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Das grundlegende Problem der quasioptischen Strahlformung ist die gezielte Wellenfrontumwandlungdes elektromagnetischen Feldes. Zur Wellenfrontumwandlung dienen quasioptischeKomponenten wie Gitter, Phasenelemente und Spiegel oder deren kombinierte Anordnung zueinem quasioptischen System. Mit der vorliegenden Arbeit werden Verfahren zusammengetragen, die sich sowohl zur Analyse als auch Synthese dieser Komponenten eignen. Ferner wirdein Syntheseverfahren vorgestellt, mit dem sich das oben erwĂ€hnte Problem der Strahlformunglösen lĂ€Ăt.Konkret werden im Analyse- und Synthese-Teil dieser Arbeit die folgenden Punkte behandelt: Komplexe Punktquellen, Rayleigh-Sommerfeld-Beugungsintegral, Verfahren der diskretenSingularitĂ€ten, Physikalische Optik, Verfahren der verkoppelten Wellen, Invertierungsregelnvon Li, Gerchberg-Saxton-Algorithmus, Analytische Strahlformung, BFGS-Verfahren, LBFGS-Verfahren.Die komplexen Punktquellen sind geeignet, um Aperturstrahler zu modellieren. Mit komplexenPunktquellen liegen analytisch exakte Lösungsformeln vor, die im ganzen Raum gĂŒltigsind. Das Rayleigh-Sommerfeld-Beugungsintegral sowie dessen numerische Umsetzung wirdbehandelt, da es eine Grundaufgabe ist, die Wellenausbreitung zwischen zwei Ebenen einesquasioptischen Systems zu berechnen. Das Verfahren der diskreten SingularitĂ€ten wird vorgestellt, da es eine hochgenaue Berechnung von Spiegelsystemen im zweidimensionalen Fallerlaubt. Allerdings ist es mit den heutzutage erhĂ€ltlichen Rechenleistungen gegenwĂ€rtig nochungeeignet, um im dreidimensionalen Fall zur Synthese eingesetzt zu werden. Deshalb wirdals Alternative die Physikalische Optik behandelt. Obwohl es ein NĂ€herungsverfahren ist, lassensich mit diesem Verfahren glatte Spiegel im dreidimensionalen Fall recht genau berechnen.Das Verfahren der verkoppeltenWellen ist zweckmĂ€Ăig, um die wichtige Klasse der Rechteckgitterzu berechnen. Hierbei werden sowohl ideal leitende als auch dielektrische Gitter behandelt.Speziell bei der Behandlung dielektrischer Gitter in H-Polarisation treten seit JahrzehntenKonvergenzprobleme auf, die sich aber durch Befolgen der angesprochenen Invertierungsregeln von Li beheben lassen. Um einen Ăberblick auf die aus der Optik bekannten Syntheseverfahrenzu geben, werden der Gerchberg-Saxton-Algorithmus zur PhasenrĂŒckgewinnung unddie Analytische Strahlformung beleuchtet. Den Synthese-Teil abschlieĂend werden das BFGSVerfahrenund dessen speichereffizientere Variante, das LBFGS-Verfahren, behandelt, da diesebeiden Quasi-Newton-Verfahren in dem vorgestellten Syntheseverfahren verwendet werden.DarĂŒber hinaus werden in dieser Arbeit die folgenden neuen Verfahren entwickelt: Schnelle FernfeldnĂ€herung kombiniert mit Physikalischer Optik. Die Schnelle FernfeldnĂ€herungist ein Verfahren, das ursprĂŒnglich erdacht worden ist, die Auswertung von Integralgleichungenin Streuproblemen - Ă€hnlich den Schnellen Multipolverfahren - zu beschleunigen.In dieser Arbeit wird die Schnelle FernfeldnĂ€herung mit der Physikalischen Optik kombiniert, um die Analyse dreidimensionaler Spiegel zu beschleunigen. Letztlich wird hierdurch das Zielerreicht, die Rechendauer des vorgestellten Syntheseverfahrens bei der Auslegung von Doppelspiegelsystemendeutlich zu reduzieren.Integrales Verfahren fĂŒr Volumengitter. Dieses Verfahren erlaubt die Analyse von Gitternmit beliebigen Profilen, die aus einem inhomogenen Material bestehen. Es basiert auf einemgekoppelten Integralgleichungssystem, wobei die Kerne der vorkommenden Integrale vomPicard-Typ sind. Aufgrund dieser besonderen Eigenschaft werden in dieser Arbeit Rekursionsformelnvorgestellt, mit denen sich diese Integrale mit nahezu linearer RechenkomplexitĂ€t sowiemit linearem Speicheraufwand berechnen lassen. Somit ist dieses Verfahren ideal geeignet, um das bei einer numerischen Umsetzung resultierende Gleichungssystem iterativ zu lösen.Ferner wird fĂŒr die E-Polarisation ein