About this book
Eine Hochschule kann fĂŒr ihre Standortregion einen wichtigen Standortvorteil darstellen. Hochschulen bilden hochqualifiziertes Personal aus und ziehen Humankapital aus anderen Regionen an, durch ForschungsaktivitĂ€ten steigern sie die InnovationstĂ€tigkeit der Region, stĂ€rken regionale Innovationsnetzwerke und können wichtige Forschungspartner fĂŒr kleine und mittlere Unternehmen sein. ExistenzgrĂŒndungen aus Hochschulen finden oft in zukunftsorientierten Branchen statt und stĂŒtzen und modernisieren die regionale Wirtschaft. Hochschulen bieten zudem ein breites Arbeitsplatzangebot und stĂ€rken die regionale Nachfrage durch eigene Investitionen und die regionsgebundenen Ausgaben der Hochschulmitarbeiter und Studierenden. Eine Hochschule kann in soziokultureller, innovativer und ökonomischer Hinsicht eine Bereicherung fĂŒr ihre Region sein. Andererseits kann das Potential der Hochschule auch wirkungslos an der Region vorbei verlaufen. Eine nicht in die Region integrierte Hochschule ist denkbar, z.B. aufgrund einer geringen Resonanz der Region oder einer fehlenden inhaltlichen Ăbereinstimmung der Hochschul- und Branchenschwerpunkte. Die Transfereffekte der Hochschule können sich auch auf entferntere Regionen fokussieren. Anstatt sie fĂŒr die regionale Wirtschaft zu qualifizieren, kann die Hochschule fĂŒr die lokale Jugend beispielsweise ein Sprungbrett fĂŒr den ĂŒberregionalen Arbeitsmarkt darstellen und Humankapital "hinaus-qualifizieren". Wissenschaftliche Veranstaltungen, Publikationen, Patente und Forschung im Bereich der Grundlagenforschung sind wichtig, jedoch teils von zu abstrakt-theoretischer Natur fĂŒr eine Anwendung in der Wirtschaft und laufen somit oft am Bedarf regionaler Unternehmen vorbei. Auch Spin-Offs entfalten in vielen FĂ€llen nicht das erhoffte arbeitsangebotsrelevante Potenzial.1 Durch passives Verhalten und fehlendes Interesse an Zusammenarbeit mit regionalen oder externen Partnern können Hochschulen den Wissenstransfer sogar erschweren.2 Die in der Fachliteratur vielfach skizzierten Effekte einer Hochschule auf ihre Standortregion sind mithin kein regionalökonomischer SelbstlĂ€ufer. In volkswirtschaftlicher, regionsĂŒbergreifender Hinsicht sind die Effekte empirisch nachgewiesen3â dies ist jedoch keine Garantie fĂŒr die einzelne Region. Es besteht das Risiko, dass Hochschulen sich zu einem sprichwörtlichen "Elfenbeinturm" entwickeln und ihr Nutzenpotenzial fĂŒr die regionale Wirtschaft nicht vollends ausschöpfen.
Frequently asked questions
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Information
Table of contents
- Inhaltsverzeichnis
- Autorenverzeichnis
- Wie profitiert der Mittlere Niederrhein von seiner Hochschule? Angelika JĂ€ger
- BrainDrain trotz FachkrĂ€ftemangel Wo bleiben die Absolventen der Hochschule Niederrhein? RĂŒdiger Hamm, Angelika JĂ€ger, Johannes Kopper,Fabian Kreutzer
- Image und Entwicklungsmöglichkeiten von Stadtteilen â Eine Analyse am Beispiel der Viersener SĂŒdstadt Katja Keggenhoff, Leif LĂŒpertz
- Markenimagemessung mit assoziativen Markennetzwerken Wolfgang Geise
- Wahrnehmung von Luxusmarken im Internet Wolfgang Geise
- Analyse verschiedener Methoden fĂŒr eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung analytischer Informationssysteme Uwe Schmitz
- Selbstbestimmtheit als Zielgruppenmerkmal fĂŒr altersgerechte Assistenzsysteme Alexander Rachmann
- Arten, Beispiele und Eigenschaften von berufsethischen Diskursen aus Sicht der Wirtschaftsinformatik Alexander Rachmann
- Challenges and Opportunities of Mobile Platform Ecosystems for Media Firms JĂŒrgen Karla
- Konsumenten als Co-Produktentwickler â Was kann Crowdsourcing leisten? Fabian A. Geise
