Anwendung der optischen Frequenzverdopplung in der Partikelmesstechnik
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Anwendung der optischen Frequenzverdopplung in der Partikelmesstechnik

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Anwendung der optischen Frequenzverdopplung in der Partikelmesstechnik

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Diese Arbeit beschĂ€ftigt sich mit der Anwendung der optischen Frequenzverdopplung (SHG) zur Charakterisierung von Partikeln und insbesondere von PartikeloberflĂ€chen.WĂ€hrend die SHG-Spektroskopie in der Untersuchung makroskopischer OberflĂ€chen lĂ€ngst etabliert ist, handelt es sich in der Partikelmesstechnik noch um eine völlig neue Messmethode.In einem ersten Schritt wurde zunĂ€chst ein SHG-Spektrometer aufgebaut und im Laufe der Zeit immer weiter fĂŒr die Messung an kolloidalen Systemen optimiert. Dabei flossen die gewonnen Erkenntnisse aus systematischen Parameterstudien in die Optimierung des Aufbaus ein. Durch den Aufbau automatisierter Komponenten kann eine Vielzahl an Messreihen inzwischen computergesteuert durchgefĂŒhrt werden.Nachdem in ersten Versuchen nachgewiesen wurde, dass SHG-Signale an PartikeloberflĂ€chen entstehen können, erfolgte eine Untersuchung des Einflusses der Partikelkonzentration auf die QualitĂ€t des Messergebnisses. Dabei wurde, abhĂ€ngig vom untersuchten Stoffsystem und der betrachteten PartikelgrĂ¶ĂŸe, ein fĂŒr die Messungen optimaler Konzentrationsbereich gefunden, welcher sich nicht nur experimentell, sondern auch numerisch anhand eines entwickelten Modells, bestimmen lĂ€sst. In winkelaufgelösten Streulichtuntersuchungen konnte zudem gezeigt werden, dass auch Suspensionen hoher Partikelkonzentration, bei denen im Transmissionsaufbau eine Messung nicht mehr möglich ist, starke SHG-Signale in RĂŒckstreurichtung liefern. Außerdem wiesen die Messwerte analog zur linearen Lichtstreuung – wenngleich auch anders im Verlauf – ein charakteristisches Streulichtprofil fĂŒr unterschiedliche PartikelgrĂ¶ĂŸen auf, welches sich nĂ€herungsweise ĂŒber ein modifiziertes Rayleigh-Gans-Debye-Modell aus der Literatur beschreiben lĂ€sst. Weiterhin wurde gezeigt, dass eine optimale Justage der Detektionsoptik stark von der Art und Position der ProbenkĂŒvette abhĂ€ngt.Als erste Anwendung der SHG-Spektroskopie wurden Adsorptionsmessungen durchgefĂŒhrt.Es konnte gezeigt werden, dass diese prinzipiell möglich sind. Allerdings mĂŒssen dazu sowohl die Partikeln, als auch das Adsorptiv bestimmte Voraussetzungen erfĂŒllen.Anhand eines Modellsystem, welches vergleichsweise hohe Signale liefert, wurden die EinflĂŒsse verschiedener Parameter, wie die Partikelkonzentration und -grĂ¶ĂŸe, die IonenstĂ€rke, die Temperatur und der pH-Wert der Suspension, auf den Adsorptionsprozess untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass die Dynamik der Adsorption durch alle Parameter beeinflusst werden kann, wĂ€hrend die maximale Anzahl an adsorbierten MolekĂŒlen nur von der IonenstĂ€rke und dem pH-Wert abhĂ€ngt. Im Falle sehr rauer OberflĂ€chen oder inversionssymetrischer, nicht absorbierender AdsorptivmolekĂŒle kann eine direkte Messung nicht durchgefĂŒhrt werden. Im zweiten Fall besteht jedoch die Alternative, das Adsorptionsverhalten ĂŒber eine VerdrĂ€ngungsadsorption zu charakterisieren.Dies wurde erfolgreich fĂŒr das System Dapral auf Polystyrolpartikeln angewendet. Die StĂ€rke der SHG-Methode im Vergleich zu klassischen Messverfahren, wie