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Ziel dieser Arbeit war es, einzelne fluoreszenz-kodierte Nanopartikel von derGröĂe 20-40 nm bei diffusiven DurchgĂ€ngen durch ein konfokales Fokalvolumenmit einem Radius von 200-300 nm identifizieren und charakterisieren zu können.Hintergrund hierbei ist, dass durch die Kodierung eine groĂe Anzahlverschiedener Rezeptor-Ligand-Wechselwirkungen in kurzer Zeit in einemeinzelnen parallelen Reaktionsansatz untersucht werden kann, wasinsbesondere bei Massendurchsatzverfahren, wie z.B. der DNA-Analyse oderder Analyse von Glycokonjugaten, von Vorteil ist. ZunĂ€chst wurde hierzu einekonfokale Mikroskopapparatur mit einer gepulsten Ti: Sa-Laserquelle zur Zweiphotonen-Anregung aufgebaut und detektionsseitig die emittierte Fluoreszenzin drei spektralen Regionen separat aufgezeichnet. Die aus den Messungen erhaltenenDaten wurden dann mit einer selbst programmierten Software ausgewertet.FĂŒr die parallelisierten Messungenmussten effektive Identifikationsalgorithmen programmiert, evaluiert und getestetwerden. Hierzu war es erforderlich, zur Differenzierung geeignete Charakteristikader auftretenden Photonenbursts zu finden und die zur VerfĂŒgung stehendenNanopartikel diesbezĂŒglich zu analysieren. Aus den Absorptions- und Emissionsspektrender Partikel zeigte sich bei den mehrfach gefĂ€rbten Typen, dass insbesondere bei der Zweiphotonen-Anregung effektiv nur das am langwelligsten emittierende Fluorophor Photonen abgibt. Es stellte sich heraus, dass hierfĂŒr effektive Förster-Resonanz-Energietransfer-Prozesse (FRET) verantwortlich sind, die durch groĂe SpektralĂŒberlappungen und kleinen FluorophorabstĂ€nden in den Partikeln begĂŒnstigt werden. Dadurch, dass die Unterscheidung mehrfach angefĂ€rbter Partikeltypen anhand ihrer Fluoreszenzemissionen durch FRET-Prozesse erschwert ist, wurde zunĂ€chst die parallele Unterscheidung einfach angefĂ€rbter Typen untersucht. FĂŒrdiese Typen wurden dann ĂŒber multiple Messungen typenreiner ProbenFilterverteilungen der Identifikationsparameter aufgenommen und abgeschĂ€tzt, inwiefern die Identifikationsalgorithmen in der Lage sein sollten, sie zuunterscheiden. Um EinflĂŒsse von BurstĂŒberlappungen und peripheren Passagenzu quantifizieren, wurde eine Simulation programmiert und die verschiedenenAlgorithmen auf die resultierenden Zeitspuren angewendet. Die Effizienz verschiedener Algorithmen die einzelnen Typen zu differenzieren, wurde dann zunĂ€chst an fĂŒnf Einpartikelsystemen getestet wobei eine nahezuhundertprozentige Identifikation erreicht wurde. Die Anwendung der Algorithmenauf alle möglichen Permutationen an Mehrkomponentensystemen zeigteteilweise geringfĂŒgig höhere Fehlerraten als bei den Einkomponentensystemen, allerdings konnten einzelne Nanopartikel immer noch mit einer Sicherheit vonmehr als 95 % identifiziert werden. Bei der Analyse von einzelnen Fluoreszenzburstskonnten weitere interessante PhĂ€nomene beobachtet werden. So zeigten Messungen der Fluoreszenzlebensdauer an Ensembles einiger Partikel und bei der Einzelburstfluoreszenzlebensdauer aller Partikel eine AbhĂ€ngigkeit von der Anregungsleistung. Die BegrĂŒndung liegt hierbei in der Zunahme Ă€uĂerst effektiver zusĂ€tzlicher FRETWege angeregter ZustĂ€nde. DarĂŒber hinaus wurden Effekte auf dieFluoreszenzlebensdauer als Funktion der PartikelgröĂe beobachtet. DerVergleich von Partikeln verschiedener GröĂe zeigte eine Reduzierung derLebensdauer mit zunehmender PartikelgröĂe, was durch die VerĂ€nderung derPopulationsverhĂ€ltnisse zugunsten der schneller relaxierenden Fluorophore imKugelkern bedingt ist. Weitere Effekte auf die Komponenten derFluoreszenzabklingdynamiken konnten durch verĂ€nderte Geometrie undmultiplen Homoenergietransfer erklĂ€rt werden. Bei der Autokorrelationsanalyse zeigte sich eine stark typenspezifische AbhĂ€ngigkeit des Fokalvolumens von der Laserleistung, die proportional zur jeweiligen Anregbarkeit der Partikel war.Zusammenfassend ist es gelungen, extrem effiziente IdentifikationsalgorithmenfĂŒr diffusive DurchgĂ€nge einzelner Nanopartikel zu entwickeln.ZukĂŒnftige Arbeiten werden sich mit der selektiven BestĂŒckung der verschiedenen Partikel mitunterschiedlichen Liganden und parallelisierten Messungen ihrer Interaktionen mit ZielmolekĂŒlen, wie z.B. Lektinen, befassen. In einer in ChemBioChem [12] veröffentlichten Arbeit, konnte unsere Arbeitsgruppe bereits zeigen, dass die Belegung von einfach gefĂ€rbten Nanopartikeln mit unterschiedlichen Oligosacchariden die Messung von relativen Lektin- BindungsaffinitĂ€ten erlaubt. Diese Messungenlassen sich mit dem in dieser Arbeit entwickelten Verfahren nun auf die simultane Messung von AffinitĂ€ten und KreuzaffinitĂ€ten ganzer Oligosaccharid-Bibliotheken erweitern. Die durch FRETProzesse verursachte Differenzierungsproblematik bei mehrfach angefĂ€rbtenNanopartikeln wird sich in zukĂŒnftigen Entwicklungen durch selektive Anregungder unterschiedlichen Absorptionsbanden, die auch als Kodierungsmerkmalverwendet werden können, umgehen lassen.
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