel, um die übertragenden Aufgaben zu bearbeiten. Als zentrale wissenschaftliche Einrichtungen sind sie der Verantwortung des Senats bzw. einer Senatskommission für Lehrerbildung unterstellt. (Vgl. Die Kommissionen Schulpädagogik/Lehrerausbildung und Schulpädagogik/Didaktik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) 2000, 46)
Trotz aller Unterschiedlichkeit der Modelle vereinte die einzelnen Diskursteilnehmer, dass sie eine Institution oder Zentren für Lehrerbildung vorschlugen, um auf die Defizite der Lehrerausbildung adäquat eingehen zu können, wenngleich es auch kritische Stimmen gab (Vgl. Radtke/Webers 1998). Ferner plädierten sie gemeinsam für eine Vernetzung der an der Lehrerausbildung beteiligten Instanzen, um die Lehrerbildung so stärker zu zentralisieren.
Aus dem Diskurs der 1990er Jahre, in welchem die Reformbedürftigkeit der Lehrerbildung sichtbar wurde, entstanden sonach die ersten Zentren für Lehrerbildung, welche als Lösung für die Defizite deklariert wurden. So richteten neben Nordrhein-Westfalen im Zuge der 1990er Jahre auch Niedersachsen, Brandenburg und Hessen Zentren für Lehrerbildung ein und auch in Bremen, Rheinland-Pfalz, und dem Saarland wurde über die Einrichtung von Zentren diskutiert (Vgl. Blömeke et al. 1999, 13). Ein bundesweiter Diskurs fand hingegen erst mit der Entsendung der Kommission Lehrerbildung5 durch die Kultusministerkonferenz ab dem Jahr 1998 statt. Dabei sollte die Terhart-Kommission auf Basis der Problemstellungen der 1990er Jahre Optionen für eine zukunftsorientierte Lehrerbildung für alle drei Phasen, Institutionen und Prozesse der Lehrerbildung eruieren (Vgl. Terhart 2000, 13). Zur Jahrtausendwende präsentierte die Kommission schließlich ihre Ergebnisse. Für die erste Phase der Lehrerausbildung sollten, wie bereits im Diskurs der 1990er v...