beispielsweise der Zentrifugenmethode, liegt in der hohen Zeitauflösung, die eine Messung der Prozessdynamik erlaubt, sowie derMöglichkeit unter "extremen" Umgebungsbedingungen, wie z. B. hohen Temperaturen oder DrĂŒcken, messen zu können.Eine weitere Anwendung der Methode liegt in der Messung von PartikeloberflĂ€chenpotentialen.Hier konnte gezeigt werden, dass die SHG-IntensitĂ€t vom Sternpotential der Partikeln abhĂ€ngt und somit bei geeigneter Kalibrierung zur Messung dieser, sonst durch keine experimentelle Methode zugĂ€nglichen, GrĂ¶ĂŸe verwendet werden kann. Im Gegensatz zum etablierten ?-Potential, liefert das SHG-Signal Informationen ĂŒber die Ladung direkt an der PartikeloberflĂ€che, wodurch auch die Anlagerung von Ionen gemessen wird.Ein weiterer wichtiger Bestandteil dieser Arbeit war die Anwendung der nichtkohĂ€renten SHG, der sogenannten Hyper-Rayleigh Streuung (HRS), zur Charakterisierung nanoskaliger Partikeln. ZunĂ€chst wurden mizellare Strukturen aus amphiphilenMakromolekĂŒlen untersucht. Es gelang, KonformationsĂ€nderungen der einzelnen MakromolekĂŒle der Mizellen bei Änderung der PolaritĂ€t des umgebenden Lösemittels zu beobachten.Außerdem konnte der Phasentransfer eines unlöslichen Farbstoffs, vom ungelösten Ausgangszustand, ĂŒber das Wandern zu den MizelloberflĂ€chen, bis zum Einschluss innerhalb der Mizellen zeitaufgelöst gemessen werden. In beiden Messungen war die extreme Empfindlichkeit der molekularen Hyperpolarisierbarkeit auf die MolekĂŒlkonformation die Ursache fĂŒr die beobachteten SignalĂ€nderungen.Am Modellsystem Gold, das aufgrund von Plasmonenresonanzen vergleichsweise hohe HRS-Signale liefert, wurde die Dynamik einer durch Pyridin initiierten Agglomeration 14nm großer Kugeln untersucht. Die dabei beobachtete Zunahme der nichtlinearen optischen Antwort wurde auf die Verringerung der Symmetrie des Systems zurĂŒckgefĂŒhrt.In einem weiteren Experiment wurde zum ersten Mal der Einfluss der Partikelform auf das HRS-Signal bestimmt. Zu Kugeln reifende GoldnanostĂ€bchen zeigten eine abnehmende Hyperpolarisierbarkeit.Durch die Messung der partikulĂ€ren Hyperpolarisierbarkeit wĂ€hrend des langsamen Prozesses der Ostwaldreifung von etwa 2, 0nm zu 4, 5 nm großen Zinkoxidkugeln konnte der 145 Zusammenhang zwischen PartikelgrĂ¶ĂŸe und Hyperpolarisierbarkeit – fĂŒr dieses Stoffsystem und in diesem GrĂ¶ĂŸenbereich – experimentell ermittelt werden. Es gelang in einer weiteren, zeitaufgelösten Messung zudem die Dynamik der Zinkoxid-PartikelfĂ€llung zu untersuchen, wobei unterschiedliche Teilschritte des Prozesses aufgelöst wurden. Bei diesen beiden Messungen handelt es sich um die ersten HRS-Messungen am Stoffsystem Zinkoxid ĂŒberhaupt.Abschließend lĂ€sst sich zusammenfassen, dass die durchgefĂŒhrte Arbeit das enorme Potential sowohl von SHG als auch von HRS fĂŒr die Partikelmesstechnik aufzeigt. Beide Methoden erlauben den Zugang zu bisher nicht messbaren Eigenschaften von Partikeln und können dadurch zu einem verbesserten VerstĂ€ndnis der immer bedeutungsvolleren Mikro- und Nanowelt beitragen. Es ist daher fĂŒr die nahe Zukunft mit einer wachsenden Bedeutung dieses Messverfahrens zu rechnen. Wichtig wird dabei vor allem die Entwicklung geeigneter theoretischer Modelle sein, um die Interpretation der Messergebnisse zu erleichtern.

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Information

Year
2009
Print ISBN
9783869551586
eBook ISBN
9783736931589
Edition
1

Table of contents