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About this book
Raps gilt in Deutschland als die wichtigste Ălfrucht mit den höchsten ErtrĂ€gen unter den Ălpflanzen. Neue Sorten eignen sich zur Herstellung von Speiseöl wie auch zur Gewinnung von Biodiesel und ferner fĂŒr eine Vielzahl technischer Anwendungsbereiche. In den letzten Jahrzehnten konnte im Rapsanbau eine kontinuierliche Zunahme der AnbauflĂ€chen beobachtet werden. Im Jahr 2004 wurde die bisher gröĂte FlĂ€che von 1, 3 Mio. ha und damit ca. 11% der gesamten AckerflĂ€che mit Winterraps bestellt. Der Anbau von Winterraps (Brassica napus L.) ist ökologisch nicht unbedenklich, denn fĂŒr hohe KornertrĂ€ge sind ein erheblicher Pestizideinsatz und hohe Mengen an StickstoffdĂŒnger erforderlich. Durch entweder unvollstĂ€ndig aufgenommenen Stickstoff, aus vorzeitigem Blattfall oder aus ErnterĂŒckstĂ€nden verbleiben nach der Ernte erhebliche Mengen an auswaschungsgefĂ€hrdetem Nitrat-Stickstoff auf dem Acker. Zwar kann Raps dem Boden auch hohe Stickstoffmengen von 200 kg N/ha und mehr entziehen, aber es wird nur ein geringer Teil mit dem Erntegut Korn vom Acker abgefahren. Der gröĂte Teil verbleibt mit der Blatt- und Strohmasse auf der FlĂ€che und wird nach der frĂŒhen Ernte, verbunden mit einer intensiven Bodenbearbeitung zur BekĂ€mpfung des Ausfallrapses, zu Nitrat mineralisiert. Da durch nachgebaute ZwischenfrĂŒchte oder den in der Fruchtfolge ĂŒblichen Winterweizen diese hohen Stickstoffmengen nicht aufgenommen werden können, verbleiben in der Regel Restnitratmengen von 100 kg N/ha und mehr. GroĂe Mengen davon werden im Herbst mineralisiert und nitrifiziert und unterliegen der Gefahr der Auswaschung in das Grundwasser. Dabei wird der Wert in Ackerböden, der hinsichtlich der Grundwasserbelastung als tolerabel gilt, nach Rapsanbau oft um das dreifache ĂŒberschritten. Im Zweikultur-Nutzungssystem werden zwei Kulturen je Vegetationsperiode angebaut, die beide vor der generativen Reife zum Zeitpunkt des höchsten Biomasseertrages (bei Winterraps im EC 85) als Ganzpflanze geerntet werden. Nach der Ernte der ersten Kultur erfolgt die Einsaat der zweiten Kultur direkt in die Stoppel der geernteten Pflanze. Aufwachsende Wildpflanzen oder UnkrĂ€uter können in diesem System toleriert werden, da sie einen zusĂ€tzlichen Biomasseertrag darstellen. Beide Ernten werden siliert und stehen damit ganzjĂ€hrig und witterungsunabhĂ€ngig zur energetischen Nutzung in einer Biogasanlage zur VerfĂŒgung. Die permanente Bodenbedeckung stellt einen Erosionsschutz dar und minimiert die Gefahr, dass mineralisch freigesetzter Stickstoff als Nitrat in das Grundwasser eingetragen werden kann. Durch die Ganzpflanzenernte des GrĂŒnraps erfolgt die Abfuhr des gesamten oberirdisch gebundenen Stickstoffs, d.h., es bleiben nur wenig leicht abbaubare Bestandteile der Pflanze wie BlĂ€tter, Stroh oder Schoten zurĂŒck. Verbleibende Reststickstoffmengen können von der ungedĂŒngten Zweitkultur entzogen werden. BiodiversitĂ€t wird möglich gemacht durch den Anbau beliebiger Arten- und Sortenmischungen sowie die Tolerierung von Wildpflanzen.
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