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FĂŒr die Ortung in terrestrischen Funknetzen sind die Ortungsverfahren OTDOA (Observed Time Difference of Arrival) und TOA (Time of Arrival) weit verbreitet. Diese sehen die Auswertung von Laufzeitdifferenzen bzw. Laufzeiten der Signale verschiedener Basisstationen in einer Mobilstation vor. UMTS-Mobilfunknetze eignen sich in besonderer Weise fĂŒr eine derartige laufzeitbasierte Ortung, da die Symbolrate auf der Luftschnittstelle deutlich höher ist als bei schmalbandigen Mobilfunksystemen wie beispielsweise GSM und damit eine genauere Synchronisation ermöglicht wird. Durch dieses Potential wird eine UMTS-basierte Ortung zum Einen als ErgĂ€nzung einer satellitengestĂŒtzten Ortung in kritischen Empfangssituationen interessant. Zum Anderen stellt sie eine preisgĂŒnstige Alternative fĂŒr die Ortung von Mobilstationen dar.Ein bedeutender Nachteil des OTDOA- und des TOA-Verfahrens im Mobilfunkumfeld besteht in der Notwendigkeit direkter Sichtverbindung zwischen der Mobilstation und allen am Ortungsprozess beteiligten Basisstationen. MobilfunkkanĂ€le sind jedoch durch ein hĂ€ufiges Fehlen dieser Sichtverbindung gekennzeichnet. In Folge dessen treten bei Anwendung dieser Verfahren Zeitabweichungen auf, welche wiederum in einer geringeren Ortungsgenauigkeit resultieren. Es mĂŒssen daher geeignete MaĂnahmen getroffen werden, um im Fall fehlender Sichtverbindung den Einfluss dieser Zeitabweichungen auf die geschĂ€tzte Position der Mobilstation zu reduzieren. Da eine Vielzahl hierfĂŒr geeigneter MaĂnahmen zwar bei fehlender Sichtverbindung den gewĂŒnschten Effekt erzielt, im Fall existierender Sichtverbindung jedoch zu einer Verschlechterung der Positionsgenauigkeit fĂŒhrt, ist eine blinde Erkennung der vorherrschenden Sichtverbindungssituation von besonderem Interesse. Der in dieser Arbeit vorgestellte Algorithmus erlaubt diese Erkennung anhand der Auswertung des durch die Mobilstation empfangenen Signals.Der Algorithmus ist Teil eines ebenfalls im Rahmen der Arbeit vorgestellten Ortungkonzepts, welches fĂŒr existierende und fehlende Sichtverbindung jeweils unterschiedliche Strategien zur SchĂ€tzung der Position vorsieht. WĂ€hrend bei fehlender Sichtverbindung eine Ortung gemÀà dem klassischen OTDOA-Verfahren erfolgt, wird bei detektierter Sichtverbindung zu einer Basisstation die verfĂŒgbare Distanzinformation in die Ortung einbezogen.Um das vorgestellte Ortungskonzept zu verifizieren wurden Simulationen durchgefĂŒhrt, welche sich allesamt an realen UMTS-Mobilfunkkonstellationen im Raum Paderborn orientieren. Alle Simulationen zeigen hohe Erkennungsraten der vorherrschenden Sichtverbindungssituation. In Folge dessen können deutlich höhere Positionsgenauigkeiten bei Verwendung des vorgestellten Ortungskonzepts gegenĂŒber dem klassischen OTDOA-Verfahren erzielt werden.
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