leistungsfĂ€higer PrĂ€konditionierer vorgestellt.Syntheseverfahren zur quasioptischen Strahlformung. Das vorgestellte Verfahren erlaubt es, die OberflĂ€chenfunktionen von quasioptischen Komponenten und Systemen so zu bestimmen, daĂ eine gezielteWellenfrontumwandlung des elektromagnetischen Feldes vorgenommen werdenkann. Dazu werden auf allen interessierenden FlĂ€chen Skalarprodukte und deren induzierteNormen eingefĂŒhrt, und auf der Ausgangsebene bzw. -flĂ€che wird ein Zielfunktional definiert.Die AbhĂ€ngigkeiten der elektromagnetischen Felder zwischen diesen FlĂ€chen lassen sich durchIntegraloperatoren erfassen, die selbst wiederum von dem angewendeten Analyseverfahren abhĂ€ngen.Zur Minimierung des Zielfunktionals wird mit Hilfe der Variationsrechnung der analytischeGradient nach den zu bestimmenden OberflĂ€chenfunktionen ermittelt. Der entscheidendeSchritt hierzu liegt in der Umformung der ersten Variation in Richtungsableitungen bzw. Skalarproduktevon partiellen Ableitungen und Variationen der OberflĂ€chenfunktionen. Hierbeibilden die partiellen Ableitungen die Komponenten des analytischen Gradienten und existierenjeweils auf den zu bestimmenden OberflĂ€chen. Mit den so ermittelten Ableitungen besitzt mandie wertvolle Information darĂŒber, wie die OberflĂ€che in jedem Punkt zu Ă€ndern ist, damit dasZielfunktional im Wert verkleinert werden kann. In einer anschlieĂenden numerischen Umsetzungauf einem Rechner lassen sich infolgedessen die OberflĂ€chenfunktionen und analytischenGradienten beliebig fein diskretisieren. Allerdings gilt es auch, ein Gradientenverfahren zu finden, das die sehr groĂe Anzahl zu optimierender Variabler bewĂ€ltigen kann. Hierzu ist dasausfĂŒhrlich dargelegte LBFGS-Verfahren gut geeignet. Um die Glattheit der optimierten OberflĂ€chenfunktionenzu kontrollieren, werden zwei Arten der GlĂ€ttungen durchgefĂŒhrt. Mit einerTiefpaĂfilterung der OberflĂ€chen lassen sich diese gewissermaĂen global glĂ€tten, wĂ€hrend sichmit einer gleitenden Durchschnittsfilterung die OberflĂ€chen lokal glĂ€tten lassen. Letztere Variantebietet den Vorteil, daĂ man nur die Gebiete der OberflĂ€chen zu glĂ€tten braucht, in denender KrĂŒmmungsradius eine vorher definierte Schranke unterschreitet.Im Kapitel 5 Quasioptische Strahlformung wird zunĂ€chst das Syntheseverfahren beispielhaftauf ideale Phasengitter angewendet, die sowohl im ein- als auch im zweidimensionalenFall als Strahlteiler fĂŒr das Fernfeld ausgelegt werden. Die erzielten Wirkungsgrade der Teilerliegen in der Regel weit ĂŒber 90%. AnschlieĂend wird darauf eingegangen, wie sich Rechteckgitterals Strahlteiler und Sternkoppler mit sehr hohen Wirkungsgraden dimensionieren lassen.Die dielektrischen Rechteckgitter werden hierzu mit einer Evolutionsstrategie optimiert, wĂ€hrenddie nur von der Höhe und der Breite der Rille abhĂ€ngigen Zielfunktionen der betrachtetenideal leitenden Rechteckgitter graphisch ausgewertet werden. Ebenso wird auf das quasioptische3dB-Hybrid eingegangen. Es wird gezeigt, wie sich dieses durch ein Gitter oder imeinfachsten Fall durch eine dielektrische Platte verwirklichen lĂ€Ăt. SchlieĂlich wird im Rahmendes vorgestellten Syntheseverfahrens der analytische Gradient zu einem Doppelspiegelsystemhergeleitet. Dieses Doppelspiegelsystem bildet einen quasioptischen Strahlformer, dersich dementsprechend allgemein mit Hilfe des Syntheseverfahrens auslegen lĂ€Ăt.Als wichtiger Sonderfall eines Strahlformers ist dieses Doppelspiegelsystem mehrmals unterBerĂŒcksichtigung des Problems des Elementabstandes als quasioptischer Leistungsaddiererbzw. -teiler bei einer Betriebsfrequenz von 150 GHz ausgelegt worden. Zur Verifizierung derausgelegten Doppelspiegelsysteme wird ein vektorielles FeldmeĂsystem eingesetzt. StellvertretendfĂŒr die unterschiedlichen EntwĂŒrfe werden die berechneten und gemessenen Feldbildereines 3 x 3-Leistungsaddierers verglichen, wobei sich eine sehr gute Ăbereinstimmung feststellenlĂ€Ăt.
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